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Veröffentlicht am 18.02.2023

kompakte Bibel zum Lesen

Basisbibel. Die Kompakte. Grün. Der moderne Bibel-Standard: neue Bibelübersetzung des AT und NT nach den Urtexten mit umfangreichen Erklärungen. Leicht lesbares Layout. In 3 modernen Farben erhältlich.
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Schön am Cover ist, dass sich das weiße Kreuz einmal komplett um das Buch herum erstreckt, auch wenn schade ist, dass im Gegensatz zur komfortablen Variante der Buchschnitt gar nicht gefärbt ist: Für den ...

Schön am Cover ist, dass sich das weiße Kreuz einmal komplett um das Buch herum erstreckt, auch wenn schade ist, dass im Gegensatz zur komfortablen Variante der Buchschnitt gar nicht gefärbt ist: Für den Vorderschnitt gibt es ganz hinten zwar eine etwas längere Seite, die um den Buchblock herumgelegt wird und so auch die Seiten beim Transport schützt, Kopf- und Fußschnitt sind allerdings komplett weiß.
Dieses herumgelegte Blatt Papier wird genau wie sein Gegenstück, dass an ein wenig an einen aufgeklappten Schutzumschlag erinnert, zusätzlich für das Griffregister genutzt. An sich ist das Register auf dem Vorderschnitt schlicht blau und bei Blick auf den Buchblock nur eine Reihe von Rechtecken, mit den aufgeklappten Papieren (vorne AT, hinten NT) allerdings sieht man, auf welcher Höhe sich das Register für welches Buch befindet.
Schade ist, dass es nur ein Lesezeichen gibt. Wird die Bibel nur zum reinen Romanlesen verwendet, ist es ausreichend, allerdings wären zwei Lesebändchen, je eins für AT und NT (oder vielleicht noch ein drittes für eine beliebige weitere Markierung) noch besser.
Das Papier ist das normale dünne Bibelpapier, das man auch aus anderen Bibelausgaben kennt.
Der Text ist einspaltig gedruckt, und außen gibt es in alle vier Richtungen genug Platz, sodass die Seiten nicht vollgequetscht aussehen. Der äußere Rand wäre grundsätzlich breit genug für sehr kurze Notizen, allerdings befinden sich dort teilweise Worterklärungen oder Beschreibungen zu Personen (manchmal fast über den gesamten Seitenrand), die nicht immer viel Platz dafür lassen. Diese Kurzbeschreibungen sind sehr praktisch, da man, gerade, wenn man die Bibel eher im Stil eines Romans lesen möchte, selten Lust hat, Dinge nachzuschlagen. Besonders sinnvoll ist, dass die Wörter teilweise mehrfach erklärt werden, nicht nur bei ihrem ersten Auftauchen, sodass man die Erklärungen auch erhält, wenn man nicht von vorne nach hinten liest (dafür sind auch die kurzen Beschreibungen wichtiger Personen sehr hilfreich, teilweise sogar mit Verweis, sodass man die fragliche Stelle direkt ohne zu suchen nachlesen könnte).
Nicht nur das Format ist angenehm zum Lesen, sondern auch der Text an sich, sodass tatsächlich Ähnlichkeit zu einem Roman besteht, auch wenn die Sprache doch ein wenig von heutiger Literatursprache abweicht und noch ein bisschen gehobener ist.

Auch wenn zum tiefergehenden Bibelstudium vielleicht eine wortgetreuere Übersetzung gut sein könnte, ist diese Ausgabe aufgrund des Formats ein guter Begleiter zum Mitnehmen und darüber hinaus einfach zum Lesen gut geeignet, weil die Sprache weniger Denkaufwand erfordert, und absolut ausreichend, wenn es nicht auf den exakten Wortlaut ankommt (den man im Zweifel sowieso nicht auf Deutsch findet).

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Veröffentlicht am 18.02.2023

edle Bibel mit kleinem Schreibrand

Die Bibel. Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Gesamtausgabe / Bibel mit Schreibrand (Roter Einband)
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Das Cover ist sehr hübsch: Ohne die blaue Bauchbinde ist es trotz des leuchtenden Rots sehr schlicht, durch die strukturierte Oberfläche wirkt es edel.
Das Griffregister ist trotz unterschiedlicher Farben ...

Das Cover ist sehr hübsch: Ohne die blaue Bauchbinde ist es trotz des leuchtenden Rots sehr schlicht, durch die strukturierte Oberfläche wirkt es edel.
Das Griffregister ist trotz unterschiedlicher Farben für AT und NT dezent, aber gut lesbar, die einzelnen Buchgruppen sind als zusammengehörig markiert. Besonders toll sind die fünf Lesebändchen, auch wenn man diese große Menge wahrscheinlich selten braucht.
Durch die Größe ist das Buch zwar etwas umständlich zu transportieren, aber dafür sind auch die Karten schön übersichtlich, groß und gut lesbar. Auf dem vorderen und hinteren Vorsatz sind die Karten bunt, hinten im Anhang in Graustufen.
Der Schreibrand ist gerade eben 4,5 cm breit und wirkt neben dem breiten Satzspiegel ziemlich schmal, ist bei kleiner Schrift aber ausreichend, zumal der Text auch einspaltig gedruckt ist, was auch beim Lesen hilft. Hinten sind noch einige linierte Seiten für weitere Notizen, in Anbetracht der Menge des Textes aber eher wenige.
Das Papier ist das normale Bibelpapier, also eher stabil aber dennoch dünn, sodass man zum Schreiben und Notizen machen darauf achten muss, die richtigen Stifte zu wählen.
Insgesamt eine sehr schön gestaltete Bibel.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

großartiger Abschluss mit winzigen Schwächen

Das verbotene Kapitel
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Dieser achte Band ist der letzte der Bibliothekare-Reihe. Man kann ihn einzeln und ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings führt er ziemlich viele Fäden aus den letzten Bänden zusammen, sodass man definitiv ...

Dieser achte Band ist der letzte der Bibliothekare-Reihe. Man kann ihn einzeln und ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings führt er ziemlich viele Fäden aus den letzten Bänden zusammen, sodass man definitiv glücklicher mit dem Buch wird, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat. Bei den vorangegangenen Büchern ist das zwar eingeschränkt auch schon so, bei diesem Abschluss würde man meiner Meinung nach aber noch viel mehr etwas verpassen, wenn man die Vorgeschichte(n) nicht kennt.
Das Buch beginnt damit, dass Irene als Repräsentantin der Bibliothek für den Friedensvertrag zwischen den Drachen und den Elfen zu Gast ist bei einem Elfen in irgendeiner Welt in Russland. Dort muss sie (mal wieder) überstürzt flüchten, weil ein Überfall stattfindet. Schon in den letzten Büchern zeichnete sich ab, dass es ein Geheimnis um die Gründung der Bibliothek gibt, nicht nur ein kleines, sondern ein existenzielles, das Irenes Weltbild auf den Kopf stellen könnte. Gemeinsam mit ihrem Geliebten Kai, ihrer Auszubildenden Catherine und ihrem Freund, dem Privatdetektiv Vale macht sie sich auf den Weg durch verschiedene Welten, das tiefste Geheimnis der Bibliothek zu ergründen.

Die Figuren sind größtenteils schon aus den letzten Büchern bekannt, und genauso, wie man sie kennen- und lieben gelernt hat, verhalten sie sich weiter. Die Interaktionen fügen sich so wunderschön zusammen, jeder Charakter ist individuell ausgeformt, einzigartig und überhaupt nicht schablonenhaft. Die Gedanken, Kommentare und Gespräche bringen mich regelmäßig., trotz teilweise wirklich ernsten und gefährlichen Situationen, zum Lachen.
Was mich wirklich beeindruckt ist, dass die Autorin es schafft, vollkommen unerwartete Wendungen einzubauen. Es passieren Dinge, mit denen man größtenteils überhaupt nicht rechnet, die überraschend und unvorhersehbar sind und das Buch deshalb so spannend machen. Dabei wirkt das ganze aber nicht künstlich, gezwungen oder an den Haaren herbeigezogen, sondern fühlt sich, nachdem man den ersten Schock überwunden hat, absolut logisch und passend an, weil die ganze Zeit kleine Hinweise gestreut werden, die man nur im Eifer des Gefechts übersieht, weil so viel anderes passiert, was gerade viel wichtiger erscheint.
Insgesamt halten sich auch Verluste in Grenzen. Es müssen Opfer gebracht werden, aber sie sind nie so groß, dass sie vollkommen unverhältnismäßig zum erreichten Ziel wären, auch wenn es ein bisschen schmerzt, liebgewonnene Figuren zu verlieren.
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, bezieht sich auf das Ende: Ich fand es zu simpel und rund. Absolut, im Vergleich zu anderen Büchern, war das ein ordentliches Ende, relativ im Vergleich zu den anderen Werken dieser Reihe war es weniger episch als die anderen, zu rund, einfach, geradeaus (es muss ja nicht gleich so unfassbar episch sein wie das Ende des fünften Bandes, man muss ja nicht die real gewordene Utopie als Maßstab nehmen, aber ein bisschen Potential war noch da für dieses Buch). Am Ende war es etwas zu einfach dafür, dass dieses der Abschluss der Reihe ist.
Eine kleine Anmerkung der Danksagung hat mich riesig gefreut: Die Autorin bezeichnet diese Oktalogie als „erste Staffel“ und erwähnt ausdrücklich die Möglichkeit, dass Charaktere zurückkommen. Das heißt, dass die Geschichte hier nicht zwangsläufig abgeschlossen ist, dass vielleicht irgendwann in ferner Zukunft nochmal etwas dazu kommt, und das wäre großartig. Das bedeutet dann nämlich, dass dieses Buch nicht der „Abschied für immer“ von der Welt und den Figuren ist (sowieso kann man die Bücher mehrfach lesen), sondern dass die Hoffnung besteht, dass irgendwann nochmal etwas kleines Neues kommt. So hat man noch etwas, auf das man sich freuen kann, auch wenn dieses Buch einen absolut runden Abschluss darstellt.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Musik mit Worten, Klappe die Zweite

Der Geschichtenbäcker
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Wegen einer Verletzung wird Berufstänzerin Sofie beim Ballett gekündigt. Sie ist am Boden zerstört, weil sie ihr ganzes Leben getanzt hat und es das war, was sie ausmacht. Ihre Beziehung zu ihrem Freund ...

Wegen einer Verletzung wird Berufstänzerin Sofie beim Ballett gekündigt. Sie ist am Boden zerstört, weil sie ihr ganzes Leben getanzt hat und es das war, was sie ausmacht. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Florian, Choreograph bei ebenjenem Ballett, wird auf eine Zerreißprobe gestellt. Um nicht das Arbeitslosengeld gestrichen zu bekommen, fängt Sofie widerwillig an, in Giacomos kleiner Bäckerei zu arbeiten. Giacomo aber hat eine sehr eigenwillige Vorstellung davon, was es heißt, ordentliches Brot zu backen. Sofie dagegen will eigentlich gar keine Bäckerin sein.

Wie schon der erste Band Buchspazierer ist dieses Buch unfassbar schön. Die Charaktere sind so schön ausgestaltet, individuell, einzigartig und bunt. Ich habe mit jedem einzelnen von ihnen mitgefühlt, mit ihnen gelitten und verzweifelt davor gesessen, wenn mir als Leser klar war, dass die Handlung keine gute Wendung nimmt und dass die Charaktere doch bitte, bitte etwas anderes machen sollen, "siehst du nicht, wohin das führt?". Wenn Sofie und Florian streiten, wenn Florian und Marie Zeit miteinander verbringen, wenn Sofie und Giacomo aneinander vorbeireden... Ich wollte die Figuren schütteln und bitten, Dinge anders zu machen, aber ich konnte nur machtlos davor sitzen und hoffen, dass alles doch noch irgendwie eine gute Wendung nimmt.

Was ich etwas schade finde ist, dass der Autor, wie schon im ersten Band, etwas Probleme mit der Erzählzeit zu haben scheint. Einige Ereignisse werden in die Länge gezogen, andere dagegen durchgespult, sodass man teilweise etwas durch die Geschichte stolpert. Das sorgt zwar für ein kompaktes, kleines Buch, durch das man an einem Nachmittag durchfliegen kann (und auch sollte, es ist so wunderschön, dass man es nicht beiseitelegen kann), aber meiner Meinung wird da Potential verschenkt, da sind einige Dinge, die man noch mehr auskosten könnte.

Ich liebe den Schreib- und Sprachstil. Schon die Figuren sind so schön ausgeformt, aber auch die Beschreibungen. Man kann das Brot förmlich riechen. Die Worte sind so sorgsam gewählt, dass es sich wie Musik anhört (zwar etwas weniger offensichtlich als im ersten Band, aber immer noch deutlich mehr als ein durchschnittliches Buch).

Insgesamt ein wunderschönes, empfehlenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Wortmagie klingt wie Musik

Der Buchspazierer
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Carl Kollhoff ist Buchhändler durch und durch, er liefert Bücher, die Kunden bestellen, zu Fuß aus, wobei er auf dem Weg zu seinen Stammkunden immer den gleichen Weg nimmt und so einen komplett geregelten ...

Carl Kollhoff ist Buchhändler durch und durch, er liefert Bücher, die Kunden bestellen, zu Fuß aus, wobei er auf dem Weg zu seinen Stammkunden immer den gleichen Weg nimmt und so einen komplett geregelten Tagesablauf hat.
Eines Tages steht die neunjährige Schascha vor ihm und möchte ihn begleiten. Carl ist nicht begeistert, aber weil sie keine Ruhe gibt, nimmt er sie mit.
So kommt es, dass sie ihn häufiger begleitet. Auf dem Weg redet sie in einer Tour, stellt Fragen, die gar nicht mal so doof sind, und bringt ein bisschen Sonne in Carls Leben.
Doch mit dem Tod von Carls ehemaligen Arbeitgeber scheint alles auseinanderzufallen.


Meinung
Was habe ich besonders gemocht? Alles. Die Handlung spielt an einem so schönen Platz und dreht sich vollkommen um Bücher.
Die Beschreibungen sind so bildhaft, das man die Handlung direkt vor sich passieren sieht.


Spoiler der wunderschönen Sprache
Und die Sprache ist sooooo unglaublich wunderschön. Es gibt so Worte wie "Honigbienenmatador", trotz Nichtexistenz mein neues Lieblingswort und "Flötentrötenhandwerkskunst", sollte zwar ein Witz sein, klingt aber auch schön.
Und dann so Ausdrücke wie "mit dem Herz weinen".
Spoiler Ende, in diesem Abschnitt gab es eine Begeisterungseskalation über die Sprache des Buches.

Dieses Buch ist so schön, dass ich zwischendurch aufhören musste zu lesen, um es ans Herz zu drücken. Es ist herzerwärmend.

Die Handlung ist absolut passend. Sie ist glaubwürdig und nett zum Lesen. Gegen Ende wird sie erst ein wenig düsterer und dunkler, sodass gerade im Kontrast die hellen Stellen noch mehr strahlen.

Die Figuren sind toll. Carl ist ein klassischer Buchhändler, die Klischee-Kopffigur eines alten Buchhändlers, genauso, wie man ihn sich vorstellen würde. Schascha scheint sein genaues Gegenteil zu sein, ist sie aber dann doch nicht, sodass die zwei miteinander harmonieren.
Die Nebenfiguren ergänzen, sie passen hervorragend in die Gesamthandlung hinein, und jede davon trägt ihren kleinen, wichtigen Teil zur Gesamthandlung und zum Ende des Buches bei.

Das einzige Manko ist das Ende. Zum einen, dass es überhaupt eins gab, zum anderen, weil das Buch im Abschluss ein bisschen gehetzt wirkte, die letzten Seiten wirkten so heruntergerasselt, als hätte sich der Autor für den ersten Teil deutlich mehr Zeit gelassen.


Fazit
"Der Buchspazierer" ist das ideale Buch für Buchliebhaber, die eine kleine Wohlfühllektüre für zwischendurch suchen, die sich an einem Stück verschlingen lässt.
Thematisiert wird auch die momentane Situation der Buchhändler, wodurch das Buch noch mehr an Aktualität gewinnt.

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