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Veröffentlicht am 17.03.2023

Was sich Freundschaft nennt...

Die Vergessene (ungekürzt)
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Seit 1982 die siebzehnjährige, schwangere Emily Vaught in Longhill Beach auf dem Weg zu ihren Abschlussball brutal ermordet wurde, hängt ein Mantel des Schweigens über der Tat, als auch dem Ort. Es wirkt, ...

Seit 1982 die siebzehnjährige, schwangere Emily Vaught in Longhill Beach auf dem Weg zu ihren Abschlussball brutal ermordet wurde, hängt ein Mantel des Schweigens über der Tat, als auch dem Ort. Es wirkt, als sei diese Tat nicht geschehen..
In der Gegenwart verschlägt es US-Marshal Andrea Oliver in den beschaulichen Ort. Ihr Auftrag ist der Schutz einer Richterin gegen welche Morddrohungen ausgesprochen wurden.
Rasch erkennt Andrea das der Schlüssel zu Allem der ungelöste Mordfall ist...
Spannend geschrieben bleibt in dem Gewirr verschiedenster Taten und Tatmotive der Drahtzieher des Geschehens lange im Dunkeln. Diese füllen die Handlung des Buches ausreichend aus, so daß die übertriebene Fürsorge von Andrea's Mutter als auch Beziehungsgeschichte zu ihrem Kontaktmann eigentlich überflüssig und nicht zwingend erforderlich wird. Durch die undurchsichtige Gemengelage hat der Leser schon genug zu verarbeiten.
Ein nettes Buch für zwischendurch, was jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Von Magie und Unheil der Bücher

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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In den unruhigen Zeiten des Jahres 1933 beginnt in Leipzig die Romanze zwischen dem Buchbinder Jakob Steinfeld und der rätselhaften jungen Juli. Mit dem Wunsch, ihr Buch binden zu lassen, steht sie eines ...

In den unruhigen Zeiten des Jahres 1933 beginnt in Leipzig die Romanze zwischen dem Buchbinder Jakob Steinfeld und der rätselhaften jungen Juli. Mit dem Wunsch, ihr Buch binden zu lassen, steht sie eines Tages in seinem Laden. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern und kurz darauf ist Juli verschwunden.
Ein halbes Leben später stößt ihr Sohn Jakob auf ein geheimnisvolles Buch. Erfährt er nun mehr über sein Leben als auch das seiner Eltern?
Auf zwei Zeitebenen nähert sich der Leser der Geschichte, deren Beginn Auswirkungen auf sehr viele Menschen und Leben hat. Ein mysteriöses Buch und die Gier nach dem Besitz von Einzigartigem beeinflusst mehr als alles andere das Schicksal Einzelner.
Als Leipzigerin haben es mir ganz besonders die ausführlichen Schilderungen der historischen Stadt angetan. Sehr oft rief ich mir den Stadtplan auf um die Wege nachzugehen Aber auch die detailreichen Ausführungen zu ganz banalen Dingen, die Bilder die dabei entstehen, bereicherten mir das Lesevergnügen. Die gut dosiert eingeflochtenen Dialoge bzw. Äußerungen im entsprechenden Dialekt finde ich sehr gelungen, mehr als einmal entlockt mir das Sächsische von Herrn Schumann oder der Wiener Schmäh ein Lächeln. Obwohl zahlreiche geschichtliche Ereignisse als auch verschiedene Thematiken im Buch verknüpft und verarbeitet werden, wirkte die Handlung nie überladen oder unstimmig.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gern weiter!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Inselleben - Inselillusion

Zur See
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Dieses Buch zeichnet sich weniger durch eine fesselnde Handlung als vielmehr die Aneinanderreihung von wunderbar geschilderten Kleinigkeiten des Inselalltags aus. Auf der einen Seite die Inselbewohner, ...

Dieses Buch zeichnet sich weniger durch eine fesselnde Handlung als vielmehr die Aneinanderreihung von wunderbar geschilderten Kleinigkeiten des Inselalltags aus. Auf der einen Seite die Inselbewohner, mit ihren Macken und Eigenarten, die seit Generationen das gleiche Leben leben und auf der anderen die Inselgäste, Sommerfrischler und Eindrückesammler, die ihren Urlaub mit dem gleichen Anspruch durchterminieren wie ihren Alltag und fuer die die gelebte Tradition als Showprogramm dargeboten wird. Die Einheimischen klar umrissen, Stereotypen, Einzelgänger und Eigenbrödler mit einer Hassliebe auf die Fremden, von denen sie leben, aber mit denen sie nicht leben können. Negative wie positive Ereignisse kommen und gehen in verlässlicher Regelmässigkeit wie Ebbe und Flut und werden stoisch ertragen. Man kann mit aber auch ohne die See nicht leben..
Wunderbar gezeichnetes, vermeintliches Inselidyll, das den Finger mehr als einmal in die (Touristen)Wunde legt.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Zum Scheitern verurteilt

In der Stille der Polarnacht
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Die Abenteuerin Virginia Reeve wird von Lady Franklin beauftragt, ihren Mann mit seiner Forschergruppe zu finden, welche in der Arktis verschollen sind. Gleichzeitig will Lady Franklin damit beweisen, ...

Die Abenteuerin Virginia Reeve wird von Lady Franklin beauftragt, ihren Mann mit seiner Forschergruppe zu finden, welche in der Arktis verschollen sind. Gleichzeitig will Lady Franklin damit beweisen, daß Frauen zu den gleichen, wenn nicht sogar herausfordernden Leistungen in der Lage sind. Somit bricht eine bunt zusammengewürfelte Truppe junger Frauen unterschiedlichster Herkunft und Kenntnissen im Frühjahr 1853 unter der Führung von Virginia in die Arktis auf. Doch nicht alle kommen zurück und dafür muss Virginia sich vor Gericht verantworten. Ein ungerechte Prozess in dem es weniger um die Wahrheit als um die Suche nach einem Schuldigen geht, und das Virginia verantwortlich ist, steht für fast alle von vornherein fest.
Der Plot eine Gruppe wagemutiger Frauen auf die Suche nach Verschollenen in die Arktis zu entsenden ist ebenso waghalsig und exzentrisch wie Lady Franklin und schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dafür sind nicht einmal wie erwartet, die widrigen Extremumstände verantwortlich, sondern gesellschaftliche Schranken, Vorurteile und sogar Aberglaube. Denn letztendlich entscheiden nicht Befähigung oder Kenntnisse, sondern Herkunft, Einfluss und Geschlecht. Und wie sollte es anders auch sein, steht das ganze Unterfangen bereits von vornherein unter keinem guten Stern, da sich zwei Alphaweibchen um die Führung ringen.
Was in dem Klappentext vielversprechend klang, enttäuschte mich letztendlich im weiteren Verlauf. Im Vordergrund steht die Verhandlung Virginia's, durchsetzt mit Rückblenden in ihr Leben sowie die Reisevorbereitungen. Die eigentliche Expedition wird in meinen Augen zu kurz umrissen. So rührend die Unterstützung Virginias Begleiterinnen während der Verhandlung ist, haben doch die wenigstens von ihnen mit ihr das Abenteuer bis zu Ende durchgestanden. Für mich besteht da allerdings schon ein Unterschied, ob es "nur" eine unangenehme bzw. ungemütliche Rückreise war oder der nackte Kampf ums Überleben.
Letztendlich verliert sich das Buch in juristischen Spitzfindigkeiten, Bestechungen/Bestechungsversuchen und dem undurchdringlichen Strippenziehen der vermeintlich besser gestellten.
Ein Buch, was viel Potential für mehr hat, aber so leider keinen bleibenden Eindruck auf mich hinterlässt.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Hatte mir mehr versprochen

Transatlantik
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Im 9.Band um das Gespann Ritter/Rath muss der bedingt durch die politische Entwicklung untergetauchte Kommissar Gerion Rath Deutschland verlassen. Auch seine Frau Charlotte, Charly, Rath, geborene Ritter, ...

Im 9.Band um das Gespann Ritter/Rath muss der bedingt durch die politische Entwicklung untergetauchte Kommissar Gerion Rath Deutschland verlassen. Auch seine Frau Charlotte, Charly, Rath, geborene Ritter, wollte Deutschland schon längst verlassen haben, doch sie möchte noch ihren Ziehsohn Fritz aus der psychiatrischen Klinik rausholen. Dann verschwindet Charly's Mitbewohnern Greta und deren Liebhaber wird ermordet aufgefunden. Und auch über den Atlantik arbeiten Kriminelle gegen sie...
Aus dem Klappentext heraus hatte ich mir ein etwas anderes Buch versprochen, auch das es bereits der 9.Band der Reihe (der meiner Meinung nach aber durchaus unabhängig und ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden kann) um Gerion Rath ist, war mir vorher nicht bewusst.
Sehr gewuchtige Themen wie Attentate auf Göring, Drogenhandel als auch reale Ereignisse wie der Absturz der Hindenburg bei Lakehurst gekoppelt mit Spionage überladen dieses Buch. Es fühlt sich für mich eher an, als ob diese Grundpfeiler mit Gerion und Charly's Geschichte nur aufgefüllt werden, als das diese die bestimmenden Hauptpersonen sind. Diese Vielschichtigkeit hat mich regelrecht erschlagen.
An David Nathan's Betonung mit der Angewohnheit, seine Stimme zum Satzende hin zu heben, bin ich fast verzweifelt. Da konnte ich dann über das typisch deutsche Gericht der Bratkartoffeln als offensichtlich einzig verfügbares und immer wieder konsumiertes Essen nur noch müde lächeln. Es sind die Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck zerstören...
Zu Ende gehört habe ich dieses Buch zwar, aber es konnte mich gar nicht überzeugen. Ich glaube nicht, dass ich weitere Bände dieser Reihe lesen werde.

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