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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2023

Mörderische Freundschaften

Schneesturm
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Zum ersten Mal nach 10 Jahren trifft sich Caras Freundeskreis auf der abgelegenen Insel Inishmore um den Todestag von Caras Mann Cilian gemeinsam zu begehen. Ein Schneesturm schneidet die Insel ...

Zum ersten Mal nach 10 Jahren trifft sich Caras Freundeskreis auf der abgelegenen Insel Inishmore um den Todestag von Caras Mann Cilian gemeinsam zu begehen. Ein Schneesturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Als dann noch eine Leiche in der stürmischen Bucht gefunden wird, beginnt Cara gegen die Anweisung ihrer Vorgesetzten im Sturm zu ermitteln. Sie muss erkennen, das in ihrer Clique ganz anders ist als sie immer geglaubt hat. Wem kann sie vertrauen?

Der eindringliche, detaillierte Schreibstil hat mich sofort gepackt, ich konnte den Sturm förmlich heulen hören und die Kargheit der Insel spüren. Auch die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben, so das sie mir gleich nahe waren. Besonders mit Cara kann ich gut mitfühlen, ihre Zerrissenheit im Verlauf der Ermittlungen ist sehr gut nachvollziehbar. Trotzdem hat sie hartnäckig Hinweis für Hinweis zusammengetragen, bis der Fall klar war. Sehr lange konnte ich nur vermuten, wer der Täter ist, dann war es derjenige, den ich am wenigsten verdächtigt habe. So mag ich das. Besonders gut gefallen hat mir auch, das Cara aus den Ereignissen gestärkt hervorgeht und optimistisch in die Zukunft schaut. Das lässt mich hoffen, dass es weitere Fälle mit der starken Inselpolizistin geben wird.

Mein Fazit: Ein Krimi vom Allerfeinsten, der in einer sehr ungewöhnlichen und interessanten Umgebung spielt. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Sehr gelungene Fortsetzung

Der Cocktailmörderclub
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Nach "Die Dreitagemordgesellschaft" haben wir es hier mit dem zweiten Band der Reihe um Agatha Christies Haushälterin Phyllida Bright zu tun. Hier ist sie beauftragt, einen Amateur-Wettbewerb von Kriminalschriftstellern ...

Nach "Die Dreitagemordgesellschaft" haben wir es hier mit dem zweiten Band der Reihe um Agatha Christies Haushälterin Phyllida Bright zu tun. Hier ist sie beauftragt, einen Amateur-Wettbewerb von Kriminalschriftstellern zu organisieren Als Preis winkt eine Veröffentlichung. Nachdem bei der Eröffnungsveranstaltung der Pfarrer, der für die Bekanntgabe des Siegers verantwortlich ist, tot zusammenbricht, sind Phyllidas ermittlerische Fähigkeiten gefragt.

Der mitreißende Schreibstil ist gewürzt mit einer guten Prise des trockenen englischen Humors, den ich so mag. Die Personen sind auf den Punkt charakterisiert, ich kann sie alle förmlich vor mir sehen und ihre Aktionen vorausahnen. Trotzdem konnte ich mich bis zum Schluss nicht an einem Verdächtigen festbeißen, bin geschwankt wie ein Halm im Wind. Das hat Colleen Cambridge wirklich geschickt eingefädelt. So kann sie die Spannung von Anfang bis Ende hochhalten. Besonders gefallen hat mir die Auflösung im Stile eines Hercule Poirot, der ja immer alle Beteiligten versammelt und die Tat aufdröselt, bis allen klar ist, wer sie begangen hat. Phyllida - bekanntermaßen ein Fan des kleinen Belgiers aus der Feder ihrer Hausherrin - folgt seinem Beispiel. Und hier nochmal ein Kompliment an die Autorin - eine so verwickelte Geschichte so auf den Punkt zu bringen - Chapeau!
Ganz nebenbei bekommen wir einen Einblick in das soziale Gefüge der englischen Herrenhäuser dieser Zeit, was mich ein bisschen an die alte Fernsehserie "Das Haus am Eaton-Place" erinnert. Ich liebe es, zusammen mit Phyllida durch Mallowan Hall zu streifen. Es ist auch eindrucksvoll, zu beobachten, wie Phyllida sich ein Netzwerk von Informanten aufgebaut hat, indem sie mit allen, egal ob Dienstbote oder Herr, einen respektvollen Umgang pflegt. Das gelingt ihr nicht mit Mr. Dobble, dem Butler und mit Chauffeur Bradford, was immer wieder zu amüsanten Wortgefechten führt.

Mein Fazit: Dieser zweite Band der Reihe ist eine ebenso gelungenen Huldigung an Agatha Christie wie der erste. Coleen Cambridge braucht sich vor der Großmeisterin des englischen Krimis nicht zu verstecken. Diese Reihe ist ein Muss für alle Fans dieses Genres - unbedingt empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Verboten spannend

Der Mentor
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Ein Unwetter legt in der Nähe von Heidelberg zwei vergrabene Frauenleichen frei. Eine weitere findet sich in der Nähe in spektakulärer Position. Die Frauen sind nummeriert, doch Nummer 2 fehlt. ...

Ein Unwetter legt in der Nähe von Heidelberg zwei vergrabene Frauenleichen frei. Eine weitere findet sich in der Nähe in spektakulärer Position. Die Frauen sind nummeriert, doch Nummer 2 fehlt. Der Heidelberger Kommissar Jakob Krohn zieht schnell die Fallanalytiker des BKA, Nova Winter und Magnus Herzberg hinzu, um diesen kniffeligen Fall zu lösen. Zunächst treten sie alle gemeinsam auf der Stelle, erst als sich das Schicksal von "Nummer 2 " klärt, macht das ungleiche Ermittlerteam Fortschritte.

Mit ihrem mitreißenden, einfühlsamen Schreibstil gibt Svenja Diel Einblick in die Psyche nicht nur der Ermittler, sondern in gesonderten Kapiteln auch der Täter und hat mich damit wirklich das Gruseln gelehrt. Ich war immer nahe beim Geschehen, was durch die Tatsache, dass die Geschichte nur etwa 50 km von mir entfernt spielt, noch verstärkt wurde. Von der ersten bis zur letzten Seite ist das Spannungsniveau sehr hoch, stellenweise fast nicht zu ertragen. Sehr geschickt führt mich die Autorin zu einem Verdacht, nur um ihn ein paar Seiten weiter zu widerlegen. Lange tappe ich im Dunkeln, was den Haupttäter, den Mentor angeht - und das obwohl einige wenige sehr kurze Kapitel sich mit ihm und seiner Denkweise befassen. Seine Handlanger sind relativ früh bekannt, was der Spannung keinen Abbruch tut. Ich habe sehr mitgefiebert mit den auserkorenen Opfern, aber auch mit einer Person aus dem Täterkreis.
Mein Fazit: Ein Thriller, der diese Bezeichnung verdient und den ich nicht aus der Hand legen konnte. Ich habe es wirklich bedauert, als er zu Ende war. Ich wünsche mir ausdrücklich eine Fortsetzung und kann dieses Buch aus ganzem Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Lebensmittel verschwenden verboten

Deine Küche kann nachhaltig!
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Dieses Kochbuch ist ein umfassendes Nachschlagewerk zum sehr aktuellen Thema Lebensmittelverschwendung. Übersichtlich geordnet nach Themenbereichen finden wir Rezepte und Tips zum Umgang mit ...

Dieses Kochbuch ist ein umfassendes Nachschlagewerk zum sehr aktuellen Thema Lebensmittelverschwendung. Übersichtlich geordnet nach Themenbereichen finden wir Rezepte und Tips zum Umgang mit den wertvollen Resten. Von der persönlichen Geschichte der jungen Autorin über die Küchenorganisation, das Haltbarmachen, Rezepten für Neues aus Resten und die Vermeidung von Resten beim Auswärts Essen ist an alles gedacht. Besonders gut gefällt mir die Tabelle, in der ich nachschauen kann wie eine fehlende Komponente zu ersetzen ist.

In leicht verständlicher Sprache und ohne den erhobenen Zeigefinger bekommen wir die Anleitung zur Vermeidung oder zur sinnvollen Verwertung von Resten. Die Rezepte sind ausführlich erklärt und schön bebildert, so dass das Nachkochen auch dem ungeübten Koch gelingen sollte.

Die Autorin Verena Hirsch gehört zu der jungen Generation, die mir Hoffnung macht, dass unsere Welt doch noch nicht ganz verloren ist. Sie gibt uns mit diesem Buch und ihrem Blog wichtige Anleitungen zur besseren Nutzung der wichtigsten Ressourcen unseres Lebens. Ich möchte hier nicht nur eine Leseempfehlung aussprechen, sondern lege dieses Buch auch allen Eltern ans Herz, deren Kinder in die Selbstständigkeit starten.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Auf der Suche nach dem Schatz der Nibelungen

Die Mission des Goldwäschers
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Eleonore und ihr Vater sind immer unterwegs auf der Suche nach alten Schriften, mit denen sie handeln. In einem besonders alten Buch finden sie Hinweise auf den Verbleib des Nibelungenschatzes. Sofort ...

Eleonore und ihr Vater sind immer unterwegs auf der Suche nach alten Schriften, mit denen sie handeln. In einem besonders alten Buch finden sie Hinweise auf den Verbleib des Nibelungenschatzes. Sofort machen sie sich gemeinsam mit dem gelehrten Mönch Melchior auf den Weg, um den Schatz zu finden. Dass sie dabei verfolgt werden, ist nicht überraschend, denn eine solche Schatzsuche weckt natürlich Begehrlichkeiten. Frieder und seine Freunde retten sie aus höchster Gefahr und schließen sich der Schatzsuche an. Auf geht’s ins Abenteuer.
In packendem Schreibstil erzählt uns Ralf H. Dorweiler die Geschichte der abenteuerlichen Schatzsuche und nebenbei das Lied der Nibelungen. Die detaillierten Beschreibungen der Orte und Bauwerke sprechen für eine akribische Recherche. Auch die handelnden Personen sind sehr einfühlsam und detailreich beschrieben, so dass ihre Handlungen jederzeit schlüssig und nachvollziehbar sind. Besonders gut gefällt mir Bruder Melchior, der zwar sehr dem Alkohol zugetan ist und häufig jammert, aber seinen Mann steht wenn es gilt und eine gesunde Weltsicht hat. Auch die Einbindung des jungen Goethe, der für die Geschichte zwar nicht zwingend notwendig, aber doch bereichernd ist, hat mir sehr gut gefallen.
Von Anfang bis Ende ist die Spannung hoch, die Schatzsucher geraten immer wieder in brenzlige Situationen, Verrat und die Wirrungen der Liebe tun ihr Übriges. Am Ende kann man feststellen, dass der rote Faden, der sich durch die Geschichte zieht, die unermessliche Gier des Menschen ist und dass diese sich nicht lohnt.
Mein Fazit: Ein hochspannender historischer Roman, der mir nicht nur die Nibelungensage, sondern auch Goethe näher gebracht und damit noch einiges für meine Bildung getan hat und für den ich sehr gerne eine uneingeschränkte Leseempfehlung ausspreche.

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