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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein Roman mit starken Charakteren

Sommerleuchten am See
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Schauplätze des neuen Romans von Sarah Morgans sind Brooklyn NYC und der britische Lake District.

In New York wohnt Floristin Flora, die sich mit Jack anfreundet, nichtahnend, was er für eine Geschichte ...

Schauplätze des neuen Romans von Sarah Morgans sind Brooklyn NYC und der britische Lake District.

In New York wohnt Floristin Flora, die sich mit Jack anfreundet, nichtahnend, was er für eine Geschichte hinter sich hat. Jack ist Witwer und Vater zweier Mädchen, von der siebenjährigen Molly und von Izzy, die gerade 17 wird. Später in der Geschichte reisen sie alle zusammen nach England zu Clare und ihrer Familie. Hier wollen sie drei Wochen Sommerferien verbringen, so wie es seit jeher Tradition war. Denn Clare war die beste Freundin von Becca, Jacks verstorbener Frau.

Der Roman wird aus drei Perspektiven erzählt: Clare, Izzy und Flora.

Clare hat Bedenken Flora gegenüber, doch sich mit Flora anzufreunden, fällt ihr viel leichter als gedacht. Obwohl Clare es in ihrem Inneren weiss und oft auch von ihrer Mutter gesagt bekam, merkt Clare erst jetzt, wie das mit ihrer Freundschaft zu Becca wirklich lief.

Izzy versuchte nach dem Tod ihrer Mutter, zuhause in den Staaten, die kleine Familie zusammen zu halten und sich unentbehrlich zu machen. Von Flora fühlt sie sich deshalb bedroht. Jack macht die Augen zu und denkt es sei normales Teenagerverhalten, obwohl ihn Flora oft darauf anspricht.

Flora kennt sich mit Trauer aus. Auch mit dem Gefühl, nicht gewollt zu sein. Sie ist liebenswürdig, aber auch sehr einsam, denn die Zeit hat sie geprägt und Flora verbiegt sich oft, um zu gefallen und gemocht zu werden. Irgendwann ist aber der Punkt da, wo das nicht mehr geht und sie vor einer Entscheidung steht.

Ein Sommer ohne Becca, dafür mit Flora - das ist nicht für alle der Beteiligten einfach. Insbesondere für Clare und Izzy. Beide hüten ein Geheimnis über Becca und denken, es wäre besser zu schweigen. Doch dann kommt alles ans Licht.

Sarah Morgan bietet starke Figuren, eine tiefgründige Geschichte, die mit viel Humor aufgelockert ist. Das Setting, das Haus am See, ist bezaubernd.

"Sommerleuchten am See" ist ein kleines Familiendrama, in dem es um Verlust, Akzeptanz, Wut, Selbstliebe und Ehrlichkeit geht. Alles wurde realistisch geschildert, mir war an einigen Stellen aber zu viel Drama dabei.

Dieser Roman hier ist ein bisschen anders, als von Sarah Morgen gewohnt. Es gibt bessere Romane von ihr, dennoch habe ich ihn gern gelesen.

Fazit: Ein Roman mit starken Charakteren, tiefgründig, aber ein wenig anders, als von Sarah Morgan gewohnt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Erst nervig, dann interessant und emotional

Liebe im kleinen Brautladen am Strand
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Ich muss sagen, ich war erstaunt, dass Jess in ihrem "Wedding Shop"-Unternehmen schon wieder zwei helfende Hände unterbringen will. Eigentlich dachte ich letztes Jahr, dass der vierte Band mit seinem tollen ...

Ich muss sagen, ich war erstaunt, dass Jess in ihrem "Wedding Shop"-Unternehmen schon wieder zwei helfende Hände unterbringen will. Eigentlich dachte ich letztes Jahr, dass der vierte Band mit seinem tollen Finale der letzte Band ist.

Doch die Autorin hat noch eine Figur erschaffen, die, wie schon einige vor ihr, in der Umgebung von St. Aidan aufgewachsen und kaum erwachsen, weggezogen ist.

Diese neue Protagonistin ist Milla. Sie zog nach Bristol und gründete mit einer Arbeitskollegin, Phoebe, ein Hochzeitsmesse-Unternehmen. Nachdem Millas Freund mit Phoebe fremdging und die beiden nun ein Baby erwarten, braucht Milla eine Pause und fährt für einige Wochen nach St. Aidan.

Sogleich wird sie von Jess engagiert - Milla soll speziellen Kunden einen exklusiven Hochzeitsservice bieten. Tags drauf hat sie ihren ersten Kunden: Nic. Der will die Braut mit einer fixfertig vorbereiteten Hochzeit überraschen. Die Braut soll am Ende nur noch Ja-Sagen und sonst mit nichts zu tun haben.

Leider stellt sich Nic als schwieriger Kunde heraus, keine Location kann ihn überzeugen. Und schwierig wird es für Milla, als sie merkt, dass sie Ben mag. Sehr sogar. Umgekehrt sieht es ähnlich aus, denn Ben flirtet mit Milla. Doch der heiratet doch bald...

Ich ahnte, um was es bei der Hochzeit, die Nic plant, geht. Offiziell und zeitgleich mit Milla erfährt man es aber erst im zweiten Drittel. Gedrittelt waren auch meine Stimmungen beim Lesen: im ersten Drittel war ich (aufgrund Oberflächlichkeiten) ziemlich genervt, im zweiten Drittel war ich interessiert (endlich wusste man, was Sache ist und sah wie die Figuren mit der Situation umgehen) und im letzten Drittel sehr emotional.

Milla und Nic sind beide interessante Persönlichkeiten. Bis die zum Vorschein kommen, muss man aber durchhalten. Beide nerven zu Beginn, aber sobald man ihre Familiengeschichten erfährt und den wahren Charakter der beiden sieht, macht der Roman Spass. Milla zum Beispiel ist sehr verschwiegen, sie verrät kein Geheimnis, auch wenn es ihre Situation erheblich erleichtern würde. Nic ist für- und umsorgend, bei ihm kann es einem nur gut gehen.

In "Liebe im kleinen Brautladen am Strand" ist wieder alles mit dabei: Neubeginn, Humor, Hektik, Romantik und viel Alkohol - dazu den Nervenkitzel, ob auch ja alles klappt bei den Hochzeiten und und und.

Fazit: Ein erneut unterhaltender und am Ende emotionaler Aufenthalt in St. Aidan mit der mittlerweilen gut bekannten Crew des Brautladens am Strand.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Eine geheimnisvolle Insel

Die Roseninsel
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Diesen Roman hab ich Samstagnacht begonnen zu lesen und Sonntagabend beendet - die Geschichte hat mich voll gepackt.

Liv braucht eine Auszeit und hütet für vier Wochen "Die Roseninsel" im Starnberger ...

Diesen Roman hab ich Samstagnacht begonnen zu lesen und Sonntagabend beendet - die Geschichte hat mich voll gepackt.

Liv braucht eine Auszeit und hütet für vier Wochen "Die Roseninsel" im Starnberger See. Sie ist die einzige Bewohnerin der Insel, auf der es nur zwei Gebäude gibt: eine alte herrschaftliche Villa und ein Gartenhaus, in dem im Erdgeschoss das Inselmuseum untergebracht ist und im Obergeschoss die Inselwärterwohnung.

In der Villa findet Liv in einem Versteck ein altes Tagebuch. Abgeschieden auf der Insel hat sie viel Zeit und beginnt es zu lesen und taucht alsbald, zusammen mit den Leserinnen, in die Geschichte von Magdalena, der fiktiven Tochter des bayrischen König Otto ein. Zusammen mit einer verwitweten Baronin, einer Hausangestellten und dem Gärtner Sepp lebt Magdalena einsam auf der Roseninsel mitten im Starnberger See.

Liv hat die Abgeschiedenheit bewusst gewählt, Magdalena nicht. Während Liv in den vier Wochen wieder zur Ruhe kommen möchte, bangen die Leserinnen um Magdalenas Schicksal. Anna Reitner schafft es, die Leserinnen sofort in den Bann dieser Erzählung rund um Magdalena zu ziehen.

Den Erzählstrang um Liv ist zwar auch nicht uninteressant, bildet aber eher die Rahmenhandlung und verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Viel spannender und geheimnisvoller empfand ich Magdalenas Lebensgeschichte, man hofft stark für sie, dass es gut für sie ausgeht.

Die Charaktere sind der Autorin toll gelungen, einerseits Liv, die nur ihre Ruhe will, dann aber doch langsam auftaut, andererseits Magdalena, die sich mit ihrem Schicksal nicht anfreunden will. Baronin Zeiss konnte ich mir nur zu gut vorstellen - herrje, da staunt man, wie Magdalena diese Frau ausgehalten hat. Viele Sympathiepunkte bekommt von mir der Gärtner Sepp, Oma Rosi und auch Johannes, der Liv so nimmt, wie sie ist.

Wer Rosen, Rosengärten, Geheimnisse, Archäologie und die bayrische Geschichte mag, wird auch diesen Roman mögen, da bin ich mir sicher.

Fazit: Eine geheimnisvolle und sehr interessante Geschichte um ein verstecktes Tagebuch, bzw. um dessen Schreiberin, die ich mit Vergnügen gelesen habe.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Spannungsarm

Tod im Buckingham Palast
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Ich lese sehr gerne Krimis, bei denen die Queen ermittelt. Deshalb freute ich mich auf die deutsche Übersetzung des ersten Bandes einer dreiteiligen Krimiserie von C. C. Benison.

Jeder der drei Bände ...

Ich lese sehr gerne Krimis, bei denen die Queen ermittelt. Deshalb freute ich mich auf die deutsche Übersetzung des ersten Bandes einer dreiteiligen Krimiserie von C. C. Benison.

Jeder der drei Bände spielt auf einem Schloss. Band 2 auf Sandringham, Band 3 auf Windsor Castle und der vorliegende erste Band, wie man dem Titel leicht entnehmen kann, im Buckingham Palast.

Dieser Krimi kommt inhaltlich sehr ähnlich daher, wie Anfangs Jahr das ebenfalls übersetzte "Das Windsorkomplott" von S. J. Bennett. Hier ist es aber nicht die stellvertretende Privatsekretärin die der Queen hilft, sondern ein 20jähriges Hausmädchen namens Jane Bee.

Jane kommt aus Kanada und ist nach einer Europareise ziemlich pleite bei ihrer Grosstante Grace untergekommen. Um ein bisschen Geld zu verdienen, arbeitet sie nun als Hausmädchen im Buckingham Palast. Hier freundete sie sich mit dem Lakaien Robin Tukes, einen Landsmann von ihr, an und verbrachte öfters mal ihre Freizeit mit ihm. Deshalb ist sie sehr betroffen, als er eines Tages plötzlich tot vor den Gemächern der Queen liegt.

Noch mehr geschockt ist Jane, als sie hört, dass es sich dabei um einen Selbstmord handeln soll. Das passt nicht zu Robin, findet Jane Bee. Auch nicht, dass der schwule junge Mann ein schwangeres Hausmädchen heiraten wollte und dies erst vor einigen Tagen verkündete. Sie ist skeptisch und beginnt Fragen zu stellen - und bald schon tut sie dies im Auftrag Ihrer Majestät, der Queen.

Der Autor beschreibt einen Ablauf, der so tatsächlich hätte stattfinden können, in seiner ganzen Länge. Das wirkte sehr authentisch.

Was mir aber hauptsächlich auffiel, ist, dass der Krimi tatsächlich sehr in die Länge gezogen wurde. Oft wurden zu detailliert Nebensächlichkeiten geschildert und noch viel öfters wurde alles, was Jane oder die Queen herausgefunden haben, nochmals und nochmals wiederholt.

Auch am Ende, als die Leser bereits wussten wer für Robins Tod verantwortlich war und nur noch kleine Details fehlten, wurde alles genauestens ein weiteres Mal repetiert.

Es war nett mit Jane Bee im Buckingham Palast, manchmal auch humorvoll, aber hauptsächlich viel zu langweilig. Und das lag nicht daran, dass die englische Originalausgabe bereits 1997 erschien. Anstatt den Krimi in zwei Tagen auszulesen, las ich fünf Tage daran. Es bedurfte viel Disziplin meinerseits den Krimi auch wirklich zu Ende zu lesen, anstatt einfach abzubrechen.

Fazit: Ein sehr spannungsarmer und viel zu detaillierter Cosy Krimi.
3 Punkte.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Erwartungen wurden nicht erfüllt

Bittersüße Zitronen
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Als Enrico Rizzi nachts auf dem Heimweg ist, kommt ihm ein Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit entgegen - das kurz darauf verunfallt. Rizzi eilt sofort an die Unglücksstelle und kann nur noch den Tod ...

Als Enrico Rizzi nachts auf dem Heimweg ist, kommt ihm ein Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit entgegen - das kurz darauf verunfallt. Rizzi eilt sofort an die Unglücksstelle und kann nur noch den Tod von Elisa, einer jungen einheimischen Frau, feststellen.

Die Mühlen mahlen langsam auf Capri und so will niemand ausser Augenzeuge Rizzi daran glauben, dass es nicht einfach ein Unfall, sondern ein Mordanschlag war. Er nimmt die Ermittlungen trotz Gegenwind auf, und als bald darauf jemand angegriffen wird, ist allen klar, dass da mehr dahinter steckt.

Enrico Rizzi würde am liebsten alleine ermitteln und schickt Antonia Cirillo nur auf Botengänge. Das ist ihr zu langweilig und so macht sie es Rizzi nach und ermittelt auf eigene Faust, quasi parallel. Beide finden einiges über die betroffenen Familien heraus, alles könnte ermittlungsrelevant sein. Am Ende sind sie auf der richtigen Spur.

"Bittersüsse Zitronen" hat mich unterhalten, ich habe den Band zügig ausgelesen.

Doch mit einem spannenden Krimi kann dieser zweite Capri-Krimi-Band nicht mithalten. Als leichter Spannungsroman mit viel lokalem Flair kann diese Story durchgehen, aber halt nicht wirklich als Krimi.

Das Ende hat mich enttäuscht, obwohl ich es so ähnlich geahnt habe und es im realen Leben wohl ganz oft solche Fälle von rivalisierenden Familien gibt. Und wäre bei denen kein Rizzi in der Nähe, würden sie einfach als Unfall abgehakt und nie nachgeforscht, was tatsächlich dahinter stecken könnte.

Was mich auch sehr störte, war, dass Rizzi und Cirillo kaum miteinander gesprochen haben. Es las sich, als wären einfach beide von sich aus am selben Fall interessiert, aber würden sich kaum kennen. Die beiden sind wahrlich kein Dreamteam, und das liegt nicht an ihrem unsympathischen Vorgesetzten. Nach dem ersten Band dachte ich, die beiden Einzelgänger hätten sich zusammen gerauft. Doch dem war nicht so.

Der erste Band hörte sich vielversprechend an, doch dieser zweite Band konnte meine Erwartungen nicht erfüllen und deshalb werde ich einen allfälligen dritten Teil wahrscheinlich nicht mehr lesen.

Fazit: Es ist zwar ein unterhaltender Roman, aber leider weder spannend noch wirklich interessant.
3.5 Punkte.

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