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Veröffentlicht am 11.05.2021

langweilig

Der Hof
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Ich bin von dem Autor eigentlich Spannung gewohnt, wurde hier aber enttäuscht. Ich füge mal kurz einen Teil des Klappentextes ein :

"Ein abgelegener Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß, Schweine ...

Ich bin von dem Autor eigentlich Spannung gewohnt, wurde hier aber enttäuscht. Ich füge mal kurz einen Teil des Klappentextes ein :

"Ein abgelegener Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß, Schweine wühlen im Dreck. In der baufälligen Scheune liegt der junge Engländer Sean mit zerfetztem Fuß. Er ist in eine rostige Eisenfalle getreten - aufgestellt von Arnaud: Ein feindseliger Eigenbrötler, der keine Fremden auf seinem Besitz duldet."

Hatte mehr erwartet. Mehr Spannung, mehr Geheimnis, mehr Handlung. So las es sich zwar gewohnt schnell, war aber kein Pageturner, so wie sonst. Langweilig trifft es eher. Das Finale ist dramatisch, (so die letzten 40 Seiten), die Geheimnisse ahnt man aber so oder so ähnlich schon ziemlich früh im Buch. Viel mehr kann man zu diesem Buch nicht sagen. Es ist immer noch besser geschrieben als manch anderer Krimi, aber eben nicht so gut, wie man es von Simon Beckett gewohnt ist. Normalerweise verschlinge ich seine Bücher. Dies hier kann man lesen, hat aber auch nichts verpasst, wenn man es nicht tut.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

voller Wehmut, aber ohne Bitterkeit

Namen, die keiner mehr nennt
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Auch hier schreibt Gräfin von Dönhoff wieder von der verlorenen Heimat voller Sehnsucht, aber ohne Verbitterung. Sie schildert hier ihre Flucht, das Schicksal ihres Vetter Heinrich von Lehndorff, der am ...

Auch hier schreibt Gräfin von Dönhoff wieder von der verlorenen Heimat voller Sehnsucht, aber ohne Verbitterung. Sie schildert hier ihre Flucht, das Schicksal ihres Vetter Heinrich von Lehndorff, der am Hitlerattentat beteiligt war, einen Ritt durch Masuren und ihre Jahrhunderte alte Familiengeschichte. Das Nachwort ist von Golo Mann (ich habe das Hardcover gelesen. Ich weiß nicht, ob es auch im Taschenbuch ist, aber ich fand es eh langweilig). Toll dagegen fand ich das Buch selbst.

Marion Gräfin von Dönhoff hat einen ganz eigenen Schreibstil. Sie berichtet über Grauenvolles und Schreckliches (wie zum Beispiel die erfrorenen Menschen auf der Flucht ) ohne dabei emotional oder reißerisch zu sein. Diese nüchterne, aber eindringliche Sprache mit der sie ihre Erlebnisse schildert, geht daher um so mehr unter die Haut. Man spürt ihre große Liebe zu dem Land und der Heimat, aber auch zu dem damaligen Lebensstil, der von Verantwortung, Reiten, Pflicht und Freiheit geprägt war. Für sie und ihre Familie war es selbstverständlich gegen Hitler zu sein.

Sehnsucht und Wehmut spürt man auf jeder Seite des Buches, doch merkt man, dass die Autorin versucht, zu vergeben und sich mit dem Verlust zu versöhnen, auch wenn es sie unendlich schmerzt. Man fühlt mit ihr den jähen grausigen Abschied von der Unbeschwertheit der Kinder- und Jugendtage, den alle unter Hitler erlitten und den sie ohne es direkt anzusprechen in Worte kleidet. Trotz all dem schrecklichen Erlebten und dem Verlust, den Entbehrungen und Strapazen, der Angst und der Trauer um geliebte Menschen, hat sie sich Haltung bewahrt, ist sich ihrer Verantwortung bewußt und erfüllt treu ihre Pflichten. Der lange Teil der uralten Familiengeschichte war ganz interessant, auch wenn ich schnell den Überblick verlor, da ich in Geschichte (wann welcher König oder Papst lebte) nicht fit bin. Aber der Einblick in das Leben damals, die Ausbildung (man reiste Jahrelang in anderen Ländern herum und lernte z.B. in einem die Sprache, Kunst und Musik, in einem anderen die Sprache, Architektur und Rechnungswesen, in wieder einem anderen die Sprache, Politik und Verwaltung usw.) und welcher Dönhoff welches Amt irgendwo in Europa bekleidete, war interessant.

Beim Ritt durch Masuren wird einem bewußt, wie langsam das Reisen damals dauerte. Tage- und Wochenlang war man zu Pferde unterwegs, wenn man in eine andere Stadt wollte, die sich auch noch in Ostpreußen befand und auf der Karte gar nicht so weit weg ausssah. Man bat bei Bauern oder so um ein Nachtlager und Futter für die Tiere, wusch sich im Bach und nahm Strapazen mit einer Selbstverständlichkeit in Kauf, die wir uns heute kaum noch vorstellen können.

Mir hat das Buch gefallen und ich werde es als Stück Zeitgeschichte behalten.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

nicht so witzig wie sonst

Das Geheimnis des perfekten Tages
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Dieter Nuhr, den ich früher sehr wegen seines Humors geschätzt habe, schwadroniert und schwafelt (philosophiert möchte ich nicht sagen, dafür ist es zu platt) in diesem Buch vor sich hin, indem er einen ...

Dieter Nuhr, den ich früher sehr wegen seines Humors geschätzt habe, schwadroniert und schwafelt (philosophiert möchte ich nicht sagen, dafür ist es zu platt) in diesem Buch vor sich hin, indem er einen ganzen Tag lang seine Gedanken reflektiert. Teilweise wie gewohnt witzig und an einigen Stellen habe ich laut gelacht oder mir etwas angestrichen, aber im großen Ganzen eher mau. Streckenweise sogar langweilig, zäh und nichtssagend. Da helfen auch die Fotos nichts. Obwohl es wie gesagt stellenweise witzig war, kann ich es nicht weiterempfehlen. Vielleicht verschießen alle Komödianten irgendwann ihr Pulver. Dieter Nuhr schein seins jedenfalls verschossen zu haben. Schade.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

verstörend und trostlos

Niemand ist bei den Kälbern
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Ich hatte etwas anderes erwartet und fand das Buch daher etwas fad und langweilig. Aber andererseits spiegelt dies genau die Stimmung und das Leben von Christin wieder, die auf den Hof ihres Freundes gezogen ...

Ich hatte etwas anderes erwartet und fand das Buch daher etwas fad und langweilig. Aber andererseits spiegelt dies genau die Stimmung und das Leben von Christin wieder, die auf den Hof ihres Freundes gezogen ist, mit dem Bauerndasein aber nichts anfangen kann. Ihren Frust betäubt sie mit Alkohol wie ihr Vater. Ich fand die Ich-Erzählerin etwas gewöhnungsbedürftig und konnte vieles nicht nachvollziehen. Diese Gleichgültigkeit (egal, ob jmd. beim Sex eine Zigarette auf ihr ausdrückt, ob sie ihren Freund verletzt, indem sie einfach abhaut oder Landmaschinen zerstört, Tiere vergiftet usw.) fand ich sehr verstörend und nicht nachvollziehbar. Also würde sie diese Sachen aus Wut oder Frust machen, würde ich dies eher verstehen, aber sie macht das einfach so, ohne groß nachzudenken und wie gesagt mit erschreckender Gleichgültigkeit. Sie würde zwar lieber in der Stadt wohnen, aber ich glaube nicht, dass sich da etwas ändern würde oder Christin besser mit sich und ihrem Leben klar käme. Insgesamt hinterlässt das Buch einen trostlosen, verstörenden Eindruck. Ob man das jetzt lesen muß, weiß ich nicht. Hätte ich dies vorher gewußt, hätte ich es nicht gelesen, aber es ist recht dünn (255 Seiten) und durch den flüssigen Schreibstil liest es sich flott. Ich glaube, ich bleibe doch lieber bei meinen Krimis. Die sind wenigstens spannend.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

witzig

Wer's glaubt, wird selig
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Dieter Nuhr philosophiert über denn Glauben und die Menschheit. Warum er für diese Betrachtungen und Gedanken um die ganze Welt reisen mußte, weiß ich nicht, aber so sind die Fotos entstanden, die im ...

Dieter Nuhr philosophiert über denn Glauben und die Menschheit. Warum er für diese Betrachtungen und Gedanken um die ganze Welt reisen mußte, weiß ich nicht, aber so sind die Fotos entstanden, die im Buch reichlich vorhanden und meist witzig kommentiert sind. Überhaupt habe ich viel gelacht. Inzwischen mag ich Dieter Nuhr nicht mehr so, obwohl er mal zu meinen Lieblingen gehörte. Aber durch einige dumme Bemerkungen (über Greta Thunberg und Rassismus) ist er sehr in meiner Achtung gesunken. Dies Buch allerdings ist aus der Zeit davor und auch, wenn nicht alles witzig ist und auch hier das ein oder andere Mal etwas daneben gegriffen wird, habe ich mich gut amüsiert und stellenweise laut gelacht. Das meiste ist genau mein Humor. Zynisch, ironisch und trocken. Schade, dass es jetzt so einen negativen Beigeschmack hat, etwas von Dieter Nuhr zu lesen, sonst würde dies Buch sicher zu meinen Favoriten zählen.

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