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Veröffentlicht am 05.11.2022

Egoistisches Ziel: Mutterliebe

Mutterliebe
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Die alleinerziehende Nora ist schockiert als ihre Tochter Louisa auf dem kurzen Weg zu ihrer Haustür verschwindet. Erst verdächtigt sie Louisa's Vater, doch dieser hat seine Tochter wie vereinbart abgeliefert. ...

Die alleinerziehende Nora ist schockiert als ihre Tochter Louisa auf dem kurzen Weg zu ihrer Haustür verschwindet. Erst verdächtigt sie Louisa's Vater, doch dieser hat seine Tochter wie vereinbart abgeliefert. Nora wird immer verzweifelter, weil auch die Polizei ihr nicht glaubt und ihr psychischer Zustand sie selbst in Verdacht geraten lässt. Aber nach und nach kommen noch haarsträubendere Dinge ans Licht...
Die Story baut sich abwechselnd aus Sicht eines entführten Kindes und aus Nora's Erleben auf. Dabei kamen mir beim Lesen immer mehr Zweifel bezüglich Nora's psychischer Gesundheit. Mitunter sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand gibt Nora (aus Muttersicht zwar verständlich) ihre eigene Suche und Recherche nicht auf, obwohl sie mehrfach von der Polizei eingebremst und verwarnt wird. Die ständige Konfrontation aufgrund ihrer Unbelehrbarkeit wurde mir auf die Dauer dann doch etwas zu viel, auch wenn sie zum Erfolg führte.
In der Auflösung des Falls passten sich auch die Eindrücke des Kindes stimmig ein, welche mich sehr gelungen fast bis zum Ende auf eine falsche Fährte geführt hat.
Ein sehr fesselndes Buch mit überraschenden Wendungen, welches ich empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Wo bleibt hier die versprochene Gute Laune?

Komm zu nix – Nix erledigt und trotzdem fertig
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In einem bekannten Wochenmagazin vorgestellt und auch recht gut bewertet, wurde ich neugierig auf dieses Buch. Der Titel und die überschaubaren Kapitel versprachen gute und kurzweilige Unterhaltung. Nachdem ...

In einem bekannten Wochenmagazin vorgestellt und auch recht gut bewertet, wurde ich neugierig auf dieses Buch. Der Titel und die überschaubaren Kapitel versprachen gute und kurzweilige Unterhaltung. Nachdem ich dann die Leseprobe "Schatz beiseite" gelesen hatte und auch das "... Ich komm zu nix" mir sehr bekannt vor kam, stürzte ich mich voller Vorfreude dann in das Buch - und war bereits von den ersten Kapiteln sehr enttäuscht. Während "Schatz beiseite" mit raffinierten Wendungen und Formulierungen überzeugte, wirkten "Der Bachelor" oder "Genussrechte" echt plump. Sicher muss Satire überspitzt dargestellt werden, aber trotzdem erwarte ich dabei noch eine gewisse Brise Esprit. Davon ist jedoch im Gesamtwerk nur sehr wenig zu finden, stattdessen überwiegt die Aneinanderreihung von Absurditäten. Über den kapitelübergreifenden Run-away-Gag zum Staubsaugerroboter konnte ich nicht wirklich schmunzeln, geschweige den Lachen. Leider ändert sich in den anderen Kapiteln am Einstiegseindruck nicht viel. Zwischen "zu nix kommen" wegen Verzetteln (und durchaus amüsanten Verkettungen) und das durch völlig sinnfreie, verkrampft auf lustig gemachte Aktionen einfach "nix" wird, liegt ein himmelweiter Unterschied.
Mit der versprochenen guten Laune war es somit rasch vorbei, obwohl oder besser weil ich dieses Buch tapfer bis zu Ende gelesen habe. Schade. Die Idee hätte Potential gehabt, doch das war einfach "nix"...

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Perfekt! So muss für mich ein stimmiger Thriller sein

Schmerzmädchen (Thriller)
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Die Leiche einer jungen Frau gibt den Ermittlern Rätsel auf. In ihrem Kopf finden sich Stichkanäle eines noch unbekannten Mordwerkzeuges. Und obwohl grausam ermordet, wurde die Frau fast liebevoll in einer ...

Die Leiche einer jungen Frau gibt den Ermittlern Rätsel auf. In ihrem Kopf finden sich Stichkanäle eines noch unbekannten Mordwerkzeuges. Und obwohl grausam ermordet, wurde die Frau fast liebevoll in einer schlafenden Lage positioniert.
Während die Gerichtsmedizinerin Dr. Nora Mors noch zu der Mordwaffe rätselt wird wenig später eine zweite junge Frau auf die gleiche schreckliche Weise ermordet..
Wird es Nora gemeinsam mit dem Ermittlerteam um den Kommissar David Richter gelingen, diese Serie aufzuklären?
Die Handlung ist sehr fesselnd und mit soliden medizinischem Hintergrundwissen, verständlich dargelegt, unterfüttert.
Durch den flüssigen Schreibstil flog ich regelrecht durch die Zeilen. Und genau wie David und Nora rätselt ich zu Tatmotiv und Mordwaffe, da die Verletzungen doch sehr speziell sind.
Die Hauptpersonen sind mir sehr sympathisch und auch die Nebenhandlung um die Beiden ist wohl dosiert, ohne das Hauptgeschehen zu überlagern.
Fazit:
Perfekt! So muss für mich ein stimmiger Thriller sein - mit einem Täter den ich nicht auf dem Schirm hatte.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Mut aus Naivität entsprungen

Die karierten Mädchen
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Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen? ...

Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen?
Als Klara 1929 als frisch ausgebildete Lehrerin eine Stelle in einem Kinderheim in Oranienbaum bekommt, ist sie überglücklich. Als Tolla, ein einjähriges Mädchen im Heim aufgenommen wird, besteht zwischen beiden sofort eine besondere Beziehung.
Doch das harmonische Leben im Kinderheim wird zunehmend belastet, als die Weltwirtschaftskrise als auch der aufkeimende Nationalsozialismus Klara, die inzwischen mit einer weiteren jungen Frau die Heimleitung übernommen hat, die wirtschaftliche Führung erschweren. Sie trifft den folgenschweren Entschluss mit den Nazi's zu sympathisieren um das Heim zu erhalten. Dabei bringt sie jedoch sich selbst in Gefahr, denn die kleine Tolla ist Jüdin...
Das Buch liest sich flüssig, mit jedoch meiner Meinung nach eher gleichmäßigen Handlungsverlauf. Die - vorhandenen - Höhepunkte sind nicht besonders dramaturgisch umgesetzt, so daß es, trotz der interessanten Thematik, zu einer gewissen Eintönigkeit kommt. Für mich waren von den beiden Zeitebenen dabei die Schilderungen der alten Klara um vieles interessanter und lebendiger.
Mit dem heutigen Kenntnisstand war es für mich des Weiteren sehr schwer, Klaras Entscheidungen nachzuvollziehen. Mitunter war ich von ihrem unschuldigen Glauben, ja fast Naivität so aufgebracht, das ich sie am liebsten geschüttelt hätte: wach endlich auf! Und das traurige ist, dass Klara ja leider kein Einzelfall war...
Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt und ich würde es auch nicht noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Traumatisiert für immer?

Der gelbe Vogel
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Nach ihrer Flucht aus Frankreich findet die 12jährige Jüdin Naomi mit ihrer Mutter Zuflucht bei Bekannten in New York. Naomi hat Schlimmes erlebt, sie musste bei der Ermordung ihres Vaters durch die Nazis ...

Nach ihrer Flucht aus Frankreich findet die 12jährige Jüdin Naomi mit ihrer Mutter Zuflucht bei Bekannten in New York. Naomi hat Schlimmes erlebt, sie musste bei der Ermordung ihres Vaters durch die Nazis zusehen, was sie extrem traumatisiert hat.
Der im selben Haus wohnenden Junge Alan wird von seinen Eltern bedrängt, sich Naomi anzunehmen, wozu er sich nur sehr widerwillig, und vor seinem Freund geheim gehalten, bereit erklärt. Und tatsächlich gelingt es Alan an Naomi heranzukommen. Doch ein böser Streit unter Alan und anderen Jungen zerstört jeglichen Genesungsfortschritt..
Prinzipiell schau ich mir Einschätzungen anderer Leser erst an, nachdem ich das Buch selbst gelesen habe. Um so erschrocken war ich zu lesen, das es sich hierbei um ein Jugendbuch ab 12 Jahren handelt. Sicher ist diese Thematik sehr wichtig und es richtig, diese in der Schule zu behandeln, jedoch würde ich dieses Buch erst für eine höhere Klassenstufe empfehlen.
Die Schilderungen sind emotional geteilt, wie das sehr unterschiedliche (Er)Leben beider Kinder. Alan unschuldig und eher unbedarft, mit dem Lebensalltag und Problemen normaler Kinder und Jugendlicher, in denen das Spielen mit den und Ansehen der Freunde das - aktuell - Wichtigste ist. Naomi dagegen mit einem völlig anderen Hintergrund, traumatisiert mit Erfahrungen, die nie ein Mensch machen sollte und Erlebnissen die ihre kleine Kinderseele unmöglich verarbeiten kann. Die Gegensätze, ja Welten, die zwischen den fast gleichaltrigen Kindern liegen könnten größer nicht sein. Umso bedeutender ist es, dass Alan es tatsächlich schafft, auch Naomi Augenblicke unbedarften Kinderlebens zu ermöglichen.
Der abrupte Schluss, hhm, erst war ich enttäuscht, aber je länger ich darüber nachdenke, umso stimmiger wird es für mich. Eine abschließend heile Welt mit positivem Happy End hätte die Schwere und Ernsthaftigkeit dieser Thematik zerstört. So wirkt es definitiv noch lange nach.
Gern empfehle ich dieses Buch weiter, jedoch mit einer höheren Altersempfehlung als angegeben.

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