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Veröffentlicht am 23.02.2024

Zirkusartisten in den Fängen der Dunkelheit

Sparks
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Ich liebe "der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern, sodass ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Generell komme ich auch gut mit langsameren Büchern klar, die eher wenig actionreich, sondern philosophisch ...

Ich liebe "der Nachtzirkus" von Erin Morgenstern, sodass ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Generell komme ich auch gut mit langsameren Büchern klar, die eher wenig actionreich, sondern philosophisch angehaucht sind, ebenso bin ich ein großer Fan von inhaltsvollen Dialogen. Ich würde sagen, beides trifft eher auf dieses Buch zu, aber für mich waren dies sogar eher negative Aspekte. Ich konnte mich nie in die Geschichte fallen lassen, sodass ich zum Ende hin einfach nur noch wollte, dass die Geschichte zu Ende geht.


In "Sparks" geht es vor allem um Rin, die aufgrund ihres Sparks durch Raum und Zeit reisen kann. Gemeinsam mit Odette, ihrer Frau, und Mauve, die beste Freundin von den beiden, haben sie ihren eigenen Zirkus voller Sparks aufgebaut und zeigen immer wieder Shows voller Magie, Gleichzeitig droht mit dem Circus King Rin die Vergangenheit einzuholen, während in der Zukunft der nächste Krieg wartet. Die drei müssen sich mit Hilfe ihrer Sparks so einigen Problemen stellen.


Rin wirkte stets wie ein abgekämpfter, müder Charakter mit sehr viel Selbstzweifeln. Woher das kommt, wird im Laufe der Geschichte immer klarer. Oftmals verliert sie sich in ihren eigenen, negativen Gedanken. Auch Mauve und Odette blieben mir eher fremd. Die Dialoge waren für mich einfach nicht so greifbar, ich fühlte mich nicht Teil der Geschichte. Ein paar wenige Nebencharaktere wuchsen mir tatsächlich eher ans Herz, vor allem Mauves Ziehvater Bernard, der liebevoll und warmherzig war, sowie die freche, wilde Jo, wiederum das Ziehkind von Rin.


Schön war, dass der Zirkus auch "fachlich" dargestellt wird und man Einblicke in Fachjargon oder Abläufe bekommt. Die Shows selbst wurden zauberhaft von Anfang bis Ende beschrieben. Ansonsten konnte mich der Schreibstil weniger berühren. Es sollen oft tiefgehendere Gedankengänge vermittelt werden, die sich für mich aber einfach viel zu oft wiederholten. Die Geschichte kam wenig vom Fleck, vieles führte auch die Handlung nicht wirklich voran, sondern zeigte eine Sackgasse nach der anderen auf. Das Ende wiederum kam plötzlich, mir hat sich hier die Handlungsweise einiger Charaktere auch nicht wirklich erschlossen und ich dachte noch, es würde einen Plot-Twist geben, doch dem war nicht so.


Ich glaube, wer sich auf den Schreibstil und die Inhalte mehr einlassen kann, dem wird das Buch auch gut gefallen. Ich fand einfach absolut keinen Zugang.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Eine zerrissene Gesellschaft

Die Arena: Grausame Spiele
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In "Die Arena" leben Pures und Dreggs nebeneinander, denn während Erstere im Luxus schwelgen, leben Letztere in Armut und kämpfen ums Überleben. Man begleitet hierbei Ben, der zu den Pures gehört sowie ...

In "Die Arena" leben Pures und Dreggs nebeneinander, denn während Erstere im Luxus schwelgen, leben Letztere in Armut und kämpfen ums Überleben. Man begleitet hierbei Ben, der zu den Pures gehört sowie Hoshiko, die als Dregg-Artistin im Zirkus arbeitet und bei ihren waghalsigen Shows nur knapp dem Tod entrinnt.

Die Idee dieses Buches fand ich sehr spannend, da ich damals nach einer Alternative für Tribute von Panem suchte und dieses Buch fand. Leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Das lag vor allem am Schreibstil, der sehr oberflächlich bleibt und wenige Emotionen vermittelt. Es wird oftmals kurz und knapp erzählt, was passiert, dabei ist das Buch nur so von Brutalität und Grausamkeit überzogen. Ich konnte aber nie eine wirkliche Bindung zu den Protagonisten aufbauen und auch bei eigentlich sehr emotionalen Momenten habe ich wenig mitgefiebert.

Auch die Handlung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Insbesondere die Hintergrundgeschichte wird nicht ausreichend beleuchtet. Es wird nur kurz gesagt, dass Hautfarbe und Kulturen zur Einteilung in Dreggs und Pures führten und dass es früher anders war, aber wie genau ein solch menschenverachtendes System entstand und blieb, wird nicht erläutert. Viele der Pures sind wirklich überzogen blind und grausam in Anbetracht dieser Missstände. Da hätte ich mehr Hintergrundwissen benötigt.

Hoshiko und Ben selbst sind sympathisch, blieben aber auch ein wenig blass. Ihre Erzählperspektiven wechseln immer, wodurch man Einblicke in beide Leben bekommt. Hoshiko mochte ich wohl am meisten, weil sie eine Kämpfernatur ist, ohne viel Aufheben um sich zu machen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden konnte ich vor allem zum Ende hin nicht nachvollziehen. Sie sehen einander selten, erst zum Schluss unter äußerst erschwerten Bedingungen und plötzlich ist da die Rede von Liebe. Naja ...

Da ich Band 2 bereits besitze, werde ich reinlesen.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Der Reality-Star und die Journalistin - Missverständnisse vorprogrammiert

Catching up with the Carters - In your words
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Ich fand die Story-Idee von "Catching up with the Carters" super interessant und wollte daher das Buch unbedingt lesen. Reality-TV-Stars, die aus ihrem allzeit beobachteten Leben ausbrechen, ihren Weg ...

Ich fand die Story-Idee von "Catching up with the Carters" super interessant und wollte daher das Buch unbedingt lesen. Reality-TV-Stars, die aus ihrem allzeit beobachteten Leben ausbrechen, ihren Weg suchen und dabei (unverhofft) auch noch die Liebe entdecken.

Es können kleinere Spoiler folgen.

Der Start in das Buch fiel mir zunächst nicht schwer. Der Schreibstil ist locker-leicht und die Charaktere recht sympathisch. Leider verlor ich das Interesse an der Handlung recht schnell. Vieles wirkte auf mich stark konstruiert, insbesondere ab Mitte des Buches. Die Chats und Gespräche zwischen den beiden waren für mich nicht sonderlich prickelnd, sondern hölzern, sodass ich die Liebesgeschichte nicht nachvollziehen konnte. Als Alice dann noch zu einem quasi wildfremden Mann (im Endeffekt zufällig Hadrian) an einem fremden Ort mit ins Bett gestiegen ist, um dort zu übernachten, konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Auch die Nebencharaktere sind rein schwarz-weiß. Alice' Familie und ihr Chef sind die Bösen, die neben passenden, negativen Charakterzügen keine weitere Persönlichkeit zeigen. Dementsprechend laufen dann auch die Dialoge ab. Man konnte gemeinsam mit Alice vorhersagen, was die jeweiligen Personen sagen würden. Auch einige Entscheidungen von Alice fand ich fragwürdig, auch wenn sie ihre Entscheidungen immerzu auf ihre gebeutelte Vergangenheit schiebt. Das Ende war dementsprechend vorhersehbar. Ich hätte es schöner gefunden, wenn Alice sich ihren Taten gestellt und von sich aus bei Hadrian entschuldigt hätte, statt andersherum.

Nicht mein Buch, auch wenn ich die Idee hinter der Geschichte sehr interessant finde.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Die neuen Könige erheben sich

Die Tiermagierin – Scherbenthron
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Scherbenthron ist der letzte Band der Reihe "Die Tiermagierin" und Leenas Aufstieg zieht sich weiter fort. Nahtlos setzt der Band am letzten Teil an. Leena und Noc stehen dem König und Yazmin gegenüber, ...

Scherbenthron ist der letzte Band der Reihe "Die Tiermagierin" und Leenas Aufstieg zieht sich weiter fort. Nahtlos setzt der Band am letzten Teil an. Leena und Noc stehen dem König und Yazmin gegenüber, die ihre jeweiligen Gegenüber vernichten wollen. Yazmin hegt noch weitere, finstere Rachepläne.

Ich bin in diesen Band schon sehr schwierig gestartet. Die Schreibweise hat sich langatmig angefühlt, obwohl die Handlung vorangeht. Ich denke, das hat auch daran gelegen, dass ich mir vorstellen konnte, wie das Buch endet, da nun alle drei Teile nach dem ungefähr gleichen Schema abliefen und ja, auch dieser Teil reiht sich hier ein. Die Gruppe begibt sich auf die Reise, Tierwesen werden gefunden und gezähmt, zum Schluss erhebt sich der Antagonist mit einem übermächtigen Tierwesen, aber Leena rettet schließlich doch alle. Was mich in Band 1 und Band 2 überraschen konnte, fühlte sich für mich mittlerweile zur Genüge erzählt an. In Band 3 reihen sich dazu auch noch die ewigen Liebesbekundungen der Protagonisten untereinander ein.

Leena und Noc sind tolle Protagonisten aber mir waren sie mit der Zeit einfach zu perfekt, insbesondere Leena. Ein paar Schwächen hätten ihr gut getan. Durch diese generell freundlichen, liebenswürdigen Protagonisten stach keiner wirklich heraus oder hatte charakteristische Merkmale.

Die Tierwesen retten es wohl für mich. Auch hier wurden neue, schillernde Wesen eingeführt, die spannend beschrieben wurde. Mittlerweile sehe ich bei den einzelnen Namen der Tierwesen nicht mehr ganz durch und kann nicht sagen, welches welcher Art angehört. Hier bietet es sich wohl an, alle drei Teile nacheinander zu lesen.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Schwere Schicksale

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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"The way we fall" erzählt die Liebesgeschichte von Amelia und Jasper, die beide ihr Päckchen mit sich tragen und sich gerade deshalb ineinander verlieben. Während Amelie den Tod ihrer Eltern und den daraus ...

"The way we fall" erzählt die Liebesgeschichte von Amelia und Jasper, die beide ihr Päckchen mit sich tragen und sich gerade deshalb ineinander verlieben. Während Amelie den Tod ihrer Eltern und den daraus folgenden Mutismus ihrer Schwester versucht zu verarbeiten, lässt Jasper aufgrund seiner von Gewalt und Suchtmitteln geprägten Kindheit niemanden in sein Leben.

Gestartet bin ich in die Geschichte sehr gut. Amelias und Jaspers erster Schlagabtausch hat Spaß gemacht und man spürte, dass die beiden zueinander passen könnten. Amelia wirkte sympathisch und ein wenig quirlig, während Jasper sehr selbstbewusst daherkam. Auch der Schreibstiel gefiel mir.

Doch mit der Zeit hat mich die Geschichte vollkommen verloren. Die Wortwechsel zwischen Amelia und Jasper wirkten immer unauthentischer und geradezu kitschig. Das ständige Gerede von Dunkelheit und Licht ließ mich irgendwann mit den Augen rollen. Vieles, was sie dachten und sagten, wiederholte sich und wirkte dadurch künstlich in die Länge gezogen. Wenn der eine gerade Bedenken hatte, musste der andere bestätigen und andersherum. Inhaltlich passierte daher in der Geschichte über eine lange Zeit recht wenig, außer, dass Jasper und Amelie sich im Kreis drehten, um dann doch wieder festzustellen, wie sehr sie einander eigentlich liebten.

Die anderen Handlungsstränge wurden auch nicht tiefergehend dargestellt. Das Schweigen der Schwester wurde zum Ende hin recht schnell "geheilt", ohne darzustellen, wie. Die Psychologin macht zwar Andeutungen, lässt den/ die LeserIn aber nicht daran teilhaben, wo sie Ursachen vermutet. Dass es sich hierbei (höchstwahrscheinlich) um selektiven Mutismus handelt, wurde auch nie beim Namen genannt.

Auch der Roadtrip und das komplette schottische Setting wurde mich nicht vermittelt. Sprüche we "verdammte Axt" katapultierten mich eher nach Deutschland zurück. Irgendwann hatte mich die Autorin daher leider einfach verloren. Das Ende, das wieder mit etwas mehr Inhalt daherkommt, konnte mich nicht mehr fesseln, obwohl die Spannung noch einmal stieg.

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