Grandioser Einstieg in die "Blood of Lilith"- Reihe
Terror at the GatesTerror of the Gates, von Scarlett St.Clair ist der erste Teil der "Blood of Lilith" Reihe und für mich zeitgleich auch das erste Buch der Autorin gewesen.
Die Protagonistin Lilith Leviathan lebt in einer ...
Terror of the Gates, von Scarlett St.Clair ist der erste Teil der "Blood of Lilith" Reihe und für mich zeitgleich auch das erste Buch der Autorin gewesen.
Die Protagonistin Lilith Leviathan lebt in einer Welt, in der sie als Frau extrem unterdrückt wird und eigentlich kein Recht auf Selbstbestimmung hat. 5 Familien herrschen in der Stadt Eden und Lilith soll als Tochter einer dieser Familien irgendwann einen Mann heiraten, den ihr Vater auswählt, damit sie diesem dann mit ihrer Magie zu Verfügung stehen kann.
In Scarlett St. Clairs Welt haben nur Frauen magische Fähigkeiten, werden aber trotzdem von der Kirche und dem Patriarchat unterdrückt. Liliths Magie ist in den Augen ihrer Mutter abstoßend und ziemt sich nicht für die Familie. Lilith kann die Lust und das Verlangen von Männern erspüren und dies ausnutzen um sie ihrem Willen zu unterwerfen.
Auch wenn das Kirchenoberhaupt Lilith gerne längst verheiratet sehen würde, hat sie einen Deal mit ihrem Vater und flieht in den verruchten Stadtteil der Sünde und versucht sich dort irgendwie alleine durchzuschlagen, ist aber doch sehr häufig auf die Hilfe ihres Kindheitsfreundes Zahariev angewiesen und es stellt sich schon bald die Frage, ob die Beiden mehr als freundschaftliche Gefühle füreinander haben.
Gefühle, die nicht erlaubt sind...
Durch den flüssigen und mitreißenden Schreibstil der Autorin ist es mir leicht gefallen durch die einzelnen Kapitel, die meist aus Liliths Sicht geschrieben sind, sind zu fliegen. Einige kurze Kapitel erlauben dem Leser auch einen Einblick in Zaherievs Gedankenwelt und haben für mich noch einen schönen Kontrast zu Lilith geboten.
Was für mich einfach absolut grandios war, ist die Verflechtung von gesellschafkritischen Themen und Problematiken der Kirche und des Patriarchats, die leider in keinster Weise Fiction sind. Thematisiert wird hier die Unterdrückung der Frau, Missbrauch in der Kirche und die Rolle der Frau als Solches.
Lilith versucht in dieser düsteren und von Religion bestimmten Welt ihren Weg zu finden und sich gegen die Traditionen zu stellen. Oft handelt sie unbedacht, impulsiv und schießt dadurch über das Ziel hinaus, aber genau diese Charakterzüge haben sie für mich menschlicher und nahbar wirken lassen. Sie lässt sich von ihren Gefühlen und ihrem Bauchgefühl leiten, auch wenn sie damit manchmal die nächste Katastrophe auslöst und auf Hilfe angewiesen ist.
Neben Lilith und Zachariev gelingt es der Autorin auch den Nebencharaktern Leben einzuhauchen und einige sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Ab und an hätte ich mir etwas mehr Hintergrundinformationen zum Magiesystem und vielleicht mehr Details zum Weltenaufbau gewünscht, aber da es sich hier um den ersten Teil handelt, bin ich guter Dinge, dass sich viele ungeklärte Fragen im nächsten Teil erklären und ich bin nach dem mega Plotttwist am Ende so, so sehr gespannt wie es mit Lilith und Z weitergeht.
Fazit:
Ein für mich starker Reihenauftakt, der für mich vor allem durch die gesellschaftskritischen Themen, die vielschichtigen Charaktere und die absolut unvorhersehbaren Twists begeistern konnte!