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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2024

Hochspannend

Krähentage
0

Jakob und Mila sollen zusammen eine neue Polizeieinheit leiten, die auf die Aufklärung von Serienmorden spezialisiert ist. Kaum dass sie ihre neuen Büroräume beziehen können, wartet schon der ...

Jakob und Mila sollen zusammen eine neue Polizeieinheit leiten, die auf die Aufklärung von Serienmorden spezialisiert ist. Kaum dass sie ihre neuen Büroräume beziehen können, wartet schon der erste Fall auf sie - und der hat es wirklich in sich!

Mit seinem fesselnden und einprägsamen Schreibstil lässt Benjamin Cors von Anfang an Spannung aufkommen, die sich zum Ende hin ins fast unerträgliche steigert. Dabei lässt er durchaus auch sehr gruselige Szenen nicht aus, mit Gänsehaut ist zu rechnen.
Die Charaktere sind tiefgründig und fein ausgearbeitet, trotzdem ahnt man nicht, welche Abgründe sich auch in den Ermittlern verbergen. Obwohl man in einem Handlungsstrang schon relativ früh den Täter kennenlernt und durch seine Taten begleitet, ist das Ende dann doch überraschend. Ein Cliffhanger ganz zum Schluss lässt mich hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.

Mein Fazit: Wer eher zart besaitet ist, sollte dieses Buch lieber liegen lassen, das Albtraumpotential ist groß. Aber für eingefleischte Thrillerleser ist es ein absolutes Muss - der beste Thriller seit langem.

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Veröffentlicht am 07.05.2024

Krimi-Genuss

Traubenfest
3

Band 4 der Krimireihe um Kommissarin Marie Mercier führt mich wieder ins schöne Perigord. Zwei verschwundene Mädchen und ein Mordopfer halten Marie in Atem, obwohl sie doch lieber das Wochenende und das ...

Band 4 der Krimireihe um Kommissarin Marie Mercier führt mich wieder ins schöne Perigord. Zwei verschwundene Mädchen und ein Mordopfer halten Marie in Atem, obwohl sie doch lieber das Wochenende und das Traubenfest (die Felibree) mit ihrer Familie genossen hätte. Hängen die Fälle zusammen oder muss sie jeden einzeln bearbeiten? Sind die Mädchen weggelaufen oder ist ihnen Schlimmeres zugestoßen? Mit diesen Fragen muss sich Marie befasse, anstatt entspannt zu feiern.

Obwohl es sich hier um Band 4 der Perigord-Krimireihe handelt, finde ich, dass dieses Buch wie die drei Vorgänger für sich alleine stehen kann. Trotzdem lohnt es sich, sie alle zu lesen. Mit ihrem eingängigen, sehr anschaulichen Schreibstil schafft es Julia Durant immer wieder, mich schnell ins Geschehen hinein zu katapultieren. Marie und ihre Familie, bestehend aus Großtante Leonie, dem alten George, ihrer Fernbeziehung Michel und den beiden Hängebauchschweinen Auguste und Joseph, sind so sympathisch, dass der Anfang eines neuen Bandes sich anfühlt, als käme man nach Hause. Eingebettet in diese Idylle arbeitet Marie zusammen mit ihrem Kollegen Richard Martin an ihren mysteriösen Fällen, die Spannung kommt so auf keinen Fall zu kurz. Ihre Vorgehensweise ist immer nachvollziehbar, das Ende überraschend aber durchaus schlüssig. Den Täter im Mordfall hatte ich so gar nicht auf dem Zettel.
Insgesamt ist auch dieser Band wieder eine gelungene Mischung aus Krimi und Wohlfühl-Lektüre. Der einzige Kritikpunkt ist, dass Großtante Leonie in diesem Buch meiner Meinung nach entschieden zu wenig gekocht hat. Ansonsten bedauere ich, dass ich nicht mehr als 5 Sterne geben kann.

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Veröffentlicht am 25.04.2024

Rasanter Krimi im Urlaubsambiente

Was der See birgt
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Ein bestialisch zugerichteter Toter wird am Ufer des Gardasees gefunden. Gianna, engagierte Polizeireporterin, verschafft sich Zutritt zum Fundort und erkennt im Opfer sofort ihr Date vom Vorabend. ...

Ein bestialisch zugerichteter Toter wird am Ufer des Gardasees gefunden. Gianna, engagierte Polizeireporterin, verschafft sich Zutritt zum Fundort und erkennt im Opfer sofort ihr Date vom Vorabend. Mit nicht immer legalen Mitteln beginnt sie, unterstützt von ihrem alternden Onkel und ihrer Chefin, zu recherchieren. Die drei kommen einem umtriebigen Geheimbund auf die Spur und verstricken sich in einem Netz aus Korruption, Drogenhandel und Missbrauch. Wem kann sie vertrauen?

Der Schreibstil ist klar und eingängig, so dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Von Anfang an ist die Geschichte sehr spannend, zahlreiche unerwartete Wendungen und die manchmal ein wenig unübersichtlichen Beziehungen zwischen den Akteuren sorgen dafür, dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Besonders gefallen hat mir die Zusammenarbeit von Gianna, Elvira und Onkel Francesco und das unbedingte Vertrauen, das die drei zueinander haben. Alle drei sind sympathisch und authentisch, besonders der schrullige Onkel hat es mir angetan. Er ist ein echter Lebenskünstler. Die Geschichte endet mit einem fulminanten Showdown, lässt aber einige lose Fäden - einen dicken Cliffhanger - zurück. Das muss aber so sein, denn dieses Buch ist schließlich der Auftat zu einer Reihe. Sehr gerne würde ich weitere Geschichten über dieses witzige Trio lesen. Total überzeugt empfehle ich dieses Werk sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Zwei Frauenschicksale

Das Echo der Gezeiten
0

Eigentlich beinhaltet dieses Buch gleich zwei sehr spannende Geschichten. Da ist im 17. Jahrhundert Nes, die gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Flucht ist. Auf der Insel Strand in einem Beginen-Konvent ...

Eigentlich beinhaltet dieses Buch gleich zwei sehr spannende Geschichten. Da ist im 17. Jahrhundert Nes, die gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Flucht ist. Auf der Insel Strand in einem Beginen-Konvent glauben sie eine neue Heimat gefunden zu haben. Doch die Sicherheit ist trügerisch, denn die Beginen werden von der Bevölkerung mit Argwohn verfolgt.
Im 20. Jahrhundert ist Tilla schon als Kind fasziniert von einem Schiffswrack, das vor St.Peter-Ording in der Nordsee liegt und von ihr Oma Frieda immer wieder erzählt. Wegen dieses Wracks lernt sie tauchen und studiert Archäologie.
Der Schreibstil ist fesselnd, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, zumal meine geliebte Nordsee hier so liebevoll und anschaulich beschreiben wird, dass ich die Wellen rauschen hören konnte. Besonders gelungen finde ich auch, wie Rebekka Frank die beiden Geschichten am Ende verknüpft. Nes und Tilla sind sich trotz der sehr unterschiedlichen Umstände und Zeiten, in denen sie leben, doch ausgesprochen ähnlich. Beide sehr eigenständig und zielstrebig, gehen sie ihren Weg gegen alle Widerstände. Sie lassen sich von den Männern, die ja in beiden Epochen eigentlich alleine das Sagen hatten, nicht unterbuttern. Dabei wirken ihre Leben sehr authentisch und realistisch, denn auch ihnen gelingt nicht alles. Sie lernen aus ihren Fehlschlägen und entwickeln sich dadurch ständig weiter. So konnte ich permanent mit ihnen mitfiebern. Ich mag es nicht, wenn den Helden und Heldinnen immer alles gleich gelingt, denn dann werden sie mir im Verlauf der Geschichte immer fremder und einfach unglaubwürdig. Diese Gefahr bestand hier überhaupt nicht.

Ich habe dieses Buch verschlungen und dabei jede Leseminute genossen. Sehr schade, dass ich nur fünf Sterne vergeben kann, die hat es aber sicher. Ich bin überzeugt davon, dass jeder, der dieses Buch liest, es lieben wird.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Sylt mal ohne Bling-Bling

Gefährlicher Sog
5

Bei den Tetrapoden vor Hörnum wird ein grausam zugerichteter Leichnam gefunden. Timur Roters war Erzieher in einer Wohngruppe von „problematischen“ Jugendlichen, die auf Sylt nicht sehr erwünscht waren. ...

Bei den Tetrapoden vor Hörnum wird ein grausam zugerichteter Leichnam gefunden. Timur Roters war Erzieher in einer Wohngruppe von „problematischen“ Jugendlichen, die auf Sylt nicht sehr erwünscht waren. Doch reicht das als Motiv, den Mann so grausam hinzurichten? Liv Lammers und ihr Team haben hier eine harte Nuss zu knacken.
Obwohl ich den Schreibstil von Sabine Weiss sehr schätze und auch schon den einen oder anderen ihrer Liv-Lammers-Krimis gelesen habe, bin ich in diese Geschichte nur schwer hinein gekommen. Die Protagonisten sind mir allesamt fremd geblieben. An sich ist die Story gut aufgebaut, viele Verdächtige machen das Miträtseln spannend. Die Autorin hat mich einige Male ganz schön aufs Glatteis geführt. Aber für mich gibt es hier zu viele störende Nebenschauplätze, die vom eigentlichen Fall ablenken und mit der Auflösung gar nichts zu tun haben, sei es in Livs Privatleben, im Team oder in der Jugendgruppe.
Insgesamt bin ich nicht gerade begeistert von diesem Krimi, finde ihn aber auch nicht ganz schlecht. Ich konnte, obwohl ich bereits ein oder zwei der Vorgängerbände gelesen hatte, Liv und ihren Kollegen diesmal nicht nahe kommen, war nie „mittendrin“. Möglicherweise liegt das an dem Konflikt im Kollegenkreis, den ich extrem nervig fand. Auch die Jugendlichen und ihre Betreuer sind mir wohl wegen ihres durchgehend merkwürdigen Benehmens eher fremd geblieben. Die Geschichte an sich war gut, die Auflösung schlüssig und nachvollziehbar. Trotzdem bleibe ich ein bisschen unzufrieden zurück.

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