Profilbild von Sydneysider47

Sydneysider47

Lesejury Profi
offline

Sydneysider47 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sydneysider47 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2024

Ein schöner Sommerroman mit interessantem Thema

Die Wundersammler
0

Worum geht es in dem Buch?
Im italienischen Städtchen Molitoni versucht Paula, ihre Doktorarbeit über das Thema „Wunder“ zu schreiben. Doch mit den bisherigen Ergebnissen ist sie nicht zufrieden, sie steckt ...

Worum geht es in dem Buch?
Im italienischen Städtchen Molitoni versucht Paula, ihre Doktorarbeit über das Thema „Wunder“ zu schreiben. Doch mit den bisherigen Ergebnissen ist sie nicht zufrieden, sie steckt in einer „Sackgasse“, obwohl sie sehr viel recherchiert hat. Sie ist drauf und dran, diese Doktorarbeit abzubrechen. Antworten auf wichtige Fragen, wie zum Beispiel „Was sind Wunder?“ und „Sind sie pure Einbildung oder nicht?“ hat sie noch nicht bekommen.
Da trifft sie Benedikt, einen katholischen Pfarrer, der immer wieder an seinem Leben zweifelt. Er bietet ihr an, mit ihr zu Leuten zu fahren, die zum Thema „Wunder“ etwas beisteuern können. Paula hat mit diesen Leuten schon telefoniert, aber auf ihrer Reise mit Benedikt wird sie diese Menschen auch treffen. Paula willigt ein – und fährt zusammen mit Benedikt zu einem Auto zu einer Mathematikerin aus Zürich, die in München weilt, zu einer Dame in der Schweiz, die schon eine Weltreise hinter sich hat, und zu anderen Leuten.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Locker ist das Buch geschrieben, in einer einfachen Sprache – und es macht Spaß es zu lesen. Der Leser reist mit Paula und Benedetto in Gedanken durch Italien, Frankreich, die Schweiz und so weiter. Immer wieder telefonieren sie mit Paulas „Sommerfreundin“ Franca, einem Teenager, die sehr interessiert ist, über die Fortschritte der Reise und der gemachten Recherchen mehr zu erfahren.
Das Buch ist im Präsens (Gegenwart) geschrieben, es gibt viele Dialoge – und es ist interessant, wie Erkenntnisse zum Thema „Wunder“ in diesen Roman hineingewoben sind. Nicht nur Paula und Benedikt gewinnen neue Erfahrungen und Erkenntnisse. Man nimmt auch für sich als Leser einige interessante Gedanken und Erkenntnisse mit – beispielsweise, dass man auch Wunder im Alltag erleben kann – also dann, wenn man gar nicht damit rechnet.
Auf jeden Fall ist „Die Wundersammler“ ein mitreißendes Buch, das Freude macht und positive Stimmung beim Lesen hervorrufen kann.
Ich vergebe 5 Sterne und eine Lese-Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2024

Spannende Lektüre über vier interessante Frauen

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
0

Worum geht es in dem Buch?

In dem Buch geht es um vier junge Frauen aus Schottland, die Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Sprung ins Erwachsenenleben sind. Da gibt es die drei adligen Cousinen Ailis, ...

Worum geht es in dem Buch?

In dem Buch geht es um vier junge Frauen aus Schottland, die Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Sprung ins Erwachsenenleben sind. Da gibt es die drei adligen Cousinen Ailis, Donella und Haily – und dann Emily, die Tochter der Köchin, die für Hailys Familie arbeitet.

Alle vier Mädchen besuchen eine gute Schule, in der sie ihre Begabungen unter Beweis stellen können. So interessiert sich Ailis für die Sterne und würde später gerne Astronomie studieren. Jäh wird sie aus ihren Träumen gerissen und von ihrem Vater mit Cuthbert verheiratet. Die beiden ziehen nach Boston in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Doch ihre Ehe verläuft nicht positiv. Als Ailis schwanger ist, ertappt sie ihren Mann mit einer Geliebten und verlässt ihn.
Ailis steht in Briefkontakt mit ihrer Cousine Donella. Diese interessiert sich für den Bau von Luftschiffen und Heißluftballonen. Als sie Hernando in Paris trifft, der ihr zu einem Studium an der Sorbonne verhilft, glaubt sie sich am Ziel ihrer Träume. Aber es kommt anders.

Haily ist hübsch, aber faul und sehr egozentrisch. Für die Schule interessiert sie sich wenig. Sie träumt davon, als Sängerin und Schauspielerin Karriere zu machen. Ein Engagement an einem Theater in Boston scheint ein Karrieresprungbrett für Haily zu sein.

Emily ist begabt. Ihr Interesse gilt der Zoologie und Verhaltensforschung bei Tieren. Lange steht sie im Schatten von Haily, die in ihr eine Zofe und Dienerin sieht. Immer wieder ist sie auch Emilys Launen und Bösartigkeit ausgesetzt.
Alle vier Frauen versuchen, auf ihre Weise ihr Glück zu finden. Sowohl beruflich, als auch privat.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Sarah Lark hat mit „Himmelsstürmerinnen“ einen mitreißenden Schmöker geschrieben, den ich sehr gerne gelesen habe. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (es gibt also keine Ich-Erzählerin/keinen Ich-Erzähler) in der Vergangenheit geschrieben.

Die Handlung ist sehr interessant. Ailis, Donella und Emily sind sympathisch. Haily ist immer wieder bösartig. Gespannt verfolgt man als Leser das Schicksal der vier Frauen. Nicht immer geht alles glatt. Aber gerade das verleiht dem Buch viel Spannung.

Man bekommt auch die Schwierigkeiten mit, die Frauen in der damaligen Zeit hatten. Sie waren abhängig von ihren Eltern und nach Heirat von ihren Ehemännern. Oft wurde Frauen nicht zugetraut zu studieren.

Manches Mal fand ich das Buch zu unrealistisch – andererseits hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Es konnte mich faszinieren, ablenken, ich konnte in andere Welten abtauchen.

Deswegen vergebe ich dem Buch die volle Punktzahl und bin auf die Fortsetzung gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 16.01.2024

Familiendramen im Regenwald

Der flüsternde Abgrund
0

Worum geht es in dem Buch?
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren von seinem Wohnort Hobart in Tasmanien (Australien) wieder in seine Heimatstadt Granite Creek in Nordaustralien zurück. Grund ist Lachie, ...

Worum geht es in dem Buch?
Callum Haffenden kehrt nach 30 Jahren von seinem Wohnort Hobart in Tasmanien (Australien) wieder in seine Heimatstadt Granite Creek in Nordaustralien zurück. Grund ist Lachie, einem jungen Mann, der in einem Felsmassiv im Regenwald zu Tode kam.
Hat jemand Lachie in die Felsen gestoßen? Oder war ein Unfall die Todesursache? Callum ermittelt, er will seinem Freund Eddy Quade, der Polizist ist, helfen. Doch manchmal schießt er über die Stränge. Er aber will die Wahrheit wissen, denn er vermutet, dass Lachie sein Sohn sein könnte.
Viele Menschen in Granite Greek zeigen Callum, dass er dort nicht erwünscht ist. Immer wieder gerät er mit Brett aneinander, den er schon zu Schulzeiten nicht leiden konnte. Weiterhin hat er oft mit Schmerzen zu kämpfen, denn durch einen Unfall als Jugendlicher in Granite Creek verlor er einen Unterschenkel und muss mit einer Beinprothese herumlaufen.
Callums und Bretts gemeinsame Liebe war eine Frau, namens Pip. Was ist aus ihr geworden? Und wer ist an dem Tod von Pips Schwester Amelia schuld? Callum recherchiert nicht nur im Hier und Jetzt, er versucht auch, einige Fragen aus seiner Vergangenheit zu klären, um ein Trauma zu verarbeiten…

Meine Meinung zu dem Buch:
Das Buch ist interessant geschrieben, die Charaktere sind glaubwürdig. Callum ist sympathisch, sein Freund Eddy bei Polizei ebenfalls. Steph, eine ehemalige Schulkameradin von Callum, ist geheimnisvoll, und Brett verdächtig.
So ist man als Leser hin- und hergerissen. Schon bald zeigt sich, dass Lachie kein liebenswerter Charakter, sondern ein Sadist war. Einige Menschen in Granite Creek hat er verärgert und erschreckt. Und sie alle hatten ein oder mehrere Motive, Lachie umzubringen.
Als Thriller würde ich den Roman nicht bezeichnen – es ist eher ein Kriminalroman, der vorwiegend Callums Recherchen aufzeigt. Callum stößt auf Familiengeheimnisse und versucht, mit Logik, Erinnerungen und Überlegungen den Fall zu lösen.
An einigen Stellen lebt das Buch von einer geheimnisvollen Atmosphäre, die vom Regenwald ausgeht und einige Leute zu den Felsen lockt. Das baut Spannung auf.
Ich vergebe vier Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2023

Anstrengende Lektüre

Unsereins
0

Worum geht es in dem Buch?

Der Roman besteht aus vielen Momentaufnahmen einiger Leute aus Lübeck, die sich in den Jahren von 1890 bis 1906 abspielen. Das Deutsche Reich ist damals ein Kaiserreich und ...

Worum geht es in dem Buch?

Der Roman besteht aus vielen Momentaufnahmen einiger Leute aus Lübeck, die sich in den Jahren von 1890 bis 1906 abspielen. Das Deutsche Reich ist damals ein Kaiserreich und Lübeck gilt als „kleinster Staat“ darin.
Die Leser machen Bekanntschaft mit Georg, der aus Berlin kommt, in Lübeck das Gymnasium besucht und nicht sonderlich Freude an der Schule hat. Er wohnt bei einem Pastor, der nicht nur ihn, sondern auch andere Schüler beherbergt.

Weiterhin lernt man Friedrich Lindhorst kennen, praktizierender Rechtsanwalt, verheiratet und kinderreich. Seine Frau kommt mit der Kinderschar nicht klar, immer wieder leidet sie an seelischen Problemen.

Der Ratsdiener Isenhagen ist sehr beschäftigt. Seine Nachbarschaft, besonders Mathilde Helms, interessiert sich dafür, wie seine Wohnung aussieht. Er konsultiert Mathilde Helms immer wieder in Fragen zu Zimmerpflanzen.
Ida Stuermann ist Dienstmädchen bei den Lindhorsts. Sie träumt von einer Karriere als Stenotypistin, besucht an ihren freien Tagen Kurse für Stenografie und erlernt Maschinenschreiben.

Es gibt noch viele andere Personen, deren Schicksal teilweise gestreift wird oder über die ausführlicher berichtet wird.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Der Roman ist im Präsens geschrieben, aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler). Die Autorin hat einen sehr anspruchsvollen Erzählstil gewählt mit wenig wörtlicher Rede, viel indirekter Rede und einigen alten Wörtern. So ist ein Gymnasium beispielsweise eine „Anstalt“ und die Frau des Pastors eine „Pastete“.

Einen roten Faden in der Handlung sucht man vergeblich, auch ist keine Spannung vorhanden. In dem Buch geht es vielmehr um die Gesellschaft im Deutschen Reich gegen Ende des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert. Wer in wohlhabenden Verhältnissen geboren ist, kann es schaffen, Karriere zu machen. Vorwiegend ist das Männern vergönnt.

Frauen kümmern sich um die Kindererziehung, beaufsichtigen das Dienstpersonal. Wer wohlsituiert ist, fährt im Sommer für einige Wochen in den Urlaub, beispielsweise nach Sylt.

Viele der Figuren sowie die Darstellung der Gesellschaft aus längst vergangenen Zeiten ziehen den Leser in den Bann. Zum Glück gibt es am Anfang des Buches ein Verzeichnis der handelnden Personen. Es ist nützlich und erleichtert die Lektüre immer wieder.

Mein Fazit:

Das Buch lässt sich nicht „einfach weg lesen“, es erfordert Konzentration. Viele Personen, viele Puzzleteile, viele Momentaufnahmen machen diesen Roman aus. Von manchen wird mehr, von anderen weniger berichtet. Manche Fragen, die man als Leser hat, bleiben ungeklärt. Zum Beispiel: Kommt Robert aus Japan zu Hause an? Welche Probleme hat Ida mit ihren Händen, besonders am Ende des Romans?

Positiv finde ich, dass ich in diesem Buch einiges über die Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich in Lübeck gelernt habe. Diese Zeit ist faszinierend dargestellt.

Ich vergebe „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke vier Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2023

Fantasievolles Roadmovie in Romanform

Paradise Garden
0

Worum geht es in dem Buch?

Billie, die Ich-Erzählerin, ist 14 Jahre alt und hat eigentlich den ungarischen Namen Erzsébet. Sie wächst bei ihrer Mutter Marika auf. Sie haben nicht viel Geld, die Mutter ...

Worum geht es in dem Buch?

Billie, die Ich-Erzählerin, ist 14 Jahre alt und hat eigentlich den ungarischen Namen Erzsébet. Sie wächst bei ihrer Mutter Marika auf. Sie haben nicht viel Geld, die Mutter ist als Kellnerin und als Raumpflegerin tätig. Dennoch hat Billie eine schöne Kindheit, voller Liebe, voller Träume, voller Fantasie, die den Gedanken der Mutter entspringen.
Eines Tages kommt die Großmutter aus Ungarn zu Besuch, weil sie ärztliche Hilfe in Deutschland braucht. Das bringt den Alltag von Billie und ihrer Mutter durcheinander.
Während eines Streits zwischen der Großmutter und Marika passiert ein tragischer Unfall und Billie muss über ihre Zukunft nachdenken. Sie verspürt den Wunsch, ihren Vater zu suchen. Alleine mit dem Nissan fährt sie in Richtung Nordsee.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Durch das Fernsehen und einige Internetseiten wurde ich auf das Buch aufmerksam und habe es gelesen. Die Sprache in dem Buch gefällt mir, die Hauptcharaktere Billie und ihre Mutter sind sympathisch.
„Paradise Garden“ ist ein lesenswerter Erstlingsroman über das Erwachsenwerden, über ein Abenteuer und über die Suche nach Herkunft.
Nie wurde das Buch langweilig. Sicherlich kommt es selten vor, dass eine 14-Jährige mit einem Auto herumfährt, aber ich halte das auch nicht für unmöglich.
Der Schluss ist unerwartet – aber auch gut und nachvollziehbar.
Ich vergebe fünf Sterne und empfehle das Buch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere