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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2023

Großartiger Krimi

Taubenschlag
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An verschiedenen Orten in Norddeutschland werden ältere Menschen auf brutalste Art umgebracht. Ein Zusammenhang ist zunächst nicht zu erkennen. Um die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden ...

An verschiedenen Orten in Norddeutschland werden ältere Menschen auf brutalste Art umgebracht. Ein Zusammenhang ist zunächst nicht zu erkennen. Um die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden zu fördern, werden die Dänin Lykke Jensen und der Deutsche Rudi Baumann zum zweiten Mal als Ermittlerduo zusammengespannt. Die beiden ergänzen sich gut, so dass es relativ schnell zu ersten Ergebnissen kommt. Doch erst die Tatsache, dass die Entdeckung dreier Leichen in einem aufgelassenen Berliner Bunker mit ihrem Fall zusammenhängt, bringt sie der Auflösung des Falles entscheidend näher.

Der eindringliche, bildhafte Schreibstil hat mich schnell gefangen, Spannung ist von Anfang bis Ende garantiert. Obwohl der erste Band sicher auch lesenswert ist, ist es nicht zwingend notwendig, ihn gelesen zu haben, dieser zweite Band kann gut für sich alleine stehen. Die Art wie Lykke und Rudi zusammen arbeiten, gefällt mir sehr gut. Sie sind ein bisschen wie Vater und Tochter und stehen einander auch bei einfließenden privaten Problemen, die aber nicht zu viel Raum beanspruchen, zur Seite. Besonders interessant, aber auch ein bisschen gruselig finde ich die Kapitel aus der Sicht des Täters, in denen die Taten fast ein bisschen zu genau geschildert werden. Der Spannung tut es aber keinen Abbruch, dass der Mörder relativ früh schon bekannt ist. Durch die Mordfälle und ihre Auflösung wird ein Bogen geschlagen vom freien Leben im heute und dem Geschehen in Ostberlin und der DDR, das bis heute zahlreiche Spuren in unserem Leben hinterlassen hat.

Diesen spannenden deutsch-dänischen Krimi kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Jeder Leser der gerne Krimis liest wird damit seinen Spaß haben.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Mord und Totschlag bei den alten Römern

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Köln zur Zeit der "alten Römer": Das römische Köln lebt in Angst vor brutalen Überfällen bei denen es auch Todesopfer gibt. Lucretias Leibsklavin Nephele ist eines davon. Lucretia will den Mord ...

Köln zur Zeit der "alten Römer": Das römische Köln lebt in Angst vor brutalen Überfällen bei denen es auch Todesopfer gibt. Lucretias Leibsklavin Nephele ist eines davon. Lucretia will den Mord an ihrer Freundin gesühnt sehen und nimmt auf eigene Faust Ermittlungen auf. Als Frau alleine würde sie nicht weit kommen, so sucht sie Hilfe bei Rechtsanwalt Quintus, der ein eingebürgerter Germane ist. Gemeinsam untersuchen sie die Überfälle und machen eine ungeheuerliche Entdeckung. Dabei geraten sie selbst in tödliche Gefahr und müssen ungewöhnliche Wege gehen, um ihre Stadt zu retten.

Der Schreibstil ist klar und packend. Die zahlreichen lateinischen Begriffe sind im anschließenden Glossar gut erklärt, so das die Handlung jederzeit gut zu verfolgen ist. Lucretia als Hauptfigur gefällt mir sehr gut. Gewitzt umgeht sie die Beschränkungen die ihr als Frau in dieser Zeit nur wenige Möglichkeiten zur Selbstbestimmung lassen. Anwalt Quintus hat eine eher moderne Einstellung, ihn stört Lucretias Eigenständigkeit nicht, denn er ist mit einer ebenfalls sehr selbstbestimmten Frau verheiratet.
Der Kriminalfall ist sehr spannend und durchaus schlüssig. Im Verlauf der Geschichte steigt die Spannung zwar langsam, aber kontinuierlich an. Obwohl es schon relativ früh Hinweise auf die wahren Täter gibt, ist das Ende doch überraschend. Das ist vor Allem dem Urteil des Statthalters zu verdanken, das so nicht zu erwarten war. Sehr gut gefallen hat mir, dass ich nebenbei sehr viel über die Lebensweise der Römer in den germanischen Kolonien und auch über die germanischen "Ureinwohner" erfahren habe - sozusagen unterhaltsamer Geschichtsunterricht.
Insgesamt hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich würde sehr gerne eine Fortsetzung lesen. Deshalb gibt es hier von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

An Spannung kaum zu überbieten

Der Mondmann - Rote Spur
1

Jens Lerby ist Profiler in Kopenhagen. Er galt als sehr schwierig, hat sich aber nach einem Fall in Grönland sehr verändert. Sein Vorgesetzter setzt ihn auf einen neuen, sehr mysteriösen Fall an, nur um ...

Jens Lerby ist Profiler in Kopenhagen. Er galt als sehr schwierig, hat sich aber nach einem Fall in Grönland sehr verändert. Sein Vorgesetzter setzt ihn auf einen neuen, sehr mysteriösen Fall an, nur um ihn nach kurzer Zeit wieder abzuziehen, weil die Sicherheitspolizei dazwischen grätscht. Er wird suspendiert und reist mit seiner Frau nach Grönland um einen Freund zu besuchen. Dort wird er unversehens in einen rätselhaften Kriminalfall hineingezogen.

Obwohl ich den ersten Fall des Mondmanns nicht gelesen habe, was ich definitiv noch nachholen werde, bin ich gut in die Geschichte hinein gekommen. Der Schreibstil ist packend, die Spannung ist schon auf den ersten Seiten zu greifen und steigt kontinuierlich an, bis sie am Ende in einem furiosen Showdown mündet. Ich konnte mich gut in die handelnden Personen hinein fühlen, besonders Jens und Eva waren mir sehr nahe. Beide machen in ihrer gemeinsamen Zeit in Grönland eine nachvollziehbare Entwicklung durch, während sie Erschütterndes ermitteln. Besonders gut gefallen hat mir auch der sehr authentisch wirkende Einblick in die Kultur und die Mystik der Inuit. Hier kann man erkennen, das Fynn Haskin dem Land und den Menschen verbunden ist.
Insgesamt bin ich wirklich begeistert von diesem Buch. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und fiebere einer Fortsetzung regelrecht entgegen. Ich bedauere, dass ich nicht mehr als 5 Sterne geben kann.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Historie und Fiktion perfekt verknüpft

Die Zuckerbaronin
2

Wir lesen die Geschichte der Familien Schinder und Wallendorf im beginnenden 20. Jahrhundert. Schinders schmuggeln das begehrte Saccharin, Wallendorfs produzieren Rübenzucker. Die beiden Patriarchen sind ...

Wir lesen die Geschichte der Familien Schinder und Wallendorf im beginnenden 20. Jahrhundert. Schinders schmuggeln das begehrte Saccharin, Wallendorfs produzieren Rübenzucker. Die beiden Patriarchen sind leidenschaftlich verfeindet. Da passt es überhaupt nicht, dass sich die lebenslustige Schinder-Tochter Martha in Alexander, den Sohn des Zuckerbarons Wallendorf verliebt. Zunächst ahnen die beiden nichts von der Herkunft des jeweils anderen, als sie es jedoch herausfinden, wird die junge Liebe auf eine harte Probe gestellt.
Der eingängige, flüssig lesbare Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Der eine oder andere Zeitsprung war ein kleiner Stolperstein, den ich aber dank der spannenden Handlung schnell überwinden konnte. Zudem trugen die Zeitsprünge und die unterschiedlichen Perspektiven zum Spannungsaufbau bei. Die Personen sind sehr ausführlich charakterisiert, besonders die sehr unterschiedlichen Charaktere der drei Schinder-Töchter sind faszinierend gut herausgearbeitet. Auch die Verknüpfung historisch belegter Tatsachen mit der fiktiven Handlung ist sehr gut gelungen. Ich habe bei der Lektüre dieses unterhaltsamen historischen Romans einiges gelernt über die Erfindung des Saccharins und den Einfluss der Zuckerherstellung auf die damalige deutsche Wirtschaft. So macht der Erwerb von Geschichtswissen großen Spaß. Deshalb empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter und freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 13.08.2023

Nicht gerade leichte Kost...

Skorpion
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...aber sehr spannend und wahrscheinlich sehr realitätsnah erzählen die Autoren von einer weltweiten Verschwörung der organisierten Kriminalität. David Keller von der Schweizer Bundespolizei ...

...aber sehr spannend und wahrscheinlich sehr realitätsnah erzählen die Autoren von einer weltweiten Verschwörung der organisierten Kriminalität. David Keller von der Schweizer Bundespolizei verstrickt sich immer tiefer in den Fall und muss feststellen, dass er niemandem vertrauen kann. Bis in die höchsten Regierungskreise zieht sich die Angst, jemandem auf die Füße zu treten, weshalb David dauernd Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Es ist deutlich zu merken, dass die Autoren Erfahrung in diesem Milieu haben. Der Schreibstil ist sachlich und informativ, trotzdem reißt der Spannungsfaden nie ab. Die Handelnden wirken ebenso authentisch wie die Handlung selbst, alle Entscheidungen sind auch für den Laien gut nachzuvollziehen. Beklemmend finde ich die Verwicklung der Geheimdienste in das Geschehen, ihre Vorgehensweise unterscheidet sich nicht maßgeblich von der der kriminellen Organisationen wie Al Kaida, Hisbollah und wie sie alle heißen. Im Buch kommen sie jedenfalls alle vor und sind irgendwie verstrickt miteinander. Realität und Fiktion sind geschickt miteinander verknüpft, so dass ich auf unterhaltsame Weise viel über das organisierte Verbrechen und die politischen Zusammenhänge unserer Zeit lernen konnte. So mag ich das, deshalb vergebe ich gerne alle 5 Sterne.

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