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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2017

Das Leben

In jedem Augenblick unseres Lebens
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Inhalt:
Tom und Karin sind jung, erfolgreich und erwarten gerade ihr erstes Kind. Sie sind schon seit 10 Jahren ein Paar und haben schon einige Hürden gemeinsam genommen. Doch Karin ist schwer krank und ...

Inhalt:
Tom und Karin sind jung, erfolgreich und erwarten gerade ihr erstes Kind. Sie sind schon seit 10 Jahren ein Paar und haben schon einige Hürden gemeinsam genommen. Doch Karin ist schwer krank und lässt sich ins Krankenhaus einliefern. Das Baby muss per Kaiserschnitt geholt werden und Karin überlebt nicht. Tom steht nunmehr mit seiner Angst, seiner Trauer und seiner kleinen Tochter alleine da und lässt uns an seinem schwierigen Weg teilhaben.

Schreibstil:
Der Stil des Autors ist neu und anders. Er versteckt direkte Reden in normalen setzen und das Tempo der Geschichte scheint der Handlung entsprechend gehetzt. Hier merkt man dass hiermit teilweise die Überforderung von Tom ausgedrückt werden soll. Trotz vieler Kritiken hat mir genau das gut gefallen, weil es das Buch einzigartig macht.


Die Geschichte ist in 3 große Abschnitte geteilt, hat sonst aber nur Absätze und keine Kapitel. Obwohl ich ein Kapitel-Fan bin hat es mich in diesem Fall nicht gestört, da die einzelnen Abschnitte trotzdem gut getrennt sind.


Die Personen sind fein charakterisiert und authentisch!


Fazit:
Die Geschichte ist zutiefst erschütternd und zeigt wie grausam einem das Schicksal manchmal mitspielen kann. Ich war tief berührt und bin der Meinung, das genau solche Bücher extrem wichtig sind, da vielen Menschen mit der Aufarbeitung solcher Schicksalsschläge geholfen werden kann.


Alles in Allem handelt es sich um ein wirklich gelungenes Werk, auch wenn man sich auf die Sprache einlassen muss.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Das Leben nach Boo

Das Leben nach Boo
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Inhalt:
Oliver ist 13 Jahre alt und wird aufgrund seiner hellen durchscheinenden Haut und seinem eigenbrötlerischen Verhaltens "Boo" als Anspielung auf einen Geist genannt und schwestens gemobbt. Boo ...


Inhalt:
Oliver ist 13 Jahre alt und wird aufgrund seiner hellen durchscheinenden Haut und seinem eigenbrötlerischen Verhaltens "Boo" als Anspielung auf einen Geist genannt und schwestens gemobbt. Boo ist zwar hochintelligent, aber menschlich sehr unbeholfen. Als diesen plötzlich in der Schule zusammenbricht und stirbt, findet er sich im amerikanischen Himmel für 13-Jährige wieder und findet dort nicht nur sich selbst, sondern auch die Wahrheit.


Schreibstil:
Die Geschichte wird von Boo in Form eines Briefes an seine zurückgelassenen Eltern erzählt. Diesen will er die Geschichte seines Nachlebens erzählen und lässt den Leser somit an seinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben.


Das Buch ist in Kapitels aufgeteilt, die alle unter dem Zeichen eines Elements des Periodensystem stehen - dies als Anlehung an Olivers Hochbegabung! Weiter finden sich viele Anspielungen auch Kunst, Literatur, Musik und Zeitgeschichte, welche alle in einem umfangreichen Glossar nachzulesen sind.


Die Sprache ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Auch hat der Autor den Umgangston und die Überlegungen von Teenagern gut eingefangen. Die Art der Erzählung hat mich extrem gefesselt und es sind einige wohldurchdachte Wendungen und Irrungen verarbeitet.


Fazit:
Ich war mir anfangs nicht sicher, ob dies eine Geschichte ist, die mich packt! Nachdem ich aber die Skepsis hinsichtlich des amerikanischen 13-Jährigen-Himmel abgelegt habe, hat mich dieses Buch total verzaubert. Ich kann nur jedem raten sich nicht von der etwas eigenartig anmutenden Kurzzusammenfassung abschrecken zu lassen!


Der Roman ist exzellent durchdacht und komponiert. Die Personen sind ausgereift und ernst zu nehmen und die Handlung an sich ist einfach was ganz Neues und wahnsinnig fesselnd. Dieses Buch ist schon im jungen Jahr eines meiner absoluten Topbücher 2017!


PS: Überhaupt finde ich die Idee mit den verschiedenen Schutzumschlägen einfach nur cool und eine lustige Marketingidee - ich habe much für das gelbe Exemplar entschieden!

Veröffentlicht am 19.02.2017

Fliegenpilze aus Kork

Fliegenpilze aus Kork
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"In der Schule fragt mich jemand, was mein Vater arbeitet. Ich sage, er ist Überlebenskünstler." (Zitat, Seite 76)

"An der Uni fragt mich jemand, was mein Vater arbeitet. Ich sage, er ist Bauarbeiter. ...

"In der Schule fragt mich jemand, was mein Vater arbeitet. Ich sage, er ist Überlebenskünstler." (Zitat, Seite 76)

"An der Uni fragt mich jemand, was mein Vater arbeitet. Ich sage, er ist Bauarbeiter. Danach schäme ich mich dafür." (Zitat, Seite 171)

Inhalt:
Dieses Buch handelt von einer Vater-Kind-Beziehung nach der Trennung der Mutter. Die Tochter lässt uns als Ich-Erzählerin an den Abenteuern und dem Leben mit dem Vater in Wien teilhaben! Im Laufe der Zeit bzw. mit dem Erwachsenwerden der Tochter verändert sich auch das Verhältnis.

Schreibstil:
Der Roman ist in erster Linie nach dem Alter der Tochter gegliedert. In weiterer Folge besteht er aus kurzen, bruchstückhaften Erzählungen, die viel Raum für Interpretationen lassen.

Das Buch ist trotz des eher schwierigen Themas leicht und Flüssig zu lesen und baut bis zu Mitte erheblich an Spannung auf.

Fazit:
Ich habe diesen Roman wirklich gerne gelesen und er hat mir auch wirklich gut gefallen. Ein positiver Aspekt war meiner Meinung nach auch sicher der Österreich-Bezug, der für mich einfach eine Geschichte von anderen abhebt.

Mein einziger (kleiner) Kritikpunkt wäre, dass die Autorin doch so viele Fragen offen lässt und ich mir nach Beenden des Buchs noch lange kein Urteil bilden konnte. Somit handelt es sich aber jedenfalls um Gelesenes, das lange in Erinnerung bleibt und nachwirkt!

Veröffentlicht am 03.02.2017

Überraschung

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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Inhalt:

Dylan nimmt uns mit in seine Welt. Er ist über vierzig, arbeitet als Verkäufer für Nahrungsergänzungsmitteln, von denen er eigentlich nichts hält und findet seine Ruhe im Schreiben von Gedichten. ...

Inhalt:

Dylan nimmt uns mit in seine Welt. Er ist über vierzig, arbeitet als Verkäufer für Nahrungsergänzungsmitteln, von denen er eigentlich nichts hält und findet seine Ruhe im Schreiben von Gedichten. Weiters zeigt er uns seine kleine heile Welt, die er für sich in einem Park nebst einem kleinen Teich findet. Dort verbringt er seine Mittagspausen und beobachtet am Teich jeden Tag einen kleinen Jungen. Als dieser einen Schnitt am Arm sowie ein schlimmes Hämatom im Gesicht hat, beginnt eine verwirrende Verfolgungsjagd…



Schreibstil:

Das Buch ist für mich nicht ganz leicht und locker-flockig zu lesen. Zwischendurch hat es für mich immer wieder den Anschein, dass Dylans Hobby, nämlich die Lyrik in gewisser Weise hier verarbeitet werden soll. Da ich solch Wortergüsse nicht wirklich mag, war ich anfangs ein wenig enttäuscht. Sobald jedoch die Geschichte an Fahrt gewinnt, ebbt die literarische Sprache ab und die Spannung kommt.



Ansonsten ist die Geschichte unterbrochen von Anhörungsprotokollen des Gefängnisses sowie Aufzeichnung von Sitzungen mit einer Psychologin, die den gefangenen Joseph betreut. Diese Abwechslung hat mir sehr gut gefallen und hat den Erzählstrang aufgelockert.



Fazit:

Mir hat das Buch schlussendlich sehr gut gefallen. Bis zu Hälfte war ich ziemlich unsicher, ob die Geschichte etwas für mich ist und habe mit der gestelzten Sprache gehadert.



Nachdem jedoch die Wendung, die der Roman nimmt, ein wenig absehbar war, war ich vollauf begeistert, da ich solche Psychogramme sehr gerne mag und diese Geschichte wirklich überraschend, erschreckend und sehr durchdacht ist.



Für Fans von Shutter-Island und sonstigen verwirrenden Geschichten, die einen ratlos zurücklassen, ist dieses Buch bestens geeignet. Deshalb gibt es von mir trotzdem 4 Sterne!

Veröffentlicht am 06.01.2017

Motel Terminal

Motel Terminal
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Gleich vorweg: Das Buch hat wirklich gute Chancen auf mein Lesehighlight 2017, obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat. Ich habe diesen Roman über Empfehlungen auf Lovelybooks gefunden und wurde nicht ...

Gleich vorweg: Das Buch hat wirklich gute Chancen auf mein Lesehighlight 2017, obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat. Ich habe diesen Roman über Empfehlungen auf Lovelybooks gefunden und wurde nicht enttäuscht!

Inhalt:
Die 11jährige Meret lebt von ihrer Mutter eingesperrt bei ihrer Großtante Julie neben deren ehemaligen Stundenhotel. Meret bekommt nur keimfrei verpacktes Essen, damit sie auf keinen Fall krank werden kann und wird von ihrer Mutter Nora mit Nadelstichen gestraft, wenn sie nicht folgsam ist. Um ihre perfide Kindererziehung zu finanzieren hat Nora den Geschäftsmann Stefan geheiratet und lebt auch mit diesem zusammen. Sie besucht Meret jedoch regelmäßig und überzeugt sich davon, dass Julie und Meret ihre kranken Anweisungen befolgen. Also Julie stirbt, beginnt ihr grausames Spiel zu wackeln...

Schreibstil:
Das Buch ist aus verschiedenen Ansichten geschrieben. Sowohl Meret kommt in Form von Tagebucheinträgen zu Wort sowie wir auch in Rückblenden Einsicht in Noras Vergangenheit bekommen. Dieser Wechsel trägt viel zur Spannung bei.

Die Sprache der Autorin ist trotz des schlimmen Inhalts wirklich gut und leicht zu lesen. Auch die Kapitel haben für mich eine perfekte Länge von ca. 3 bis 10 Seiten.

Fazit:
Man muss fähig sein, solch perfide Psychogramme gestörter Protagonisten zu lesen. Ansonsten wird man von diesem Buch schwer verstört sein. Ich persönlich mag solch schockierende Geschichten gerne und habe dieses Buch geliebt. Es erinnert mich zwar ein wenig an das Buch "Raum" war jedoch insofern fast noch ein wenig besser, weil man hier viel mehr Informationen über die Beweggründe des Verbrechens erfährt!