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Veröffentlicht am 06.01.2023

Ein etwas anderer Roman

Ich, Ellyn
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1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn ...

1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn zu ärgern und zu trietzen.

Eines Tages wird sie zum Markt in die Stadt geschickt. Wie magisch zieht sie die Kirche und vor allem die Musik, die aus der Kirche dringt, an. Sie kann es kaum in Worte fassen und weiß nur, dass sie so noch nie gefühlt hat, das aber immer wieder fühlen will. Also fängt sie selbst an zu singen und es wird schnell klar, dass sie talentiert ist. Aber es ist nur Jungen erlaubt, eine Singschule zu besuchen. Also fasst sie einen tollkühnen Plan.

Ich kannte vorher keine Bücher der Autorin und war anfangs nicht auf das vorbereitet, was mich erwartet. Die Schreibweise ist besonders… Anfangs gibt es nur Kleinschreibung, keine Interpunktion und die Ausdrucksweise ist sehr derb. Nach und nach ändert sich das, mit Ellyns Entwicklung entwickelt sich auch ihre Sprache. Das macht das Leseerlebnis sehr besonders und man erlebt Ellyns Fortschritte ganz hautnah. Ich war überrascht wie schnell ich der Sprache folgen konnte nachdem ich am Anfang noch dachte, dass man so doch nichts lesen kann.
Nach und nach wird klar: Ellyn erzählt ihrer kleinen, neugeborenen Schwester ihre Geschichte und man kann gar nicht anders, als mitgerissen sein. Man spürt deutlich, dass sie das kleine Wesen, das sie zurücklassen musste um ihrem Traum zu folgen, sehr liebt.

Es ist faszinierend, wie sehr mich die Sprache, aber auch Ellyns Geschichte im dem Bann gezogen hat. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Verhängnisvoller Silvesterabend…

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Es ist Silvester. Frederik und Nina verbringen den Abend wie immer mit ihren alten Freunden Lollo und Max sowie Malena mit ihrem neuen Freund. Die Frauen sind seit der Schulzeit befreundet. Ninas Tochter ...

Es ist Silvester. Frederik und Nina verbringen den Abend wie immer mit ihren alten Freunden Lollo und Max sowie Malena mit ihrem neuen Freund. Die Frauen sind seit der Schulzeit befreundet. Ninas Tochter Smilla feiert gemeinsam mit Lollos Tochter Jennifer in Ninas Haus. Nina ist darüber nicht so begeistert, hat sich aber überreden lassen, immerhin sind beide 17. Der Abend ist feuchtfröhlich, die Freunde aus Schulzeiten haben nicht mehr so viel zu sagen, aber für eine Silvesterparty reicht es noch. Am nächsten Morgen ist nicht nur der Kater groß, sondern auch der Schock: Jennifer, die eigentlich bei Smilla hatte übernachten sollen, hat die Party nachts verlassen und ist seitdem verschwunden. Eine Suche beginnt, bei der einige Geheimnisse der Vergangenheit aufgedeckt werden.

Die Geschichte wird immer abwechselnd aus Sicht von Nina, Fredrik und Lollo erzählt und bekommt so einen besonderen Drive. Der Perspektivwechsel lässt den Leser tief in die Gefühlswelt der drei Personen eintauchen. Die Geschichte klingt spannend und es kommt auch einiges ans Licht, mit dem man nicht gerechnet hätte. Leider ist es zwischendurch sehr langatmig, es passiert nicht, es wird sehr viel über Gefühle, Ängste usw. erzählt – was auch spannend sein kann, für mich die Geschichte aber etwas lang gemacht hat. Zwischenzeitlich dachte ich, wir kommen niemals voran.

Die Geschichte es dennoch lesenswert, man sollte nur nicht allzuviel Spannung erwarten.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Sehr düster und grausam, aber unterhaltsam

Vollendet – Die Flucht
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Connor ist 16 Jahre alt, als seine Eltern sich entscheiden, ihn „umwandeln“ zu lassen. Eine gängige und für den betroffenen grausame Praxis, in der alle Teile des Umgewandelten – Organe, Körperteile, Haut, ...

Connor ist 16 Jahre alt, als seine Eltern sich entscheiden, ihn „umwandeln“ zu lassen. Eine gängige und für den betroffenen grausame Praxis, in der alle Teile des Umgewandelten – Organe, Körperteile, Haut, Haare, Gewebe, einfach alles – anderen Menschen gespendet werden. Sofort und nicht erst nach dem Tod des Umgewandelten. Eine rückwärtige Abtreibung, die als Kompromiss aus einem brutalen Krieg hervorgegangen ist. Connor muss sich entscheiden? Flucht oder Umwandlung? Auf seinem Weg trifft er weitere betroffene, u.a. Risa, ein Waisenkind, das ebenfalls umgewandelt werden soll.

Das Thema ist schon sehr harter Tobak und absolut nichts für schwache Nerven. Da muss man auch erst mal drauf kommen. Und genau diese Grausamkeit macht auch die Faszination aus. Ist ja nur ein Buch. Oder? In allen Dystopien steckt ja ein Quäntchen Realität und hier geht es um die gesellschaftlich durchaus brisanten Themen Abtreibung und Organspende.

Für mich ist diese Dystopie gelungen. Die Handlung ist spannend, flüssig, man bekommt unterschiedliche Perspektiven der verschiedenen Protagonisten, das Ende ist schlüssig und trotzdem freut man sich auf die Folgebände, denn es gibt insgesamt 4 Teile. Spannender Auftakt, in dem die Betroffenen aus dem bestehenden System fliehen. Wie lange sie brauchen, um es zu stürzen, wird sich zeigen, ich vermute, so bis Band 4. Bin gespannt, was dazwischen passiert.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Familiendrama

Solange es Liebe gibt
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„Solange es Liebe gibt“ erzählt die Geschichten von Julie und ihrer Großmutter Klara. 1932: Klara wächst in Bayern auf. Ohne ihre Mutter fühlt sie sich einsam, Vater und Brüder behandeln sie schlecht. ...

„Solange es Liebe gibt“ erzählt die Geschichten von Julie und ihrer Großmutter Klara. 1932: Klara wächst in Bayern auf. Ohne ihre Mutter fühlt sie sich einsam, Vater und Brüder behandeln sie schlecht. Sie verliebt sich unsterblich in den jungen Kaffee-Erben Friedrich, der sie jedoch kaum beachtet. Um sich seine Liebe zu sichern, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. 2010: Julie muss nach dem Tod ihres Vaters zurück in ihre bayerische Heimat. Sie soll die Kaffeemanufaktur übernehmen. Hier trifft sie auf ihre herrische Großmutter Klara und auf so manches Familiengeheimnis.

Dieses Buch gehört zur „Schmetterlinge“ Reihe, kann aber unabhängig von den anderen 2 Büchern gelesen werden. Außerdem ist es das erste Buch der Reihe.

Ich fand die Geschichte um die einsame Klara, die für die Liebe Grenzen überschreitet und später herrisch und ungenießbar wird, durchaus interessant. Auch das Setting rund um die Kaffemanufaktur ist gut gelungen. Ein dramatisches und sentimentales Buch, das zwischendurch für Gänsehaut sorgt.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Düsterer Krimi

Bornholmer Falle
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Die Polizistin Sarah Pirohl hat sich nach einem Vorfall in Rostock nach Bornholm versetzen lassen. Ihr erster Fall hier hat es in sich: Ein Junge aus Berlin, der zuletzt auf Bornholm gesichtet wurde, wird ...

Die Polizistin Sarah Pirohl hat sich nach einem Vorfall in Rostock nach Bornholm versetzen lassen. Ihr erster Fall hier hat es in sich: Ein Junge aus Berlin, der zuletzt auf Bornholm gesichtet wurde, wird vermisst, ein weiterer wird ermordet. Sie beginnt zu ermitteln und stößt auf so einige Geheimnisse.

Bornholmer Falle ist der zweite Teil der Bornholm Serie. Als ich zu Lesen anfing, war mir das nicht bewusst, habe es aber schnell gemerkt, da sich die Geschichte immer wieder auf Band 1 bezieht. Das hat es etwas schwieriger gemacht, die Geschichte zu durchschauen, war aber für den Lesespaß an sich nicht störend. Man bekommt nach und nach ganz gut mit, was passiert ist. Und eins ist sicher: Die Vergangenheit verfolgt Sarah auch auf Bornholm.

Diese Reihe ist außerdem mit der Reihe um Hannah Jacob verwoben, die ich auch nicht kenne. Offenbar habe ich da einiges nachzuholen. Auch das hat mich aber hier nicht sonderlich gestört.

Der Fall ist spannend, der Spannungsbogen baut sich immer weiter auf und das Ende löst zwar einige Fragen, lässt aber einen Cliffhanger offen, der Lust auf den dritten Band macht.

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