Wohin auch immer das Leben uns führt...
Wovon wir träumtenAnfang des vergangenen Jahrhunderts verlassen junge Japanerinnen unterschiedlicher Herkunftsschichten ihre Heimat um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten, die sie bisher nur von Fotos kennen. ...
Anfang des vergangenen Jahrhunderts verlassen junge Japanerinnen unterschiedlicher Herkunftsschichten ihre Heimat um in Kalifornien japanische Einwanderer zu heiraten, die sie bisher nur von Fotos kennen. Ihre Reise und ihr Erleben im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ schildert Julie Otsuka auf eindringliche Weise.
Im ersten Moment ein etwas ungewohntes Buch, das durch in Wir-Form gehaltene Erzählsicht und sich wiederholende Satzanfänge besticht. Es sind einfache Sätze, die mit dem was sie ausdrücken, trotzdem sehr viel und vor allem eindringlich erzählen: Von ihren Ängsten vor dem Unbekannten, dem Erleben eines neuen Landes und Lebens, die Anpassung, die sie zu unauffälligen Einwohnern und Nachbarn macht, die Unterschiede des Lebensstandards, bis hin zu ihrem „Verschwinden“. Das so leise von statten geht, wie ihr Kommen und ihr Leben unter den Einheimischen: unauffällig und ruhig.
Eben diese Schlichtheit macht dieses Buch für mich so fesselnd, unabhängig davon dass ein für mich bisher unbekannter geschichtlichen Aspekt thematisiert wurde. Mit wenigen, doch überaus treffenden Formulierungen wird alles gesagt – viel besser als es lange Umschreibungen je könnten.
„Wovon wir träumten“ hat mich von Inhalt als auch Stil sehr beeindruckt und hallt noch lange in mir nach. Ich würde es definitiv wieder lesen und kann es nur weiterempfehlen.