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Veröffentlicht am 03.01.2022

Ein ganz unterhaltsamer Liebesroman für zwischendurch, der aber auch ein paar Mängel aufweist.

Only Us - Unvergesslich
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Ich liebe Hassliebe-Geschichten, deshalb war „Only Us – Unvergesslich“ ein absolutes Muss für mich. Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen, somit auch nicht den Vorgängerband innerhalb der ...

Ich liebe Hassliebe-Geschichten, deshalb war „Only Us – Unvergesslich“ ein absolutes Muss für mich. Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen, somit auch nicht den Vorgängerband innerhalb der Reihe. Die Protagonisten aus dem Band tauchen zwar auf und man wird auf den neuesten Stand in ihrem Leben gebracht, es ist jedoch nicht notwendig, das Buch vorher gelesen zu haben. Für mich haben sich keinerlei Lücken ergeben.

Nach einigen negativen Rezensionen, die zu dem Buch eingetrudelt sind, hatte ich etwas meine Bedenken, ob mir das Buch wirklich gefallen würde. Vor allem die Aussage, dass es in dem Buch viel zu viel Sex gibt, hat meine Vorfreude etwas getrübt, denn ich kann es gar nicht leiden, wenn dadurch die eigentliche Handlung zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Oder die Beziehung der Protagonisten dadurch oberflächlich bleibt.

Ich bin froh, dass ich mich davon nicht habe beirren lassen, denn letztendlich sehe ich es anders. Klar, es gibt viel Sex, aber der Autorin ist es gelungen, das nicht zu einer lästig werdenden Aneinanderreihung von sich wiederholenden Szenen verkommen zu lassen. Dadurch, dass in dem Buch immer wieder zwischen Szenen aus der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her gesprungen wird, gibt es reichlich Abwechslung und mir war die meiste Zeit gar nicht so bewusst, wie viele solcher Szenen es eigentlich gibt. Das lag auch daran, dass ich nie das Gefühl hatte, es ginge nur darum. Die Handlung wurde nicht in den Hintergrund gedrängt und zur mir drangen auch die romantischen Gefühle der beiden zu mir durch, nicht bloß ihre körperliche Anziehung.

Woran ich ein bisschen etwas auszusetzen habe, sind die Charaktere und die Art ihrer Beziehung. Einerseits gefällt mir das Hassliebekonzept, wie gesagt, ungemein und ich erwarte dann auch, dass sich das durch das Buch zieht. Andererseits – und so sehr es mir auch gefällt, dass Chloe und Oliver sich immer wieder in die Haare bekommen, aber auch nicht voneinander lassen können – hat es mich gestört, wie Oliver mit Chloe umgegangen ist und dass sie ihm immer viel zu schnell verziehen hat.

Zwischenzeitlich hatte ich auch so eine Phase, in der ich Oliver selbst nicht mehr über den Weg getraut und mich unfassbar an seiner Verlogenheit (auch wenn das Wort viel heftiger klingt, als es hier vielleicht passend wäre) gestört habe. Ich habe seine Worte und seine Gefühle angezweifelt und es wirkte alles nicht mehr so echt – alles hatte einen faden Beigeschmack. Die Autorin kriegt aber gegen Ende zum Glück noch die Kurve, sodass ich mich auf das Happy End einlassen konnte.

Fazit

Alles in allem ist „Only Us – Unvergesslich“ ein ganz guter Liebesroman für zwischendurch, auch wenn ich mich an den Charakteren, ihren Entscheidungen und damit auch der Handlung gelegentlich etwas gestört habe. Es ist keine Zeitverschwendung, unbedingt gelesen haben muss man das Buch aber auch nicht. 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Der Schreibstil ist eine merkwürdige Mischung aus Vulgarität und Pathos - nicht meins!

Boston Belles - Hunter
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Dies war mein zweites Buch von L. J. Shen und zum zweiten Mal habe ich mich gleich zu Beginn der Lektüre gefragt, ob ihr Schreibstil wirklich etwas für mich ist. Ob ich das Buch vielleicht abbrechen sollte. ...

Dies war mein zweites Buch von L. J. Shen und zum zweiten Mal habe ich mich gleich zu Beginn der Lektüre gefragt, ob ihr Schreibstil wirklich etwas für mich ist. Ob ich das Buch vielleicht abbrechen sollte.
Die Antwort: Ja, ich habe nach wie vor Probleme mit dem vulgären Schreibstil der Autorin, aber nein, ich gebe dem Buch einfach nochmal eine Chance, denn der erste Band von All Saints High hatte schließlich auch seine positiven Seiten.

Nach der Lektüre muss ich sagen, dass es aber auch dieses Buch der Autorin nicht wirklich geschafft hat, mich zu begeistern. Ein paar Mal habe ich nicht nur die Augen verdreht, sondern sogar die Nase gerümpft.
Warum? Der Schreibstil, die Dialoge und die Anlegung der Charaktere.

Das Buch strotzt vor Vulgarität und unangebrachtem Pathos. Wie respektlos Hunter das ganze Buch lang mit und über andere Menschen spricht und denkt, ist einfach nur abschreckend und unsympathisch. Am Anfang ist es am schlimmsten, dann nimmt es geringfügig ab, verschwindet aber nie ganz. An seiner teilweise auch frauenfeindlichen Sprache habe ich mich unfassbar gestört. Wenn diesbezüglich eine Charakterentwicklung stattgefunden hätte - fein! Ist aber nicht so. Auch am Ende des Buches habe ich nach wie vor den Eindruck, dass er von Frauen - außer von Sailor - nicht viel hält. Nicht, weil er das nochmal zum Ausdruck gebracht hätte, sondern weil wir einfach nie an einem Beweis des Gegenteils teilhaben dürfen.
Auch seine ständigen zweideutigen Bemerkungen waren oft einfach nur plump, wenn nicht sogar abstoßend. Die Autorin scheint einfach nicht mein Ding zu sein, denn irgendwie benehmen sich alle ihre männlichen Charaktere so.

Dem steht das Pathos entgegen, das auch immer wieder durch die Zeilen sickert. Die Autorin hat irgendwie die Eigenart, völlig normale Menschen, die jetzt nicht wirklich etwas Bahnbrechendes geleistet haben (sprich: Hunter), feierlich anzupreisen und auf Podeste zu stellen. Das fand ich oft sehr unangebracht, es wirkte melodramatisch und überspitzt, ja, pseudopoetisch. Um ein Beispiel zu geben:
„Aber irgendwie fühlte es sich furchtbar falsch an, vor Hunter zu knien. Seine Familie mochte diesen Mann lächerlich finden, aber für alle anderen war er eine Gottheit und ich wollte seiner Religion nicht angehören. Ich wollte ihn nicht anbeten. Weil ich wusste, dass er ein Gott war, an den ich glauben konnte.“ (S. 232f.)
(Mal ehrlich: Was ist das für ein Quatsch, den die Autorin da zu Papier gebracht hat?)

Und so etwas begegnet einem ständig. Vor allem mit Lobgesängen auf Hunter und sein gutes Aussehen wird man übergossen. Irgendwann dachte ich mir auch nur noch: Okay, wir haben es verstanden. ER SIEHT GUT AUS - kann‘s jetzt weitergehen?

Ganz dem Klischee nach ist Sailor nicht unglaublich gutaussehend (jedenfalls zu Beginn), sondern das unscheinbare Mauerblümchen, das erst noch „aufblühen“ muss. Sie war als Charakter in Ordnung, auch wenn ich mich wahnsinnig daran gestört habe, wie sie auch schon nach relativ kurzer Zeit Hunters Charme erlegen ist, obwohl das anfangs vielversprechend anders aussah. Aber mir war natürlich klar, dass sie früher oder später einbrechen würde. Später wäre mir lieber gewesen - und vor allem hätte es mir besser gefallen, wenn ihre Zuneigung sich erstmal auf der platonischen Ebene aufgebaut hätte. Das wird zwar so hingestellt (Sailor wird nicht müde, Hunters charakterlichen Vorzüge über den grünen Klee zu loben), war aber für mich nicht wirklich spürbar. Die sexuelle Anziehung ist zentral und auch das einzig wirklich Glaubhafte an der Beziehung.

Sailor verliebt sich zwar in den Menschen hinter Hunters oberflächlichen, lüsternen Fassade, aber der Leser erlebt das nicht wirklich mit. Er lernt diese Seiten an Hunter nicht kennen, sie werden ihm einfach angedichtet, weil er ja so eine einsame Kindheit hatte… Eigentlich behandelt er die meisten Menschen wie Dreck unter seinen Füßen - und dazu gehört von Zeit zu Zeit auch Sailor.

Wieso verlieben sich die beiden also wirklich?
Sie: Weil er so heiß ist. Er: Weil sie wegen der Vereinbarung mit seinem Vater das einzige verfügbare weibliche Wesen ist, mit dem er schlafen kann.
Das nenne ich eine Wahnsinnslovestory.

Wohin sich die ganze Geschichte entwickelt, ist letztendlich irgendwie merkwürdig. Manche Charaktere vollziehen gegen Ende eine 180 Grad-Wendung (bzw. offenbaren, dass sie eigentlich schon die ganze Zeit ganz anders sind, als es scheint), die vielleicht überraschend wirken soll, letztendlich aber nur unglaubwürdig daherkommt, weil es zuvor nicht die geringsten Anhaltspunkte dafür gab. Mir kam es vor, als hätte sich die Autorin am Ende ihrer Geschichte gedacht: „Ach, wäre es nicht cool, wenn…“, um dann ein Happy End zu stricken, das sie hinstellt, als hätte sie es von Beginn an genau so intendiert. Nur dass da manches einfach nicht passt - meiner Meinung nach.

Wie auch immer. Die Liebesgeschichte sticht leider nicht aus der Fülle an New Adult - Romanen heraus, auch wenn die Autorin sich bemüht hat, ein paar „spannende“ Nebenstränge einzubauen. Letztendlich geht es hier um einen Player, der durch ein Mauerblümchen bekehrt wird, und um ein Mauerblümchen, das von einem Player aus seinem Schneckenhaus geholt wird. Schon mal gelesen? Ich auch.

Wenn ich mir das alles so vor Augen führe, bin ich doch ein bisschen überrascht, dass ich tatsächlich 471 Seiten durchgehalten habe. Es gab Stellen, da musste ich echt kämpfen. Ab der Hälfte wurde es aber immerhin ein bisschen besser.

Fazit
Ein Mix aus einem unangenehmen, für einen Liebesroman viel zu feierlichen Schreibstil, einem gelegentlich widerlichen Protagonisten und einer oberflächlichen Lovestory mit teilweise unglaubwürdigen Verstrickungen. Player trifft (kratzbürstiges) Mauerblümchen - 2 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Das Rad wird hier nicht neu erfunden - kann man mal lesen, muss man aber nicht!

Kiss Me Once - Kiss The Bodyguard, Band 1 (SPIEGEL-Bestseller, Prickelnde New-Adult-Romance)
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„Kiss me once“ stand eigentlich nie auf meiner Leseliste, da mich der Bodyguard/Schützling-Plot nicht so interessiert hat. Als Hörbuch habe ich der Geschichte dann doch mal eine Chance gegeben, aber letztendlich ...

„Kiss me once“ stand eigentlich nie auf meiner Leseliste, da mich der Bodyguard/Schützling-Plot nicht so interessiert hat. Als Hörbuch habe ich der Geschichte dann doch mal eine Chance gegeben, aber letztendlich habe ich leider nicht viel mehr bekommen, als ich erwartet habe.

Stella Tack hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mir manchmal jedoch etwas zu sehr ins Detail ging. Manchmal bin ich beim Zuhören mit den Gedanken dann doch hier und da abgeschweift, wenn beispielsweise die Umgebung beschrieben wurde. Sehr störend fand ich außerdem den übermäßigen Gebrauch von Wörtern wie „Holy Moly“ und „Jeese“, der für mich auch keinen sinnvollen Hintergrund hatte. Es machte den Eindruck, als würde die Autorin ihre Figuren dadurch irgendwie amerikanisch wirken lassen wollen, was ich einfach nur unnötig fand, denn auch in Büchern aus der Feder von amerikanischen Autor:innen liest man das nicht. Bei mir hinterließ es leider nur immer wieder einen sehr merkwürdigen Beigeschmack.

Die Charaktere waren sehr interessant und auch sympathisch ausgearbeitet. Ich habe sowohl Ivy als auch Ryan sehr gemocht, das i-Tüpfelchen waren vor allem die Nebencharaktere Jeff und Alex, deren Geschichte ich auch sehr gerne lesen würde (ich glaube, da kommt auch noch was!). Trotzdem muss man sagen, dass Stella Tack mit ihren Figuren das Rad nicht neu erfunden hat: Ivy ist ein Mädchen aus reichem Hause, das aber nicht dem typischen Klischee entspricht, sondern im Gegenteil sogar sehr bodenständig und nett ist. Ryan ist der neckische Bad Boy, hier und da eifersüchtig und bevormundend, manchmal launisch und distanziert und dann wieder charmant und liebevoll. Zwei Charaktere, deren Liebesgeschichte man also durchaus gerne mitverfolgt.

Etwas negativ empfinde ich die Darstellung anderer weiblicher Charaktere, denn irgendwie gibt es nicht eine einzige weibliche Person (außer vielleicht Ryans Familienmitglieder), die hier wirklich positiv wegkommt. Alle sind oberflächlich, hohl oder manipulativ – oder vielleicht sogar alles davon. Da haben wir unter anderem zum Beispiel die Mädels, die sich immer wieder an Ryan ranschmeißen, aber natürlich viel zu laut lachen, zu stark mit Parfüm eingedieselt sind, über andere Frauen lästern und auch dazu bereit sind, ihnen den Freund auszuspannen. Bei einer weiblichen Figur gab es dann doch kurz Hoffnung, aber letztendlich hat auch diese es nicht geschafft, sympathisch zu wirken. Ivy wird dadurch irgendwie als das einzig „normale“ Mädchen dargestellt, was mich etwas genervt hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Ivy und Ryan geht in Richtung einer „Enemies-to-Lovers“-Lovestory, denn nachdem sich die beiden geküsst haben, ohne zu wissen, wer der andere ist, und von der Identität des anderen erfahren haben, kann natürlich nicht länger etwas zwischen den beiden laufen – deshalb schlägt die Zuneigung und die Anziehungskraft in eine gezwungen distanzierte Kabbelei um, die mir die meiste Zeit Spaß gemacht hat. Es gibt einige gute Dialoge, die unterhalten, gleichzeitig kommen auch die verbotenen Gefühle beim Leser an. Zwischendrin hatte ich eine Weile den Wunsch, dass ich bereits am Ende angelangt wäre, weil es sich ein bisschen gezogen hat und die Geschichte letztendlich ziemlich vorhersehbar ist, sodass die Spannung natürlich auf der Strecke bleibt. Das ist natürlich oft bei Liebesromanen so, aber hier hat mir dann doch noch das gewisse Etwas gefehlt, das meine Lesefreude stetig hochgehalten hätte. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann aber doch nochmal an Fahrt auf und es ist deutlich mehr passiert, sodass ich beim Zuhören wieder gefesselt war.

Beide Sprecher:innen haben sehr angenehme Stimmen, denen ich gerne zugehört habe. Ich war manchmal beeindruckt davon, wie sie bei den ständigen „Holy Molys“ so ernst bleiben konnten.

Fazit

Eine ganz nette Liebesgeschichte für zwischendurch, die für einige Stunden unterhält, letztendlich aber leider nichts Aufregendes oder wirklich Besonderes bereithält. Kann man mal lesen, muss man aber nicht – 3,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Eigentlich eine süße Liebesgeschichte, die gegen Ende angesichts des künstlich hinausgezögerten Happy Ends anstrengend wurde.

Kissing in the Rain
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Durch den Hype um die Redwood Love-Reihe hatte ich relativ große Erwartungen an diesen Einzelband aus der Feder von Kelly Moran, vor allem weil der Klappentext nach einer lockerleichten, süßen Liebesgeschichte ...

Durch den Hype um die Redwood Love-Reihe hatte ich relativ große Erwartungen an diesen Einzelband aus der Feder von Kelly Moran, vor allem weil der Klappentext nach einer lockerleichten, süßen Liebesgeschichte klang. „Kissing in the Rain“ ist auch genau das, aber leider zieht sie sich ab einem gewissen Punkt wie Kaugummi.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, wobei mir sowohl der Schreibstil von Kelly Moran als auch die Hörbuchsprecherin gut gefallen haben. Es fiel mir nicht schwer, mich auf die Geschichte einzulassen.

Auch die Charaktere haben mir schnell imponiert, da man mit Cam zwar eine Protagonistin vorgesetzt bekommt, die am Anfang sehr beherrscht und reserviert auftritt, den Leser mit der Zeit aber immer mehr an ihren Gefühlen teilhaben lässt. Ich habe immer wieder stark mit ihr mitgefühlt, wenn sie von ihren Mitmenschen in irgendeiner Weise schlecht behandelt wurde. Vor allem ihre Familie hat mein Blut immer wieder zum Kochen gebracht. Was sich Camryn alles von diesen anhören musste, wie nervig einzelne Familienmitglieder waren, … das war schon echt zum Haareraufen.

Umso sympathischer kommt Troy daher, denn er ist von Anfang an ein großer Camryn-Fan und er verhält sich ihr gegenüber immer liebevoll, da er eine besondere Vorgeschichte mit ihr hat. Er wird zwar als bester Freund ihres Bruders zum ersten Mal in diesem Buch erwähnt, ist aber tatsächlich in der Vergangenheit immer wieder als Pflegekind in die Familie aufgenommen worden. Diese Hintergrundgeschichte fand ich sehr vielversprechend, weshalb meine Vorfreude auf die entstehende Liebesgeschichte beim Lesen sogar noch weiter gestiegen ist.

Ohne Frage gibt es auch viele süße Momente zwischen den beiden, die einen mitfühlen und mitfiebern lassen, auch wenn die Idee natürlich nicht neu ist und man so etwas in der Art vielleicht sogar schon mehrmals gelesen hat. Ab einem gewissen Punkt war ich jedoch auf einmal unglaublich froh, dass ich mir das Hörbuch angehört habe und nicht aktiv selbst lesen musste, denn auf einmal hat sich die Handlung nur noch gezogen. Es gab ein paar so lächerliche Missverständnisse, die das Zusammenkommen von Cam und Troy hinauszögern sollten, dass ich teilweise sogar genervt die Augen verdreht habe, weil es so künstlich verzögert wirkte. Wenn die beiden einander einfach nur mal richtig zugehört hätten, als sie miteinander gesprochen haben, dann wäre es schon viel früher zu ihrem Happy End gekommen. Denn sie kommunizieren zwar, aber sie hören sich einfach nicht zu! Es ist, als würden sie völlig unterschiedliche Sprachen sprechen und nur das hören, was sie eigentlich gar nicht hören wollen, obwohl der eine eigentlich genau das sagt, was der andere hören möchte. Das war NERVENAUFREIBEND und hat mir leider am Schluss die Freude am Lesen genommen. Wie gut, dass ich mich von der angenehmen Stimme der Hörbuchsprecherin nur noch berieseln lassen musste, anstatt mich durch die Seiten zu quälen.

Fazit


Demzufolge kann ich das Buch nur bedingt empfehlen, da mir die erste Hälfte des Buches eigentlich ganz gut gefallen hat. Leider aber nicht gut genug, um meine Genervtheit gegen Ende aufzuwiegen. Die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen, ob er das künstliche Hinauszögern in Kauf nehmen möchte. Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Lesen, Charaktere ins Herz schließen und wohlfühlen - ein schöner Liebesroman!

Exklusiv nicht zusammen
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Seit „Die Sache mit der Motte und dem Licht“ bin ich ein großer Katharina Wolf-Fan, seit „Closer“ haben es mir auch die Geschichten von Ina Taus angetan – deshalb war „Exklusiv nicht zusammen“ für mich ...

Seit „Die Sache mit der Motte und dem Licht“ bin ich ein großer Katharina Wolf-Fan, seit „Closer“ haben es mir auch die Geschichten von Ina Taus angetan – deshalb war „Exklusiv nicht zusammen“ für mich ein absolutes Muss. Und meine relativ hohen Erwartungen wurden vollkommen erfüllt.

Der Schreibstil beider Autorinnen ist sehr angenehm und flüssig zu lesen und die Dialoge sind authentisch und glaubwürdig. Nicht selten haben sie mich breit zum Grinsen und manchmal sogar laut zum Lachen gebracht.

Dies lag aber natürlich auch an den fantastischen Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss. Nicht nur Finn und Anton, sondern auch sehr viele Nebencharaktere, deren Geschichten schon in anderen Bänden erzählt wurden. Ich persönlich habe noch keinen einzigen davon gelesen, weshalb ich die Charaktere nicht kannte, trotzdem konnte ich der Geschichte aber natürlich problemlos folgen, denn Finn und Anton stehen schließlich im Fokus. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass der eine oder andere Insider gefallen ist, den man nur durch Kenntnis der anderen Bände versteht – die Lektüre werde ich dementsprechend noch nachholen.

Auch wenn ich Anton sehr liebgewonnen habe, bin ich doch ein absoluter Finn-Fan. Diese Mischung aus Bad Boy, dem die Meinungen anderer Menschen egal sind, der zahlreiche Bettgeschichten am Laufen hat und der sich unbedingt von der Masse abheben will, und dem fürsorglichen besten Freund, der für Anton alles tun würde, – die hat mich von Seite zu Seite mehr für ihn eingenommen. Finn ist ein tougher Kerl – und Anton ist sein Kryptonit. Wie soll man da nicht beim Lesen dahinschmelzen, wenn die beiden doch so süß sind?

Die Tatsache, dass ich beim Lesen zweimal Gänsehaut hatte, ist aber der Grund, warum diese Geschichte für mich heraussticht. Da waren zwei Momente, zwei herrlich süße Momente, die für mich so unerwartet kamen (obwohl eigentlich nichts davon unvorhersehbar war), dass ich richtig erschauert bin. Und das ist Wahnsinn, wenn ein Buch so einen Effekt hat, vor allem weil man das von einem lockerleichten Liebesroman ja eigentlich eher weniger erwartet.

Ich bin sehr positiv überrascht. Zwar verläuft der Plot nicht unbedingt unberechenbar und man kann sich als Leser natürlich denken, wohin die Reise geht und an welcher Stelle es vielleicht nochmal Hürden zu überwinden gilt, aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Das Buch punktet durch seine wahnsinnig sympathischen Charaktere, die süßen, mitunter auch Herzklopfen bescherenden und Dauergrinsen heraufbeschwörenden Dialoge und zwei berührende Momente im Besonderen. Ich freue mich auf weitere gemeinsame Werke der beiden Autorinnen.

Fazit

Für mich eine kleine Überraschung, auch wenn ich sowieso schon einiges erwartet hatte. Eine sehr süße, mitunter auch berührende Liebesgeschichte zum Abschalten und Wohlfühlen. Vor allem Finn wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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