Absurde Dialoge und skurrile Protagonisten
Dich hab ich nicht kommen sehenDie 31-jährige Juristin Mari zieht von Düsseldorf nach Berlin, um eine gescheiterte Beziehung und eine Fehlgeburt zu verarbeiten. Sie wird direkt von der Familie ihrer Vermieterin „aufgesaugt“ und lernt ...
Die 31-jährige Juristin Mari zieht von Düsseldorf nach Berlin, um eine gescheiterte Beziehung und eine Fehlgeburt zu verarbeiten. Sie wird direkt von der Familie ihrer Vermieterin „aufgesaugt“ und lernt auch deren Bruder Leo kennen, in den sie sich verliebt.
Die Gestaltung des Covers ist außergewöhnlich und sehr ansprechend. Der Schreibstil hat mich allerdings nicht abgeholt, denn die Dialoge sind teilweise so absurd, dass sich mir die Fußnägel hochrollen.
Mit Mari, um die sich die Geschichte dreht, konnte ich leider bis zum Schluss nicht warm werden. Ihr pubertäres Gehabe und die damit verbundene Unsicherheit ging mir gewaltig auf die Nerven. Leider macht sie auch im Verlauf der Geschichte keine erkennbare Entwicklung durch, sondern ist dann ganz plötzlich eine andere. Genau so plötzlich ändern sich ihre Beziehungen zu verschiedenen Personen, also ohne dass man als Leser mitbekommt, warum das jetzt so anders ist. Von der einen Zeile zur anderen wird aus dem ungeliebten Chef der Duzfreund, mit dem man sogar aus einem Teller isst oder aus Leos Ex eine „beste Freundin“, die mithilft, dass Leo und Mari zusammen kommen. Positiv ist Maris Art anzumerken, wie sie mit dem kleinen Tobi umgeht.
Die Protagonisten um Mari herum sind eine Anhäufung von stark überzeichneten schrägen Persönlichkeiten, die es meiner Meinung nach in einer solchen Konzentration nicht gebraucht hätte.
Insgesamt hat mich dieses Buch leider sehr enttäuscht, die Leseprobe hat meiner Meinung nach Besseres versprochen. Leider kann ich es nicht guten Gewissens weiter empfehlen.