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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein tolles Buch

Das weibliche Prinzip
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In diesem Buch begleiten wir das Leben von Greer und lernen sie zuerst als junge, eher schüchterne Collegestudentin kennen. Als sie auf einer Party jedoch gegen ihren Willen von einem Mitstudenten angegriffen ...

In diesem Buch begleiten wir das Leben von Greer und lernen sie zuerst als junge, eher schüchterne Collegestudentin kennen. Als sie auf einer Party jedoch gegen ihren Willen von einem Mitstudenten angegriffen wird und auch noch die engagierte Zee kennenlernt, beginnt Greer sich mit der Gleichbehandlung und Frauenrechten auseinander zu setzen und lernt bei einem Vortrag Faith Frank, eine bekannte Feministin und Unterstützerin der Frauenbewegung, kennen. Greer verfällt der sympathischen Faith sofort und als sich deren Wegen nach Greers Collegeabschluss wieder kreuzen, schließt sich Greer Faiths Arbeit mit Frauen an...

Dieses Buch wird aus verschiedensten Blickwinkeln erzählt, sodass Greer selbst, deren langjähriger Freund Cory, Zee und auch Faith zu Wort kommen und ihre eigene Geschichte erzählen können. Dieser Aspekt ist sehr gut gewählt, da der Leser dadurch alle Charaktere kennenlernen kann und die verschiedenen Sichtweisen dargelegt bekommt. An sich ist der Roman in Kapitel geteilt, die anfangs etwas länger sich und zu Ende hin an Fahrt aufnehen und sich verkürzen.

Die Story selbst ist sehr ausgereift und perfekt konstruiert. So lösen sich zum Beispiel alle Erzählstränge auf und man bleibt als Leser ohne offene Fragen zurück. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, authentisch und stammen aus dem wahren Leben. Die Sprache der Autorin ist niveauvoll, aber nicht schwer zu lesen.

Für mich handelt es sich hierbei um ein ganz tolles Buch, dass mich - trotz des heiklen, aber wichtigem Themas des Feminismus und der Selbstreflektion - völlig in seinen Bann gezogen hat. Daher vergebe ich 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 21.06.2018

Ein besonderes Mädchen

Mit anderen Augen
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Der Autor, der durch sein erste Buch "Journeyman" und seine Reisen bekannt wurde, wird in diesem Buch Vater. Yanti ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie hat das Down-Syndrom. Trotzdem oder gerade ...

Der Autor, der durch sein erste Buch "Journeyman" und seine Reisen bekannt wurde, wird in diesem Buch Vater. Yanti ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie hat das Down-Syndrom. Trotzdem oder gerade deswegen ver- und bezaubert sie ihre Umwelt und die Eltern lassen und in diesem Buch an ihren Erfahrungen teilhaben.

Ich habe das erste Buch noch nicht gelesen, kannte es aber. Dieses Buch ist so aufgebaut, dass man als Leser im ersten Drittel und somit den Erzählungen vor Yantis Geburt, die beiden Eltern besser kennenlernt, etwas von den gemeinsamen Reisen erfährt und sie charakterlich dadurch für den Leser greifbarer sind und man die Lebenssituation der beiden besser verstehen kann. Nach Yantis Geburt darf man bei vielen interessanten Begebenheiten und Erfahrungen, insbesondere den ersten gemeinsamen Riesen, als Leser dabeisein und schließt die Kleine sofort ins Herz. Ein wenig schade finde ich, dass man nicht mehr kleine Momente mit Yanti mitbekommt. Z.B. hat mir gefehlt, ob ihr das Wasser genauso gut gefällt wie ihren Eltern, etc.

Dieser Tatsachenbericht ist gut und zügig zu lesen, die Sprache ist modern, offen und ehrlich, was ich sehr mag. Die Erzählung ist ein eher kurze Kapital gegliedert, was ich auch sehr angenehm zu lesen finde.

Für mich ist es natürlich bewunderswert, dass man der Außenwelt einen solchen Einblick in sein Privatleben und auch die eigenen Gedanken und Ängste lässt und freue mich immer wieder, wenn Menschen sich dazu entschließen und wahrscheinlich vielen anderen damit helfen können. Und davon bin ich bei diesem Buch wirklich überzeugt. Ich finde, dass es die Denkweise von vielen Menschen verändern kann und einen Anstoß gibt, seine eigenen Einstellungen nochmals auseinanderzunehmen.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Lesehighlight für mich

Eine Liebe, in Gedanken
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Der Lebemensch Toni stirbt nach schwerer Krankheit, die sie schon länger an ihre kleine Wohnung gebunden hat und lässt ihre mittlerweile selbst etwas ältere Tochter zurück, die in Erzählungen, Geschichten ...

Der Lebemensch Toni stirbt nach schwerer Krankheit, die sie schon länger an ihre kleine Wohnung gebunden hat und lässt ihre mittlerweile selbst etwas ältere Tochter zurück, die in Erzählungen, Geschichten und der Vergangenheit von ihrer Mutter schwelgt. Dabei nimmt sie die große Liebe von Toni zu Edgar auseinander und versucht das Leben ihrer Mutter vor ihrer eigenen Geburt und somit auch die zwischenmenschlichen Beziehungen besser zu verstehen...

Dieses Buch ist in zwei Erzählebenen geschrieben. Einerseits begleiten wir die Tochter in der Gegenwart, die sich mit dem Tod ihrer Mutter Toni zurechtfinden muss und zum anderen begleiten wir Toni im zarten Alter von Mitte 20 als sie Edgar kennengelernt und ihr Herz an ihn verloren hat. Aus diesen beiden Geschichten, die in kurze Kapital gegliedert sind, flicht die Autorin geschickt einen Blick auf Tonis leben, die teilweise auch ineinander übergehen. Die Sprache ist sehr ruhig, aber in diesem Stil teilweise poetisch (ohne anstrengend zu sein) und sehr berührend und fesselnd. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und bin ich schon nach 35 Seiten in die Geschichte hineingekippt.

Auch der Umstand, wie gut die Autorin die 60er Jahre gezeichnet hat, in denen wir Toni als junge Frau begleiten ist beeindruckend. Dieses Buch gibt die Rolle der Frau samt allen Erwartungen sowie Einschränkungen der damaligen Zeit sehr gut wieder und wirkt die Erzählung daher authentisch. Weiters bedient sich die Geschichte auch versteckten Gegenüberstellungen, Unterschieden und Vergleichen der Leben und Verhaltensweisen von Mutter und Tochter, was meiner Meinung nach wirklich klug ausgeführt wurde.

Für mich handelt es sich bei diesem Buch um ein absolutes Lesehighlight dieses Jahres und hat mich schon länger kein Roman mehr derart ergriffen und beschäftigt. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen und freue mich daher 5 Sterne vergeben zu dürfen.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Unterhaltsam

Paula kommt
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Paula Lambert lässt in diesem "Ratgeber" viele Etappen ihrer TV-Karriere Revue passieren und klärt dabei nicht nur Anfragen von Fans, sondern erzählt auch Geschichten aus den Shows bzw. ihrem eigenen ...

Paula Lambert lässt in diesem "Ratgeber" viele Etappen ihrer TV-Karriere Revue passieren und klärt dabei nicht nur Anfragen von Fans, sondern erzählt auch Geschichten aus den Shows bzw. ihrem eigenen Leben.

Das Buch ist unterhaltsam, hat mir persönlich aber jetzt nicht wirklich viel Neues gebracht. Die Fragen sind teilweise eher auf Jugendliche zugeschnitten, sodass man als Erwachsener hierzu natürlich nicht denselben Aufklärungsbedarf hat. Einige Teilbereiche zu gewissen Themen waren mit leider demgemäß auch ein wenig zu lang bzw. ausführlich.

Die Erzählungen aus den TV-Shows fand ich an sich wirklich lustig und interessant, wobei man natürlich hier ganz gut beraten ist, wenn man die Show auch hin und wieder gesehen hat.

An sich finde ich einfach die Art und den Humor der (S)Expertin toll und freue mich immer wieder etwas Neues von ihr zu sehen, lesen oder zu hören. Wer dies ähnlich sieht, kommt mit diesem Buch wieder auf seine Kosten.

Was mir auch gut gefallen hat, war, dass die Autorin in diesem Buch viel aus ihrem Privatleben Preis gibt und das muss ich einfach würdigen. Außerdem war es interessant ein wenig mehr über die Person zu erfahren, deren Tätigkeiten ich schon länger verfolge.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Ein Mittelteil ohne Längen

Das Leben des Vernon Subutex 2
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Ich war letztes Jahr schon von ersten Teil der Vernon Subutex-Reihe total überzeugt und musst den zweiten Teil daher unbedingt lesen, auch wenn "Mittelteile" bekanntermaßen immer ein wenig hinterher hinken. ...

Ich war letztes Jahr schon von ersten Teil der Vernon Subutex-Reihe total überzeugt und musst den zweiten Teil daher unbedingt lesen, auch wenn "Mittelteile" bekanntermaßen immer ein wenig hinterher hinken. Bei dieser Triologie kann ich dieses Klischee zum Glück gar nicht bestätigen, sogar ganz im Gegenteil.


Der Stil der Geschichte und nicht zuletzt auch der Autorin ist gewohnt derb, offen, ehrlich und schonungslos. Genau so etwas braucht dieses Buch aber, weil es sich mit Sex, Drugs, Rock, Politik, Weltgeschehen und eigentlich allen relevanten Themen beschäftigt, die sich nicht jeder (in Literatur) so direkt aufzugreifen traut. Das alles noch dazu aber derart ohne jegliche Wertung, dass dem Leser der Freiraum gelassen wird, sich selbsr Gedanken zu machen und eine Meinung zu bilden.

Was mit an diesem zweiten Teil noch besonders aufgefallen ist, war, dass ich mir viel leichter mit den handelnden Personen getan habe. Der Überblick über diese doch große Gruppe von Menschen hat mir in diesem Buch keine Schwierigkeiten bereitet. Auch dass die Geschichte von Kapitel zu Kapitel aufbaut und die Rückblenden weniger werden, hat für mich den Lesefluss ohne langes Grübeln vereinfacht. Auch die kurze Auflistung der Personen am Anfang des Romans hat es mich erleichtert, da bei mir das Lesen des Vorgängers doch schon einige Monate zurückliegt!

Weiters finde ich, dass die Story in diesem Abschnitt nochmals extrem an Spannung aufgebaut hat, wobei diesmal kein derart "böses Openend" vorhanden war, wie im letzten Teil!

Wichtig ist aus meiner Sicht aber die Erwähnung, dass ich bei dieser Triologie dringend davon abraten würde, einfach irgendeinen Teil zu lesen. Ich finde es fürs Verständnis der Erzählung ganz wichtig beim ersten Teil zu beginnen, weil die Handlungen und Personen derart komplex sind und einfach aufeinander aufbauen! Und da man nach dem ersten von drei Teilen sowieso weiß, ob man diese Art von Buch mag, rate ich wirklich an, am Anfang zu beginnen!

Von mir gibt es jedenfalls 5 Sterne und ich freue mich jetzt schon, wenn im September 2018 das große Finale in den Buchläden wartet!