Original bleibt Original!
Manfred Krug. Ich sammle mein Leben zusammenNachdem ich vor einiger Zeit im Radio Ausschnitte von "Abgehauen", gesprochen vom Autor selbst, gehört habe, versuche ich diese CD zu ergattern. Als nun mit "Ich sammle mein Leben zusammen. Tagebücher ...
Nachdem ich vor einiger Zeit im Radio Ausschnitte von "Abgehauen", gesprochen vom Autor selbst, gehört habe, versuche ich diese CD zu ergattern. Als nun mit "Ich sammle mein Leben zusammen. Tagebücher 1996-1997" ein weiteres Hörbuch von Manfred Krug erschien, musste ich "zuschlagen". Leider hatte ich mich dazu nicht näher belesen, bin voller Vorfreude in das Hören gestartet - und wurde maßlos enttäuscht. Kurz überlegte ich abzubrechen, doch dann überwog die Neugier ob der Umsetzung und des Inhalts. Auch wenn Daniel Krug bemüht ist die Gedanken seines Vaters authentisch rüber zu bringen, reicht er an seinen Vater nicht heran und kann ihn schon gar nicht ersetzen. Auf mich macht das Ganze leider den Eindruck, das mit der Mischung aus "Star-Kind" und der schon einmal erfolgreichen Veröffentlichung der Erinnerungen Manfred Krugs mit diesen Tagebuch vergeblich versucht wird, an den vergangenen Erfolg anzuknüpfen. Ein paar pointierte Gedanken, die an den alten Krug erinnern sind zwar enthalten, ansonsten wechseln sich wiederholende Schilderungen von Mahlzeiten, Querelen mit Verlegern und Medien, Errungenschaften von Flohmarktbesuchen sowie ausschweifende Jubelergüsse zur jüngsten Tochter, die ein Schlag in das Gesicht der Halbgeschwister sein dürften, ab. Fesselnd und spannend ist etwas anderes. Auch wenn die Legitimation der Veröffentlichung aus der Formulierung "...Mir fällt ein: solle ich eher wegsterben als erhofft, und sollte sich ein Verlag finden, der diese Notizen drucken will, so wäre es gut, wenn ein ordentlicher Schreiber das Ganze ein bißchen einköcheln würde..." abgeleitet wird, frage ich mich, ob diese Gedanken wirklich alle zur Veröffentlichung bestimmt waren. Warum wurde auf den ausdrücklichen Wunsch des Einköchelns verzichtet? Somit ist der bleibende Eindruck die von Nebensächlichkeiten gespickte Schreiberei eines alternden Mannes. Schade, aber das Original bleibt das Original und dabei sollte man es belassen....