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Veröffentlicht am 29.12.2020

Vom Winter und den Bienen

Ein Winter im Alten Land
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Bea ist Chefärztin der Onkologie und lernt während ihrer Arbeit Grete kennen, die eine Imkerei betreibt und Bea das erste Mal dazu bringt, sich einer Patientin zu öffnen. Eines Tages ist Grete verschwunden ...

Bea ist Chefärztin der Onkologie und lernt während ihrer Arbeit Grete kennen, die eine Imkerei betreibt und Bea das erste Mal dazu bringt, sich einer Patientin zu öffnen. Eines Tages ist Grete verschwunden und hinterlässt Bea ihr Tagebuch mit der Bitte, es zu ihrem Neffen Tom zu bringen, der die Imkerei übernommen hat. Doch Tom will von der alten Kladde und den Weisheiten seiner Tante nichts wissen. Doch Bea, die vor kurzem erst von ihrem Mann verlassen wurde und nach einem neuen Ansporn in ihrem Leben sucht, lässt sich so leicht nicht abwimmeln.

Julie Peters hat eine schöne Winterwelt im Alten Land geschaffen und greift gleichzeitig ein derzeit beliebtes Thema auf: Die Imkerei. Und obwohl ich schon ein paar Romane mit diesem Thema gelesen hatte, konnte ich wieder etwas dazulernen. Das war wohl auch ein Ziel der Autorin: Den Lesern die Welt der Bienen nahe zu bringen. Die Geschichte drumherum fand ich allerdings recht blass, die Handlungen der Personen nicht immer nachvollziehbar und die Story sehr vorhersehbar. Eine nette Lektüre, angenehm geschrieben, die mich aber leider nicht fesseln konnte.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Antike im modernen Paris

Gold und Schatten
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Livia ist gerade 16 geworden und vor Kurzem mit ihren Eltern nach Paris gezogen. Und seitdem ist ihr Leben nicht mehr, wie es mal war. Plötzlich kann sie mit Pflanzen kommunizieren und zweifelt so langsam ...

Livia ist gerade 16 geworden und vor Kurzem mit ihren Eltern nach Paris gezogen. Und seitdem ist ihr Leben nicht mehr, wie es mal war. Plötzlich kann sie mit Pflanzen kommunizieren und zweifelt so langsam an ihrem Verstand. Dann trifft sie den geheimnisvollen Maél, der eine dunkle Anziehungskraft auf sie ausübt. Bald muss sie erfahren: Maél ist nichts geringeres, als ein Halbgott, ein Sohn des Hades, des Gottes der Unterwelt. Und sie ist ein Nymphe, deren Hilfe Maél dringend benötigt.

„Gold und Schatten“ ist ein Jugendroman mit einer spannenden Idee: Die antike Götterwelt versammelt in Paris. Das Setting hat mir gut gefallen, auch wenn Götter, Halbgötter und alles drumherum nichts Neues sind. Auch die Schreibweise der Autorin hat dazu beigetragen, dass man gut in das Buch eintauchen kann. Allerdings war mir die Story etwas zu seicht, die Entwicklungen zu langsam, dafür sehr viel Teenie-Verliebstsein. Zugegeben, da bin ich nicht mehr die richtige Zielgruppe für, daher habe ich darüber auch hinweggesehen. Ich habe mich recht gut unterhalten, leider aber nicht gefesselt gefühlt.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, denn es gibt noch einen zweiten Teil. Ich weiß noch nicht, ob ich den Nachfolger lesen werden. Trotzdem: Eine schöne Geschichte mit interessantem Setting, die mich aber nicht voll überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Spannende Einblicke in die Zeit vor der Machtergreifung Hitlers

Als wir im Regen tanzten
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Berlin 1928. Die Jüdin Recha ist Stummfilmstar und mit Regisseur Willi verheiratet. Sie sind das Traumpaar in der Szene. Doch die Fassade bröckelt, Willi versucht verzweifelt, an seinen größten Filmerfolg ...

Berlin 1928. Die Jüdin Recha ist Stummfilmstar und mit Regisseur Willi verheiratet. Sie sind das Traumpaar in der Szene. Doch die Fassade bröckelt, Willi versucht verzweifelt, an seinen größten Filmerfolg „Nachts weint meine Stadt Wipers“ anzuknüfpen, schafft es aber nicht. In der Ehe kriselt es, Willi flüchtet sich in die Arme einer anderen. Politisch geht es hoch her, die Nazis gewinnen an Zustimmung, Recha bekommt die ersten Anfeindungen zu spüren, doch so richtig wahrhaben möchte das, was sich da zusammenbraut, niemand. Können Willi und Recha in dieser turbulenten Zeit ihre Liebe retten?

Als ich begonnen habe, das Buch zu lesen, wusste ich nicht, dass es einen Vorgänger gibt. Ich bin trotzdem in die Geschichte rein gekommen, auch wenn es ab und an schwer war, die Zusammenhänge zu begreifen, da es natürlich einige Anspielungen auf die Ereignisse aus dem vorhergehenden Buch gibt, das den ersten Weltkrieg thematisiert. Oder den Weltkrieg, wie er natürlich in der Zeit, als der Zweite noch nicht ausgebrochen war, bezeichnet wurde.

Ich fand es spannend zu lesen, wie die Menschen in dieser Zeit die Situation eingeschätzt haben. Die Autorin ist Historikerin und so glaube ich ihr das. Wer nicht dabei gewesen ist, kann im Nachhinein leicht verurteilen, wie man es hat so weit kommen lassen, doch hier bieten sich ganz andere Einblicke und Einschätzungen. Viele glauben nicht an diesen Hitler, und irgendwann ist es dann wohl zu spät. Zu dieser Phase kommt das Buch aber nicht, ganz bewusst spielt es in der Zeit vor der Machtergreifung.

Zeitweise fand ich das Buch aber auch sehr zäh, die Ereignisse plätscherten so vor sich hin, es kam keine Spannung auf. Zwischenzeitlich habe ich das Buch weggelegt und etwas anderes gelesen, habe aber zurückgefunden. Das letzte Drittel nimmt mehr Fahrt auf und es wird spannender, die Ereignisse überschlagen sich.

Fazit: Spannende Einblicke in die Zeit der Weimarer Republik und den politischen Umbruch, zeitweise leider etwas zäh. Am besten erst den Vorgängerband „Was wir zu hoffen wagten“ lesen.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Strande niemals auf dem Trockenen

Stranded - Im Bann des Sees
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Strande niemals auf dem Trockenen! Das ist die Regel Nr 1 in Mellis Welt, sie kennt sie gut. Denn wer nach Sonnenuntergang an Land zurück bleibt, wird sterben. Melli ist eine Wandlerin, sie lebt mit ihrem ...

Strande niemals auf dem Trockenen! Das ist die Regel Nr 1 in Mellis Welt, sie kennt sie gut. Denn wer nach Sonnenuntergang an Land zurück bleibt, wird sterben. Melli ist eine Wandlerin, sie lebt mit ihrem Volk im See, doch tagsüber ist sie an Land und hilft dabei, den See und ihr Volk zu schützen. Doch dann passiert, was nicht passieren darf: Sie strandet. Und ausgerechnet ein Landbewohner nimmt sie auf und rettet ihr das Leben. Melli muss nun rausfinden, wie sie wieder in den See zurückkehren kann, ohne das ihr Retter erfährt, was sie wirklich ist.

Die Idee hat mir gut gefallen, und die Unterwasserwelt ist durchaus faszinierend. Auch die Geheimnisse rund um den See und sein Volk waren spannend, schnell merkt der Leser, das hier etwas nicht stimmt, etwas nicht so ist, wie es scheint. Allerdings hielt sich die Spannung in Grenzen, der Charakter Melli war zuweil nervig – ein Teenie eben, aber meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten. Die Story plätschert zeitweilig dahin, dann nimmt sie wieder Fahrt auf, das Ende wird noch mal spannend und natürlich, es ist ja ein Mehrteiler, bleibt am Ende einiges offen.

Ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch, mehr jedoch auch nicht.

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Veröffentlicht am 10.10.2019

Ok, kommt aber nich an „P.S. Ich liebe Dich“ ran

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Ich war, wie so viele, ein riesen Fan von „P.S. Ich liebe Dich“. Ich bin es immer noch. Die Geschichte hat mich damals tief bewegt und daher habe ich mich sehr gefreut, dass es ein Wiedersehen mit Holly ...

Ich war, wie so viele, ein riesen Fan von „P.S. Ich liebe Dich“. Ich bin es immer noch. Die Geschichte hat mich damals tief bewegt und daher habe ich mich sehr gefreut, dass es ein Wiedersehen mit Holly gibt. Aber ich war auch ein wenig skeptisch, denn Fortsetzungen zu Erfolgsgeschichten können oft nicht mithalten. Und so ist es (leider) auch hier.

7 Jahre nach Gerrys Tod hat Holly sich verändert. Sie hat eine neue Liebe gefunden, einen neuen Job, und hat mit Gerrys Tod abgeschlossen. Dachte sie. Bis ein Podcast über Trauer und die Briefe alles verändert. Eine Gruppe todkranker Menschen ist von Gerrys Idee tief beeindruckt und möchte ihren Lieben auch etwas hinterlassen. Sie bitten Holly, ihnen zu helfen. Die möchte aber eigentlich nicht in die Vergangenheit zurück geholt werden und zieht sich zurück. Schließlich entschließt sie sich doch, die Menschen zu treffen. Und trifft auf tolle Persönlichkeiten und viele Hürden.

Es war schön, Holly und andere Charaktere aus „P.S. Ich liebe Dich“ wieder zu sehen. Und das Thema Trauer und der Umgang damit sowie der Wunsch der sterbenskranken Menschen, etwas zu hinterlassen, sind sehr emotional und bewegend. Das war unter anderem auch der Zauber an „P.S. Ich liebe Dich“. Leider konnte mich das Buch jedoch nicht so fesseln. Die Schicksale der kranken Menschen sind berührend, keine Frage. Die Autorin hat hier einige Charaktere geschaffen, die in Erinnerung bleiben. Besonders die junge Frau Ginika konnte sich in mein Herz schleichen. Von ihr hätte ich gern viel mehr gelesen. Auch der Schreibstil ist, wie von der Autorin gewohnt, gut und kurzweilig. Aber das Buch kommt leider nicht an seinen Vorgänger ran, die Geschichte bleibt irgendwie flach. Am interessantesten fand ich die Rückblicke an Holly Leben mit Gerry, die ab und an eingestreut wurden. Das zeigt: Man hängt eben an der Originalgeschichte, jedenfalls ist es bei mir so.

Damit hat es das Buch bei den Fans natürlich auch schwer, und gäbe es nicht diesen starken Vergleich, würde das Buch vielleicht sogar besser abschneiden. Aber es muss sich eben vergleichen lassen.

Für alle „P.S. Ich liebe Dich“ Fans ist das Buch trotzdem ein Muss, würde ich sagen. Und auch als eigenständiger Roman ist das Buch zu lesen. Weil es aber nicht an den Vorgänger ran kommt und ich schlichtweg enttäuscht bin, gebe ich 3,5 Sterne.