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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

Mitreißendes Kinder-/Jugendbuch

In 8 Tagen um die Welt
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Tobi kann Alexandra nicht ausstehen! Nicht nur, dass sie in seiner Fußballmannschaft der bessere Torwart ist, nein sie ist auch noch hübsch, beliebt und ihre Eltern arbeiten bei einer Fluglinie, sodaas ...

Tobi kann Alexandra nicht ausstehen! Nicht nur, dass sie in seiner Fußballmannschaft der bessere Torwart ist, nein sie ist auch noch hübsch, beliebt und ihre Eltern arbeiten bei einer Fluglinie, sodaas sie immer spannende Geschichten parat hat. Doch als sie ihm aufgrund der Schullektüre "In 80 Tagen um die Welt" eine Wette vorschlägt, dass sie es in 8 Tagen schafft, lässt er sich doch von ihr überrumpeln...


Die Sprache ist für ein Kinderbuch passend klar und auch leicht zu verstehen. Trotzdem werden immer wieder Lernaspekte eingefügt, was mir gut gefällt. Leider sind sie meines Erachtens nicht alle für Kinder zu verwerten, aber dass man Lesen mit Allgemeinbildung verbindet, gefällt mir immer.

Die Geschichte ist wirklich gut und man fiebert sogar als Erwachsener mit den beiden Protagonisten mit. Die Charaktere sind schlau gewählt und ergänzen sich, auch wenn mit an Anfang Tobi leider etwas fremd geblieben ist.

Alles in allem handelt es sich um ein wirklich spannendes Kinderbuch, dass ich sicher noch einige Male verschenken oder weiterempfehlen werde!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Nicht ganz mein Fall

Mädchen, Mädchen, tot bist du
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In Amsterdam sterben innerhalb kurzer Zeit mehrere Mädchen durch Selbstmord. Was nach eigenem Willen aussieht, kann jedoch auch manipuliert sein. Steck hier vielleicht ein Mörder hinter dem Tod der Mädchen? ...

In Amsterdam sterben innerhalb kurzer Zeit mehrere Mädchen durch Selbstmord. Was nach eigenem Willen aussieht, kann jedoch auch manipuliert sein. Steck hier vielleicht ein Mörder hinter dem Tod der Mädchen?

Das Buch ist locker geschrieben und ganz leicht zu lesen, wie es bei einem Jugendthriller auch sein soll. Der Schreibstil ist modern und teilweise auch wirklich an die Sprache der Jugend angepasst, was mir gut gefallen hat. Ich war schnell in der Geschichte und auch die Spannung hat nicht lange auf sich warten lassen.

Der Aufbau hat diesen Thriller für mich auch besonders gemacht. Hierbei handelt es sich nicht um die typische Geschichte, in der die Protagonistin das ganze Buch über Teil ist und am Schluss gegen das Böse ankämpft. Vielmehr hält die Geschichte hier einige Überraschungen bereit und die handelnden Personen sind viel breiter gefächert.

Somit waren aus meiner Sicht wirklich gute Ansätze für diese Geschichte vorhanden. Auch der Hintergrund des Schlusses war an sich passend. Ich bin aber ein Leser, der bei einem Thriller eine Auflösung braucht, die er nachvollziehen kann bzw. sich an Ende die Fäden zusammenfinden. Es gab zwar genug Andeutungen, die hervorgestrichen wurden, die jedoch scheinbar die Leser nur auf die falsche Fährte locken sollten. Eine Klärung dieser Andeutungen ist leider ausgeblieben. Ein "Aha-Erlebnis" ist bei mir leider komplett ausgeblieben und war der Schluss für mich einfach zu schnell, ohne vorherige relevante Anzeichen und jedenfalls nicht befriedigend. Ob ich hier Anspielungen nicht wahrgenommen habe oder diese einfach nicht vorhanden waren, kann ich nicht sagen.

Daher kann ich diesem Buch trotz der durchaus positiven Aspekte nur 2 Sterne geben, was aber natürlich nur meinen persönlichen Lesegeschmack wiederspiegelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein tolles Buch

Das weibliche Prinzip
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In diesem Buch begleiten wir das Leben von Greer und lernen sie zuerst als junge, eher schüchterne Collegestudentin kennen. Als sie auf einer Party jedoch gegen ihren Willen von einem Mitstudenten angegriffen ...

In diesem Buch begleiten wir das Leben von Greer und lernen sie zuerst als junge, eher schüchterne Collegestudentin kennen. Als sie auf einer Party jedoch gegen ihren Willen von einem Mitstudenten angegriffen wird und auch noch die engagierte Zee kennenlernt, beginnt Greer sich mit der Gleichbehandlung und Frauenrechten auseinander zu setzen und lernt bei einem Vortrag Faith Frank, eine bekannte Feministin und Unterstützerin der Frauenbewegung, kennen. Greer verfällt der sympathischen Faith sofort und als sich deren Wegen nach Greers Collegeabschluss wieder kreuzen, schließt sich Greer Faiths Arbeit mit Frauen an...

Dieses Buch wird aus verschiedensten Blickwinkeln erzählt, sodass Greer selbst, deren langjähriger Freund Cory, Zee und auch Faith zu Wort kommen und ihre eigene Geschichte erzählen können. Dieser Aspekt ist sehr gut gewählt, da der Leser dadurch alle Charaktere kennenlernen kann und die verschiedenen Sichtweisen dargelegt bekommt. An sich ist der Roman in Kapitel geteilt, die anfangs etwas länger sich und zu Ende hin an Fahrt aufnehen und sich verkürzen.

Die Story selbst ist sehr ausgereift und perfekt konstruiert. So lösen sich zum Beispiel alle Erzählstränge auf und man bleibt als Leser ohne offene Fragen zurück. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, authentisch und stammen aus dem wahren Leben. Die Sprache der Autorin ist niveauvoll, aber nicht schwer zu lesen.

Für mich handelt es sich hierbei um ein ganz tolles Buch, dass mich - trotz des heiklen, aber wichtigem Themas des Feminismus und der Selbstreflektion - völlig in seinen Bann gezogen hat. Daher vergebe ich 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 21.06.2018

Ein besonderes Mädchen

Mit anderen Augen
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Der Autor, der durch sein erste Buch "Journeyman" und seine Reisen bekannt wurde, wird in diesem Buch Vater. Yanti ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie hat das Down-Syndrom. Trotzdem oder gerade ...

Der Autor, der durch sein erste Buch "Journeyman" und seine Reisen bekannt wurde, wird in diesem Buch Vater. Yanti ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie hat das Down-Syndrom. Trotzdem oder gerade deswegen ver- und bezaubert sie ihre Umwelt und die Eltern lassen und in diesem Buch an ihren Erfahrungen teilhaben.

Ich habe das erste Buch noch nicht gelesen, kannte es aber. Dieses Buch ist so aufgebaut, dass man als Leser im ersten Drittel und somit den Erzählungen vor Yantis Geburt, die beiden Eltern besser kennenlernt, etwas von den gemeinsamen Reisen erfährt und sie charakterlich dadurch für den Leser greifbarer sind und man die Lebenssituation der beiden besser verstehen kann. Nach Yantis Geburt darf man bei vielen interessanten Begebenheiten und Erfahrungen, insbesondere den ersten gemeinsamen Riesen, als Leser dabeisein und schließt die Kleine sofort ins Herz. Ein wenig schade finde ich, dass man nicht mehr kleine Momente mit Yanti mitbekommt. Z.B. hat mir gefehlt, ob ihr das Wasser genauso gut gefällt wie ihren Eltern, etc.

Dieser Tatsachenbericht ist gut und zügig zu lesen, die Sprache ist modern, offen und ehrlich, was ich sehr mag. Die Erzählung ist ein eher kurze Kapital gegliedert, was ich auch sehr angenehm zu lesen finde.

Für mich ist es natürlich bewunderswert, dass man der Außenwelt einen solchen Einblick in sein Privatleben und auch die eigenen Gedanken und Ängste lässt und freue mich immer wieder, wenn Menschen sich dazu entschließen und wahrscheinlich vielen anderen damit helfen können. Und davon bin ich bei diesem Buch wirklich überzeugt. Ich finde, dass es die Denkweise von vielen Menschen verändern kann und einen Anstoß gibt, seine eigenen Einstellungen nochmals auseinanderzunehmen.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Lesehighlight für mich

Eine Liebe, in Gedanken
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Der Lebemensch Toni stirbt nach schwerer Krankheit, die sie schon länger an ihre kleine Wohnung gebunden hat und lässt ihre mittlerweile selbst etwas ältere Tochter zurück, die in Erzählungen, Geschichten ...

Der Lebemensch Toni stirbt nach schwerer Krankheit, die sie schon länger an ihre kleine Wohnung gebunden hat und lässt ihre mittlerweile selbst etwas ältere Tochter zurück, die in Erzählungen, Geschichten und der Vergangenheit von ihrer Mutter schwelgt. Dabei nimmt sie die große Liebe von Toni zu Edgar auseinander und versucht das Leben ihrer Mutter vor ihrer eigenen Geburt und somit auch die zwischenmenschlichen Beziehungen besser zu verstehen...

Dieses Buch ist in zwei Erzählebenen geschrieben. Einerseits begleiten wir die Tochter in der Gegenwart, die sich mit dem Tod ihrer Mutter Toni zurechtfinden muss und zum anderen begleiten wir Toni im zarten Alter von Mitte 20 als sie Edgar kennengelernt und ihr Herz an ihn verloren hat. Aus diesen beiden Geschichten, die in kurze Kapital gegliedert sind, flicht die Autorin geschickt einen Blick auf Tonis leben, die teilweise auch ineinander übergehen. Die Sprache ist sehr ruhig, aber in diesem Stil teilweise poetisch (ohne anstrengend zu sein) und sehr berührend und fesselnd. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und bin ich schon nach 35 Seiten in die Geschichte hineingekippt.

Auch der Umstand, wie gut die Autorin die 60er Jahre gezeichnet hat, in denen wir Toni als junge Frau begleiten ist beeindruckend. Dieses Buch gibt die Rolle der Frau samt allen Erwartungen sowie Einschränkungen der damaligen Zeit sehr gut wieder und wirkt die Erzählung daher authentisch. Weiters bedient sich die Geschichte auch versteckten Gegenüberstellungen, Unterschieden und Vergleichen der Leben und Verhaltensweisen von Mutter und Tochter, was meiner Meinung nach wirklich klug ausgeführt wurde.

Für mich handelt es sich bei diesem Buch um ein absolutes Lesehighlight dieses Jahres und hat mich schon länger kein Roman mehr derart ergriffen und beschäftigt. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen und freue mich daher 5 Sterne vergeben zu dürfen.