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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2019

Von A nach E

heimelig
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Die kurze Geschichte über Nelly hat mich angelacht - ich habe bereits einige Altersheimromane gelesen (zum Beispiel die schwedische dreiteilige Rotwein-für-drei-alte-Frauen-Serie von Minna Lindgren, die ...

Die kurze Geschichte über Nelly hat mich angelacht - ich habe bereits einige Altersheimromane gelesen (zum Beispiel die schwedische dreiteilige Rotwein-für-drei-alte-Frauen-Serie von Minna Lindgren, die irisch-französische Version von Judy Leigh oder etwas weiter gespannt der deutsche Mauersegler von Christoph Poschenrieder) und war auf die Schweizer Variante gespannt.

Schnell war ich in der Geschichte drin und konnte die Abneigung gegen das Altersheimessen und gegen weitere dortige Gepflogenheiten, die leider Gottes oft real sind, absolut nachvollziehen.

Ich konnte Nellys Entschluss - nicht in Trudis Einlegerwohnung zu leben - total verstehen, nicht aber, dass sie freiwillig ins Altersheim zieht. Für das Heim ist sie doch noch zu jung und vor allem zu zwäg beieinander. Aber ich verstehe, es brauchte dies für den Plot, zudem beruht die Hintergrundgeschichte auf Erlebnisse von Frau Imbodens Mutter.

Der Plot ist witzig, wie auch der Schreibstil von Bianca Imboden. All die Reisen und Begegnungen, die sie Nelly zukommen lässt, sind charmant und mit viel Humor wiedergegeben. Wer kann sich schon vorstellen, in zwanzig, dreissig oder vierzig Jahren auf einmal gerne und absolut freiwillig Putzlappen zusammen zu legen?

Trotz viel Amüsement gehen aber auch die lebenswichtigen, ernsten Fragen nicht vergessen: Liebe im Alter? Demenz? Sterbehilfe? Wie mit der unliebsamen Verwandtschaft umgehen?

Wie Nelly haben mir die Szenen beim Essen im Altersheim fast am Besten gefallen, natürlich mal abgesehen vom Ende des Romans. Ihre Gspännli wurden gut dargestellt, die Nörgeltante hatte ihre Auftritte genauso wie der durch Zeitungen und Radio bestens informierte Mann und und und...

Fazit: Eine heimelige und lässige kleine Tour de Suisse - lasst euch überraschen.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Der rote Briefkasten ist zurück

Mörder unbekannt verzogen
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Im zweiten Band der Serie um Briefträgerin Daphne Penrose, die im hübschen Fowey in Cornwall angesiedelt ist, bekommt David Goodall eine komische Nachricht von der Dorflehrerin Florence Bligh - er solle ...

Im zweiten Band der Serie um Briefträgerin Daphne Penrose, die im hübschen Fowey in Cornwall angesiedelt ist, bekommt David Goodall eine komische Nachricht von der Dorflehrerin Florence Bligh - er solle sie an einem bestimmten Steg abholen und Doktor Finch warnen. David ist beunruhigt und nimmt deswegen Hafenmeister Francis Penrose mit. Leider kommen sie zu spät, Florence ist tot.

Etwa zeitgleich wird Daphne von einem Mountainbikefahrer böswillig angerempelt, und später wird auch Doktor Finch tot aufgefunden. Kommt dazu, dass sich Daphnes Freundin Linda sehr komisch verhält. Ist das nur Zufall oder hängen die Vorfalle alle irgendwie zusammen?

Wer der den ersten Band gelesen hat, weiss, dass DCI James Vincent andere Vorlieben hat, anstatt richtig und ausgiebig zu ermitteln. Wie gut, dass die Penroses gut in Fowey vernetzt sind und so viel mehr erfahren als Vincent, und sich auch nicht mit dem erstbesten möglichen Täter zufrieden geben. Ich mag das Ermittlerpaar, die durch ihre Berufe in der Gegend gut bekannt sind und von allen geschätzt werden.

Ich mochte schon den ersten Band und bin auch schnell dem zweiten Teil verfallen. Viele Geheimnisse werden enthüllt, der Autor Thomas Chatwin macht es spannend. Dann lässt er uns Leser noch mit einem witzigen Cliffhanger schadenfreudig zurück - wer sich da nicht auf Band 3 freut, dem ist nicht zu helfen.

Am Ende des Buches hat Thomas Chatwin einige Ausflugsorte in Cornwall aufgelistet. "Mörder unbekannt verzogen" gehört deshalb wie auch der erste Band unbedingt in den Koffer bei einer Cornwall-Reise.

Fazit: Gelungene unterhaltende und humorvolle Krimi-Unterhaltung.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Auch im Sommer erfrischend zu lesen

Winter im kleinen Brautladen am Strand
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Obwohl mir Band 1, "Der kleine Brautladen am Strand", wegen Poppys ewiger Plauderei nicht gefiel, griff ich zum zweiten Band. Die Idee mit dem Brautmodeladen gefällt mir und Sera fand ich im ersten Band ...

Obwohl mir Band 1, "Der kleine Brautladen am Strand", wegen Poppys ewiger Plauderei nicht gefiel, griff ich zum zweiten Band. Die Idee mit dem Brautmodeladen gefällt mir und Sera fand ich im ersten Band schon sehr interessant und geheimnisvoll - ich wollte mehr über sie erfahren.

Seras Schwester Alice heiratet. Alice plant ihre Hochzeit bereits seit drei Jahren aufs genaueste. Doch zwei Wochen zuvor kann sie ihre Arbeit nicht liegen lassen und beauftragt Alice, die Vorbereitungen der beiden Trauzeugen zu beobachten und zu helfen.

Schnell wird klar, dass vieles nicht so machbar ist wie Alice das gerne hätte. Sera muss nun viel organisieren, zusammen mit dem einen Trauzeugen Quinn. Ein Womanizer, der nur zu oft verpeilt ist. Sera hingegen muss ihr Rückzugsort, ihr Atelier, verlassen und ihm unter die Arme greifen. Sie ist hin- und hergerissen von Quinn. Aber der zweite Trauzeuge Johnny macht einen Strich unter Quinns Vorhaben und mischt sich die ganze Zeit ein. Sera ist genervt, denn Johnny und sie kennen sich von früher. Damals hätte mehr draus werden können, aber Johnny hat sich nicht mehr gemeldet. Er ist also genau der richtige, der über Quinns Unzuverlässigkeit lästert.

Neben dieser Dreiecksgeschichte geht es aber immer noch um die Hochzeitsvorbereitungen, die sehr turbulent ablaufen. Ausserdem fehlt auch kurz vor der Hochzeit noch der Bräutigam, das Hochzeitskleid passt nicht mehr und und und... Alle stehen kurz vor dem Verrücktwerden, doch die Hochzeit muss über die Bühne gebracht werden.

Dieses Mal ist es Jane Linfoot gelungen, eine schlüssige Geschichte zu verfassen, die mir gefiel. Sera ist ein toller Charakter. Stimmig wird ihr Leben erzählt, nicht nur ihr Liebesleben, auch die bisher schwierige Schwester-Beziehung wird geklärt.

Poppy hält sich hier angenehm zurück, redet zum Glück nur das Nötigste. So wie sie hier daherkommt, ist sie mir viel sympathischer als im ersten Band. Rafe und die Feuerwehrmänner springen auch hier wieder überall ein, wo Hilfe benötigt wird und auch Jess beweist, wieso ihr kleiner Brautladen so erfolgreich ist.

Wer mit dem ersten Band nicht klar kam, so wie ich, dem kann ich den zweiten Band empfehlen. Auch wenn man mit pompösen Hochzeitsgeplane nichts anfangen kann, liest sich die Story doch locker und lustig weg.

Ein bisschen Cottage, ein bisschen englisches Herrenhaus - für alle ist was da.

Fazit: Ein turbulenter Weihnachtsroman, der auch im Sommer total erfrischend ist.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Ein emotionaler Fall für Isabelle

Madame le Commissaire und der tote Liebhaber
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Der Klappentext verrät es bereits - Bürgermeister Thierry überlebt den sechsten Band nicht. Ich war schon ein wenig geschockt, als ich das las. Ein zentraler Charakter, der aus der Serie geworfen wird. ...

Der Klappentext verrät es bereits - Bürgermeister Thierry überlebt den sechsten Band nicht. Ich war schon ein wenig geschockt, als ich das las. Ein zentraler Charakter, der aus der Serie geworfen wird. Das ist fast ein wenig so, wie wenn bei TV-Serien Schauspieler, die die Serie verlassen wollen, verunfallen oder ermordet werden.

Madame le Commissaire, Isabelle Bonnet, ist auch geschockt. War Thierry doch längere Zeit ihr Geliebter. Alles in diesem Band dreht sich um die Frage, wer Thierry auf dem Gewissen hat. Natürlich hat auch Balancourt wieder einen kleinen Auftrag für Isabelle parat.

"Madame le Commissaire und der tote Liebhaber" kommt eher gemütlich als spannend daher, gerade wenn man als aufmerksamer Leser schnell merkt, in welche Richtung Isabelle und Apollinaire eigentlich ermitteln sollten. Trotzdem wurde ich gut unterhalten, mich störte nur folgendes wirklich:

Gegen gelegentliche französische Ausrufe habe ich nichts, aber etwas dagegen, wenn mit französischen Begriffen nur so um sich geworfen wird, wie in diesem sechsten Band. Wenn man der Sprache mächtig ist, liest man beides hintereinander, einmal auf französisch, einmal auf deutsch - das nervt, weil es hier die ganzen 352 Seiten hindurch so geht.

Es empfiehlt sich, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da jeder Fall auf den anderen aufbaut. Einiges aus den ersten Bänden wird zwar am Anfang wiederholt, was für Neueinsteiger hilfreich sein kann, dennoch bleiben ihnen viele Wissenslücken. Für treue Leser, die die Serie seit dem ersten Band an verfolgen, ist solch eine Zusammenfassung nicht notwendig.

Fazit: Ein sehr emotionaler Fall für Isabelle Bonnet - gut, aber die viel zu oft verwendeten französischen Begriffe sind unnötig.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Es wird brenzlig

Je kälter die Asche
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Ende des dritten Bandes hat es mit Sam und Mags endlich geklappt. Doch ihr Besuch bei ihm in Oxford verläuft nicht so wie geplant und Mags vermisst zudem Rosehaven.

Wieder zurück zu Hause erfährt sie ...

Ende des dritten Bandes hat es mit Sam und Mags endlich geklappt. Doch ihr Besuch bei ihm in Oxford verläuft nicht so wie geplant und Mags vermisst zudem Rosehaven.

Wieder zurück zu Hause erfährt sie von einem Gartenbau-Wettbewerb. Auf dem stillgelegten Geländer einer Zinnmine soll ein Besucher-Garten eröffnet werden. Kaum weiss Mags davon, hat sie tolle Ideen und beschliesst, sich anzumelden. Hilfe wird ihr auch gleich angeboten - von einem zurück gezogen lebenden Mann, der noch nicht so lange in Rosehaven wohnt und dessen Identität Mags noch überraschen wird.

Plötzlich brennt es in der alten Mine, eine Leiche wird gefunden. Und auch die Wettbewerbsteilnehmer leben gefährlich. Wer in Drabstock will verhindern, dass das Areal für Besucher zugänglich gemacht wird? Mags beginnt nachzuforschen, ein wenig sogar im Auftrag der Polizei, doch wer sie kennt, weiss, dass Mags sich nicht immer an die Auflagen hält.

"Je kälter die Asche" an sich ist stimmig und interessant und lädt zum Miträtseln ein.

Es hat nichts mit dem Fall an sich zu tun, der kommt nämlich gut ohne Sam aus. Aber mich störte, dass ein Vorfall, der ihn betrifft, hätte diskutiert werden müssen, damit die Sache in Oxford Sinn macht. Leider blieb die Erklärung aus.

Ich freue mich bereits auf den vierten Teil, in dem dann hoffentlich endlich die Geschichte um Mags Mutter erzählt wird.

Fazit: Ein gefährlicher, aber schlüssiger dritter Fall für Mags Blake.
4 Punkte.