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Veröffentlicht am 26.12.2022

Ein notwendiger Tod?

Ein notwendiger Tod
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Splitterfasernackt und gefangen in einer einsamen, brennenden Hütte in der Schneewüste wacht Selma Falck auf. Ihr fehlt jede Erinnerung, doch sie weiß eines: um zu überleben muss sie diese Hütte so schnell ...

Splitterfasernackt und gefangen in einer einsamen, brennenden Hütte in der Schneewüste wacht Selma Falck auf. Ihr fehlt jede Erinnerung, doch sie weiß eines: um zu überleben muss sie diese Hütte so schnell wie möglich verlassen und die Zivilisation erreichen. Erst nach und nach setzen sich Erinnerungsfetzen zusammen und ein weiterer dringender Grund zu ihrer Rückkehr kristallisiert sich heraus: sie muss einen Mord aufklären um Schlimmeres zu Verhindern.
Die Handlung schwingt zwischen zwei Erzählsträngen hin und her, die das Verständnis anfänglich ziemlich erschweren, da kein Zusammenhang erkennbar scheint. Nach und nach fügen sich die Puzzlestückchen und ergeben ein stimmiges Ganzes. Leider rutscht damit der angekündigte Thriller, vielleicht auch dem ehemaligen Beruf der Autorin geschuldet, ins (zum Teil recht abstruse) Politische, und wer wie ich nicht unbedingt ein Freund davon ist, wird von diesem Buch wenig begeistert sein. Einzig den Titel, so irritierend er auf den ersten Blick auch klingt, fand ich nach dem Abschluss des Buches absolut stimmig - das Buch an sich konnte mich jedoch nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Der Horror zwischen den Jahren...

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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Seit Jahren verschwinden in den sogenannten Rauhnächten, den zwölf Nächte zwischen den Jahren, junge Frauen um später extrem verstört wieder aufzutauchen. Nie sprach eine von ihnen über das erlebte, sie ...

Seit Jahren verschwinden in den sogenannten Rauhnächten, den zwölf Nächte zwischen den Jahren, junge Frauen um später extrem verstört wieder aufzutauchen. Nie sprach eine von ihnen über das erlebte, sie flüchteten aus dem Ort oder sogar in den Tod.
Nach tragischen Todesfällen in ihrer Familie kehrt Lisa zu Weihnachten zu ihren Großeltern in ihr Heimatdorf zurück, in der Hoffnung auf Versöhnung und auch Antworten. Da verschwindet erneut eine junge Frau...
Den Rauhnächten wohnt ein ganz besonderer, mystischer Zauber inne. Zahlreiche Bräuche basieren und Geschichten ranken sich um diese Zeit.
Eigentlich die perfekte Kulisse für ein spannenden Thriller.
Obwohl große Bereiche durchaus spannend und fesselnd geschrieben sind, erfüllte dieses Buch meine Erwartungen leider nicht. Zu voraussehbar die Handlung und zu klischeehaft das "Mauern" innerhalb der Dorfgemeinschaft. Auch der Auslöser bzw. die Motivation der Männer für ihre Taten wirkte auf mich zu konstruiert.
Ein Buch mit interessanten Ansätzen, jedoch würde ich es nicht noch einmal hören/lesen

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Vom Selbstfinden und Scheitern

Lisa, siebzehn, alleinerzogen
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Leipzig, in den Nachwendejahren
Inspiriert vom dem der Schule gelegenen Strassenstrich wählen die zwei Schülerinnen Lisa und Marlene als Thema ihrer Belegarbeit eine Problematik, die vor allem der Lehrerschaft ...

Leipzig, in den Nachwendejahren
Inspiriert vom dem der Schule gelegenen Strassenstrich wählen die zwei Schülerinnen Lisa und Marlene als Thema ihrer Belegarbeit eine Problematik, die vor allem der Lehrerschaft aufstösst: die Prostitution. Und dafür interviewen sie sogar eine Domina.
Diese Grundidee des Buches wird durch durch Rückblicke in Lisa's Familiengeschichte, verwoben mit realen geschichtlichen Fakten und Örtlichkeiten sowie Beobachtungen abgerundet. Es war nicht in erster Linie der Haupterzählstrang, der mich zum Lesen dieses Buches animierte, sondern der Bezug zu Leipzig, in dem ich im ähnlichen Alter wie Lisa die Wendezeit erlebte. Die "Roscherstrasse" war ein Begriff und die Schilderungen riefen Erinnerungen wach. Die eigentliche Handlung fand ich jedoch dann zu schwach, meiner Meinung nach rutscht der Autor vor allen in den Szenen um den Vater zu sehr in gängige Klischees ab.
Für Leser mit geschichtlichen und regionalen Bezug vielleicht interessant, ich würde dieses Buch jedoch nicht noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Wo bleibt hier die versprochene Gute Laune?

Komm zu nix – Nix erledigt und trotzdem fertig
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In einem bekannten Wochenmagazin vorgestellt und auch recht gut bewertet, wurde ich neugierig auf dieses Buch. Der Titel und die überschaubaren Kapitel versprachen gute und kurzweilige Unterhaltung. Nachdem ...

In einem bekannten Wochenmagazin vorgestellt und auch recht gut bewertet, wurde ich neugierig auf dieses Buch. Der Titel und die überschaubaren Kapitel versprachen gute und kurzweilige Unterhaltung. Nachdem ich dann die Leseprobe "Schatz beiseite" gelesen hatte und auch das "... Ich komm zu nix" mir sehr bekannt vor kam, stürzte ich mich voller Vorfreude dann in das Buch - und war bereits von den ersten Kapiteln sehr enttäuscht. Während "Schatz beiseite" mit raffinierten Wendungen und Formulierungen überzeugte, wirkten "Der Bachelor" oder "Genussrechte" echt plump. Sicher muss Satire überspitzt dargestellt werden, aber trotzdem erwarte ich dabei noch eine gewisse Brise Esprit. Davon ist jedoch im Gesamtwerk nur sehr wenig zu finden, stattdessen überwiegt die Aneinanderreihung von Absurditäten. Über den kapitelübergreifenden Run-away-Gag zum Staubsaugerroboter konnte ich nicht wirklich schmunzeln, geschweige den Lachen. Leider ändert sich in den anderen Kapiteln am Einstiegseindruck nicht viel. Zwischen "zu nix kommen" wegen Verzetteln (und durchaus amüsanten Verkettungen) und das durch völlig sinnfreie, verkrampft auf lustig gemachte Aktionen einfach "nix" wird, liegt ein himmelweiter Unterschied.
Mit der versprochenen guten Laune war es somit rasch vorbei, obwohl oder besser weil ich dieses Buch tapfer bis zu Ende gelesen habe. Schade. Die Idee hätte Potential gehabt, doch das war einfach "nix"...

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Mut aus Naivität entsprungen

Die karierten Mädchen
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Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen? ...

Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen?
Als Klara 1929 als frisch ausgebildete Lehrerin eine Stelle in einem Kinderheim in Oranienbaum bekommt, ist sie überglücklich. Als Tolla, ein einjähriges Mädchen im Heim aufgenommen wird, besteht zwischen beiden sofort eine besondere Beziehung.
Doch das harmonische Leben im Kinderheim wird zunehmend belastet, als die Weltwirtschaftskrise als auch der aufkeimende Nationalsozialismus Klara, die inzwischen mit einer weiteren jungen Frau die Heimleitung übernommen hat, die wirtschaftliche Führung erschweren. Sie trifft den folgenschweren Entschluss mit den Nazi's zu sympathisieren um das Heim zu erhalten. Dabei bringt sie jedoch sich selbst in Gefahr, denn die kleine Tolla ist Jüdin...
Das Buch liest sich flüssig, mit jedoch meiner Meinung nach eher gleichmäßigen Handlungsverlauf. Die - vorhandenen - Höhepunkte sind nicht besonders dramaturgisch umgesetzt, so daß es, trotz der interessanten Thematik, zu einer gewissen Eintönigkeit kommt. Für mich waren von den beiden Zeitebenen dabei die Schilderungen der alten Klara um vieles interessanter und lebendiger.
Mit dem heutigen Kenntnisstand war es für mich des Weiteren sehr schwer, Klaras Entscheidungen nachzuvollziehen. Mitunter war ich von ihrem unschuldigen Glauben, ja fast Naivität so aufgebracht, das ich sie am liebsten geschüttelt hätte: wach endlich auf! Und das traurige ist, dass Klara ja leider kein Einzelfall war...
Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt und ich würde es auch nicht noch einmal lesen.

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