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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2022

Kann in jeder Jahreszeit gelesen werden

Der Duft von Tee und Winter
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Da ich weiss, dass es viele Leserinnen gibt, die ihre Lektüre auf eine spezielle Art auswählen, nämlich ob Rezepte enthalten sind oder nicht, sag ich euch gleich, dass es in "Der Duft von Tee und Winter" ...

Da ich weiss, dass es viele Leserinnen gibt, die ihre Lektüre auf eine spezielle Art auswählen, nämlich ob Rezepte enthalten sind oder nicht, sag ich euch gleich, dass es in "Der Duft von Tee und Winter" einen Rezepteteil am Ende gibt. Tee und Kekse toppen den Roman, am besten man bäckt sich gleich Ingwerkekse und hat diverse Teemischungen zum Aufbrühen parat, bevor man mit dem Lesen beginnt. (Ich bin ja mehr Team Ilina. Wer das ist? Erfährt ihr etwa nach 2/3 des Romans.)

Nachdem ich vor ungefähr einem Jahr "Bretonischer Zitronenzauber" gelesen habe, war ich ziemlich neugierig auf diesen winterlichen - jedenfalls sagt dies das Cover und der Titel aus - Roman von Hannah Luis. Die Story spielt zwar Ende des Jahres, aber es ist kein "klassischer" Weihnachtsroman, man kann in gut auch noch im Januar oder eigentlich sogar während dem ganzen Jahr lesen, da er auch einen Vergangenheitsstrang beinhaltet. Der Tee im Titel ist jedenfalls gegenwärtiger als der Winter.

Als Laura in einem offenen Bücherschrank ein Buch über Tee entdeckt, ist ihre Welt noch in Ordnung. Ein Umzug von Wiesbaden nach Hamburg und ein Jobwechsel steht bevor und noch ahnt sie nicht, dass dieses Buch ihr neue Wege ebnet. Im Buch findet sie ein Foto, welches sie der ersten Besitzerin des Buches, deren Name im Buch steht, zurückbringt. Es ist eine ältere Dame, die sehr eigen ist, doch Laura merkt bald, dass diese Agatha Sperlich eigentlich gar nicht so harsch ist, weicher Kern und so. Agatha erzählt Laura bald von diesem Mann auf dem Foto. Von Jeevan, Agathas Liebe, die nicht sein durfte. Laura ist berührt und nutzt einige freie Tage um nach England zu fahren und diesen Jeevan zu suchen. Schneller als gedacht lernt sie Jeevans Familie kennen.

Hannah Luis hat einen gefälligen Schreibstil und gekonnt gibt sie peu à peu Details über Agathas und Jeevans Leben und ihr Vermächtnis preis. Auch wenn man sich als Leserin zwischendurch gewisse Dinge erklären kann, offenbart sie diese dann noch mit zusätzlichen Geschehnissen, die man nicht erahnt hat. Somit präsentiert sie uns eine tolle Vergangenheitsgeschichte, bei der man durchaus mal emotional werden könnte.

Aber auch Lauras Geschichte ist interessant. Ihre neuen Freundschaften tun ihr gut und mir gefiel, dass die Zeit, die sie für Agatha und England hatte, sich stimmig ergab und nicht auf eine billige "Zufalls-Art". Lauras Leidenschaft für Kräuterteemischungen fand ich passend, aber dass in ihrem Umfeld noch niemand von Chai hörte und Laura selbst nicht auf die Idee kam, die Kräuter mit Schwarztee zu mischen, fand ich nicht so glaubwürdig. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Fazit: Ein schöner Roman über zwei, die sich nicht haben durften - perfekt für ein gemütliches Lese-Wochenende, egal in welcher Jahreszeit
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

60er-Jahre Zeitgeist gut eingefangen

Der Salon
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Nach den 50er-Jahre im ersten Band sind nun die 60er dran. Etwa fünf Jahre ist es her seit dem dramatischen Ende in Band 1. Charlotte lebt mit Peter bei Käthe und Leni. Käthe möchte den Salon endlich Leni ...

Nach den 50er-Jahre im ersten Band sind nun die 60er dran. Etwa fünf Jahre ist es her seit dem dramatischen Ende in Band 1. Charlotte lebt mit Peter bei Käthe und Leni. Käthe möchte den Salon endlich Leni übergeben, doch Leni hat ihre eigenen Pläne - sie hat immer noch den Traum von ihrem eigenen Salon im Kopf. Doch erst geht es für sie nach London, zu einem Praktikum zu Vidal Sasson.

Ihr Chef Alexander hingegen möchte seinen Salon verkaufen, damit er in sein Haus nach Frankreich ziehen kann. Doch der Verkauf zieht sich in die Länge.

Charlotte bekommt eine Stelle im Modehaus Bogner, als Assistentin der Chefin. Bei der Arbeit lernt sie den Fotografen Walter kennen, der sie überredet, es mal wieder vor der Kamera zu versuchen. So ab und zu könnte sie es sich ja schon vorstellen, aber nicht mehr als Volljob, denn sie möchte ihren fünfjährigen Sohn Peter nicht zu lange alleine lassen.

Um Peter kümmert sich Oma Käthe, aber auch sein Patenonkel Schorsch ist immer zur Stelle. Schorsch überlegt sich eine Landpraxis zu übernehmen, um in der Nähe von Leni zu sein, denn in sie ist er noch immer verliebt. Doch Leni hat nur ihren Salon im Kopf.

Auch weiteren bekannten Figuren aus Band 1 wird man in "Ein hoffnungsvoller Aufbruch" wieder begegnen. Anhand der Geschichten aller Figuren wird man als Leser*in Zeitzeuge der 60er-Jahre. Autorin Julia Fischer lässt ihre Charaktere Dinge tun oder erleben, die damals im Kommen oder schon Mainstream waren. Lenis Londoner Praktikum beim damaligen Starcoiffeur, das Nachtleben und die Mode in London zum Beispiel oder Charlottes geschäftliche Ausflüge im Bereich Sportmode und alpine Sportarten zu der Zeit. Auch andere Themen wie gleichgeschlechtliche Liebe, die verboten war und vieles mehr kommt zur Sprache. Das Moderne steht dem Traditionellen gegenüber, letzteres vor allem in der Figur von Käthe, die nicht alles gutheisst, was die junge Generation denkt und macht.

So war auch dieser zweite Band eine interessante Lektüre, wie immer flüssig und emotional geschrieben und ohne Längen.

Fazit: Den 60er-Zeitgeist hat Julia Fischer sehr gut eingefangen. Zusammen mit der Geschichte um Lenis Familie kann sich dieser zweite Band sehen lassen.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Julie bäckt auf Juist

Ein Apfelbaum am Meer
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Noch einmal nimmt uns Anne Barns mit nach Juist, zu, aus ihren anderen Büchern bekannten, Enna und ihrer Enkelin Merle. Merle führt ein Café auf Juist und sucht händeringend nach weiteren Fachkräften. ...

Noch einmal nimmt uns Anne Barns mit nach Juist, zu, aus ihren anderen Büchern bekannten, Enna und ihrer Enkelin Merle. Merle führt ein Café auf Juist und sucht händeringend nach weiteren Fachkräften. Julie, die von Enna eine Einladung zu deren Geburtstagsfeier bekommt und gerade arbeitslos ist, entscheidet sich, Merle zu helfen.

Julie wird auf Juist herzlich empfangen, möchte dann aber doch bald wissen, wieso ihre Nonna Giulietta auf einmal nicht mehr nach Juist zu Enna reiste. Gab es Streit zwischen den beiden Freundinnen? Und dann ist da noch Ole, Julies Jugendfreund. Ob alles noch so ist wie früher oder sich die beiden in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben, erzählt Anne Barns in diesem Roman.

Wie immer überzeugt Barns Schreibstil, der einen sofort an die Geschichte fesselt. Mir gefällt auch sehr, dass ihre Figuren normale Menschen sind, mit normalen Problemen und Freuden und ihre Storys Hand und Fuss haben, und nicht die ganze Handlung auf Missverständnissen oder Lügen aufbaut. Das bereits bekannte Umfeld auf Juist zu besuchen, machte mir ebenfalls Spass.

Der einzige Wermutstropfen war, dass der Roman viel zu schnell und für mich sehr plötzlich zu Ende war. Ich dachte, ich hätte noch 40 Seiten eBook-Seiten vor mir, doch dann war die Geschichte bereits zu Ende. Auf den restlichen Seiten warten aber ganz viele Rezepte, die das Bäckerherz so mancher Leserinnen sicherlich höher schlagen lässt. Für mich hätte es gerne mehr Story und weniger Rezeptseiten haben können.

Fazit: Ein schöner Wohlfühlroman, der einen einmal mehr mit nach Juist mit nimmt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Home for Christmas

Süßer die Herzen nie klingen
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Als Lindy nach einem nicht so glücklich verlaufenden Jahr vor Weihnachten nach Hause kommt, zeigt ihr ihre Mutter Briefe, die Lindy als Kind an Santa Claus schrieb. Während sie sie liest, muss sie lachen, ...

Als Lindy nach einem nicht so glücklich verlaufenden Jahr vor Weihnachten nach Hause kommt, zeigt ihr ihre Mutter Briefe, die Lindy als Kind an Santa Claus schrieb. Während sie sie liest, muss sie lachen, denn von ihren Wünschen ging einiges in Erfüllung. Nicht immer so, wie sie es sich wünschte, aber immer mit einem guten Ergebnis. In diesem Vertrauen schreibt sie ihm einen neuen Brief.

Lindy staunt nicht schlecht, als sie tags darauf bereits ihre beste Freundin aus ihrer Schulzeit sieht, die in ihren alten Briefen erwähnt wurde. Dass sie danach auch noch auf Billy, der sie damals in der Schule triezte, trifft, überrascht niemanden. "Home for Christmas" sein, das ist alles was Lindy diese Weihnachten wollte. Mit allem, was zusätzlich noch passiert, hätte sie nie gerechnet.

Ich habe es genossen, Lindy in dieser Geschichte zu begleiten und die Weihnachtstraditionen ihrer Familie kennenzulernen. Die Begegnungen mit Santa Claus fand ich mit am schönsten und sehr berührend.

Die Autorin hat mit "Süsser die Herzen nie klingen" eine schöne Romanidee vorgelegt, bei der sich nicht nur die Protagonistin, sondern auch die Leserinnen von der Weihnachts-Wunschzettel-Magie verzaubern lassen können. Der nur 240 Seiten umfassende Roman ist ideal für Leserinnen, die keine dicken Romane mögen, aber dennoch einer schöner Weihnachtsgeschichte gegenüber nicht abgeneigt sind.

Fazit: Ein schöner - Romantik inklusive - Weihnachtsroman, den man sich sehr gut verfilmt vorstellen kann.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Schnee, Quilts und viel Herzwärme

Winterwünsche in Willowbrook
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Nachdem mir letztes Jahr der erste Band "Weihnachtsglück in Willowbrook" gut gefallen hat, griff ich sehr gerne zu diesem zweiten Band. Obwohl beide Geschichten im englischen fiktiven Willowbrook zuhause ...

Nachdem mir letztes Jahr der erste Band "Weihnachtsglück in Willowbrook" gut gefallen hat, griff ich sehr gerne zu diesem zweiten Band. Obwohl beide Geschichten im englischen fiktiven Willowbrook zuhause sind, und sich die Protagonisten der beiden Romane auch kennen, kann man sie unabhängig voneinander lesen. Wie immer macht es natürlich trotzdem mehr Spass, wenn man die Vorgeschichte kennt und in diesem Fall weiss, wie Evie ihren Handarbeits-Shop aufbaute, in dem Liberty nun arbeitet.

Grundsätzlich fühlt sich Liberty mit ihrem Hund Charlie in ihrem Häuschen am Waldrand, leicht ausserhalb Willowbrook, sehr wohl. Da aber ihre Mitbewohnerin nach einem Unfall im Koma liegt, merkt Liberty, dass sie sehr einsam ist. Nach ihrem 30. Geburtstag nimmt sie sich deshalb eine Dezember-Challenge vor. Sie möchte zu allen Dingen Ja sagen, besonders zu solchen, bei denen sie normalerweise Nein sagt - um damit aus ihrer Routine auszubrechen. Als Erstes nimmt registriert sich nachher bei einer Dating-App und nimmt einen Untermieter, ein Freund von Jake, für einige Wochen auf.

Dieser Alex ist rücksichtslos, laut und will für sich bleiben - so empfindet Liberty. Dabei hat sie grösstenteils auch recht. Alex, ein französischer Motorradrennfahrer, muss nach einem Unfall seine Karriere beenden. Noch weiss das niemand, aber die Sache macht ihn wütend - seine Erlebnisse mit seinem Vater ebenso. Das sitzt so tief, dass er keine Beziehungen eingehen will und möglichst für sich bleiben will. Da Liberty sehr kommunikativ ist, treffen Welten aufeinander.

Wie bereits im ersten Band ist auch hier trotz aller Leichtigkeit nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ernste Themen werden von Autorin Sophie Claire nicht vernachlässigt. Dies alles vor einer tollen winterlichen Atmosphäre mit sehr viel Schnee, der sich schlussendlich auch Alex nicht entziehen kann.

Sophie Claire hat einen flüssigen, angenehmen Schreibstil, der es einem leicht macht in der Geschichte zu bleiben und den Roman schnell auszulesen.

Dennoch fand ich die Sache mit dem Blumenstrauss am Ende wenig aussagekräftig, auch bei etwas anderem hätte ich mir einen anderen Ausgang oder zumindest mehr Vertiefung gewünscht. Dafür punkten die Figuren mit ihren unterschiedlichen Ansichten und vor allem mit ihrer Entwicklung. Man spürt die Verzweiflung von Alex, die Einsamkeit von Liberty. Mir gefiel die Selbstreflexion von Liberty, die sich sehr gut einschätzen kann. Bei Alex, klar ist ja ein Mann , dauerte die Entwicklung ein bisschen länger. Das Wiedersehen mit Evie, Jake, Natasha und Luc hab ich genossen, und ich freute mich neue Figuren kennenzulernen wie zum Beispiel Dorothy (oder kam sie schon im 1. Band vor?), Ethan und Brenda.

Quilt-Fans kommen auch auf ihre Kosten, denn Liberty ist eine begeisterte Quilterin.

Fazit: Ein herzerwärmender vorweihnachtlicher Roman, perfekt für einen gemütlichen Lesetag auf dem Sofa.
4 Punkte.

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