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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2019

Fanatischer Glaube

Sündenkammer: Thriller
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Ein sehr fesselnd geschriebenes Buch, das mich bereits ab der ersten Seite begeistert hat. Besonders gelungen sind die zwei Handlungsstränge in zwei verschiedenen Zeitebenen - vor 500 Jahren und in der ...

Ein sehr fesselnd geschriebenes Buch, das mich bereits ab der ersten Seite begeistert hat. Besonders gelungen sind die zwei Handlungsstränge in zwei verschiedenen Zeitebenen - vor 500 Jahren und in der Gegenwart - verbunden durch ein geheimnisvolles Buch. Da ich sowohl sehr gerne (Psycho)Thriller, als auch historische Romane lese, war dies eine sehr interessante Mischung für mich und ich wurde auch nicht enttäuscht.
Vor 500 Jahren hat der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg alle Hände voll zu tun, um für Recht und Ordnung in der Stadt Zons zu sorgen. Angeblich soll der Geist des verstorbenen Totengräbers auf dem Friedhof umhergeistern und dann werden noch mehrere unbekannte Jungen tot aufgefunden. Die Spuren scheinen in das nahegelegene Kloster zu führen, wo mehrere Mönche offensichtlich etwas zu verbergen haben.
In der Gegenwart steht der Kommissar Oliver Bergmann vor einem ebenso mysteriösen Fall: junge Frauen werden bei lebendigem Leib verbrannt. Die ganze Auffinde-Situation sprich für ein Ritual - eine Hexenverbrennung. Doch wer ist so krank eine derartige Mordserie zu erschaffen - und was will der Täter damit erreichen?
Die einzelnen Kapitel sind immer abwechselnd in den beiden Zeitebenen geschrieben und schließen mit einem Cliffhanger, so dass man gar nicht anders kann, als weiterlesen.
Sehr gut sind die vielen falschen Fährten in die Handlungen eingeflochten, die sich letztendlich als falsch herausstellen, auch wenn alles so plausibel und logisch klang.
Das Ende/beide Enden sind sehr stimmig, so das für mich keine Fragen offen bleiben. Die Story ist so fesselnd, das ich mit Lesen nicht aufhören konnte, bis ich am Ende war. Das spricht meines Erachtens eindeutig für das Buch, wofür es von mir eine klare Leseempfehlung gibt!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Perfides Psycho-Spiel - Traue niemanden - auch nicht Dir selbst!

Tote Asche
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Ein sehr fesselnd geschriebenes Buch, das mich bereits ab der ersten Seite begeistert hat. Die junge Kira fühlt sich für den Tod ihres Vaters verantwortlich und hat aus einer Psychose heraus schon einmal ...

Ein sehr fesselnd geschriebenes Buch, das mich bereits ab der ersten Seite begeistert hat. Die junge Kira fühlt sich für den Tod ihres Vaters verantwortlich und hat aus einer Psychose heraus schon einmal die Wohnung in Flammen gelegt und damit ihren Bruder Ben und ihre Mutter in Gefahr gebracht.
Nach dem Tod ihrer Mutter verfolgen sie seltsame Geschehnisse, die offensichtlich nur sie sehen kann: die Urne ihrer Mutter auf dem Küchentisch, ein offenes Grab mit ihrem Todesdatum, rote Luftballons mit ihrem Todestag. Zusehens verunsichert und in Angst erneut eine Psychose entwickelt zu haben, traut sie sich nicht, mit jemanden darüber zu reden. Immer mehr Vorfälle bringen sie an den Rand der Verzweiflung: sie wacht mit blutverschmierten Händen in ihrem Bett auf, erhält Telefonate von ihrem eigenen Festnetzanschluß, Emails von ihrer verstorbenen Mutter, sieht immer wieder rote Luftballons. Sie ist dadurch so verängstigt, dass sie die Ursache immer nur bei sich sucht. Dabei hat sie genug Menschen um sich, denen sie sich öffnen könnte: ihren Bruder Ben, ihren Freund Felix, ihre beste Freundin Sarah, ihren Kollegen Jonas, ihre neue, nette Nachbarin und den Pfleger ihrer Mutter Manuel. Ihr immer merkwürdigeres Verhalten fällt ihnen natürlich auf und mit einer Häufung von Todesfällen in ihrem Umfeld wird auch die Polizei auf sie aufmerksam. War sie es - und kann sich nur nicht erinnern - oder treibt jemand ein perfides Psycho-Spiel mit ihr.
Während dem Lesen wurde ich durch alles so verunsichert, das ich fast bei jedem einen Grund/eine Veränderung sehen wollte, Kira so zu verwirren. Aber warum?
Das Ende hat mich sehr überrascht - ist in allem aber stimmig, so das für mich keine Fragen offen bleiben. Die Story ist so fesselnd, das ich mit Lesen nicht aufhören konnte, bis ich am Ende war. Das spricht meines Erachtens eindeutig für das Buch, wofür es von mir eine klare Leseempfehlung gibt!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Sehr gelungene Story über die Macht der Indizien

Schatten der Erinnerung
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Nachdem ich bereits mehrere Bücher dieser Autorin gelesen habe, war ich auf diese Geschichte sehr gespannt - und wurde auch nicht enttäuscht.
Die junge Amelie wird aufgrund des Mordes an ihrer Schwiegermutter ...

Nachdem ich bereits mehrere Bücher dieser Autorin gelesen habe, war ich auf diese Geschichte sehr gespannt - und wurde auch nicht enttäuscht.
Die junge Amelie wird aufgrund des Mordes an ihrer Schwiegermutter zu fünf Jahren Haft verurteilt - ihr Eltern glauben nicht an ihre Unschuld, ihr Verlobter wendet sich daraufhin ab und heiratet ihre beste Freundin. Sie hat neben fünf Jahren ihres Lebens alles verloren und macht sich nach der Haftentlassung auf die Suche nach der Wahrheit - was nicht allen gefällt.
Margarethe van Marvik gelinkt es eindrucksvoll, das Schicksal ihrer Hauptpersonen zu schildern - auch hier ist ihr das wunderbar gelungen. Man fiebert mit der jungen Frau mit - anfänglich natürlich hin und hergerissen zwischen ihrer Schuld und Unschuld.
Erschreckend ist, das es gar nicht so abwegig zu sein scheint in die Mühlen der deutschen Justiz zu geraten. Wenn alles so arrangiert wurde, das es gegen einen spricht, hat man fast keine Chance seine Unschuld zu beweisen. So war es auch hier - und der Hintergrund dieser ganzen Verschwörung ist genauso überraschend wie glaubhaft: Rache und Gier.
Ein fesselndes Buch, welches ich gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Ein unkonventionelles Ermittler-Trio sorgt für amüsante Unterhaltung

Der Tanz des Mörders
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Der Prolog ist eine gute Einstimmung und macht bereits sehr neugierig auf dieses Hörbuch. Insgesamt ist es eine gelungene Story; trotz der schrecklichen Taten sind genug Schmunzelmomente durch die Akteure ...

Der Prolog ist eine gute Einstimmung und macht bereits sehr neugierig auf dieses Hörbuch. Insgesamt ist es eine gelungene Story; trotz der schrecklichen Taten sind genug Schmunzelmomente durch die Akteure eingebaut, die mich dieses Buch begeistert hören ließen. Es ist wirklich sehr unterhaltsam erzählt, und vor allem die markanten Charaktere mit den beschriebenen Ecken und Kanten finde ich sehr liebenswürdig.
Wer sich gut unterhalten wünscht liegt mit diesem Hörbuch genau richtig!

Veröffentlicht am 31.03.2019

Das harte Leben der armen Leute um die Jahrhundertwende

Ein böserguter junger Mann
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Die Handlung ist gut durchdacht, die damals herrschenden Zustände für meine Begriffe gut recherchiert und die Figuren sind sehr authentisch gezeichnet. Die Schilderung von den Lebensumständen oder beispielsweise ...

Die Handlung ist gut durchdacht, die damals herrschenden Zustände für meine Begriffe gut recherchiert und die Figuren sind sehr authentisch gezeichnet. Die Schilderung von den Lebensumständen oder beispielsweise den Orten/der Natur sind sehr gelungen.
Die Not bzw. die Hoffnung (durch Werber noch schöngeredet) auf ein besseres Leben bringt die Familie Unfried zum Aufbruch vom Sudetenland in das Ruhrrevier. Vater Josef und der älteste Sohn Franz arbeiten hart am Hochofen um den jüngeren Söhnen die Schulbildung zu ermöglichen. Sehr zum Unfrieden von Ehefrau Marie trägt Josef das wenige Geld jedoch auch gern mal in die Wirtschaft. Umso prekärer wird es als beide ihren Job verlieren.
Die Grundthematik der gesellschaftlichen Diskrepanz kommt gut zum Ausdruck und die
daraus entstehende Probleme werden sehr deutlich. In die falsche Klasse (oder das falsche Geschlecht) hineingeboren ist es sehr schwierig, die gesetzten Schranken und Dogmen zu überwinden. Dies gilt sowohl für Franz, der seinen Bildungswunsch zugunsten seiner Brüder aufgeben muss, als auch für Fabrikanten-Tochter Ariane, die sich nicht in den für Mädchen vorgezeichneten Weg von Heirat und schöngeistiger Beschäftigung fügen will, sondern gern in den Stahlbetrieb des Vaters einsteigen möchte.
Durch den Unfall des Vaters wird Franz zum Hauptverdiener und er möchte zum einem dieser Rolle gerecht werden, weiß jedoch auch, dass dieser Verdienst nie ausreichen wird um der Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Sein neuer Freund Maik bietet ihm mit der Beteiligung an dem Zigarettenschmuggel die Chance, dies zu Durchbrechen. Aber die Erziehung seiner Mutter zu einem aufrichtigen und ehrlichen Menschen steht ihm dabei im Weg.
Während Franz somit die Geldsorgen plagen, hat Ariane andere Probleme. Ihre Eltern drängen sie aus wirtschaftlichen Interessen in eine Ehe, die sie für sich für falsch hält, da ihr Zukünftiger ihr aktuelles recht freies Leben mit der Mitarbeit in der Firma sowie Kontakten zu der „Unterschicht“ verbieten wird. Als auch alles gutes Zureden und Erpressen nicht hilft, wirft ihr Vater sie enterbt aus dem Haus.
Erschreckend ist das Geflecht aus Gier und Korruption, was ich aber durchaus realistisch ansehe. Darin hat sich auch heutzutage leider nichts geändert. Wer das Geld hat, hat die Macht und für ihn gelten andere Gesetze.
Ich habe anfänglich etwas über den Titel gegrübelt, da mir nicht ganz klar war, dass diese gegensätzlichen Eigenschaften in einem Begriff vereint werden könnten. Nach dem Lesen des Buches finde ich ihn jedoch sehr treffend gewählt. Franz ist nicht böse, weil er bösartig ist. Sondern er wird durch die herrschenden Umstände quasi dazu gezwungen etwas illegales, Verbotenes bzw. somit böses zu tun um sich und seiner Familie ein angemessenes Leben zu ermöglichen. Das dadurch erwirtschaftete Geld soll ihm den Start in ein sorgenfreieres und redliches Leben ermöglichen.
Etwas schwierig liest sich das Buch durch das Vermischen der Zeitformen, an das man sich erst gewöhnen muss.
Insgesamt ist der Inhalt jedoch kritisch und nicht beschönigend und somit meines Erachtens eine gute Milieustudie.