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Sylwester

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Interessanter Einblick in eine traurige Kindheit und Jugend

Das Kind meiner Mutter
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Den Titel "Das Kind meiner Mutter" versteht man erst nach dem Lesen richtig. In dem autobiografischen Buch schreibt der Autor in 3 chronologischen Kapiteln über seine Kindheit, seine Jungendzeit und seine ...

Den Titel "Das Kind meiner Mutter" versteht man erst nach dem Lesen richtig. In dem autobiografischen Buch schreibt der Autor in 3 chronologischen Kapiteln über seine Kindheit, seine Jungendzeit und seine Zeit als junger Erwachsener. Hauptthema ist die Beziehung zu seiner Mutter, die ihn nach dem Unfalltod seines Bruders als "Ersatzkind" behandelt. In Folge des Verlustes entsteht keine "normale" Mutter-Kind-Beziehung zwischen den beiden. Sie überbehütet ihn und lässt ihm wenig Freiheit. Wie er damit umzugehen lernt, bzw. wie sehr ihn dieses nicht vorhandene normale Familienleben belastet, beschreibt der Autor sehr ausführlich.
Ich muss zugeben, dass ich mit dem Schreibstil nicht ganz warm wurde. Den ersten Teil über die Kindheit (auch sprachlich eher aus Sicht eines Kindes geschrieben) fand ich anstrengend und langatmig zu lesen. Das Jugendkapitel war schon flüssiger und interessanter zu lesen, dafür ging es mir dann im 3. Kapitel sowie im Epilog (eine Art Ausblick auf das weitere Leben) zu schnell.

Veröffentlicht am 23.10.2018

almost lovers...

Fast so was wie Liebe
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Was kann geschehen, wenn man die "alte Liebe" nach Jahren wieder trifft? In dem Debütroman von der Salzburger Autorin Bina Kratsch geht es nicht nur emotional turbulent her. Ergänzt um drei zeitliche Rückblenden ...

Was kann geschehen, wenn man die "alte Liebe" nach Jahren wieder trifft? In dem Debütroman von der Salzburger Autorin Bina Kratsch geht es nicht nur emotional turbulent her. Ergänzt um drei zeitliche Rückblenden spielt der Roman an einem Wochenende in einem Hotel, wohin drei Paare zur Endausscheidung eines Gedichtwettbewerbes eingeladen wurden. Einerseits humorvoll, bisweilen sarkastisch, andererseits auch sehr gefühlvoll werden die unterschiedlichsten Charaktere mit vollkommen unterschiedlichen Beweggründen für den Wettbewerb hier beschrieben. Es gibt im Laufe der Geschichte viele Momente zum schmunzeln, mitfühlen, und staunen. Ich fühlte mich von dem Buch prima unterhalten und kann es uneingeschränkt als Urlaubslektüre mit etwas Tiefgang weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Übersetzung" der alten Philosophie in ein modernes Leben

Luft nach oben
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Wie können die theoretischen Ansätze der (alten) Philosophen von Aristoteles, Kant, Wittgenstein & Co bei der praktischen Umsetzung von Strategien für ein besseres Leben helfen? Nicolas Dierks unterstützt ...

Wie können die theoretischen Ansätze der (alten) Philosophen von Aristoteles, Kant, Wittgenstein & Co bei der praktischen Umsetzung von Strategien für ein besseres Leben helfen? Nicolas Dierks unterstützt hier auf 250 Seiten den Leser die eigenen Gewohnheiten zu analysieren und zu hinterfragen, um Veränderungen für eine erfüllendere Lebensweise anzugehen. "Klarer fühlen, klüger handeln, geistig wachsen" ist das Ziel. In verständlicher Sprache mit lebensnahen Beispielen (in denen ich mich häufig wiedererkannt habe) kann man so einiges über sich selbst erfahren und kann sogar den Antworten auf die großen Fragen des Lebens, wie "Was ist der Sinn des Lebens?" und "Wer bin ich?" näher kommen. Der Anteil "praktischer Lebensratgeber" überwiegt den Anteil "philosophische Fragen und Thesen", was für mich als philosophie-unerfahrenen Leser genau richtig war. Wer sich gerne Gedanken über sein Leben, seine Persönlichkeit, seine Beziehungen etc. macht, findet in dem Buch sicherlich einige interessante Anregungen für tiefergehende Überlegungen und Ansätze zur Umsetzung der angestrebten Verbesserungen. Der Schreibstil ist (in einem Philosophiebuch für mich überraschend) flüssig, kurzweilig und verständlich. Die vielen Beispiele helfen bei der "Übersetzung" der alten Philosophie in ein modernes Leben.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Liebe kennt keine Altersgrenze

Und jetzt lass uns tanzen
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Wer sagt denn, dass Liebesgeschichten immer von jungen Menschen handeln müssen? "Und jetzt lass uns tanzen" handelt von der langsam entstehenden Liebe zwischen der 78-jährigen Marguerite und dem 73-jährigen ...

Wer sagt denn, dass Liebesgeschichten immer von jungen Menschen handeln müssen? "Und jetzt lass uns tanzen" handelt von der langsam entstehenden Liebe zwischen der 78-jährigen Marguerite und dem 73-jährigen Marcel und lässt auch jüngere Menschen an dem wunderschönem Gefühl des Verliebtseins teilhaben. Dass die Geschichte in Frankreich spielt erhöht den Charme für mich zusätzlich.


Insgesamt sehr angenehm zu lesen: die liebevoll beschriebenen Charaktere der Protagonisten sowie deren Kinder, das langsame Tempo der Geschichte, die gefühlvollen Rückblicke auf die verstorbenen Partner. Hier passt alles zusammen.


Fazit: Eine nette gefühlvolle Geschichte über die 2. Liebe

Veröffentlicht am 23.10.2018

nachhaltig beeindruckender Familienroman über 3 Frauen aus 3 Generationen

Gestorben wird immer
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„Gestorben wird immer" ist ein zutreffender Titel in zweifacher Hinsicht. Zum Einen bezieht er sich auf das Steinmetzhandwerk der Familie, zum Anderen auf die Schicksalsschläge, die der Familie widerfahren. ...

„Gestorben wird immer" ist ein zutreffender Titel in zweifacher Hinsicht. Zum Einen bezieht er sich auf das Steinmetzhandwerk der Familie, zum Anderen auf die Schicksalsschläge, die der Familie widerfahren. Die Familiengeschichte erstreckt sich von 1935 bis heute, und von Ostpreußen bis Hamburg und zurück. Im Vordergrund der Erzählung stehen drei Frauen aus drei Generationen: Großmutter Agnes als Familienoberhaupt, deren Tochter Martha sowie die Enkelin Birte. Vor allem die Lebensläufe der Frauen der Familie sind eindrucksvoll und detailreich beschrieben. Aber auch die Männer, Väter und Söhne konnte ich mir auf Grund der ausführlichen Beschreibungen gut vorstellen.



Die Charaktere haben mich nachhaltig beeindruckt. Die langjährigen, oft lebenslangen Auswirkungen der dramatischen Geschehnisse in der Vergangenheit ließen mich mitfühlen. Obwohl es eine fiktive Geschichte ist, gibt es wahrscheinlich unzählige Familien mit ähnlichen kleiner oder großer Dramen. Das verändert meinen Blick auf viele seltsam anmutende Charakterzüge bis hin zu psychischen Krankheiten von Familienangehörigen und Bekannten.



Für alle die an Familiengeschichten interessiert sind, gebe ich eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung ab. Das Buch hat die 5 Sterne absolut verdient.