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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2022

Sehr konstruiert und langatmig

Dunkelmeer
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(Beurteilt wird das Hörbuch)
Nachdem eine Frau tot am Strand von Föhr aufgefunden, scheint der Fall klar: die trockene Alkoholikerin ist rückfällig geworden und hat sich zu Tode gesoffen. Dem widersprechen ...

(Beurteilt wird das Hörbuch)
Nachdem eine Frau tot am Strand von Föhr aufgefunden, scheint der Fall klar: die trockene Alkoholikerin ist rückfällig geworden und hat sich zu Tode gesoffen. Dem widersprechen jedoch Aussagen, das sie mit ihrem Freund glücklich gewesen sei und auch so kein Anlass bestanden hätte, wieder mit dem Trinken anzufangen. Als dann einige junge Männer erschossen werden, wird deutlich das mehr dahinter stecken muss, denn alle kannten sich seit der Schulzeit...
Die Grundidee klingt prinzipiell spannend, jedoch hat mich dieses Hörbuch eher gelangweilt
Die Motive sind mehr als vielfältig, von Liebe, Eifersucht, Rache, Neid, Vertuschung und Verrat ist alles dabei. Damit als auch mit der Vielzahl der betroffenen Personen und der doch eher unspektakulären dahin plätschernden Handlung ist es recht schwer, dem Geschehen zu folgen.
Mehr als einmal schweiften beim Hören meine Gedanken und musste ich mich regelrecht zwingen bei der Sache zu bleiben. Das passiert mir sonst äußerst selten.
Mich hat "Dunkelmeer" nicht überzeugt, ich würde es nicht noch einmal lesen und kann es auch nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Es gibt nichts Authentischeres als solche Schilderungen!

Walzerfahrt zum Mond.
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Eberhard Schröter schildert in 90 kurzen Kapiteln sein Aufwachsen in Leipzig-Lindenau. Die Episoden sind sehr kurzweilig und für mich deshalb so interessant, weil vieles selbst erlebt und nun dadurch die ...

Eberhard Schröter schildert in 90 kurzen Kapiteln sein Aufwachsen in Leipzig-Lindenau. Die Episoden sind sehr kurzweilig und für mich deshalb so interessant, weil vieles selbst erlebt und nun dadurch die Erinnerungen wieder erweckt wurden.
Auch wenn ich erst Mitte der 70iger Jahre geboren wurde, kann ich mich mit vielen Schilderungen identifizieren; als Leipzigerin mit den benannten Örtlichkeiten erst recht. In fast jeder Geschichte habe ich eigenes Erleben erkannt, bzw. wurde längst Verschüttetes ans Licht gebracht. Beispielsweise kam mir "Akadi Gaidar" sofort aus dem Schulunterricht der unteren Klassen bekannt vor, ohne zuordnen zu können, zu welchem Buch. Erst Dank des schlauen Internets kam die "Erleuchtung" mit " Timur und sein Trupp".
Rituale wie das Stollenbacken oder das "Westpaket auspacken" wurden in unserer Familie ebenso praktiziert wie die Ablieferung der Sekundärrohstoffe beim Rumpelmännchen oder Einwecken.
Für mich ist dieses Buch eine Goldgrube an Erinnerungen, es spricht mir aus der Seele, denn die Schilderungen sind auch ein Teil von meinem Leben, einer DDR-Kindheit.
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen: denen die viel darin erkennen können, aber auch den Nachgeborenen, die sich diese Zeit gar nicht vorstellen können, aber vielleicht mehr darüber erfahren möchten. Es gibt nichts authentischeres als solche Schilderungen!

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Die Stunde der Frauen!

Der Friesenhof
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Nach dem Tod des Vaters stehen die Schwestern Gesa und Hannah mit ihrer Mutter allein mit dem Bauernhof da, den nach allgemeiner Sichtweise nur ein männliches Oberhaupt weiterführen kann. Als bereitete ...

Nach dem Tod des Vaters stehen die Schwestern Gesa und Hannah mit ihrer Mutter allein mit dem Bauernhof da, den nach allgemeiner Sichtweise nur ein männliches Oberhaupt weiterführen kann. Als bereitete dies nicht bereits genug Probleme beansprucht Günther, der Mann der dritten Schwester Helga den Hof für sich bzw. verlangt bei Ablehnung seines Ansinnen die Auszahlung des ihr zustehenden Erbes.
Auch wenn Günther sich um das Wohl des Friesenhofes besorgt zeigt und er die Frauen ob der harten Arbeit angeblich entlasten will, wird schon zeitig sehr deutlich, dass es ihm nur um Macht, Besitz und Geld geht. Das Günther den Hof bekommt, wollen Gesa und Hannah allerdings unbedingt verhindern. So unterschiedlich sie beide vom Charakter sind, so verbindet sie das gemeinsame Ziel, auch ohne ein männliches Oberhaupt den Hof weiter zu führen. Ein sehr mutiger Entschluss, müssen sie gegen Vorurteile und eingefahrene Ansichten ankämpfen und demzufolge um sich zu behaupten noch mehr leisten, als es ein Mann müsste. Was in heutigen Zeiten der Emanzipation so selbstverständlich scheint, ist damals definitiv ein "Außenseitermerkmal" und das wird durch Gesas zum Teil sehr impulsiven Handlungen noch verstärkt.
Ich lese sehr gern Bücher, welche die Schicksale und Lebensumstände der Menschen damals mit einer spannenden Story verknüpfen. "Der Friesenhof" ist so ein Buch, es liest sich angenehm flüssig und dementsprechend zügig; ich war sofort von der Geschichte gefangen. Es werden so viele Themen miteinander verwoben und trotz allem Leids, der Kampf ums Überleben im Krieg und in den Nachkriegsjahren blicken die Menschen, auf das Wesentliche fokussiert, nach vorn. Man spürt regelrecht den Aufbruch in eine neue Zeit, in der Frauen das Ruder übernehmen können.
Im Vordergrund der Geschichte stehen dabei immer die Akteure, auch wenn ich sehr gern noch etwas mehr über die Tätigkeiten im Kontor erfahren hätte.
Natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen, da gibt es mit Gesa und Keno sowie Hannah und Pawel gleich zwei leider recht komplizierte Fälle.
Es ist sehr schlimm, wie stark Vorurteile gegen andere, wie Flüchtlinge und Zwangsarbeiter, verwurzelt sind. Daran hat sich bis heute, im Gegensatz zur Emanzipation der Frau, auch noch nicht viel geändert.
Nachdenklich lassen mich Gesa und Kuno zurück. Zum einem ist es rühmlich, das er Verantwortung übernimmt bzw. "nur" Happy Ends wären auch zu unglaubwürdig und kitschig, aber für Gesa tut es mir sehr leid. Leider ist das Ende im Vergleich zum gesamten Buch recht kurz gefasst.
Neugierig macht mich auf jeden Fall der Ausblick in den Teehandel einsteigen zu wollen. Ich denke man darf auf die Fortsetzung gespannt sein - und bei einem weiteren Band kann ich auch mit dem abrupten Ende leben..
Und noch etwas ist mir positiv aufgefallen: als geborener Städter war es für mich sehr interessant und informativ, das typische Begriffe wie die Bezeichnungen eines Bauernhofes oft im Zusammenhang erklärt werden.
Fazit: Ein fesselndes und spannendes Buch - ich freue mich auf die Fortsetzung! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Sehr langatmig und ohne Spannung

Die Teehändlerin
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Frankfurt, 1838
Während Friederike Ronnefeldts Mann Tobias seinen Forschungsdrang nachgibt und nach China reist, um seine Teekenntnisse zu erweitern und Teepflanzen für den Anbau in der Region mitzubringen, ...

Frankfurt, 1838
Während Friederike Ronnefeldts Mann Tobias seinen Forschungsdrang nachgibt und nach China reist, um seine Teekenntnisse zu erweitern und Teepflanzen für den Anbau in der Region mitzubringen, hätte sie, erneut schwanger, mit dem Haushalt und Kindern eigentlich genug zu tun. Doch der von Tobias als Vertretung eingestellte Prokurist erweist sich als sehr windig und um das Geschäft zu retten, kümmert sich Friederike zunehmend darum, sowie auch um die Erweiterung neuer Geschäftsfelder. Und das in einer Zeit, in der die Gesellschaft die Frau allein auf Haus und Kinder reduziert sieht. Probleme sind damit vorprogrammiert...
Neben einer spannenden Familiengeschichte, inspiriert durch die Historie der Frankfurter Teehändler Ronnefeldt, versprach ich mir von dieses Buch ebenfalls einen tieferen Einblick in den Teehandel sowie Teekunde.
Trotz interessanter Thematik/interessantem Stoff ziehen sich jedoch die einzelnen Kapitel ohne Spannungsbogen sehr in die Länge. Ich habe letztendlich ausgehalten und mich regelrecht durch das Buch gequält, da ich den Ausgang dieser Geschichte erfahren wollte. Ein fesselndes Buch ist jedoch etwas anderes und ich weiss momentan noch nicht, ob ich die Fortsetzung lesen werde..

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Mehr als enttäuschend

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die ehemalige Programmleiterin des Winterscheid-Verlag, Heike Wersch, wird vermisst. Bei der Suche in ihrem Haus wird im Obergeschoss nur ihr dementer und dehydrierter Vater aufgefunden. Blutspuren in ...

Die ehemalige Programmleiterin des Winterscheid-Verlag, Heike Wersch, wird vermisst. Bei der Suche in ihrem Haus wird im Obergeschoss nur ihr dementer und dehydrierter Vater aufgefunden. Blutspuren in der Küche deuten auf ein Verbrechen hin, von Heike fehlt jede Spur. Je tiefer die Polizei bei ihren Ermittlungen in die Struktur des renommierten Verlages eindringt umso mehr Motive und potentielle Täter tauchen auf...
Soweit klingt der Plot sehr spannend, jedoch konnte mich die Handlung gar nicht überzeugen. Von Nele Neuhaus bin ich bessere Bücher, auch in dieser Reihe um Pia Sander und Oliver Bodenstein gewohnt - vielleicht ist nun hier auch bereits alles "aus"erzählt. Für mich war es eine eher krampfhafte Fortsetzung. Ein bücherschreibender Gerichtsmediziner, der seine Vorbilder in der Ermittlungstätigkeit seiner Ex-Frau Pia findet als Verbindung zu einem Lektorat bzw.Verlag ist mehr als gestelzt. Eigentlich mag ich Storys, bei denen Geschehnisse bis in die Gegenwart strahlen, doch hier sind so viele Taten mit so vielen Personen verknüpft, das man am Ende fast den Überblick und auf jeden Fall allmählich das Interesse an der Auflösung verliert. Mir ging es jedenfalls so. Hätte ich das Buch lesen müssen, hätte ich definitiv abgebrochen. Als Hörbuch konnte man sich zu mindestens einfacher bis zum Ende berieseln lassen.
Fazit: Ich kann "In ewiger Freundschaft" nicht weiterempfehlen und würde es auch nicht nochmal lesen/hören wollen. Schade Nele, das kannst du besser!

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