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Veröffentlicht am 28.09.2021

Die ewige Schuld: Wissen und Wahrheit die verloren geht

Die verdammte Generation
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Dieses Buch ist eine weitere Ausgabe von Christian Hardinghaus, die sich mit dem Schicksal der Menschen während und nach dem zweiten Weltkrieg befasst. Der Fokus liegt hierbei auf den Soldaten, ihr Erleben ...

Dieses Buch ist eine weitere Ausgabe von Christian Hardinghaus, die sich mit dem Schicksal der Menschen während und nach dem zweiten Weltkrieg befasst. Der Fokus liegt hierbei auf den Soldaten, ihr Erleben und persönliche Ansichten. Dazu hat der Autor zahlreiche Männer der Geburtsjahrgänge 1916 bis 1930 interviewt und deren Erinnerungen sehr gelungen zusammengefasst. Abgeschlossen wird das jeweils einer Person zugeordnete Kapitel mit einer kurzen Befragung zu dem persönlichen Empfinden.
Es ist sehr mutig den Finger in die Wunde zu legen und sich damit gegen den allgemeinen Mainstream zu behaupten. Christian Hardinghaus spricht aus, was sicher viele denken, sich jedoch aus Angst vor Vorverurteilung nicht zu sagen trauen: "...Weil zuviel Politiker nicht in der Lage sind, zu differenzieren und/oder auch nicht willens, sich multiperspektivisch mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen, lassen sie lieber Straßen und Plätze umbenennen. Das Gebot der Stunde heißt wieder: lieber nicht darüber reden, lieber wegsehen, lieber alle Denkmäler einreißen als ein möglicherweise Falsches stehen lassen..." Dem ist nicht wirklich viel hinzuzufügen.
Überhaupt ist es eine wichtige Aufgabe, wie es auch oft in dem Buch als Wunsch von den Zeitzeugen anklingt/anklang, das das Geschehene nicht in Vergessen gerät.
Mit " Die verdammte Generation" ist Christian Hardinghaus wieder ein hervorragender und vor allem kritischer Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung gelungen.
Klare Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

"Man ist da zuhause, wo die Menschen sind, die man liebt"

Unter einem anderen Himmel
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Nachdem ihr Mann plötzlich verstorben ist, steht Stella mit der gemeinsamen 14jährigen Tochter Nele allein da. Hinzu kommt die finanzielle Belastung, denn Stella wartet in ihrem Job als Übersetzerin auf ...

Nachdem ihr Mann plötzlich verstorben ist, steht Stella mit der gemeinsamen 14jährigen Tochter Nele allein da. Hinzu kommt die finanzielle Belastung, denn Stella wartet in ihrem Job als Übersetzerin auf das Werk des erfolgreichen englischen Autors John, der sich leider Zeit lässt. Als Stella ihn in Prag aufspürt reist sie sofort zu ihm, in der Hoffnung bald das Manuskript für ihre Arbeit in den Händen zu halten. Doch es kommt ganz anders als erwartet. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche, die letztendlich bei ihrer Familie endet.
Ein flüssig zu lesender Roman über Liebe, Gefühle, Familie und Schicksal, gelungen verbunden mit historischen Fakten. Letzte treten in Bezug auf die Story jedoch in den Hintergrund, womit ich "Unter einem anderen Himmel" eher dem Genre Liebes-, als Schicksalsroman zuordnen würde. Leider enthält das Buch sehr viele Zufälle und es ist vieles sehr vorhersehbar, so das das Ende für mich letztendlich keine grosse Überraschung war.
Eine tolle Idee sind die bömischen Rezepte am Ende des Buches, denn bereits beim Lesen hat mir das ein bzw.andere Gericht Appetit gemacht. Somit kann man gleich sein Lieblingsgericht nachkochen bzw.backen
Ein gutes Buch, welches man gern mal mitlesen kann, jedoch würde ich es wohl nicht ein zweites Mal lesen.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Mut der zu Herzen geht

Das Buch der verschollenen Namen
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Die Jüdin Eva Traube entgeht in Paris mit ihrer Mutter knapp der Deportation, weil beide kurzfristig zur Betreuung der Nachbarskinder gebeten wurden. Ihr Vater hatte jedoch weniger Glück und wird abtransportiert. ...

Die Jüdin Eva Traube entgeht in Paris mit ihrer Mutter knapp der Deportation, weil beide kurzfristig zur Betreuung der Nachbarskinder gebeten wurden. Ihr Vater hatte jedoch weniger Glück und wird abtransportiert. Auf Anraten eines Freundes ihr künstlerisches Talent zum Fälschen der eigenen Dokumente zu nutzen, gelingt beiden unter falscher Identität die Flucht nach Aurignon in die noch unbesetze Zone. Während ihre Mutter zurückgerichtet lebt und ihr schwere Vorwürfe macht, den Vater im Stich gelassen und sich selbst zu vergessen ("...sie löschen uns aus, und wir helfen ihnen auch noch dabei.") erkennt Eva die Situation realistisch und schliesst sich einer Fälschergruppe an. Ihr Ziel, soviel Kinder wie möglich in die Schweiz zu retten. Um deren wahre Identität, an die sich die Kleinsten später wohl kaum erinnern dürften zu bewahren, entwickelt sie mit ihrem Partner einen Verschlüsselungscode, welcher in ein altes und unauffälliges Buch eingetragen wird: "Das Buch der verschollenen Namen"...
Die Autorin hat sehr gelungen und auch authentisch die Handlung des Romans in die damaligen politischen Zwänge eingekleidet, umgesetzt. Die Gräueltaten werden dabei fast nur am Rande gestreift, eigentliches Augenmerk liegt meines Erachtens auf der Protagonistin Eva, die innerlich zerrissen bemüht ist, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Auf der einen Seite ihre verbitterte Mutter, welche ihr ständig Vorwürfe macht, ihre Familie vernachlässigt, den Vater nicht gerettet zu haben und nun sich selbst und ihre Religion zu verleugnen. Auf der anderen Seite ihre Arbeit in der Fälscherwerkstadt und dem Wunsch, so viele Kinder wie möglich zu retten. Ein Zwiespalt der Eva sehr viel Kraft kostet. Wie passend dazu der Rat einer Freundin Eva'
"...manchmal ist es schwer, das Beste zu glauben. Aber ist es nicht besser, als das Schlimmste zu glaube
Mich hat dieses Buch, vor allem aufgrund Evas Mut, sehr gefesselt. Gern empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Der Blick in die Vergangenheit hilft die Gegenwart zu verstehen

Du bist die Antwort auf deine Fragen
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Dieses Buch fasst zwei wichtige Themenbereiche auf dem Weg zu sich selbst zusammen. Es ist nicht nur wichtig an sich selbst zu arbeiten, sondern mitunter lohnt auch der Blick in die Vergangenheit um einige ...

Dieses Buch fasst zwei wichtige Themenbereiche auf dem Weg zu sich selbst zusammen. Es ist nicht nur wichtig an sich selbst zu arbeiten, sondern mitunter lohnt auch der Blick in die Vergangenheit um einige Verhaltensmuster zu erkennen bzw. auch zu durchbrechen. Aus der Ahnenforschung spielt hier die Thematik der Vererbten Erinnerungen mit hinein, welche bereits schon allein sehr viel Stoff bietet.
Kaja Andrea Otto hat mit diesem Buch eine Anleitung geschaffen die dem Leser die Arbeit an sich selbst ermöglicht. Auch wenn das Buch mitunter etwas zu spirituell anmutet, sollte man es sich in Ruhe zu Gemüte führen und sich das herausziehen, was einem selbst wichtig und richtig erscheint.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Und das Unheil nahm seinen Lauf...

Das Dorf und der Tod
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In einem Dorf in Bayern kam es 1995 zu brutalen Morden innerhalb einer Familie, bei dem sich der Täter anschließend selbst richtete. Als Motiv wird unsagbar tiefer Hass angesehen und der Fall zu den Akten ...

In einem Dorf in Bayern kam es 1995 zu brutalen Morden innerhalb einer Familie, bei dem sich der Täter anschließend selbst richtete. Als Motiv wird unsagbar tiefer Hass angesehen und der Fall zu den Akten gelegt.
Die Autorin stammt selbst aus dem Dorf und hat von den Taten inspiriert mit "Das Dorf und der Tod" eine sehr gelungene Interpretation des Geschehens dargelegt. Nicht nur aus heutiger Sicht ist es unvorstellbar zu lesen, was durch die Wertvorstellungen anderer bzw. vergangener Zeiten ausgelöst und wie tief verwurzelt dieses Drama innerhalb der Familie weitergegeben wurde. Die Dorfgemeinschaft als auch historische Ereignisse wurden dabei sehr gelungen in das Buch eingeflochten, wo bei mitunter fast nebensächlich anmutende Szenen durchaus eine tiefere (geschichtliche) Aussage haben.
Ich habe diesen Kriminalroman innerhalb eines Tages ausgelesen und empfehle ihn seht gern weiter! Klare Leseempfehlung!!

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