Profilbild von Suhani

Suhani

Lesejury Profi
offline

Suhani ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suhani über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Ein Ostfriesland- Krimi mit Texas-Blues.

dollart-fuck.de
0

Als ich die Geschichte vom Klapptext und der Leseprobe las, fand ich sie interessant, noch dazu weil die Geschichte in einer Gegend spielt die ich kenne.
Gleichzeitig war ich gespannt, wie und ob der Autor ...

Als ich die Geschichte vom Klapptext und der Leseprobe las, fand ich sie interessant, noch dazu weil die Geschichte in einer Gegend spielt die ich kenne.
Gleichzeitig war ich gespannt, wie und ob der Autor in 160 Seiten einen flüssigen und schlüssigen Krimi schafft zu schreiben.
Und ich muss sagen …….. Ja, hat er!

Zu Anfang wird hier eine Frauenleiche gefunden und ziemlich schnell steht fest wer sie ist.
Aber auch wer der oder die Täter sind weiß man schon gleich, denn die werden nervös und versuchen nun unentdeckt zu bleiben.

Der sich erst kürzlich selbständig gemachte Privatermittler und zurzeit als „Kaufhauscop“ tätige Jo Blueskohl nimmt, neben der Polizei, die Ermittlung auf. So ein gelöster Fall würde seiner Karriere als Privatdetektiv einen immensen Schub geben.
Außerdem ist die Tote die Schwester einer Freundin seiner Bekannten Constanze.
Gemeinsam mit einem Band-Kollegen finden sie heraus, dass die Tote in dem Daiting, bzw. Sex-Forum "dollart.fuck.de" aktiv war und dort mit einem „Geilerfriese21“ in Kontakt stand.
Nun gilt es herauszufinden wer das ist und ob er was mit dem Tod der Ermordeten zutun hat.
Allerdings muss Jo natürlich auch noch seinen Job als Kaufhausdetektiv nachgehen, dessen Kaufhausbesitzer übrigens auch der Vater von Jo’s Bekannten ist.
Ja und dann arbeitet Jo auch noch an seine Musikerkarriere als Gitarrist in einer Band, die in Kürze die
große Chance hat bei einer bekannten Gruppe einen Gig als Vorgruppe zu haben.
Und je mehr Jo herausbekommt, desto brenzlicher wird es für ihn.....

Wie das alles unter einem Hut passt und in 160 Seiten Platz hat?
Das müsst ihr schon selbst herausfinden, da ich ja nicht spoilern will. ;)

Mir hat die Geschichte auf jeden Fall gefallen und ich habe nichts vermisst.
Der Autor schafft es von den jeweiligen Figuren ein Bild zu zeichnen, so dass man die sich gut vorstellen kann und auch immer weiß wer wer ist.
Wenn man auch schon zu Anfang sowohl Leiche wie auch Täter als Leser kennt, so „dröselt“ sich aber erst im Laufe der Geschichte auf wie es zu dem Mord kam und auch die Charaktere der Täter erkennt man erst im Laufe der Geschichte.
Der Autor hält sich nicht mit langen Erklärungen auf und trotzdem kann man seinen Protagonisten immer folgen, auch wenn der Wechsel von manchem Absatz zum nächsten recht „knackig“ ist.

Die Schreibweise ist flüssig zu lesen und auch wenn die Spannung erst zum Schluss, zum Showdown, richtig anstieg, so fand ich keine Seite langweilig.

Mein Fazit:
Ein knackig erzählter Krimifall, dem in der Kürze nichts fehlte – eben friesisch herb, wie das Wetter an der Küste. :)
Ein gelungenes Debüt, wie ich finde und ich gespannt auf weitere Fälle von Jo Blueskohl bin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Der erste Fall der Britta Sanders

Vergeben und Vergessen
0

Der erste Fall der Britta Sanders, ihres Zeichen Privatdetektivin, war mal was anderes als die üblichen „Schnüffler“-Geschichten und hat mir gut gefallen.
Den Schreibstil fand ich locker-flockig, ohne ...

Der erste Fall der Britta Sanders, ihres Zeichen Privatdetektivin, war mal was anderes als die üblichen „Schnüffler“-Geschichten und hat mir gut gefallen.
Den Schreibstil fand ich locker-flockig, ohne dabei minderwertig zu sein.
Ganz im Gegenteil. Er passte super gut zu den Akteuren.
Britta Sanders ist zwar eine karriereorientierte Frau und gibt wirklich alles um den Fall zu lösen, aber auch wenn sie nicht locker und sich beirren lässt, so ist sie trotzdem nicht verbissen ohne nach links und rechts zu schauen.
Sie ist jung, engagiert, setzt sich voll für ihre Fälle ein, legt sich auch mal mit der Polizei an und doch hat sie noch Zeit für Sticheleien und Motzereien mit ihrem Kollegen Eric.
Dabei werden beide nie ausfällig und das macht mir beide total sympathisch.
Manchmal hören die Beiden sich schon fast wie ein altes Ehepaar an, manchmal wie „was sich neckt, das liebt sich“.
Es ist für mich als Leser wirklich lustig die beiden „zu beobachten“.
Dabei schafft es die Autorin trotzdem eine spannende Geschichte um den Fall der verschwundenen Sabrina Kempfer aufzubauen!

Es ist ein Fall, bei dem ich nicht schon spätestens auf der Hälfte schon wusste wer der Täter war – und genau so was will ich lesen, wenn ich einen Krimi lese.
Immer wieder war ich am Mitgrübeln wie nun was zusammen hängen sollte, wo da Gemeinsamkeiten sein sollten. Wenn ich dann mal einen „Aha-Moment“ hatte und sich mir ein Verdächtiger auftat, fing ich irgendwann wieder an zu zweifeln und verwarf meinen Verdächtigen.
Die Auflösung, Gründe und Zusammenhänge passten am Ende aber für mich alle und ergaben eine runde Geschichte.
Die Spannung war für mich trotz Lockerheit der Ermittler und Nebenfiguren durchgehend bis zum Schluss – der in einem finale endetet, in der Britta noch in Lebensgefahr geriet.
Ich fand wirklich alle Figuren durchweg gelungen und Lebensecht.
Was ich allerdings irgendwann doch nervig fand, war Brittas Freund Tahar.
Wobei mich nicht die Figur als solche genervt hat, ganz im Gegenteil!
Auch nicht das er ein homosexueller Franzose war. Ich mochte ihn wirklich sehr. Er hatte einen Humor der mir gefiel. Er zeigte dem Leser etwas von seinem wilden Leben und war immer für seine Freunde da – was ich anstrengend fand, waren die Textpassagen in extrem französischem Dialekt.

Beispiel-Zitat:
„Isch ’abö die ganzö nacht an diesem Programm ’erumgeschriebön, aber das läuft allös noch nischt so wie isch mir das denkö,“ gähnte er, „und übörmorgön muss alles fertisch sein. Putain. Isch brauchö erstmal einön Café intraveineux.“

Und das war nur ein Beispiel, er hat noch mehr und auch längere Textpassagen ….
Für mich war das einfach zu anstrengend zu lesen – zu viele Ös, Üs und abgehackte Buchstaben.
Wobei es auch nicht konsequent durch gehalten wurde. Mal hieß es bei ihm „allös“ und dann doch wieder „alles“, was auch noch mit der Aussprache anderer Wörter so war.
Aber vielleicht gewöhne ich mich ja im nächsten Fall von Britta Sander an die Aussprache Tahars. Oder Tahar arbeitet an seiner Aussprache..... ?
Allerdings sollte man Freunde halt so nehmen wie sind, oder?
"Isch laß misch über'aschen" ;)

Mein Fazit:
Auch wenn die zu lesende Aussprache Tahars für mich etwas anstrengend war, so fand ich den Fall – und das Buch im Ganzen – sehr unterhaltsam und spannend.
Meine Empfehlung für alle, die mal einen etwas anderen Krimi lesen möchten.
Der zweite Fall von Britta Sander steht auf jeden Fall schon auf meiner Merkliste!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Hier treffen Wirklichkeit und Fiktion aufeinander!

Der Angstmann
0

Was hat mich an dem Buch gereizt?
Zu allererst wirklich das Cover und der Titel und dann haben mich der Klappentext und die Beschreibung des Autors neugierig gemacht.

Hier treffen Wirklichkeit und Fiktion ...

Was hat mich an dem Buch gereizt?
Zu allererst wirklich das Cover und der Titel und dann haben mich der Klappentext und die Beschreibung des Autors neugierig gemacht.

Hier treffen Wirklichkeit und Fiktion aufeinander!
Mitten im Kriegsgeschehen des zweiten Weltkrieges, speziell im November 1944 bis zum 13.Februar 1945, als britische Bomben Dresden völlig zerstörten und anschließend die Russen im Mai 1945 die Macht übernahmen, jagt Kriminalinspektor Max Heller einen Serienkiller.
Beides wird sehr gut geschildert.
Die Angst, wenn wieder Alarm ist und alle dicht gedrängt im Keller Schutz suchen, wie sie von da die Einschläge der Bomben hören und die die Erschütterungen spüren.
Die Angst vor dem nächsten Bombenangriff, die überfüllten Krankenhäuser und all die Flüchtlinge.
Die tägliche Suche nach Nahrung, niemanden mehr trauen können, weil man nie weiß auf welcher Seite das Gegenüber steht. All das spürt man als Leser, denn die bedrückende Stimmung wird sehr gut vermittelt.

Als der Krieg vorbei ist hat die Lage sich auch nicht gebessert. Jeder muss sich mit wenig bis fast gar nichts durchschlagen, alles liegt in Schutt und Asche und der Russe hat die Macht übernommen.
Nun heißt es lieber unsichtbar zu bleiben und bloß nicht auffallen.
Aber Heller ermittelt weiter, denn der Angstmann hat wieder zugeschlagen!
Und er bekommt sogar Hilfe von einem Russen, wobei dieser aber andere Ambitionen hat.
Trotz des ungleichen Paares von Heller und Andrej Saizev ergänzen sich die beiden gegenseitig und passen auf ihre Art doch zusammen. Heller nimmt was er kriegen kann und bleibt nach allen Seiten so neutral wie möglich, um seine Lage nicht zu verschlechtern, bleibt aber seiner Sache treu und setzt sich auch durch wenn es mal sein muss.

Das Buch war sehr gut zu lesen und ich bin von Anfang an in der Geschichte drin gewesen.
Heller ist ein sympathischer Typ, der trotz privater Sorgen und Kriegssituation in seinem Beruf aufgeht und die Mordfälle aufklären will, auch wenn Klepp von der Gestapo ihm immer wieder Steine in den Weg legt.
Der Schreibstil ist sehr bildlich. Ich hatte die zerstörte Stadt vor Augen, obwohl ich sie nicht kenne. All die Ruinen und Trümmerberge, in dem jeder versucht so gut zu überleben wie es geht.
Geschickt streut der Autor immer wieder neue Verdachtsmomente ein und mein „Sherlock-Gen“ war ständig am arbeiten. Immer wenn ich gerade wieder einen als Täter im Hinterkopf hatte, kam ich auch schon wieder ins Grübeln, weil schon wieder was Anderes verdächtig war.
Das Ende kam dann doch ganz anders und war auch schlüssig – wo ich aber eben so gar nicht drauf gekommen wäre.
Und auch wenn dieser fiktive Kriminalfall in einer schlimmen, echten Zeit spielt, so ist doch beides meiner Meinung nach gelungen. Weder der Kriminalfall noch der Krieg nehmen den größten Teil der Geschichte ein, sondern sind miteinander verbunden, wie ich finde.
Ein bisschen mehr von Heller, seiner Frau und die beiden Söhne – die als Soldaten an der Front sind – hätte ich mir noch gewünscht, aber trotzdem eine runde Geschichte.

Zitat:

"Dumm ist es, einem Führer bedingungslos bis in den Tod zu gehorchen."
[Seite 282]

Dem ist nichts mehr hinzu zufügen!

Mein Fazit:
Eine schlimme Zeit, die sich nie wiederholen darf, mit einem fiktiven Krimifall kombiniert zu einer runden und spannenden Geschichte, ohne was zu beschönigen und mit gut recherchiertem Hintergrund.
Ein Kriminalfall, der mein „Sherlock-Gen“ gut in die Irre geführt hat und ich schon auf die Fortsetzung gespannt bin, die (leider) erst im Herbst 2017 heraus kommen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Kopfkino und gute Laune

Seeblick kostet extra
0

Durchgeknallt?
Ja!
Aber im absolut positiven Sinn.
Ines ist eigentlich die Chefin einer kleinen IT-Firma mit einer handvoll Angestellten, aber irgendwo in ihr muss ein Kriminalisten-Gen sich verlaufen ...

Durchgeknallt?
Ja!
Aber im absolut positiven Sinn.
Ines ist eigentlich die Chefin einer kleinen IT-Firma mit einer handvoll Angestellten, aber irgendwo in ihr muss ein Kriminalisten-Gen sich verlaufen haben, das immer wieder bei ihr querschlägt.
Wo andere lieber in Deckung gehen, kann Indes nicht anders und muss ihre Neugier befriedigen. Und genau deswegen gerät sie immer wieder mit den „bösen Buben“ zusammen – nur das diese bösen Buben von der Mafia sind; und nicht nur ein paar Ladendiebe oder Handtaschenräuber.

Im Klappentext steht schon worum es geht und ich möchte auch nichts mehr vom Inhalt erzählen, aber jeder der das Buch liest, sollte sich im Klaren sein das dies eine KrimiKOMÖDIE ist.
Also hier wird die Komödie größer geschrieben als der Krimi.
Allerdings ohne dabei lächerlich zu werden!
Aber eben auch nicht so kriminalistisch spannend, um vor Spannung Fingernägel zu kauen oder vor Schreck den Tee oder Kaffee zu verschütten.
Ines ist aber nun mal Ines und sie schafft es immer wieder in brenzlige Situationen zu geraten, wo ich ihr am liebsten „NEIN! Lass das!“ oder ähnliches zugerufen hätte.
Wenn ich jetzt Ines im Einzelnen beschreiben sollte, wüsste ich gar nicht wo ich anfangen sollte, aber liebenswert, verrückt und sehr neugierig würden auf jeden Fall dabei sein.
Man muss Ines Fox einfach selbst erleben!
Sie ist so knallig wie das Buchcover, man muss sie einfach gern haben.
Ich hab weder im ersten Teil noch jetzt im zweiten Teil was an ihr auszusetzen. Ines schafft es sogar ihre außerkörperlichen Erfahrungen nach ihrer Logik zu erklären, ohne das ich ihr den Vogel zeige.
Das gehört einfach zu ihr, wie ihre knallrotes Haar.
Auch wenn ich mit solchem esoterischen Kram nichts am Hut hab, Ines nehme ich es sofort ab.

Natürlich sind die anderen Charaktere auch wieder mit dabei.
Allem voran Dr. Frieder von der Nordseeküste, mit seiner ruhigen Art und nordisch trockenem Humor.
David, ihr Ex vom BKA.
Nicht genug der Kriminalfall, nein, müssen auch noch die beiden Herren Ines im Privatleben tüddelich machen.
Eigentlich sind alle aus Teil 1 wieder mit von der Partie und es gibt auch neue Charaktere.
Da besonders Godehard Gruber. - Ich find den einfach knuffig! -
Ein Berliner Original, das an den Bodensee versetzt worden ist und nun als Ines Leibwächter beordert wird.
Außerdem eine neue Büroangestellte, die noch für eine Überraschung sorgt.
Na und die „Bösen Buben“ sind nach wie vor böse, aber selbst die sind noch höflich …. Oder doch nicht?

Geschrieben ist das alles wieder sehr leicht und spritzig mit ganz viel Kopfkino.
Die Autorin schafft es jeder Figur einen eigenen Wortwitz und Charaktereigenschaften zugeben, so das die Geschichte voller unterschiedlicher und lebendige Personen sind und doch alle zusammen passen und miteinander harmonieren.
Mir ist an keiner Stelle langweilig geworden und ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Und ich hab mich total über den allerletzten Satz gefreut!

"E N D E.
Aber nur vorerst."

Mein Fazit:
Der zweite Teil von Ines Fox kann auch unabhängig vom Ersten gelesen werden – Aber es wäre nicht das Gleiche!
Ines Fox ist wieder in ihrem Element und man muss sie einfach selbst erleben.
Sollte ich mal an den Bodensee kommen, würde es mich nicht wundern, wenn Ines Fox mir leibhaftig über den Weg läuft.
Volle Kaufempfehlung für alle die in Urlaubslaune sind und / oder einfach nur Spaß beim Lesen wollen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Eine Bodensee Krimikomödie

Seezeichen 13
0

Wer hier einen technisch ausgefeilten Krimi erwartet, der ist hier falsch.
Wer aber einen unterhaltsamen, luftig leichten Roman mit einer flippigen Protagonistin lesen möchte, in dem sich noch nebenbei ...

Wer hier einen technisch ausgefeilten Krimi erwartet, der ist hier falsch.
Wer aber einen unterhaltsamen, luftig leichten Roman mit einer flippigen Protagonistin lesen möchte, in dem sich noch nebenbei ein Kriminalfall aufschlüsselt, der liegt mit diesem Buch genau richtig!

Die Geschichte ist aus der Sicht der Ina Fox geschrieben, also in der "Ich-Perspektive" und so ist man mitten drin, in einer turbulenten Geschichte.
Ines Fox, seit kurzem 30 Jahre, wohnt mit ihrem blonden Vierbeinermix in Konstanz und ist die Chefin einer kleinen Webdesign GmbH.
Sie ist mehr oder weniger dabei ihre Figur wieder in Form zu bringen und sagt von sich selbst, das ihr öfter unnütze Fragen durch den Kopf schießen. Außerdem meldet sich ihre kriminalistische Ader bei jeder Gelegenheit, so auch als sie beim Joggen am Bodensee ein paar teure Pumps mit einem Blutstropfen findet. Nach einigen Überlegungen hinterlässt sie eine Visitenkarte mit Bitte um Anruf in den Schuhen, falls der Besitzer zurückkommt.
Als dann tatsächlich ein Anruf kommt und eine Frau sie beruhigen will, fangen bei Ines erst Recht die Alarmglocken zu schrillen an und sie will der Sache auf den Grund gehen.

Ab da stolpert sie mitten rein in einen Mord an einem ihrer Mitarbeiter und in ihre Firma stellt sich auch noch raus, das über komplizierte Wege Daten geklaut wurden.
Gibt es da einen Zusammenhang?
Und wer ist die super gut aussehende neue Nachbarin, die auch noch mit Ines Mitarbeiter befreundet war?
Nun legt Ines los und mit ihrer vorschnellen und chaotischen Art sitzt sie schneller zwischen Ermittler und den bösen Buben als ihr lieb ist. Aber lässt sie sich von irgendeiner Seite einschüchtern?
Nein!

Im Gegenteil, sie ermittelt auf eigene Faust. Dabei hilft ihr die Bekanntschaft eines befreundeten Detektivs - aber kann sie ihm trauen?
Ines entdeckt einige Ungereimtheiten und traut niemanden. Nur der norddeutsche Pathologe Dr. Frieder kann sie noch trauen und ist mit seiner typischen norddeutschen Ruhe nicht nur ein Ruhepol in Ines chaotisches Leben, vor allem nicht was ihr Herz angeht. ... Außerdem hilft ihr noch ihr Ex, der Ermittler bei der Soko Cybercrime ist
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren - gegen Ines, die das natürlich nicht auf sich sitzen lässt und so legt sie sich mit den Gangstern selbst an.

****
Die ganze Geschichte ist so spritzig und witzig geschrieben, dass nie Langeweile aufkommt. Ines Schlagfertigkeit, ihre Gedanken und ihr Tun ergeben eine Runde Geschichte, bei der zwar nicht die Spannung unbedingt im Vordergrund steht, aber doch da ist. Immerhin wird Ines verfolgt, bedroht und aufgelauert.
Aber egal in welche Situation Ines auch ist, nach Außen hin zeigt sie Mut - auch wenn ihr Innerstes öfter anderer Meinung ist - und lässt sich auch nicht vom Gangsterboss persönlich einschüchtern.
Dabei legt sie einen Wortwitz an den Tag, bei dem man einfach ein Grinsen im Gesicht hat.
Das gilt für die Dialoge genauso wie für ihre Gedanken. Trotzdem ist es keine ab- oder überdrehte Geschichte und selbst Ines' außerkörperliche Erfahrung, bei der sie dann ungesehen Situationen mitbekommt, obwohl sie körperlich gar nicht anwesend ist, kann man einfach so hinnehmen, weil sie einfach zu der chaotischen Ines passt.
Dies hat natürlich den Vorteil, das Ines immer etwas mehr weiß, als sie erklären kann und ohne diese außerkörperlichen Reisen hätte sie bestimmt auch den Fall nicht aufklären können, aber das schadet der Geschichte nicht im Geringsten, wie ich finde.

Was mir auch positiv aufgefallen ist: ich bin beim lesen nicht über Schreib- oder Tippfehler gestolpert, was leider nicht immer der Fall bei Selfpublishern ist.
Mir hat das Buch von vorne bis hinten gefallen und bin wirklich gut unterhalten worden, was für mich ausschlaggebend für ein Buch ist.
Auch ist der Schreibstil der Autorin sehr bildlich, so dass ich die Orte rund um den Bodensee gut "sehen" konnte und ich glaube wenn ich einmal dort sein sollte, würde ich das eine oder andere sogar wieder erkennen. :)

Mein Fazit:
Für mich ein rundum gelungener Debüt-Roman, der trotz Komödie seine Spannung hatte, mit einer Protagonistin, die genauso flippig wie das Cover ist.
Wobei mir der Schlußsatz sehr gefallen hat:

- Ende, aber nur vorerst - *

Da freu ich mich doch schon auf ein weiteres Buch von Christiane Kördel!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere