Eher Roman als Krimi
KlippentodAls ich den Klappentext zu dem Buch „Klippentod“ gelesen habe, habe ich einen spannenden Krimi erwartet, der mich richtig mitreißt. Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, muss ich aber sagen, dass es sich ...
Als ich den Klappentext zu dem Buch „Klippentod“ gelesen habe, habe ich einen spannenden Krimi erwartet, der mich richtig mitreißt. Nachdem ich nun das Buch gelesen habe, muss ich aber sagen, dass es sich hier eher um einen Roman mit einem Schuss Krimi handelt. Enttäuscht wurde ich jetzt zwar nicht, aber ein mitreißender Krimi ist „Klippentod“ sogesehen nicht.
Die Geschichte dreht sich um den ehemaligen Polizisten Simon Jenkins, der eigentlich nie mehr ermitteln wollte, als er in ein ruhiges Fischerdorf in Cornwall zog. Zu schwer wogen die Ereignisse aus seiner Vergangenheit. Daher weist er auch die verzweifelt klingende Victoria ab, als sie ihn eines Nachts anruft und um Hilfe bittet. Doch dann wird die junge Frau am nächsten Tag tot am Fuße einer berüchtigten Klippe aufgefunden. Jenkins macht sich schwere Vorwürfe – hätte er sie womöglich von einem Sprung abhalten können? Alles deutet auf Selbstmord hin, nur Victorias beste Freundin Mary ist sicher, dass es Mord gewesen sein muss. Auf ihr Bitten hin beginnt Jenkins, hinter dem Rücken der Polizei zu ermitteln. Und dann wird eine weitere Leiche gefunden …
In die Storyline habe ich ohne Probleme hineingefunden. Das war aber bei dem locker-leichten, sehr bildhaften Schreibstil auch kein Wunder. Außerdem ist auch ein schöner Lesefluss gegeben, so dass die Seiten dahingeflogen sind. Jedoch muss ich sagen, dass es manchmal auch etwas zu ausschweifend wurde und es die ein oder andere Länge gab. Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch somit nicht schlecht getan.
Der ehemalige Polizist Simon Jenkins ist mir auf jeden Fall schon mal sehr sympathisch. Er ist zwar etwas mürrisch und eigenbrötlerisch, aber er hat auch einiges in der Vergangenheit mitgemacht und hat durch einen Unfall auch eine Behinderung. Das ist bestimmt nicht einfach, wenn man plötzlich sein Leben um 180 Grad drehen muss. Eigentlich möchte er ja nichts mehr mit der Polizeiarbeit zu tun haben, aber das ändert sich nach dem ersten Mord in dem Dorf. Die Ermittlungen stehen bei dem Buch aber nicht im Vordergrund, sondern eher die persönlichen Probleme von Jenkins sowie auch von anderen Figuren.
Generell finde ich es nicht schlecht, wenn man auch private Einblicke in das Leben der Ermittler und auch Opfer bekommt. Aber dann dürfen bei einem Krimi nicht die Vorfälle bzw. Morde in den Hintergrund rücken. Das ist hier jedoch der Fall, so dass ich das Buch nicht als richtigen Krimi ansehe, sondern eher als Roman.
Trotzdem wurde ich gut von dem Buch unterhalten und ich bin auch sehr gespannt, ob es bald ein Wiedersehen mit Jenkins geben wird. Von mir erhält das Buch somit 3,5 von 5 Sternen.