Gegen Ende noch überzeugend
SchweinsgalopptageWorum geht es?
Das Leben ist kein Ponyhof? Ist es eben doch! Die junge Tänzerin Melory hat ihr Leben in Columbia satt. Ihr Freund betrügt sie, sie landet deshalb (und wegen eines kleinen Wutausbruchs) ...
Worum geht es?
Das Leben ist kein Ponyhof? Ist es eben doch! Die junge Tänzerin Melory hat ihr Leben in Columbia satt. Ihr Freund betrügt sie, sie landet deshalb (und wegen eines kleinen Wutausbruchs) im Gefängnis, ihre Mutter und sie hatten auch schon mal ein besseres Verhältnis und generell läuft nichts in Ihrem Leben nach Plan. Da kommt ihr die Bitte ihres Freundes Jared genau recht, ihm auf seinem Ponyhof auszuhelfen. Doch wie sollte es auch anders sein, nimmt das Chaos auch hier kein Ende und die Städterin Mel muss sich erst einmal an das Landleben gewöhnen. Dann wirft sie auch noch buchstäblich ein hübscher junger Mann um… Doch ist der nicht eigentlich schwul?
Meine Meinung
Ich stand diesem Buch bis zuletzt sehr skeptisch gegenüber, auch, wenn es mit jedem Kapitel besser und unterhaltsamer wurde.
Es wurde eine Art des Erzählens gewählt, die eigentlich eher untypisch ist, da der Leser hier und da direkt angesprochen wird. Das ist wahrscheinlich nicht jedermanns Fall, ich habe mich aber nach ein paar Seiten relativ schnell daran gewöhnt. Woran ich mich nicht so schnell gewöhnen konnte, waren die Zeitsprünge, die anfangs sehr häufig vorkamen und immer relativ ruckartig vonstatten gingen. Das hat mich immer etwas in meinem Lesefluss gestört, ich hatte aber den Eindruck, dass das von Kapitel zu Kapitel besser wurde.
Bei den Charakteren darf man hier nicht mehr erwarten als in jedem anderen Liebesroman auch. Man bekommt zweifelsfrei sympathische Charaktere vorgesetzt, die aber leider nicht sonderlich herausstechen. Meiner Meinung nach hätte man vor allem aus Mel viel mehr herausholen können, in Anbetracht der Tatsache, dass sie ein Stadtmensch ist und sich auf einmal auf dem Land zurechtfinden muss. Zu Anfang waren da vielleicht ein oder zwei tollpatschige, unbeholfene Szenen, aber das hätte man auch noch etwas weiter ausbauen können. Da wäre vielleicht noch Lachpotential da gewesen.
Auch die Szenen zwischen Aaron und Mel fielen für meinen Geschmack immer etwas zu kurz aus, kamen dafür aber umso häufiger vor. In dem Punkt ist das Buch natürlich auch ein bisschen unrealistisch, da man sich ja nicht derart oft irgendwo zufällig begegnet. Aber, wenn man es realistisch will, wozu liest man denn dann überhaupt Bücher?
Dass es sich zwischen den beiden so ewig lang hingezogen hat, hat mich auch etwas gestört, aber andernfalls hätte das Buch ja auch nur 20 Seiten gehabt..
Das Ende reißt aber alles nochmal raus. Ein klein wenig vorhersehbar ist es, aber, dass da noch etwas mehr dahintersteckte, kam für mich absolut unerwartet und hat das Buch meiner Meinung nach auch zu etwas Besonderem gemacht. Liebesromane mit einem relativ überraschenden Ende gibt es nicht viele.
Fazit
Alles in allem: Dieses Buch ist ein Wohlfühlroman mit kleinen Schwächen. Wer mal abschalten und der Realität entfliehen möchte, ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig. Der Schreibstil hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, auch, wenn sich hier und da ein paar Fehler eingeschlichen haben (bei Aaron und Jared wurden z.B. zweimal die Namen vertauscht ).
Wer aber eine realistische Story erwartet, mit Personen, die sich realistisch verhalten (ich spiele hier unter anderem auf die Blind Dates an), sollte vielleicht lieber die Finger davon lassen.
Ich vergebe also 3 Sterne. Müsste ich nur das Ende bewerten, wären es sogar 4 gewesen.