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Veröffentlicht am 25.09.2019

Die Welt aus der Sicht einer Sehbehinderten

Die Welt in allen Farben
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Während meines Urlaubs konnte ich das Buch „Die Welt in allen Farben“ lesen.

Worum geht es in diesem Buch?
Kate wohnt in London und ist verheiratet mit Tony. Tony ist lieblos. Er lässt sie beispielsweise ...

Während meines Urlaubs konnte ich das Buch „Die Welt in allen Farben“ lesen.

Worum geht es in diesem Buch?
Kate wohnt in London und ist verheiratet mit Tony. Tony ist lieblos. Er lässt sie beispielsweise allein, wenn sie verletzt ist und Hilfe braucht. Ihm macht es Spaß, Leute psychisch zu quälen. Als er beispielsweise herausbekommt, dass sie gewisse Geräusche nicht mag, versucht er genau mit diesen Geräuschen Kate zu verstören.
Kate bekommt immer wieder Panikattacken und Momente, während derer sie sich zu Hause einigelt.
Nova ist blind. Blind geboren, sehr klug, sie spricht fünf Sprachen und arbeitet bei der Polizei in London.
Eines Tages lässt sich Nova operieren. Die Operation bringt ihr die Fähigkeit zu sehen, aber sie muss trainieren, wie sie Formen, Objekte und Körper genau sehen und einordnen kann. Sie bekommt Karten und therapeutische Hilfe, um Fortschritte zu machen. Dieses Sehtraining ist mühsam, es erfordert viel Zeit und Geduld.
Als Nova im Krankenhaus liegt, lernt sie Kate kennen, die ebenfalls dort Patientin ist. Sie tauschen Telefonnummern aus und treffen sich wenige Male. Dadurch merken sie, dass sie einander brauchen, dass sie sich irgendwie ergänzen. Kate hilft Nova beim Sehtraining und Nova hilft Kate, ihre Panikattacken zu reduzieren und wieder mehr Vertrauen zu haben.
Nova wohnt einige Zeit bei Kate – und aus Freundschaft entwickelt sich Liebe. Die beiden Frauen merken, dass Tony eine ernsthafte Bedrohung ist. Er kann angsteinflößend, fies und brutal sein. Eines Tages droht die Situation zu eskalieren.

Meine Meinung:
Da mein Sohn sehbehindert ist, hat mich die Lektüre dieses Buches interessiert. Es ist in einer einfachen Sprache aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) geschrieben.
Ich habe dieses Buch gern gelesen. Es ist kurzweilig und interessant. Vom Thema her ist es etwas völlig Anderes als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe. Kate und Nova sind mir sympathisch. Jede der beiden Frauen ist hilfesuchend auf ihre Weise. Beide Frauen entwickeln sich in diesem Roman, sie lernen voneinander.
Kate ist oft ängstlich und will schnell aufgeben. Nova ist selbstbewusster als Kate, weil Nova es gelernt hat, als Blinde im täglichen Leben zurechtzukommen. Aber die neue Situation – das Sehen-Lernen – überfordert sie oft. Immer wieder will sie aufgeben und als Blinde weiterleben, weil sie das gut kann. Aber Kate ist ein Antrieb für Nova, das Ziel sehen zu lernen, weiterzuverfolgen.
Als Leser erfährt man, wie Nova die Welt und ihre Sicht der Dinge aus der Sicht einer sehbehinderten Person sieht. Das fand ich faszinierend zu lesen. Ebenfalls die immer wieder eingestreuten Sehregeln sind einfallsreich und interessant und regten mich zum Nachdenken an.
In Kates innere Welt der Panikattacken und weiterer psychischen Probleme einzutauchen, fand ich da schon schwieriger. Kates Verhalten ist wohl oft nur für Psychologen nachvollziehbar.
Den Schluss des Buches fand ich etwas wirklichkeitsfremd und abrupt. Die Gründe für diesen Schluss sind aber auch für mich nachvollziehbar.
Die Liebeszenen zwischen den beiden Frauen sind nicht zu ausführlich geschildert, sie haben mich beim Lesen nicht gestört.
Ich fühlte mich von der Lektüre gut unterhalten, und die Handlung fand ich interessant. Deswegen vergebe ich fünf Sterne.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Stellenweise langatmiger und schwatzhafter Krimi

Die Stille des Todes
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Worum geht es in dem Buch?
Eine Mordserie erschüttert Vitoria, die Hauptstadt des Baskenlandes, im Sommer 2016. In einer Kathedrale wird ein totes Paar gefunden. Die beiden sind nackt. Offensichtlich kannten ...

Worum geht es in dem Buch?
Eine Mordserie erschüttert Vitoria, die Hauptstadt des Baskenlandes, im Sommer 2016. In einer Kathedrale wird ein totes Paar gefunden. Die beiden sind nackt. Offensichtlich kannten sie sich nicht. Weitere Mordopfer werden gefunden. Es sind immer Paare, jeweils männlich und weiblich, ähnlichen Alters.
Die Mordserie erinnert an Morde, die 20 Jahre vorher passierten. Allerdings wurde als Täter Tasio Ortiz gefasst und sitzt in sicherer Haft. Hat man damals vielleicht den falschen Täter verhaftet?
Inspektor Ayala, genannt „Kraken“, und seine Kollegin Estibaliz, genannt Esti, ermitteln in alle Richtungen. Sie befragen Angehörige der Mordopfer und nehmen Kontakt zu Tasio auf.
Immer wieder sucht „Kraken“ seinen Großvater auf, der ihn großzog. Und er denkt an seine Frau, die auf tragische Weise ums Leben kam.

Meine Meinung:
Die Leseprobe weckte mein Interesse an diesem Roman, der vorwiegend aus der Ich-Perspektive von Inspektor Ayala, genannt „Kraken“, in der Vergangenheit erzählt wird.
Immer wieder werden auch Kapitel aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) eingestreut. Als Leserin weiß ich zuerst nicht, was diese Handlung aus den 1970er-Jahren über Blanca, die mit einem Mann verheiratet ist, der sie schlägt, mit den Ereignissen von 2016 zu tun haben. Das wird im Laufe der Geschichte aufgeklärt – und ich fand es interessant, diese Handlung rund um Blanca, ihren Ehemann und den betreuenden Arzt zu lesen.
Die Haupthandlung aus dem Jahre 2016 konnte mich jedoch wenig begeistern. „Kraken“ und Esti und die weiteren Mitarbeiter der Polizei sind zwar sympathisch – und es ist schlimm, was „Kraken“ erlebt hat (Tod der Frau). Allerdings kommt die Handlung nur langsam in Schwung. Oft ist mir die Handlung viel zu langgezogen, es wird zu viel gesprochen, einige der Nebenhandlungen (zum Beispiel Gespräche mit dem Großvater und Begegnung mit einer Joggerin) sind mir ebenfalls zu viel.
Im letzten Drittel nimmt die Handlung endlich mehr Fahrt auf. Der Schluss ist nicht vorhersehbar – das spricht für das Buch.
Als „Thriller“ habe ich diesen Kriminalroman also nicht empfunden, es ist kein Pageturner für mich, oft habe ich mich bei der Lektüre gelangweilt und mich gefragt, wann wieder etwas Interessantes passiert.

Mein Fazit:
„Die Stille des Todes“ ist ein Krimi mit vielen Längen. Die Beschreibungen einiger Plätze im Baskenland fand ich interessant, ebenso die Handlung aus den 1970er-Jahren rund um Blanca, ihren Mann und einen Arzt.
Die Haupthandlung im Roman, die 2016 spielt, konnte mich lange nicht richtig packen. Oft habe ich mich beim Lesen gelangweilt.
Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer Serie rund um den Ermittler „Kraken“. Ich vergebe drei Sterne für „Die Stille des Todes“ und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.