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Veröffentlicht am 06.05.2021

Verkupplung auf Griechisch

Ein Sommer voller Salbeiduft
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Aliki und ihre grosse Familie lernte ich vor zwei Jahren in "Oliven zum Frühstück" kennen. Damals kam die Deutsche Lisa aufgrund einer archäologischen Ausgrabung nach Palekastro und lernte Charis kennen. ...

Aliki und ihre grosse Familie lernte ich vor zwei Jahren in "Oliven zum Frühstück" kennen. Damals kam die Deutsche Lisa aufgrund einer archäologischen Ausgrabung nach Palekastro und lernte Charis kennen. Die Familie steckt nun mitten in den Hochzeitsvorbereitungen für die beiden, da gabelt Aliki einen Fremden auf der Strasse auf.

Es ist Sören, der aus Deutschland angereist ist, um das geerbte Haus seiner verstorbenen Tante zu besichtigen und den Verkauf in die Wege zu leiten. Aufgrund unvorhersehbaren Vorkommnissen muss er die Rückreise verschieben. Man könnte fast sagen, Sören sei froh darüber, dass er bleiben "muss". Aliki geht ihm nämlich nicht mehr aus dem Kopf.

Auch Aliki ist angetan von diesem Jermano. Beide haben sie eine grosse Leidenschaft, die sie gerne zum Beruf machen würden, doch die Familie sähe dies wohl nicht gerne - egal ob bei Sören in Deutschland oder bei Aliki auf Kreta. Wie gut, dass sie und ihre Verwandtschaft Deutsch spricht, so gibts keine Verständnisschwierigkeiten.

Kulturelle hingegen schon. Sören versucht alles richtig zu machen, manchmal zu richtig - aber da haben dann andere ihre Hände mit ihm Spiel.

Zwischen Herzschmerz und Gleichberechtigungswünschen beobachtet man die hochzeitsvorbereitende Sippe und bekommt dazwischen viel Kultur und kretische Traditionen vermittelt.

Im Gegensatz zum ersten Band läuft hier alles rund - nicht für die Protagonisten, aber für die Leserinnen. Es ist eine stimmige Geschichte, in der es nie langweilig wird. Dies hab ich im ersten Band bemängelt, da war ganz schön oft tote Hose.

In "Ein Sommer voller Salbeiduft" ist dies zum Glück nie der Fall. Die Autorin hat ihren Stil sehr zum Guten weiter entwickelt. Es machte mir Spass, Aliki und Sören beim Kennenlernen zuzusehen. Die Handlung war glaubhaft, Kreta als Schauplatz mag ich eh sehr und somit war ich bestens unterhalten.

Fazit: Verkupplung auf Griechisch - amüsant und romantisch.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Sehr schöne Novelle

Mittwochs am Meer
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Korrekt und zuverlässig, so ist Maurice. Jeden Mittwoch nimmt er denselben Zug nach Cancale, wird dort abgeholt, checkt im Hotel ein, geht zur Fabrik, arbeitet in seinem Büro und fährt am nächsten Tag ...

Korrekt und zuverlässig, so ist Maurice. Jeden Mittwoch nimmt er denselben Zug nach Cancale, wird dort abgeholt, checkt im Hotel ein, geht zur Fabrik, arbeitet in seinem Büro und fährt am nächsten Tag wieder zurück nach Paris.

Doch dieses Mal ist alles anders. Kein freies Zimmer mehr, eine andere Rezeptionistin und ein Liebesbrief verändern sein Leben. Der verlässliche Maurice wird vergesslich, er folgt nicht mehr strikt seiner Agenda und vergisst sogar seine Arbeit. An allem ist Dominique schuld, seine Affäre. Doch alles ist noch viel komplizierter als es auf den ersten Blick erscheint.

Alexander Oetker baut den Spannungsbogen gekonnt auf. Seine Erzählung ist eine Offenbarung auf 176 Seiten.

Am Anfang weiss man als Leser noch nicht, auf welche Geschichte man sich da einlässt, es hört sich zu Beginn mit der Zeichnung des peniblen Maurice so gar nicht als "Mittwochs am Meer" an.

Als es soweit ist, eben "Mittwochs am Meer", spürt man die Liebe der Protagonisten sowie die Zweifel und fragt sich, ob einer der beiden einen Fehler machen oder sich zurück ziehen wird und wie das Ganze wohl ausgehen wird - alles wäre möglich.

Am Ende wird man, auch aufgrund persönlicher Rückblicke der Charaktere, überrascht von der Komplexität der Geschichte, die der Autor auf diesen wenigen Seiten zum Besten gibt.

Oetkers Schreibstil überzeugt wie immer. Die Liebe zur auserwählten Destination ist auf allen Seiten sichtbar und wenn beim Leser bei der nächsten Mahlzeit dasselbe auf dem Teller liegt wie ganz oft auf deren der Protagonisten, nämlich Fisch und Kartoffeln, kann man sicherlich von einer gelungenen Erzählung sprechen.

Fazit: Eine sehr schöne Novelle, in die die Leser mit allen Sinnen mit hineingezogen werden und die in einem überraschenden Finale gipfelt.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Kreative Mordfälle sind Kennzeichen dieser Krimiserie

Spanisches Blutgeld
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Auf die jeweiligen neuen Bände dieser Serie freue ich mich jedesmal riesig!

Catalina Ferrera versteht es nämlich wie fast keine andere Autorin, kreative Mordfälle zu kreieren. Einfach nur ein Schuss aus ...

Auf die jeweiligen neuen Bände dieser Serie freue ich mich jedesmal riesig!

Catalina Ferrera versteht es nämlich wie fast keine andere Autorin, kreative Mordfälle zu kreieren. Einfach nur ein Schuss aus einer Waffe wäre ihr viel zu einfach. Deshalb bin ich immer wieder aufs Neue gespannt, was Ferrera sich da wieder ausgedacht hat.

Im vierten Fall ist auch Gerichtsmedizinerin Chi überrascht - und total ahnungslos. Sie hat keinen Schimmer, was zu diesen grausamen Verletzungen bei dem am Strand aufgefundenen toten Studenten führte. Erst ein Hinweis eines Kollegen aus einer anderen spanischen Stadt bringt die Ermittler auf eine mögliche Spur.

Bis dahin tappen Karl Lindberg und Alex Diaz und ihr Team völlig im Dunkeln. Karl stellte sich seinen ersten Arbeitstag nach fünf Wochen Babypause zwar anders vor, ist dann aber doch schnell wieder in seinem Element. Wie hat er die Strassen Barcelonas vermisst!

Nun ist er auf ihnen unterwegs, zu Familie, Freunden und Arbeitgeber des getöteten Studenten. Einige davon wissen garantiert mehr als sie sagen und lügen wie gedruckt. Die Sergents stehen unter enormen Zeitdruck und unter Lebensgefahr müssen sie diesen speziellen Fall baldmöglichst auflösen.

"Spanisches Blutgeld" macht Spass zu lesen, ich war von der ersten Seite vollends in der Geschichte drin und war gespannt, wann es den Ermittlern gelingt, erste Ergebnisse zu präsentieren. Die Leser wissen nämlich ein klein bisschen mehr als Karl, Alex und Co. - aber ob das am Ende auch noch so ist oder doch ganz anders?

Das werdet ihr nur herausfinden, wenn ihr den Krimi selber liest. Ich kann ihn euch wärmstens empfehlen.

Das nicht nur weil man in diesen Epidemie-Zeiten auf diese Weise zumindest lesend und sehr günstig nach Barcelona kommt und mit Karl in den Stadtvierteln und am Strand spazieren gehen kann, sondern auch weil der Krimi sehr spannend ist und ausserdem das Wiedersehen mit der immer grösser werdenden Ermittler-Familie immer wieder eine (Lese-)Reise wert ist. Me gusta mucho!

Fazit: Dieser kreativer Mordfall, der mit einem rasanten und gefährlichen Finale aufwartet, hat mich total begeistert.
5 Punkte.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Ereignisreich und emotional

Nur Augen für dich
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Landon traut seinen Gefühlen nicht: Amanda fasziniert ihn von Tag zu Tag mehr. Und er sieht sie jeden Tag, denn nach dem Brand lebt sie bei ihm. "Nur Augen für dich" hat Landon für Amanda.

Wie viele ...

Landon traut seinen Gefühlen nicht: Amanda fasziniert ihn von Tag zu Tag mehr. Und er sieht sie jeden Tag, denn nach dem Brand lebt sie bei ihm. "Nur Augen für dich" hat Landon für Amanda.

Wie viele vor ihr, die mit der Abbotts-Familie Kontakt hatte, ist Amanda nicht nur von ihrem grossen Familienzusammenhalt beeindruckt, sondern merkt, dass sie genau das auch will. Nicht mehr aus Koffern leben, sondern eine Heimat finden. Und Dinge tun, die sie bisher nicht gemacht hat. Dafür erstellt sie sich eine Liste, denn sie liebt es zu planen.

Doch nicht nur die Liebe zu Landon kommt ihren Plänen in den Weg - wobei er auch einen wichtigen Punkt sehr schnell erfüllt - sondern auch ihre Vergangenheit. Diese hat Amanda in sich weggeschlossen und verdrängt, doch nun muss sie für jemanden da sein, was für so eine frische Beziehung nicht leicht ist.

Ich verrate sicher nichts Neues, wenn ich sage, dass es auch hier, wie in allen bisherigen Bänden ein Happy End gibt. Auf dem Weg dorthin erleben die Leserinnen nicht nur die neue Liebe zwischen Amanda und Landon mit, sondern erfahren wie immer Neuigkeiten aus der Grossfamilie. Dass die für Troubles sorgt ist glasklar, dass die beiden Elche Fred und Dexter unerwartet auftauchen, ebenso.

Es ist eine Wohlfühlgeschichte mit - wie immer - vielen horizontalen Szenen, die man aber gut überblättern kann.

Das Faszinierende an der Serie ist ja, dass jeder in der Familie willkommen geheissen wird und für jeden einen Platz gefunden wird, sowie man beim besseren Kennenlernen einer der Abbotts-Kinder auch immer wieder auf dem Laufenden gehalten wird, was bei den anderen passiert.

So war es auch diesmal ein Vergnügen sich in Butler aufzuhalten. Störend sind einzig die sich - ebenfalls wie immer - zu oft wiederholenden Sätze (hier: "Ihm/ihr war klar, dass sich gerade viel verändert"), die man ab dem vierten, fünften Mal über hat. Wenn man die überlesen kann, hat man eine traurigschöne Geschichte vor sich, bedeckt mit viel Familienwärme.

Fazit: Ein ereignisreicher und emotionaler 11. Band, bei dem man ganz schnell "Lost in Love" ist.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Dem Kommissar das Leben schwer machen

Bretonisch mit Aussicht
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Es ist Frühling in der Bretagne und bald steht schon wieder das erste Fest an, ein Kriegsheld soll dabei geehrt werden und der Frauen-Chor von Camaret singen, unterstützt von einer berühmten lokalen Sängerin, ...

Es ist Frühling in der Bretagne und bald steht schon wieder das erste Fest an, ein Kriegsheld soll dabei geehrt werden und der Frauen-Chor von Camaret singen, unterstützt von einer berühmten lokalen Sängerin, die aber schon längst das ländliche Idyll verliess und in Paris zu Hause ist. Wo Armelle ist, ist auch das TV nicht weit. Um alle schnell verpflegen zu können, soll Tereza als Hilfsköchin im Kloster fungieren.

Auf ihrem Weg zum Kloster stolpert Tereza aber fast über eine Brüstung und sieht, dass jemand vor ihr kein Glück hatte und sich nicht halten konnte. Als sie im Kloster davon berichtet, verschwindet Schwester Nominoë und macht sich sehr verdächtig - erst recht als Tags darauf alle Nonnen und die Crew wegen einer Vergiftung flach liegen.

Kommissar Gabriel Mahon will Tereza mal wieder nichts glauben und so streiten sie munter weiter miteinander, als ob sie die weisse Fahne am Ende des ersten Bandes gar nicht gehisst hätten. Tereza macht sich deshalb selbstständig und versucht so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen - über Land und Leute, mögliche Verdächtige und alle Hintergründe, die zu diesen Taten geführt haben könnten.

Tereza kann sich aber nicht in Ruhe auf ihre Ermittlungen konzentrieren, denn die Schmierereien an ihrer Buchhandlung Déjà-lu beginnen wieder und auch sonst reiht sich zuhause Katastrophe an Katastrophe. Doch wer Tereza bereits aus dem ersten Band kennt, weiss, dass sie nicht so schnell aufgibt und am Schluss den richtigen Riecher hat.

Es gibt ein Wiedersehen mit Surflehrerin Ayala, deren Tochter man hier endlich kennenlernt; mit Magalie, die immer für Café-au-lait-Nachschub sorgt; mit Isidore, der die Villa Wunderblau in Schuss hält und mit Sylvie, das Herz der Buchhandlung und ohne die Tereza nicht einfach so frei und unabhängig in der Gegend rumdüsen könnte.

Erneut war es ein grosses Vergnügen diesen Krimi von Gabriela Kasperski zu lesen. "Bretonisch mit Aussicht" hat alles, was ein guter Krimi braucht: ein interessantes Thema, Spannung, Humor und vielfältige Charaktere.

Fazit: Beste Krimiunterhaltung ist garantiert - kein Wunder mit dieser bodenständigen, sympathischen und eigenwilligen Protagonistin, die dem Kommissar das Leben schwer macht.
5 Punkte.

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