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Veröffentlicht am 27.03.2023

Flucht ist nicht die beste Lösung

Frühlingsglücksgefühle
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Leni hat sich einen Traum erfüllt und bewirtschaftet eine Almhütte in den Bergen. Doch nach dem Winter ist eine dringende Reparatur an einem Schuppen notwendig. Ausgerechnet Timon, ihr Freund aus der Schulzeit, ...

Leni hat sich einen Traum erfüllt und bewirtschaftet eine Almhütte in den Bergen. Doch nach dem Winter ist eine dringende Reparatur an einem Schuppen notwendig. Ausgerechnet Timon, ihr Freund aus der Schulzeit, wird zu ihr auf die Hütte geschickt, um sich um die Reparatur zu kümmern. Doch Timon hat ihr am Ende der Schulzeit sehr weh getan und Leni will mit ihm eigentlich nichts mehr zu tun haben. Aber gibt es doch noch Gefühle zwischen den beiden?
Das Buch ist der zweite Band der Reihe „Liebe in den Bergen“. Die beiden Geschichten können aber unabhängig voneinander gelesen werden. Für alle, die den der ersten Band „Herbstzeitleuchten“ bereits kennen, gibt es ein Wiedersehen mit Jasmin und Kenneth, welches ich sehr schön fand.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Leni und Timon erzählt. Dadurch lernt man die beiden Protagonisten sehr gut kennen.
Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf die Situation von Leni am Ende der Schulzeit und ich war mir sicher, dass ich Timon auf keinen Fall mögen würde. Doch es wurde ziemlich schnell klar, dass die Geschichte von Timon und Leni aufgrund von Missverständissen und Schweigen ein unschönes Ende genommen hat. Sicher ist dies auch ihrem Alter geschuldet gewesen. Durch die Kapitel aus Timons Sicht habe ich einen empathischen und gefühlvollen Menschen kennengelernt, für den ich mir eine Happy End gewünscht habe. Leni ist aufgrund ihrer Lebensgeschichte eine starke und aufmerksame junge Frau, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Auch die Nebencharaktere Jasmin, Kenneth und Momo sind absolut liebenswert.
Beim Wiedersehen von Timon und Leni wird sehr schnell klar, dass bei beiden noch Gefühle für den anderen vorhanden sind. Als Leserin war ich sehr gespannt, was zwischen den beiden am Ende der Schulzeit vorgefallen ist. Dies wird durch Rückblenden erzählt, die mal aus der Sicht von Timon und mal aus der Sicht von Leni sind. Dies brachte eine gewisse Spannung mit sich. Die Geschichte von Leni und Timon ist auch sehr eng mit dem Schicksalsschlag von Leni verbunden, daher nimmt Lenis Entwicklung ebenfalls einen großen Teil der Geschichte ein und gerade im letzten Teil des Buches spielt daher Timon eher eine untergeordnete Rolle, was ich ein bisschen schade fand. Trotz dieses kleinen Kritikpunkts hat mir die Geschichte gut gefallen. Dazu hat auch der bildreiche Schreibstil von Lotte Römer beigetragen. Ich habe ein paar schöne Frühlingstage auf der Gaupenhütte verbracht.
Dieses Buch ist eine Leseempfehlung für alle, eine Liebesgeschichte in einer traumhaften Bergwelt erleben wollen.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Meer, Sonne, raue Küsten, Bergkrähen und ein bisschen Liebe

Immer am Meer entlang
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Josi träumt seit ihrer Kindheit von einem Roadtrip mit einem alten Bulli immer am Meer entlang. Zu ihrem dreißigsten Geburtstag bekommt sie von ihren Eltern nun ein überraschendes Geldgeschenk, um sich ...

Josi träumt seit ihrer Kindheit von einem Roadtrip mit einem alten Bulli immer am Meer entlang. Zu ihrem dreißigsten Geburtstag bekommt sie von ihren Eltern nun ein überraschendes Geldgeschenk, um sich ihren Traum früher als geplant erfüllen zu können. Dies kommt für Josi gerade sehr gelegen, da sie dringend eine Auszeit von ihrem Job als Polizistin braucht. Die Route für ihren Roadtrip hat sie bereits seit Jahren geplant und braucht nur noch starten. Paul hingegen startet seinen Roadtrip spontan, er beschließt von heute auf morgen seinen Job zu kündigen und die Freiheit eines Roadtrips zu genießen. Im Gegensatz zu Josi startet er ohne geplante Route. Die beiden begegnen sich zu Beginn des Trips zufällig und im weiteren Verlauf ihrer Tour immer mal wieder. Dabei lernen sie sich besser kennen und finden einen Seelenverwandten, der auch auf der Suche nach dem Sinn im Leben ist. Das klingt doch schon ziemlich nach Liebe, oder?

Nach dem Buch „Die Liebe fliegt, wohin sie will“ ist dies mein zweites Buch von Franziska Jebens und entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Geschichte und diese wurden komplett erfüllt.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Josi und Paul in der Ich-Form geschrieben und daher erhält man einen guten Eindruck in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Das Buch ist in einzelne Unterabschnitte mit den verschiedenen Ländern oder Regionen gegliedert, die die beiden bereisen. Einige Teile des Buches verbringen Josi und Paul gemeinsam, aber viele Teile auch allein. Dadurch setzt sich jeder für sich mit dem bisherigen Leben auseinander und sammelt verschiedene Eindrücke. „Es ist okay, sich spektakulär zu irren, der falschen Fährte zu folgen, Umwege in Kauf zu nehmen und erstmal verloren zu gehen, um sich dann wiederzufinden.“ (Seite 390) – dieses Zitat beschreibt die Geschichte in wunderbaren Worten. In Büchern, die ich bisher über Roadtrips gelesen hatte, waren die Protogonisten immer gemeinsam unterwegs, daher finde ich die von der Autorin gewählte Art des getrennten Roadtrips und der gelegentlichen Begegnungen total spannend und hat der Geschichte einen besonderen Reiz verliehen. Josi und Paul habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, aber auch die Nebencharaktere sind total sympathische Menschen. Ich hatte während des Lesens immer das Gefühl dabei zu sein, dazu trugen die detailreichen Beschreibungen insbesondere des Meeres bei. Darin spiegelt sich die Begeisterung von Franziska Jebens für das Meer wider. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass viel Herzblut der Autorin in dieser Geschichte steckt. Dies zeigt sich auch an Kleinigkeiten, so taucht Finn’s Farm aus „Die Liebe fliegt, wohin sie will“ wieder als Station von Josi und Paul auf, für mich einfach eine tolle Idee. Ich bin vom Schreibstil der Autorin sehr angetan und habe mit den beiden Protagonisten eine Reise an den Küsten Europas erlebt.

Für mich ist diese Geschichte ein absolutes Wohlfühlbuch und ich kann das Lesevergnügen allen empfehlen, die das Meer lieben und während des Lesens das Gefühl haben wollen, das Rauschen des Meeres zu hören.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Emotionen und Spannung

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Im Leben der so strukturierten Naomi läuft alles aus dem Ruder. Sie rennt von ihrer Hochzeit weg, wird von ihrer Zwillingsschwester Tina in die Kleinstadt Knockemout gelockt, nur um dort von ihr ausgetrickst ...

Im Leben der so strukturierten Naomi läuft alles aus dem Ruder. Sie rennt von ihrer Hochzeit weg, wird von ihrer Zwillingsschwester Tina in die Kleinstadt Knockemout gelockt, nur um dort von ihr ausgetrickst zu werden und am Ende ohne Geld und Auto in der Kleinstadt gestandet zu sein. Zu allem Überfluss schlägt Naomi dort auch noch Abneigung insbesondere von Knox entgegen, da ihre fast gleich aussehende Zwillingsschwester in Knockemout nicht sonderlich beliebt ist. Zu allem Überfluss trifft sie in ihrem Motelzimmer auch noch auf ihre bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte elfjährige Nichte. Doch irgendwie fühlt sich der gutaussehende, aber grummelige Knox verpflichtet, ihr zu helfen.
Das Buch ist für mich die erste Geschichte der Autorin Lucy Score, aber mit Sicherheit nicht das letzte.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Naomi und Knox in der Ich-Form geschrieben und gewährt daher einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden. Durch die wechselnde Sichtweise und die Erzählung in der Ich-Form musste ich in dem ein oder anderen Kapitel in den Dialogen mir immer noch mal vor Augen führen, wer jetzt aktuell der Ich-Erzähler ist. Dies hat manchmal den Lesefluss etwas beeinflusst. Allerdings haben dies die teilweise witzigen und schlagfertigen Dialoge der Protogonisten wieder wett gemacht.
Naomi, Mitte dreißig und eine Frau, deren Ziel es ist, dass es allen Menschen um sie herum gut geht. Dabei bleiben ihre eigenen Wünsche leider oft auf der Strecke. Außerdem liebt sie Listen in jeder Form, um ihr Leben zu organisieren. Ich möchte Naomi von der ersten Seite an und entsprechend habe ich in der Geschichte mit ihr geweint und gelacht.
Knox, der grummelige Anfang Vierziger, bei dem aber auch sehr schnell klar wird, dass er das Herz an der richtigen Stelle hat. Ich möchte seine grummelige, aber auch witzige Art. Er verteidigt alles, was ihm lieb ist, auch gerne mal mit den Fäusten.
Einen wesentlichen Anteil an der gelungenen Geschichte hat für mich aber die Kleinstadt Knockemout mit ihren vielen unterschiedlichen Menschen. Für eine Liebesgeschichte gab es aus meiner Sicht sehr viele Nebencharaktere, was ich als Bereicherung der Geschichte empfand, aber dadurch ist das Buch auch recht umfangreich geworden. Gerade durch das Setting Kleinstadt werden in dem Buch viele Klischees bedient, aber dies hat mich überhaupt nicht gestört. Die Geschichte wirft gleich zu Beginn viele Fragen zu den Protogonisten auf, wie zum Beispiel warum ist Naomi von ihrer Hochzeit abgehauen, warum können sich Knox und sein Bruder nicht wirklich leiden und genau dies erzeugt eine Spannung, die mich als Leserin nicht losgelassen hat. Ich kann aber sagen, dass meine Fragen alle beantwortet worden sind und mich das Buch zufrieden zurückgelassen hat.
Das Buch hat mir einige angenehme Lesestunden bereitet und ist eine absolute Leseempfehlung für alle, die neben einer schönen Liebesgeschichte auch ein bisschen Spannung lieben und auch das ein oder andere Klischee in einer Geschichte bedient werden darf.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Natur, Spannung und ganz viel Liebe

Men of Alaska - In deinen Armen
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Virginia ist Journalistin und hat sich dazu überreden lassen, einen Auftrag in Alaska anzunehmen und über die Blauen Bären zu berichten. Schnell stellt sich heraus, dass dies nur mit Hilfe von Colin, dem ...

Virginia ist Journalistin und hat sich dazu überreden lassen, einen Auftrag in Alaska anzunehmen und über die Blauen Bären zu berichten. Schnell stellt sich heraus, dass dies nur mit Hilfe von Colin, dem Bärenmann, möglich ist. Doch dieser weigert sich, Virginia zu unterstützen. Allerdings lässt sich Virginia so einfach nicht abschütteln und lernt Colin dabei näher kennen und fühlt sich zu Colin hingezogen. Schnell wird ihr allerdings klar, dass Colin ein Geheimnis hat und dies will Virginia lösen. Dabei stellt sich ihr dann die Frage, ob sie Colin und ihren Gefühlen vertrauen kann.

Carolina Sturm überzeugt in der Geschichte mit einem detailreichen Schreibstil, der mich in die Einsamkeit Alaskas mit einer beeindruckenden Natur mitgenommen hat. Aber nicht nur das Setting, sondern auch die Darstellung der Gefühlswelt der Protagonisten lebt von diesem Schreibstil. Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Colin und Virginia in der Ich-Form geschrieben und gewährt daher einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden. Außerdem werden an der ein oder anderen Stelle in den Kapiteln von Colin schon Hinweise auf sein Geheimnis gegeben. Als Leser:in kann man dann schon mal seine eigene Theorie entwickeln und ist Virginia ein wenig voraus. Im Vordergrund der Geschichte steht natürlich die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Colin und Virginia und diese ist sehr intensiv.

Virginia, die ihr Leben in der Großstadt liebt und die für ihren Ausflug nach Alaska erst mal das passende Schuhwerk kaufen musste und Colin, der zurückgezogene Einsiedler im Holzfällerhemd sind absolut gegensätzlich und wunderbar authentisch beschrieben. Ich möchte beide Charaktere sehr und trotzdem bin ich mit beiden Figuren in der ersten Hälfte des Buches nicht so richtig warm geworden. Im zweiten Teil der Geschichte haben mich dann allerdings die emotionalen Hochs und Tiefs der beiden Protogonisten total mitgerissen und ich habe mit ihnen geweint und gelacht.

Sowohl die Liebesgeschichte, als auch die einzelnen Geschichten von Colin und Virginia sind total spannend und auch die Idee, dies so toll in dem Buch zu vereinen, ist super. Aus meiner Sicht hätte das Buch ein wenig länger sein können, um diesen drei Bereichen genug Raum zu geben.

Das Buch hat mir einige angenehme Lesestunden bereitet und ist eine absolute Leseempfehlung für alle, die neben einer schönen Liebesgeschichte in der wunderbaren Natur Alaskas auch ein paar Crime-Elemente mögen.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang

It starts with us – Nur noch einmal und für immer
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Am Ende des Vorgängerbuches „Nur noch ein einziges Mal“ trifft Lily ihre Jugendliebe Atlas zufällig wieder und genau an dieser Stelle setzt nun „Nur noch einmal und für immer“ auf und erzählt die Geschichte ...

Am Ende des Vorgängerbuches „Nur noch ein einziges Mal“ trifft Lily ihre Jugendliebe Atlas zufällig wieder und genau an dieser Stelle setzt nun „Nur noch einmal und für immer“ auf und erzählt die Geschichte von Lily, Ryle und Atlas weiter. Gleichzeitig gibt Colleen Hoover auch noch ausführliche Einblicke in die Jugend und die Familie von Atlas und damit erleben die Leser:innen Teile der Geschichte zwischen Lily und Atlas noch einmal aus der Sicht von Atlas. Daher sollte man den ersten Band gelesen haben, um der Geschichte komplett folgen zu können.
Ich habe schon einige Bücher von Colleen Hoover gelesen und liebe ihren Schreibstil, der es mir schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen und immer ein Lesevergnügen ist. Dies ist auch bei diesem Buch wieder der Fall.
Normalerweise erlebt man als Leser:in bei Colleen Hoover immer ein starkes Wechselbad der Gefühle, die Liebesgeschichten sind oft mit Themen wie häuslicher Gewalt oder Verarbeitung von Todesereignissen verbunden. Diese Geschichte ist deutlich weniger düster und es dominieren die positiven Gefühle. Lily und Atlas bekommen eine Fortsetzung, wie die Autorin selbst sagt eine „Leichtigkeit“, die beide verdient haben. Natürlich sind auf dem Weg trotzdem einige Probleme zu bewältigen, die allein schon dadurch entstehen, dass Lily und Ryle, das Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter teilen. Lily schafft es in diesem Band endgültig, sich gegenüber Ryle abzugrenzen und sich durch sein Verhalten nicht mehr verunsichern zu lassen. Gleichzeitig nimmt Atlas und seine Geschichte einen Teil des Buches ein. Ich war schon im ersten Band ein großes Atlas-Fan, daher war es sehr schön mehr über ihn zu erfahren. Manchmal wirkt er mir in diesem Buch allerdings ein bisschen zu perfekt. Wie bei Colleen Hoover üblich, sind die Rückblenden in die Zeit der Jugendliebe von Atlas und Lily wieder hervorragend eingearbeitet, meinst in Form von Tagebucheinträgen und Briefen. Auch optisch wird dies deutlich gemacht. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Lily und Atlas in der Ich-Form geschrieben. Damit konnte man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden entwickeln. Die unterschiedliche optische Gestaltung der jeweiligen Kapitel hat zu einem sehr guten Lesefluss beigetragen.
Die Geschichte wurde um die beiden neuen Figuren Theo und Josh ergänzt und bereichert. Theo hat mir den ein oder anderen witzigen Moment gebracht. Josh ist eng mit Atlas verbunden und seine Geschichte lässt mich an vielen Stellen Atlas besser verstehen.
Das Buch ist eine absolute Leseempfehlung für alle Fans von Lily und Atlas. Sie werden eine wunderschöne Liebesgeschichte in einem gewohnt lockeren Schreibstil erleben.

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