Profilbild von Suedhessin

Suedhessin

Lesejury Star
offline

Suedhessin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suedhessin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2022

Da wäre mehr drin gewesen

Real Easy
0

Aus dem Striplokal "Lovely Lady" verschwinden zwei Tänzerinnen. Während Lady Jades Leiche gleich gefunden wird, bleibt Rosy zunächst verschwunden. Ermittlerin Holly Meylin und ihr Team glauben ...

Aus dem Striplokal "Lovely Lady" verschwinden zwei Tänzerinnen. Während Lady Jades Leiche gleich gefunden wird, bleibt Rosy zunächst verschwunden. Ermittlerin Holly Meylin und ihr Team glauben an einen Serienkiller und ermitteln fieberhaft im Umfeld des Lokals, zunächst jedoch ohne Erfolg. Es braucht die Hilfe einer der Stripperinnen, um den Fall lösen zu können.

Das Cover mit den auffällig in Pink und Rot gestalteten Buchstaben hat mich sehr angesprochen. Der Schreibstil bleibt seltsam distanziert, so dass mir die Figuren bis zum Schluss fremd geblieben sind. Die Atmosphäre im "Lovely Lady" wird auch sehr geschickt geschildert, so dass ich mir sehr gut vorstellen kann, wie es dort zugeht. Die Erzählung aus der Perspektive zahlreicher verschiedener Personen verhindert leider Lesefluss und Spannungsaufbau, die Geschichte wird richtiggehend zerfasert. Auch ist es nicht zuträglich, dass in einigen Abschnitten unvermittelt in die Vergangenheit der gerade aktuellen Person abgetaucht wird. Auch aus der Perspektive des noch unbekannten Täters wird erzählt, allerdings bleiben seine Motive im Dunkeln. Auch nach seiner Verhaftung erfahren wir darüber nicht wirklich etwas, da bleibt ein loser Faden.

Schade! Eigentlich wäre das eine spannende Geschichte in einem interessanten Umfeld mit noch interessanteren Protagonisten. An der Umsetzung hapert es allerdings, denn man kommt nicht wirklich in die Handlung hinein. Deshalb kann ich leider keine Leseempfehlung geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2022

Enttäuschend

Die Ländersammlerin
0

Nina Sedano schildert hier ihre zahlreichen Reisen durch die ganze Welt. Der Schreibstil ist ausbaufähig. Alle Länder der UNO will sie bereist haben. Ihre Erlebnisse scheinen sie nicht sonderlich beeindruckt ...

Nina Sedano schildert hier ihre zahlreichen Reisen durch die ganze Welt. Der Schreibstil ist ausbaufähig. Alle Länder der UNO will sie bereist haben. Ihre Erlebnisse scheinen sie nicht sonderlich beeindruckt zu haben, denn das was sie erzählt, ist belanglos und uninteressant. Sie ist nicht als Pauschalreisende unterwegs sondern auf eigene Faust als eine Art Backpackerin. Da sollte es doch möglich sein, wirklich mit Land und Leuten in Kontakt zu kommen und interessante Begegnungen zu haben. Stattdessen nimmt sie sich selbst sehr wichtig und erzählt ausschließlich von sich. Spasseshalber habe ich mal gezählt: Auf einer Seite mit 27 Zeilen gibt es 21 "ich, mich, mir, meiner". So handelt sie zum Beispiel sieben Wochen Australien und Neuseeland auf wenigen Seiten ab. Kernerlebnisse waren hier je ein Bungee- und ein Tandemsprung. Keine Landschaften, keine Naturerlebnisse, keine Menschen - einfach nichts. Traurig! Meiner Meinung nach ist hier selbst ein Stern zu viel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2022

Schwierige Beziehungen

Sommerschwestern
1

Hinter dem sehr ansprechend gestalteten Cover verbirgt sich eine sehr schwierige Familiengeschichte. Monika Peetz erzählt im flüssigen Schreibstil von den Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie. ...

Hinter dem sehr ansprechend gestalteten Cover verbirgt sich eine sehr schwierige Familiengeschichte. Monika Peetz erzählt im flüssigen Schreibstil von den Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie. Sie haben im Holland-Urlaub vor 20 Jahren den Vater durch einen Unfall verloren und werden jetzt von Mutter Henriette an den Urlaubsort Bergen zu einem geheimnisvollen Familientreffen zurück beordert. Die Schwestern führen ganz unterschiedliche Leben und haben untereinander ebenso wenig Kontakt wie zur manipulativen, übergriffigen Mutter. Im gemeinsamen Ferienhaus brechen die alten Konflikte wieder auf und die unbewältigte Trauer um den Vater kommt zum Vorschein. In dieser Familie ist nichts normal, keine Beziehung ist unproblematisch, auch nicht die Beziehungen zu den jeweiligen Partnern. Das war mir deutlich zu viel, ich habe mich damit wirklich unwohl gefühlt. Am Ende gipfelt die Geschichte aus heiterem Himmel in einem überhaupt nicht nachvollziehbaren, völlig kitschigen HappyEnd. Nichts wird abschließend geklärt, alle Konflikte unter den Teppich gekehrt.
Insgesamt hat mir echte Spannung gefehlt, vieles war vorhersehbar. Dazu kommen zahlreiche Wiederholungen. Erst in den letzten Zügen nimmt die Geschichte ein bisschen an Fahrt auf, was sie deutlich mehr aufgewertet hätte, wenn das Ende ein wenig besser zum Rest gepasst hätte. So jedenfalls lautet mein Fazit: Muss man nicht gelesen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2022

Vielversprechender Auftakt

Das Land, von dem wir träumen
0

In der Nähe von Meran nach dem 1. Weltkrieg: Die Südtiroler leiden unter den Repressalien ihrer neuen italienischen Herren. Franziska Bruggmoser kann sich nur schwer damit abfinden, dass ihr ...

In der Nähe von Meran nach dem 1. Weltkrieg: Die Südtiroler leiden unter den Repressalien ihrer neuen italienischen Herren. Franziska Bruggmoser kann sich nur schwer damit abfinden, dass ihr Vater sich so leicht dem neuen Regime unterordnet, das sie nicht als Lehrerin arbeiten lässt, weil sie kein italienisch spricht. Heimlich gründet sie eine Katakombenschule, wo sie die Kinder des Dorfes auf Deutsch unterrichtet. Unterstützt wird sie von ihrer Freundin Leah und von Wilhelm, dem Knecht ihres Vaters, der seinerseits auch ein Geheimnis hat. Nebenbei muss Franziska noch um die Existenz des elterlichen Hofes fürchten, denn Hoferbe Leopold erweist sich als Totalausfall.

In das Cover mit der Frau vor einem Bergpanorama kann man vieles hineininterpretieren, für mich passt es einfach gut zum Buch. Der einfühlsame Schreibstil lässt mich Fransziskas Sorgen und Ängste mitfühlen. Auch die anderen Personen sind sehr lebendig geschildert, ihre Handlungen immer nachvollziehbar. Anna Thaler (ich rätsele, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt) gelingt es sehr gut, die Familiengeschichte der Bruggmosers mit der bewegten Geschichte Südtirols in Einklang zu bringen. Ich habe hier einiges gelernt über die erste Zeit der italienischen Herrschaft über Südtirol und über die Anfänge des Apfelanbaus in dieser heutigen Hochburg des Obstanbaus, habe mich aber auch trotz einiger Längen im ersten Drittel des Buches sehr gut unterhalten gefühlt.

Insgesamt kann ich diesen Auftakt einer Südtiroler Familiensaga guten Gewissens weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2022

Gemütlicher Krimi in Küstenatmosphäre

Mörderische Brise
3

Pastorin Clara Clüver reist aus Wiesbaden nach Travemünde um ihre neue Stellung als Gemeindepfarrerin anzutreten. Sie wagt damit einen Neustart nach der Trennung von ihrem Partner und kehrt gleichzeitig ...

Pastorin Clara Clüver reist aus Wiesbaden nach Travemünde um ihre neue Stellung als Gemeindepfarrerin anzutreten. Sie wagt damit einen Neustart nach der Trennung von ihrem Partner und kehrt gleichzeitig zu ihren Wurzeln zurück. Gemeinsam mit ihre neuen Freundinnen Jule und Frieke gerät sie mitten in einen Mordfall und stellt eigene Ermittlungen an. Unerfahren wie die Damen sind bringen sie sich dabei in große Gefahr.
Stürmische Wolkenstimmung am Meer auf dem Cover hat mich direkt zu diesem Buch gelockt. Der Schreibstil spricht mich sehr an, detailliert und flüssig ist er gut zu lesen und eine Prise Humor ist auch dabei. Die Personen sind allesamt sympathisch, lediglich der Ermordete und Teile seiner Familie kommen nicht so gut weg. Authentisch dargestellt sind sie aber alle.
Die Geschichte selbst ist größtenteils schlüssig und gut nachzuvollziehen. Allerdings fehlt es mir für einen echten Krimi doch deutlich an Spannung. Der Titel „Mörderische Brise“ hat mich da ein bisschen in die Irre geführt. Für mich liest sich das Buch wie ein netter Frauenroman mit Nebenschauplatz, vergleichbar mit den britischen Cosy-Krimis. So hat es zwar meine Erwartungen nicht erfüllt, das Lesen hat aber trotzdem Spaß gemacht.
Mein Fazit: Für Fans spannender Kriminalromane ist dieser Roman zu soft, wer aber die englischen Cozy-Krimis mag oder einen netten Frauenroman, ist hier genau richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung