Aussagekräftig, aber da fehlt was
Der Duft von SommerregenTania Schlies "Die Kirschen der Madame Richard" hat mir gut gefallen, ebenso einige ihrer Bücher, die unter dem Pseudonym Caroline Bernard geschrieben sind. Deshalb nahm ich mir vor, auch die anderen Romane ...
Tania Schlies "Die Kirschen der Madame Richard" hat mir gut gefallen, ebenso einige ihrer Bücher, die unter dem Pseudonym Caroline Bernard geschrieben sind. Deshalb nahm ich mir vor, auch die anderen Romane von Tania Schlie zu lesen. Begonnen hab ich mit dem Roman mit dem schönsten Cover, "Der Duft von Sommerregen".
Darin geht es um Single-Frau Lena, die eigentlich ganz glücklich mit ihrem Leben wäre, wenn ihr nicht immer die Frage nach ihrem Zivilstand gestellt würde. Manchmal wünschte sie sich zwar schon, sich wieder zu verlieben. Aber dafür müsste erst mal wieder ein interessanter Mann auftauchen.
Und dann sind da plötzlich zwei interessante Männer in ihrem Leben. Jonas, der Autohändler, ein erfolgreicher und witziger Mann, mit dem es nicht langweilig wird. Und Georg, der Klavierspieler in ihrer Nachbarschaft, der sehr spontan sein kann, aber meistens zurückhaltend ist. Doch halt: da ist noch der dritte Mann in ihrem Leben, Lenas Chef, Walter Cordes.
Lenas Leben spielt sich nun hauptsächlich zwischen dem ersten und dem letzten der oben genannten Männern ab. Tagsüber liebt sie ihre interessante Arbeit bei Herr Cordes, der seine Sammlung gerne in einem Museum wissen würde. Abends Jonas. Aber Lena macht sich Sorgen um ihren Chef, der immer gebrechlicher wird. Schafft sie es, die Zukunft seiner Sammlung zu sichern bevor es Walter Cordes schlechter geht?
Mir gefiel gut, dass die Protagonistin mit über 40 Jahren Single ist - und von mir aus hätte sie es auch bleiben können, das wäre mal ein anderes Ende für einen Liebesroman. Aber es zeigt auch, dass die grosse Liebe immer gefunden werden kann, sie vielleicht erst kommt, wenn man gar nicht damit rechnet oder sie vielleicht bereits näher ist, als man sich vorstellen kann.
Der Titel "Der Duft von Sommerregen" macht Sinn und bald ist klar, was er bedeutet. Kleinigkeiten, die jemandem wichtig sind, sollten von dem, der diese Person liebt, verstanden werden. Zum Glück merkt Lena dies, bevor es zu spät ist. Das Ende ist stimmig, es kam nur sehr, sehr abrupt.
Der Roman ist gut und interessant geschrieben, aber durch die vielen Probleme, die sich durch die ganze Geschichte ziehen, fühlt es sich an, als ob ein bedrückender Schleier darüber liegt. Leider hat die Story es nie geschafft, diesen Schleier wegzuziehen und konnte mich deshalb nicht vollständig in ihren Bann ziehen.
Fazit: Eigentlich eine wichtige und aussagekräftige Geschichte, der das gewisse Etwas fehlt.
3.5 Punkte.