Mehr als eine Liebe im Krieg...
Mehr als tausend WorteMit einer Bewertung tu ich mich etwas schwer. Das Buch hat mich durch die detailgenaue Schilderung der alltäglichen Repressalien gegen die Juden beginnend in den 30er Jahren sehr begeistert. Auch wenn ...
Mit einer Bewertung tu ich mich etwas schwer. Das Buch hat mich durch die detailgenaue Schilderung der alltäglichen Repressalien gegen die Juden beginnend in den 30er Jahren sehr begeistert. Auch wenn dies für den einen oder anderen Leser etwas ggf. zu unspektakulär ist, ist dies genau das, was ich nach der Buchvorstellung erwartet hatte. Nun kann ich etwas besser nachvollziehen, warum es manchen Juden trotz aller Schikanen so schwer fiel, ihre Heimat zu verlassen. Aus heutiger Sicht (im geschichtlichem Rückblick) ziemlich blauäugig zu glauben, dass der "Spuk" rasch vorbei geht - aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch die Familie des Dr. Landau zögert zu lange, einzig die 17 jährige Aliza soll mit den Kindertransport in Sicherheit nach England gebracht werden, was selbige gar nicht begeistert, da sie mit dem Nichtjuden Fabian ihre erste große Liebe erlebt.
Dass sie mit der Ankunft in England nicht in Sicherheit ist, wird sehr deutlich, als es Krieg gibt. Damit ist sie nicht nur Jüdin, sondern vor allem Deutsche - und damit der Feind, was sie sehr deutlich zu spüren bekommt. Auch dieses Schicksal der Juden in England war mir bis dato nicht bewusst und ist meines Erachtens sehr gut geschildert.
Zum Ende hin beginnt jedoch das Buch (ok, es ist ein Roman und keine Schicksalsgeschichte) etwas unglaublich zu werden. Für meine Begriffe läuft alles - angesichts des erlebten Leidens - zu glatt.
Aber ich denke auch, jeder Leser sollte sich hierüber eine eigene Meinung bilden. Lesenswert ist dieses Buch allemal.