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Veröffentlicht am 31.10.2019

Zwischen Schicksal und Selbstverwirklichung

Das Lied der Pferde
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Bei "Das Lied der Pferde" von Ricarda Jordan (alias Sarah Lark) handelt es sich um einen historischen Roman, der im mittalterlichen Köln beginnt und uns mit auf eine abenteuerliche Reise nach Al Andalus ...

Bei "Das Lied der Pferde" von Ricarda Jordan (alias Sarah Lark) handelt es sich um einen historischen Roman, der im mittalterlichen Köln beginnt und uns mit auf eine abenteuerliche Reise nach Al Andalus entführt.
Die Kaufmannstochter Aenlin lebt mit ihrem Zwillingsbruder Endres 1072 in Cöln. Zwei Charaktere wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Endres sich gerne zurückzieht und die Nase in Bücher steckt, liebt Aenlin Pferde über alles und schlüpft dafür auch gerne mal in die Rolle des Bruders um im Stall oder bei der Ausbildung zum Schwertkampf zu sein. Eines Tages bekommt Endres eine ganz besondere Stute geschenkt, mit der er auf Handelsreise gehen soll, doch nur Aenlin vermag Meletay mit ihrem einzigartigen Gesang und ihrer Art zu bändigen. In Männerkleidung macht sie sich anstatt ihres Bruders zusammen mit dem Ritter Don Alvaro auf den Weg. Doch die Karawane wird in Leon überfallen und ihre Tarnung fliegt auf. Rodrigo Diaz de Vivar rettet Aenlin vor der drohenden Vergewaltigung durch seine Männer und verkauft sie am Sklavenmarkt teuer als Haremsdame, Meletay behält er ebenso wie Don Alvaro.
Ein langjähriges Abenteuer zwischen Akzeptanz und Unterwerfung und dem Versuch zur Selbstverwirklichung der eigenen Träume und zwischen Bewunderung und echter Liebe beginnt für Aenlin.
Die Geschichte hat mich von Anfang an mitgerissen, was auch am wirklich tollen Schreibstil der Autorin liegt. Man hat das Gefühl wirklich dabei zu sein. Die Umstände der damaligen Zeit wurden sehr gut dargestellt. Der Roman basiert auf wirklichen historischen Begebenheiten um die Person El Cid und die Reconquista. Thematisiert wird unter anderem die Konfrontation zwischen dem Christentum und dem Islam, aber auch die Stellung der Frau bzw der Ehe.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders der Charakter der Aenlin macht eine Wandlung durch, die sie sehr menschlich erscheinen lässt und vor allem sympathisch macht. Auch die anderen Charaktere sind facettenreich.
Vor allem das Ende war sehr spannend und hat mich mitgerissen. Die Verknüpfung zwischen Geschichte und Fantasie ist sehr gut gelungen.
Wie man schon ahnt, sind Pferde nicht das Hauptthema, aber sie spielen eine große Rolle für die Protagonistin, die sich dafür immer wieder in Gefahr begiebt.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Vergleiche und Assoziationen, die den Leser in Aenlins Traum- und Feenritterreich eskortieren und dem Ganzen eine romantische Note verleihen.
Aufgrund der sehr ausgewogen Mischung aus Fantasie, Liebe, Spannung, Historie, Familie, Religion, Poesie, Pferde, Gewalt und Tod, wird mir dieser Roman nachhaltig im Gedächtnis bleiben.
Ein Highlight, das ich sehr gerne empfehlen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
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  • Thema
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2019

Nichts ist wie es scheint

Im Wald der Lügen
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"Im Wald der Lügen" von Cynthia Swanson ist ein Roman, den ich vom Titel her einem Spannungsroman zugeordnet hätte, allerdings nun eher als Unterhaltungsroman bezeichnen würde.
Angie lebt glücklich mit ...

"Im Wald der Lügen" von Cynthia Swanson ist ein Roman, den ich vom Titel her einem Spannungsroman zugeordnet hätte, allerdings nun eher als Unterhaltungsroman bezeichnen würde.
Angie lebt glücklich mit ihrem Mann Paul und ihrem gemeinsamen Baby PJ zusammen, als Pauls Nichte Ruby anruft und von einem schrecklichen Unglück berichtet. Ihr Vater Henry wurde tot im Wald gefunden, nachdem seine Frau Silja spurlos verschwunden ist. Was war geschehen? Ruby ist sehr in sich gekehrt und zeigt kaum Trauer.
Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, die mich anfangs sehr verwirrt haben, da Angie in der Erzählperspektive geschrieben ist und Ruby in der Gegenwart, obwohl beide nacheinander die Geschichte fortführen. Die Ich - Perspektive bei Angie lässt Einblick in ihre Gedanken zu und lässt ihren Charakter wärmer erscheinen, während Ruby objektiv betrachtet wird und sie sehr kalt erscheinen lässt. Dann gibt es immer wieder Rückblenden die abwechselnd mit der Gegenwart erfolgen und Silja's und Henry's Geschichte in der Vergangenheit erzählen. Das ist der Hauptteil der Geschichte, der damit beginnt, wie Silja und Henry sich kennen gelernt haben und wie sie bis zum aktuellen Geschehen weiter geht. Diese weisen oft sehr viele Längen auf und die Handlung schreitet nicht so wirklich fort. Erst nach etwa zwei Drittel des Buches beginnt es endlich spannender zu werden, da hier endlich Bezug zur Realität aufgebaut werden kann. Der Schluß hat mir insgesamt am besten gefallen, für den es wirklich lohnt durchzuhalten.
Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und gut zu lesen.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Über Freundschaft und Wut

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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Bei "Fjelle und Emil —Monstermäßig beste Freunde" handelt es sich um ein Kinderbuch von Anne Scheller mit den großen Themen Freundschaft und Wut.

Emil geht mit seinem besten Freund Fjelle in die 4 . ...

Bei "Fjelle und Emil —Monstermäßig beste Freunde" handelt es sich um ein Kinderbuch von Anne Scheller mit den großen Themen Freundschaft und Wut.

Emil geht mit seinem besten Freund Fjelle in die 4 . Klasse der Flusenbeker Grundschule. Fjelle ist ein Monster, das sehr klug und ordentlich ist. Es liebt Petersilie und die Zimtbrötchen aus der Bäckerei von Emils Eltern. Fjelle hat eine große Eigenschaft : Er spiegelt Gefühle wieder. Wenn einer fröhlich ist, wird Fjelle super - fröhlich. Eines Tages kommt ein neuer Direktor an die Schule und das verändert Alles.

"Er war nicht gut in Diktarten. Er konnte sich noch nicht mal merken, wie man Dicktat schreibt! "Zitat

Aufgrund des Schreibstils muss ich leider Punktabzug geben, denn gerade Kinder, die Lesen lernen, werden durch die oft absichtlich falsche Rechtschreibung wie hier im Zitat, verwirrt.
Am Anfang kommt noch recht wenig Spannung auf, zum Glück ändert sich das zum Ende hin.

Insgesamt eine schöne Geschichte über Freundschaft und die Bewältigung von Wut, aber auch Toleranz und Ausgrenzung werden thematisiert.

Veröffentlicht am 19.10.2019

Außergewöhnlich

Worüber wir schweigen
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Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.

Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert ...

Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.

Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert wurde, bevor sie gegangen ist. Nun stellt sie sich der Situation und versucht diese aufzuarbeiten. Dabei werden die dunkelsten Geheimnisse ans Licht befördert.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und über die verschiedensten Blickwinkel und Zeitrückblenden werden Stück für Stück die Zusammenhänge aufgedeckt und dadurch seichte Spannung erzeugt. Wer nicht mit dem österreichischen Schulsystem vertraut ist, der könnte etwas durcheinander kommen. Da hätte ich mir eine Erklärung im Buch gewünscht, zumal erst einiges später klar wird, wo genau die Geschichte spielt.

Die Charaktere sind problembehaftet, egozentrisch und verletzen. Deswegen interpretiere ich die Dornen auf dem wundervollen Cover zu den seelischen Verletzungen, die sich die Charaktere gegenseitig zufügen geprägt von abgrundtiefer Liebe, Hass und Freundschaft. Die schwarzen Schmetterlinge drücken für mich die Charaktere aus, die gerne fliegen würden. Die Farbe schwarz gibt Hinweis auf die Abgründe und die düstere Atmosphäre.

Wer ein Happy End braucht oder dass man für die Charaktere Sympathien entwickelt, der wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Ebenso Leser des Spannungsgenres die den "Thrill" brauchen.

Für mich war es trotzdem außergewöhnlich aufgrund der psychischen Verstrickungen.

Insgesamt kann ich das Buch all jenen empfehlen, die gerne düstere, tragische Schicksale mögen.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Schöner Abschluss

Save Us
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"Save us" ist der dritte und letzte Band der Maxton-Hall Reihe von Mona Kasten, bei dem es um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Schülern geht, die in unterschiedlichen Welten leben.
Nachdem Ruby erfahren ...

"Save us" ist der dritte und letzte Band der Maxton-Hall Reihe von Mona Kasten, bei dem es um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Schülern geht, die in unterschiedlichen Welten leben.
Nachdem Ruby erfahren hat, dass sie wegen eines Fotos suspendiert wurde, das James gemacht, bricht eine Welt für sie zusammen. Ihr Traum von Oxford scheint zu zerplatzen und sie ist verzweifelt.
Lydia gerät mit ihrem Vater aneinander und auch James muss sich ihm gegenüber behaupten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gefühlvoll. Besonders durch die Ich-Perspektive der verschiedenen Charaktere bekommt man einen guten Einblick. In diesem Band kommen noch weitere Perspektiven dazu, die jeweils eigene Handlungsstränge bilden. Alistair und Graham.
Dadurch rückt allerdings die Liebesgeschichte zwischen Ruby und James mehr in den Hintergrund und entwickelt nicht ganz die emotionale Tiefe, wie ich sie von den ersten beiden Bänden her kenne. Das Ende ist relativ spannend, da es eine Wendung gibt, allerdings kann man den etwaigen Ausgang schon recht früh erahnen.
Insgesamt ein schöner Abschluss!