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Veröffentlicht am 24.05.2017

Gegen Ende noch überzeugend

Schweinsgalopptage
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Worum geht es?

Das Leben ist kein Ponyhof? Ist es eben doch! Die junge Tänzerin Melory hat ihr Leben in Columbia satt. Ihr Freund betrügt sie, sie landet deshalb (und wegen eines kleinen Wutausbruchs) ...

Worum geht es?

Das Leben ist kein Ponyhof? Ist es eben doch! Die junge Tänzerin Melory hat ihr Leben in Columbia satt. Ihr Freund betrügt sie, sie landet deshalb (und wegen eines kleinen Wutausbruchs) im Gefängnis, ihre Mutter und sie hatten auch schon mal ein besseres Verhältnis und generell läuft nichts in Ihrem Leben nach Plan. Da kommt ihr die Bitte ihres Freundes Jared genau recht, ihm auf seinem Ponyhof auszuhelfen. Doch wie sollte es auch anders sein, nimmt das Chaos auch hier kein Ende und die Städterin Mel muss sich erst einmal an das Landleben gewöhnen. Dann wirft sie auch noch buchstäblich ein hübscher junger Mann um… Doch ist der nicht eigentlich schwul?

Meine Meinung

Ich stand diesem Buch bis zuletzt sehr skeptisch gegenüber, auch, wenn es mit jedem Kapitel besser und unterhaltsamer wurde.
Es wurde eine Art des Erzählens gewählt, die eigentlich eher untypisch ist, da der Leser hier und da direkt angesprochen wird. Das ist wahrscheinlich nicht jedermanns Fall, ich habe mich aber nach ein paar Seiten relativ schnell daran gewöhnt. Woran ich mich nicht so schnell gewöhnen konnte, waren die Zeitsprünge, die anfangs sehr häufig vorkamen und immer relativ ruckartig vonstatten gingen. Das hat mich immer etwas in meinem Lesefluss gestört, ich hatte aber den Eindruck, dass das von Kapitel zu Kapitel besser wurde.

Bei den Charakteren darf man hier nicht mehr erwarten als in jedem anderen Liebesroman auch. Man bekommt zweifelsfrei sympathische Charaktere vorgesetzt, die aber leider nicht sonderlich herausstechen. Meiner Meinung nach hätte man vor allem aus Mel viel mehr herausholen können, in Anbetracht der Tatsache, dass sie ein Stadtmensch ist und sich auf einmal auf dem Land zurechtfinden muss. Zu Anfang waren da vielleicht ein oder zwei tollpatschige, unbeholfene Szenen, aber das hätte man auch noch etwas weiter ausbauen können. Da wäre vielleicht noch Lachpotential da gewesen.
Auch die Szenen zwischen Aaron und Mel fielen für meinen Geschmack immer etwas zu kurz aus, kamen dafür aber umso häufiger vor. In dem Punkt ist das Buch natürlich auch ein bisschen unrealistisch, da man sich ja nicht derart oft irgendwo zufällig begegnet. Aber, wenn man es realistisch will, wozu liest man denn dann überhaupt Bücher?
Dass es sich zwischen den beiden so ewig lang hingezogen hat, hat mich auch etwas gestört, aber andernfalls hätte das Buch ja auch nur 20 Seiten gehabt..

Das Ende reißt aber alles nochmal raus. Ein klein wenig vorhersehbar ist es, aber, dass da noch etwas mehr dahintersteckte, kam für mich absolut unerwartet und hat das Buch meiner Meinung nach auch zu etwas Besonderem gemacht. Liebesromane mit einem relativ überraschenden Ende gibt es nicht viele.

Fazit

Alles in allem: Dieses Buch ist ein Wohlfühlroman mit kleinen Schwächen. Wer mal abschalten und der Realität entfliehen möchte, ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig. Der Schreibstil hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, auch, wenn sich hier und da ein paar Fehler eingeschlichen haben (bei Aaron und Jared wurden z.B. zweimal die Namen vertauscht ).
Wer aber eine realistische Story erwartet, mit Personen, die sich realistisch verhalten (ich spiele hier unter anderem auf die Blind Dates an), sollte vielleicht lieber die Finger davon lassen.
Ich vergebe also 3 Sterne. Müsste ich nur das Ende bewerten, wären es sogar 4 gewesen.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Ein süßes Buch mit kleinen Schwächen

Loving
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Worum geht es?

"Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt", sagt Luca leise und so erstaunt, als könnte er sich selber nicht glauben. Und mir geht es genauso, denn meine schwärmerischen Gedanken an ihn ...

Worum geht es?

"Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt", sagt Luca leise und so erstaunt, als könnte er sich selber nicht glauben. Und mir geht es genauso, denn meine schwärmerischen Gedanken an ihn waren eine Sache, aber dies ist etwas anderes. Erwachsen. Magisch. Unausweichlich. Das hätte Ella nie gedacht. Dass sie – die sich für Bücher und Buchblogs interessiert – sich ausgerechnet in den coolen Luca verliebt. Luca, den alle Mädchen für den tollsten Jungen der ganzen Schule halten. Und den sie bis vor Kurzem nur oberflächlich und arrogant fand. Doch bei einem Schulprojekt über Jane Austens Stolz und Vorurteil lernen sie sich besser kennen … Sich nicht zu verlieben – einfach unmöglich!

Meine Meinung

Mein Bruder hat, um mich aufzuziehen, diesen Klappentext so dramatisch vorgelesen, dass ich etwas an meinem Lesevorhaben gezweifelt habe, weil die Story ja tatsächlich sehr klischeeüberladen ist. Aber ich bin froh, dass ich es trotzdem getan habe, denn ich hätte sonst etwas verpasst - und jeder andere, der dieses Buch nicht liest und auf Liebesromane steht, auch!

An meiner Meinung, dass man hier einige Klischees geboten bekommt, hat sich nichts geändert. Klar, der Casanova der Schule interessiert sich auf einmal für den weiblichen Nerd und Bücherfreak - und nach dem Augenlasern fällt auf einmal auch anderen männlichen Mitmenschen auf, dass unsere Protagonistin ja schon ein heißer Feger ist. Ja, das habe ich schon in vielen vielen anderen Büchern gelesen und auch in Filmen gesehen.
Und dass der Casanova, den sie für oberflächlich und arrogant gehalten hat, natürlich auch eine ganz andere Art an sich hat und viele positive Eigenschaften in sich vereint.

Ich könnte das jetzt noch ewig so weiterführen und Klischee für Klischee aufzählen (von der neugierigen besten Freundin bis hin zur geheimnisvollen Internetbekanntschaft, deren Begegnung sich als "überraschend" herausstellt), aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass man das nicht einfach so stehen lassen kann.
Die Autorin hat das auf eine ganz eigene Art gelöst, hat einen Humor eingebaut, der mich eigentlich durchgehend hat grinsen lassen und eine Spannung hervorgerufen, die mich sonst nur selten packt und das, obwohl man sich ja eigentlich denken kann, wie es letztendlich ausgeht.

Luca war auch irgendwie, trotz des Klischees, das er eigentlich darstellt, etwas ganz Eigenes, etwas Neues. Seine Reaktionen haben mich oft überrascht und hin und wieder auch total verwirrt. Meiner Meinung nach war er in seinem Verhalten auch manchmal irgendwie gewöhnungsbedürftig... einerseits war er wegen einiger Missverständnisse total eingeschnappt und andererseits war die Angelegenheit dann wieder so schnell gegessen, dass man denken könnte, es wäre überhaupt nie etwas vorgefallen - während sich die Protagonistin deswegen vorher noch über Seiten (!!!) in einem totalen Tief befand. Das kann man doch nicht einfach so abhandeln, indem sich Luca urplötzlich wieder normal verhält! Vielleicht wollte die Autorin diese Szenen zu schnell wieder in Ordnung bringen, aber gerade diese waren es eigentlich, die die Spannung aufrechtgehalten haben. Schade, aber gut, war jetzt nicht sooo schlimm.

Luca mochte ich trotz eben genannter Kritikpunkte trotzdem noch am meisten - und Ella! Sie war eine total angenehme Protagonistin, deren chaotische Gedanken man sehr gerne verfolgt hat und die einem nicht durch ständiges Rumgeheule auf die Nerven gegangen ist. Der Humor der beiden hat total harmoniert und ich habe mich immer auf die Szenen gefreut, in denen nur die beiden vorkamen.

Fazit

Alles in allem bin ich doch sehr zufrieden mit diesem Buch (vor allem, weil es eine Fortsetzung hat, die noch besser bewertet wurde), auch wenn es kleine Schwächen aufweist, die mich während des Lesens etwas gestört haben. Das betrifft aber absolut nicht den Schreibstil, den ich unglaublich angenehm fand und durch den ich sehr schnell durchkam.

Es gibt also 4 Sterne von mir.
Mal schauen, ob der 2. Band das noch toppen kann.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Tiefsinniger Jugendroman

Lass uns fliegen
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Worum geht es?

Vincent und Paulina kommen aus vollkommen unterschiedlichen Welten. Die fleißige Schülerin hat nichts mit Vincent, dem Kiffer, zu tun. Doch dann lernen sich die beiden in der Schreibwerkstatt ...

Worum geht es?

Vincent und Paulina kommen aus vollkommen unterschiedlichen Welten. Die fleißige Schülerin hat nichts mit Vincent, dem Kiffer, zu tun. Doch dann lernen sich die beiden in der Schreibwerkstatt besser kennen. Dort ist Raum für ihre Gedanken, Ängste und Wünsche. Trotzdem dauert es eine Weile, bis sich Vincent und Paulina für den Kurs öffnen können - und sich schließlich ineinander verlieben ...

Meine Meinung

Das Buch überzeugt durch einen flüssigen Schreibstil, interessanten und vielschichtigen Charakteren und eine interessante Handlung, die auch einige mehr oder weniger überraschende Wendungen für den Leser bereithält. Es unterscheidet sich von anderen Jugend- bzw. Liebesromanen vor allem darin, dass auch mal ernstere Themen im Mittelpunkt stehen, die realistisch wiedergegeben und nicht schon auf wenigen Seiten abgehandelt werden, sondern sich durch das ganze Buch ziehen.

Besonders gefallen haben mir die Charaktere, auch wenn man an sich nur wenige näher kennenlernt. Diese sind jedoch gut ausgearbeitet, haben alle ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Probleme. Vor allem Paulina fand ich als weibliche Protagonistin sehr angenehm, da sie trotz der Umstände ein sehr starker Charakter ist. Außerdem hat mir Hendrik sehr gut gefallen, der dem Buch hin und wieder ein wenig das Bedrückende genommen und den Leser zumindest mal zum Schmunzeln gebracht hat.

Die Tatsache, dass man die Handlung sowohl aus Paulinas als auch aus Vincents Sicht lesen konnte, hat das Buch meiner Meinung nach noch besser gemacht. Man lernt die beiden eigentlich in dem Tempo kennen, in dem sie auch einander kennenlernen und das geht weder zu schnell noch zu langsam, sondern genau richtig, um realistisch zu wirken. Dass sich die beiden ineinander verlieben, ist hier auch mal wirklich nachvollziehbar und passiert nicht gleich auf den ersten Seiten.

Die Handlung würde ich zwar nicht unbedingt als "spannend", aber dennoch als fesselnd und sehr unterhaltsam bezeichnen. Anfangs werden die Probleme der Protagonisten auch nur angedeutet und der Leser ist gezwungen, sie sich erstmal selbst zu erschließen, bevor sie schließlich aufgelöst werden.

Fazit

Insgesamt kann ich das Buch wirklich sehr empfehlen. Ich hatte viel Spaß und habe es in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es nicht zur Seite legen konnte. Auch, wenn das Ende natürlich mehr oder weniger vorhersehbar war. Ich muss jedoch sagen, dass das Buch im Vergleich zu den anderen Büchern der Autorin, die ich gelesen habe ("Loving" und "Loving more"), meiner Meinung nach etwas schwächer war. Die Autorin werde ich aber auf jeden Fall weiter im Auge behalten.