Profilbild von Suzi

Suzi

Lesejury Star
offline

Suzi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suzi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2022

Mystisch atmosphärischer Thriller

Eis. Kalt. Tot.
0

Kopenhagen wird durch einen grausamen Mord erschüttert: als Fabelwesen drapiert wird das Mordopfer zur Schau gestellt. Die Polizei ermittelt fieberhaft, die Presse im Nacken als bereits ein weiterer Toter ...

Kopenhagen wird durch einen grausamen Mord erschüttert: als Fabelwesen drapiert wird das Mordopfer zur Schau gestellt. Die Polizei ermittelt fieberhaft, die Presse im Nacken als bereits ein weiterer Toter aufgefunden wird.
Erst mit der Hilfe der Super-Recognizerin Marit Rauch findet sich ein Zusammenhang und eine Spur, die in die Kälte der Gletscherlandschaft Grönlands führt...
Eiskalt war mir auf jeden Fall beim Lesen des Buches und dies nicht nur durch die gelungene Atmosphäre, sondern auch durch die abscheulichen Morde.
Charakterstark und herrlich unkonventionell sind die weiblichen Protagonisten; sowohl Kommissarin Kirsten Vinther als auch Marit entsprechen eher dem Antihelden, doch gerade diese Macken, Ecken und Kanten machen sie so herrlich menschlich. Dagegen wirkt Kirstens neuer Kollege, Jesper Bæk, richtig farblos.
Während ich die Informationen über die Mythologie und Sagen der Inuuit sehr interessant und spannend fand, enttäuschte mich die Auflösung zum Ende jedoch sehr. Das Motiv ist auch da letztendlich "nur" sehr gewöhnlich.
Fazit: Spannende Geschichte mit einer interessanten Thematik - bis auf das eher enttäuschende Ende absolut lesenswert. Zieht Euch warm an

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2021

Wie eine kleine Entscheidung Leben verändert

Schweigende Seele
0

Um mit ihrem Freund Nick ungestört zu sein, schickt Lisa ihren dreizehnjährigen Bruder Ben vor die Tür. Als sie ihn holen will, ist er verschwunden und alle Suchen sind und bleiben ergebnislos.
Drei Jahre ...

Um mit ihrem Freund Nick ungestört zu sein, schickt Lisa ihren dreizehnjährigen Bruder Ben vor die Tür. Als sie ihn holen will, ist er verschwunden und alle Suchen sind und bleiben ergebnislos.
Drei Jahre später taucht er stark traumatisiert wieder auf, verrät allerdings nichts über seine Entführerin, vor der er sich extrem fürchtet. Lisa schwankt in ihrer Freude über seine Rückkehr bzw. ihren Schuldgefühlen und möchte ihm zu gern helfen. Als dann drei Jungen ermordet aufgefunden sieht sie darin eine Warnung der Entführerin und beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, was sie selbst in große Gefahr bringt.
Der erste Eindruck nach dem Auslesen des überaus fesselnden Buches ist positiv. Doch je länger ich darüber nachdenke, umso mehr kleine Unstimmigkeiten fallen mir auf. Es sind Kleinigkeiten die die Geschichte, mit einer durchaus interessanten Grundidee, zu konstruiert wirken lassen. Jedoch möchte ich hier nicht spoilern.
Ein Eyecatcher sind die herunterlaufenden Bluttropfen zu Beginn eines jeden neuen Kapitels.
Auf jeden Fall ein sehr spannendes Buch, was ich nicht aus der Hand legen konnte, dessen Ende mich allerdings nicht überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2021

Wie gelingt das Weiterleben nach dem Überleben?

Die Ungerächten
0

Hannah als auch Pawel haben die Zwangsunterbringung bzw. Internierung im KZ überlebt und versuchen jeder auf seine Art damit und ihrer Rachelust fertig zu werden. Während Hannah die Amerikaner bei der ...

Hannah als auch Pawel haben die Zwangsunterbringung bzw. Internierung im KZ überlebt und versuchen jeder auf seine Art damit und ihrer Rachelust fertig zu werden. Während Hannah die Amerikaner bei der Suche nach untergetauchten Nazis unterstützt, nimmt Pawel sein vermeintliches Recht selbst in die Hand. Als sich beide begegnen, denken sie, das der jeweils andere das perfekte Gegenstück für das eigene Vorhaben ist. Das beide unterschiedliche Ziele verfolgen bemerkt Hannah erst, als es fast schon zu spät ist...
Der Titel "Die Ungerächten" weißt schon direkt in die Thematik: Rache für die unendlich vielen Gequälten und Ermordeten. Doch kann die Rache befreien oder das eigene Überleben nur weiter belasten? Ist für einen Neuanfang Rache der richtige Weg - oder doch eher Vergebung? Volker Dützer ist es sehr gut gelungen, die Durchwurzelung bzw. Verbindungen und damit verbundenes Erstarken des alten Nazi-Filzes in dem jungen neuen System zu schildern. Und die damit verbundene Machtlosigkeit der Opfer, tagtäglich aufs Neue verhöhnt zu werden. Ebenfalls sehr interessant sind die Schilderungen des Nachkriegsleben sowie Schmugglergeschehen.
Die beiden Protagonisten bleiben mir mit ihrem Handeln jedoch fremd. Während Hannahs Verhalten für mich noch in gewissen Maße nachvollziehbar ist, stößt mich Pawel - nach anfänglich kurzem Verständnis - jedoch nur ab und es fällt mir zunehmend schwerer ihn als Opfer statt Täter zu sehen. Das machte es für mich auch sehr schwer, das Buch zu Ende zu lesen. Ich habe dennoch durchgehalten, würde dieses Buch allerdings nicht noch einmal lesen...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2021

Im ständigen Kampf...

Sisi - Kaiserin wider Willen
0

Sisis Leben (und Leiden) ist tatsächlich der Stoff für spannende Geschichten, die umso mehr berühren, da mit ihrer Persönlichkeit eine reale Person die Inspiration dazu gibt.
Bisher habe ich weder die ...

Sisis Leben (und Leiden) ist tatsächlich der Stoff für spannende Geschichten, die umso mehr berühren, da mit ihrer Persönlichkeit eine reale Person die Inspiration dazu gibt.
Bisher habe ich weder die berühmt-berüchtigten Filme über Sis(s)i gesehen noch die Bücher gelesen, somit konnte ich dieses Buch relativ unvoreingenommen lesen.
Vom ungezähmten Kind zur folgsamen Kaiserin - schon recht schnell wird deutlich, wie sehr ihr da ihr wildes Naturell im Wege steht. Und wenn auch anfängliche Bemühungen sich den geforderten Vorstellungen anzupassen letztendlich doch nicht genügen, dürften wohl einige Frauen in ähnlicher Situation dagegen früher oder später aufbegehren.
Mit der schon fast entmündigenden bzw. übergriffigen Art von Sisi's Schwiegermutter trifft Sisis Feuer quasi auf Eis und die Probleme sind vorgezeichnet. Schon ich als "gestandene" Frau kann mit der Art der Erzherzogin Sophie nicht umgehen, wie muss sich da erst ein lebensunerfahrenes junges, bisher frei entscheidendes Mädchen fühlen? Mit Anpassung hat das meiner Meinung schon nichts mehr zu tun, schon eher mit "den Willen brechen". Vielleicht ist es Sisi's jugendlicher Naivität geschuldet, das sie wieder und immer wieder gegen Sophie aufbegehrt, allerdings steht der Sieger hier schon vorher fest.
Beim Lesen habe ich mich innerlich immer wieder über Franz Joseph I. aufgeregt, dieses Muttersöhnchen, das nicht in der Lage ist sich gegen diese zu behaupten und zu seiner Frau zu stehen.
Hätte Sisi in der heutigen Zeit gelebt, hätte sie mit ihrer Art ihre Chance gehabt. Doch so war sie ihrer Zeit viel zu weit voraus und musste letztendlich daran kaputt gehen.
Für mich ist dies ein sehr gelungenes Buch, was ich sehr gern weiter empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2021

Interessante Thematik, doch weniger gelungene Umsetzung!

Die zerbrochene Feder
0

Die junge Witwe Henriette Trepte wird aufgrund ihrer Schriften quasi über Nacht aus Preußen ausgewiesen und findet mit ihrem kleinen Sohn Max Unterkunft bei ihrem Oheim, den Verleger und Buchhändler Friedrich ...

Die junge Witwe Henriette Trepte wird aufgrund ihrer Schriften quasi über Nacht aus Preußen ausgewiesen und findet mit ihrem kleinen Sohn Max Unterkunft bei ihrem Oheim, den Verleger und Buchhändler Friedrich Gerlach in Freiberg. Doch auch hier wirken Zensur und der gesellschaftliche Druck zur baldigen Vermählung stark auf sie ein. Ihr großer Wunsch, die Erlebnisse während der Völkerschlacht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, bringt sie genauso immer wieder in Schwierigkeiten, wie ihre Ablehnung gegenüber potentiellen Heiratskandidaten.
Nach der Hebammen-Saga war ich gespannt auf weitere geschichtliche Bücher. "Die zerbrochene Feder" ist dabei mein erstes Buch aus/nach der Zeit der Völkerschlacht, lässt sich jedoch problemlos auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen.
So flüssig und angenehm Sabine Ebert schreibt, umso mehr fielen mir die ständigen Wiederholungen wie beispielsweise von "Söhnchen" bzw. bereits erläuterte Tatsachen, Zusammenhänge oder Bezüge auf. Solche "Anfängerfehler" hätte ich von der Autorin eher nicht erwartet.
Die Geschehnisse plätschern mehr oder weniger passend aneinandergereiht dahin und nach den doch relativ großen und unerwartet eintretenden Zeitsprüngen muss man fast jedes Mal "neu hereinkommen".
Von der Thematik recht interessant, ist die Umsetzung meiner Meinung nach eher weniger gelungen. Ich würde dieses Buch deshalb nicht noch einmal lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere