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Veröffentlicht am 10.08.2023

Schöner Frauenroman mit leichtem christlichem Touch

Der Laden der unerfüllten Träume
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Worum geht es in dem Buch?
Glory Ann erwartet im Jahre 1965 ein uneheliches Kind. Ihr Freund Jimmy ist im Vietnam-Krieg gefallen, kurz vor der geplanten Hochzeit.
Ein uneheliches Kind, das war damals ...

Worum geht es in dem Buch?
Glory Ann erwartet im Jahre 1965 ein uneheliches Kind. Ihr Freund Jimmy ist im Vietnam-Krieg gefallen, kurz vor der geplanten Hochzeit.
Ein uneheliches Kind, das war damals eine Schande. Nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, wo dieser Roman spielt. Glory Anns Eltern versuchen, den Schaden zu begrenzen und veranlassen, dass ihre Tochter den Besitzer eines Ladens in Brighton heiratet. Clarence heißt er, und er ist bereit, Glory Anns Kind als sein eigenes anzunehmen.
Es dauert eine Weile, bis sich Glory Ann an das Leben mit Clarence und die Tätigkeit im Laden, der Old Depot Grocery, gewöhnt hat. Irgendwann kann sie ihren Mann aufrichtig lieben, der sich liebevoll um die Tochter Rosemary kümmert. Glory Ann und Clarence bekommen noch eine gemeinsame Tochter, namens Jessamine, kurz Jessy genannt.
Rosemary wächst auf im Schatten ihrer Schwester Jessy. Sie hat das Gefühl, dass ihre Mutter Jessy mehr liebt als sie. Als Rosemary älter wird, ereignet sich etwas Schlimmes, an dem sie sich lange die Schuld gibt.
In einer zweiten Handlung lernt man Glory Anns Enkelin Sarah kennen. Sie ist noch nicht lange mit Aaron verheiratet, als er bei einem Autounfall ums Leben kommt. Sein Tod und die Tatsache, dass ihre Ehe ohnehin vor dem Aus stand, veranlasst Sarah, ihre Heimatstadt Brighton aufzusuchen und ihre Familie zu treffen. Sarah will über ihre Zukunft nachdenken.
Die Old Depot Grocery steht vor dem Aus, der Laden rentiert sich nicht mehr. Glory Ann ist immer noch unermüdlich in dem Laden tätig, aber sie weiß, dass dieser in der modernen Zeit der Einkaufszentren keine Zukunft hat.
Ihre Enkelin Sarah hängt an dem Laden, sie ist damit groß geworden. Ihre Mutter Rosemary dagegen will den Laden verkaufen. Da hat Sarah einen Plan.

Meine Meinung zu dem Buch:
Das Titelbild des Buches ist gelungen. Drei optimistische Frauen sieht man da und einen Laden in einem historischen Haus.
In dem Roman selbst geht es nicht nur um den Laden, sondern um drei starke Frauen verschiedener Generationen. Man liest von ihren Konflikten, von deren Lösungen. Die Frauen sind authentisch dargestellt, sie sind sympathisch mit ihren Stärken und Schwächen.
Glory Ann strahlt etwas liebevoll Großmütterliches aus, sie ist aber auch Geschäftsfrau, die versucht, einen Laden zu betreiben. Ihre Tochter Rosemary ist härter, ernster – sie sieht die Geschäftszahlen und möchte den Laden so bald wie möglich loswerden.
Sarah ist eine moderne junge Frau, die sich sowohl mit betriebswirtschaftlichen Dingen auskennt, die aber auch an dem Laden hängt.
Die Frauen zeigen Liebe zur Familie und die Liebe zu dem Nächsten. Christliche Werte stehen im Vordergrund, es wird ab und an gebetet. Wobei die christliche Komponente in dem Roman nicht überbetont wird. Am Ende des Romans gibt es noch eine Überraschung.
Wenige Ereignisse erschienen mir zu konstruiert, zu unwahrscheinlich. Andererseits hat mich der Roman gut unterhalten, er liest sich flüssig, ist interessant und wurde nie langweilig, so dass ich alle Sterne geben und eine Leseempfehlung aussprechen will.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Ein schöner Sommerroman

Wo du mich findest
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Worum geht es in dem Buch?
Die Ich-Erzählerin Sophie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Finanziell geht es ihr gut – sie hat eine Wohnung in Hamburg und übersetzt Bücher ins Deutsche. Aber ihre ...

Worum geht es in dem Buch?
Die Ich-Erzählerin Sophie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Finanziell geht es ihr gut – sie hat eine Wohnung in Hamburg und übersetzt Bücher ins Deutsche. Aber ihre Ehe ist am Ende, ihr Mann Thomas hat eine Freundin. Sophie und Thomas haben sich auseinandergelebt und beschließen sich zu trennen.
Sophie hat im Urlaub auf Rügen in einem Büchercafé einen Mann gesehen, dem sie aus Versehen Kaffee aufs Hemd gekippt hat. Spontan hat sie sich in ihn verliebt. Sie träumt von ihm in der Nacht. Die Träume sind so realistisch und stimmen Sophie positiv. So beschließt sie, nach ihm zu suchen.
Sie mietet eine Ferienwohnung auf Rügen. Die Auszeit tut ihr und ihrer Hündin Lotte gut. Aus Marlene, der Hausbesitzerin, wird bald eine gute Freundin.
Eines Tages sieht sie den Mann, den sie suchte, wieder. Aber erfüllt er tatsächlich die Eigenschaften, die sie in ihren Träumen bei ihm sah?

Meine Meinung zu diesem Buch:
Auf den ersten Blick scheint es verrückt, sich in einen Mann zu verlieben, den man nur kurz gesehen hat. Die Autorin Anne Barns hat daraus jedoch einen schönen Sommerroman gemacht.
Sophie ist sympathisch, sie notiert ihre Träume und will nach dem Mann suchen, der so real in ihren Träumen war. Sie schreibt ihm positive Eigenschaften zu, so sehr, dass dieser Roman an vielen Stellen ein Brief an diesen Unbekannten ist. Das liest sich angenehm.
Mir gefällt also der Schreibstil des Buches sehr gut, Sophie lässt den Leser an ihren Gefühlen, ihren Gedanken teilhaben. Es geht nicht nur um Liebe, es geht auch ein bisschen um Trauerverarbeitung und das Gewinnen neuer Freunde.
Schön fand ich auch, wie die Insel Rügen beschrieben ist. Die Insel bietet Ruhe, Sand, schöne Landschaften – aber auch Shoppingmöglichkeiten, Restaurants und Künstler. Man bekommt beim Lesen richtig Lust, die Insel zu bereisen.
Natürlich fragt man sich als Leser/-in, ob aus Sophie und ihrem Traummann ein Paar werden kann. Das hält die Spannung und ist eine Motivation dafür, das Buch zu Ende zu lesen.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten. Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Vorhersehbar und nicht ganz überzeugend

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
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Worum geht es in dem Buch?
Idyllisch ist das Leben in Port Grimaud, einem Ort an der Côte d’Azur, wo sich Guillaume Lipaire und seine Gaunertruppe aufhalten. Die Gaunertruppe, das sind zum Beispiel Lizzy ...

Worum geht es in dem Buch?
Idyllisch ist das Leben in Port Grimaud, einem Ort an der Côte d’Azur, wo sich Guillaume Lipaire und seine Gaunertruppe aufhalten. Die Gaunertruppe, das sind zum Beispiel Lizzy Schindler, eine 85-jährige Österreicherin, und auch Karim, ein Wassertaxifahrer.
Als sie erfahren, dass die reiche Familie Vicomte plant, die Herrschaft über Port Grimaud zu übernehmen und diesen Ort als eigenen Staat auszurufen, müssen sie handeln. Das geht nicht ganz ohne Chaos vor sich.

Meine Meinung:
Ich hatte mich auf einen mitreißenden, heiteren Roman gefreut, der mich seitenlang fesseln und amüsieren kann. Aber diese Eigenschaften hat dieses Buch nicht. Es wird viel geredet in dem Buch, es gibt wenig Spannung und die Charaktere können mich nicht überzeugen. Sie bleiben eher blass – und warten mit einem Humor auf, den ich nicht lustig finde.
So empfand ich die Lektüre der ersten 400 Seiten eher langatmig und uninteressant. Gegen Schluss kommt etwas Spannung auf, aber man kann sich schon lange vorher denken, wie die Geschichte ausgehen wird. Am Schluss bleibe ich mit einem unzufriedenen Gefühl zurück und der Meinung, dass ich die Nachfolgebände dieser Reihe, wenn es sie geben sollte, nicht lesen werde.
Vielleicht hätte ich den ersten Band der Reihe „Die Unverbesserlichen - Der große Coup des Monsieur Lipaire“ zuerst lesen sollen, um mich mit den Figuren und der Art und Weise, wie diese Geschichten geschrieben sind, anzufreunden, bevor ich zu diesem zweiten Band greife.
"Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire" konnte mich nicht ganz überzeugen. Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Empfehlung unentschlossen.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Es könnte spannender sein

Dalee
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Worum geht es in dem Buch?
Der Junge Bellini und seine Familie sind Inder. Eines Tages machen sie sich mit dem Schiff auf zu den Andamaneninseln. Das ist eine Inselgruppe, die politisch zu Indien gehört. ...

Worum geht es in dem Buch?
Der Junge Bellini und seine Familie sind Inder. Eines Tages machen sie sich mit dem Schiff auf zu den Andamaneninseln. Das ist eine Inselgruppe, die politisch zu Indien gehört. Dort wurde ihnen Arbeit und Land versprochen – und sie möchten sich eine Existenz aufbauen.
Mit der Familie sind auch Elefanten auf dem Schiff – unter anderem Dalee.
Bellini lernt, mit Elefanten umzugehen. Er wird Elefantenjunge. Doch manchmal ist Dalee unberechenbar.

Meine Leseerfahrung:
Abenteuerlich und interessant klingt die Geschichte, nach fernen Ländern. Der Ich-Erzähler Bellini ist sympathisch, aber die Lektüre gestaltete sich zäh. Mir fehlte immer wieder ein roter Faden. Ich las Episoden aus dem Leben einer Familie, die auf die Andamanen reist und auf den Andamanen ist. Leute, die für eine deutsche Rodungsfirma arbeiten und nicht immer fair behandelt werden. Und Episoden anderer Leute, die sich dort eine zweite Heimat suchten. Manchmal erfuhr ich Unglaubliches. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Termiten Bücher fressen.
Weiterhin erfuhr ich einiges über Elefanten, was ich vorher noch nicht wusste. Elefanten haben ein gutes Gedächtnis – das aber kann sich ändern, wenn Elefanten alt werden. Nicht in jedem Kapitel kommen Elefanten vor. Das störte mich nicht, denn ich interessierte mich auch für die Erlebnisse von Bellini, seinem Bruder Du und anderen Leuten auf den Andamanen.
Interessante Details, schillernd und bunt. Dem Buch fehlt es aber oft an Spannung. Man liest Kapitel um Kapitel, Episoden, aber die Handlung fließt langatmig dahin.
Ich vergebe drei Sterne und bin bei einer Empfehlung unentschlossen.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Spannend und wendungsreich

Das Sanatorium
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Worum geht es in dem Buch?

Während eines Winters verbringen die Briten Elin und Will einen Urlaub im erst kürzlich eröffneten Hotel „Le Sommet“ in den Schweizer Alpen. Elins Bruder Isaac will in diesem ...

Worum geht es in dem Buch?

Während eines Winters verbringen die Briten Elin und Will einen Urlaub im erst kürzlich eröffneten Hotel „Le Sommet“ in den Schweizer Alpen. Elins Bruder Isaac will in diesem Hotel seine Verlobung mit Laure feiern. Laure, mit der Elin einst befreundet war. Sie ist jetzt Mitarbeiterin in diesem Hotel, das einst ein Sanatorium für Tuberkulosekranke war und umgebaut wurde.

Elin fühlt sich nicht wohl. Sie quälen Ereignisse aus der Vergangenheit. Nicht nur der tragische Tod ihres Bruders Sam, für den sie Isaac verantwortlich macht. Sondern auch die Tatsache, dass es ihr seit Monaten unmöglich ist, in ihrem Beruf als Polizistin zu arbeiten.

Als wegen eines Schneesturms eine Abreise aus dem Hotel vorerst unmöglich geworden ist, werden Leichen gefunden. Elin nimmt mit der Schweizer Polizei Kontakt auf und erklärt sich bereit, den Beamten, die nicht zum Tatort kommen können, ermittlungstechnisch zur Seite zu stehen.

Meine Meinung zu diesem Buch:

„Das Sanatorium“ ist ein spannender Krimi, der aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) im Präsens verfasst ist.

Die Autorin hat die aussichtslose Atmosphäre, in der sich Elin, Will, andere Gäste und die Mitarbeiter des Hotels während eines Schneesturms befinden, lebendig beschrieben. Man fiebert beim Lesen mit, man will wissen, wer Menschen zuerst quält, um sie anschließend umzubringen.

Die Spannung in dem Buch ergibt sich durch viele Wendungen. Oft, wenn man meint, dass ein Mörder gefunden ist, passieren andere Ereignisse, die diese Vermutung wieder zunichtemachen.

Der Krimi dreht sich vorwiegend um Elin – wie sie ermittelt und wie sie von ihrer Vergangenheit oft gequält wird. Bei ihren Ermittlungen stößt sie ebenfalls auf die Vergangenheit des Hotels, als es noch ein Sanatorium war. Könnten die Morde damit zu tun haben?

Ich habe das Buch als durchweg spannend und interessant empfunden. Deswegen vergebe ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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