Profilbild von Talisha

Talisha

Lesejury Star
offline

Talisha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Talisha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2020

Grossartig erzählt

Leas Spuren
0

Da ich im vorherigen Roman der Autorin, "Das geheime Lächeln", Mühe mit der Protagonistin hatte und mir auch einige andere Dinge nicht so gefielen, war ich umso mehr auf "Leas Spuren" gespannt - auch hatte ...

Da ich im vorherigen Roman der Autorin, "Das geheime Lächeln", Mühe mit der Protagonistin hatte und mir auch einige andere Dinge nicht so gefielen, war ich umso mehr auf "Leas Spuren" gespannt - auch hatte ich ein bisschen Angst, dass es mir wieder nicht hundertprozentig gefallen würde. Meine Befürchtungen betreffend "Leas Spuren" waren zum Glück aber umsonst, wie sich ganz schnell herausstellte.

In zwei Zeitebenenen erzählt Bettina Storks ihre neue Geschichte, die wieder in Paris und in Deutschland spielt. So wird 2016 die in Stuttgart lebende Marie unerwartet zur Teilerbin - sie erbt von dem ihr unbekannten Victor Blanc zusammen mit dessem Enkel Nicolas eine Wohnung in Paris, jedoch angeknüpft daran ist der Fund eines Gemäldes. Alle sind überrascht, doch bald wird klar, dass Victor Blanc Maries Grosstante Charlotte Schneider gekannt haben muss.

Charlotte lebte im Jahr 1940 in Paris, doch wo sie arbeitet und was sie machte, das weiss niemand so genau. Was Victor mit Charlotte zu tun hatte, ist auch keinem aus seiner Familie bekannt. Historikerin Marie und Journalist Nicolas forschen gründlich in der Vergangenheit von ihren Verwandten nach, damit sie auch das unbekannte Bild aufspüren können, denn sonst verfällt ihr Erbanteil. Ob sie den wirklich wollen, wissen sie selbst noch nicht.

Obwohl ich betreffend dem verschollenen Bild eine Vermutung hatte, die dann auch zutraf, war die Lektüre von "Leas Spuren" total spannend. Gut, dass noch Ferien waren, so konnte ich bis spät Nachts lesen!

Wunderschön erzählt die Autorin wie Charlotte durch Victor Paris kennen lernt und wie genau Charlotte die Situation in Deutschland beobachtet. Es war so ein bisschen ein Blick von aussen, obwohl sie ja mitten drin war. Das Schicksal ihrer Nachbarn und Bekannten zu verfolgen, war sehr traurig und berührend. Ebenso das tragische Los der Bewohner der Rue Oberkampf und der Rue Saint-Maur.

In diesem Roman steht die Kunstszene von Paris in der Nazizeit und die Résistance im Vordergrund. Wenn man in den Medien vom damaligen Kunstraub hört, findet man es zwar ungeheuerlich was da alles passierte. Wenn man es aber in eine Geschichte verwoben erzählt bekommt, so wie hier in "Leas Spuren" ist man einfach nur entsetzt und betroffen.

Dieser Roman ist hervorragend und detailliert recherchiert, besticht durch tolle Charaktere und einer unglaublich spannenden Geschichte auf knapp 500 Seiten, von denen keine einzelne langweilig ist oder unnötig wäre. Die Story wird auch Lesern gefallen, die nicht so gerne Romane über die Nazizeit lesen, denn "Leas Spuren" beinhaltet alles im genau richtigen Mass.

Fazit: Enorm fesselnder Roman, grossartig erzählt von Autorin Bettina Storks, den man unbedingt lesen muss.
5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2020

Das Leben der Hotelgäste

Das kleine Glück am Weihnachtsabend
0

Als ich "Das kleine Glück am Weihnachtsabend" sah, dachte ich, es handle sich um einen netten Weihnachtsroman. Umso überraschter war ich, als ich merkte, dass dabei die Lebensgeschichten der aktuellen ...

Als ich "Das kleine Glück am Weihnachtsabend" sah, dachte ich, es handle sich um einen netten Weihnachtsroman. Umso überraschter war ich, als ich merkte, dass dabei die Lebensgeschichten der aktuellen Hotelgäste erzählt wird, und weshalb sie gerade jetzt zwei oder mehr Tage in der Sugar Loaf Lodge verbringen. Sie alle werden schönere Weihnachtstage haben als erhofft. Auch die Mistelzweige vom Cover kommen am Ende zum Einsatz.

Ein roter Faden ist zwar gegeben und die Grundgeschichte mit dem angeblichen Geist des Hotels fand ich ganz nett. Mir waren aber die vielen Gäste-Geschichten zu viel, auch wenn die Autorin immer wieder Verbindungen schafft.

Durch die vielen Lebensgeschichten empfand ich es nicht als typischen Weihnachtsroman - er endet einfach an Weihnachten - und denke, man kann den Roman das ganze Jahr über lesen.

Sheila O'Flanagans Schreibstil gefällt mir. Auch wenn ich von diesem Roman etwas ganz anderes erwartet habe, werde ich ihre anderen Bücher, wovon eins auf meinem SuB wartet ("Helle Nächte am Meer"), sicher noch lesen.

Fazit: Anders als erwartet, stellenweise zu langatmig (einen halben Punkt Abzug deswegen), aber dennoch gut geschrieben.
3.5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2020

So schön das Cover, so nervig die Protagonistin

Liebe geht durch den Garten
0

Das Cover ist ein Eye Catcher, eins der schönsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Da war ich natürlich auch neugierig auf den Inhalt. Garten-Romane mag ich und so dachte ich, diese Schrebergarten-Geschichte ...

Das Cover ist ein Eye Catcher, eins der schönsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Da war ich natürlich auch neugierig auf den Inhalt. Garten-Romane mag ich und so dachte ich, diese Schrebergarten-Geschichte könnte was für mich sein.

Doch der Roman beginnt schon mal recht schräg. Die Protagonistin Anna ist eine Nervensäge, sie verhält sich einfach - Entschuldigung - saudoof.

Anna hat viel zu tun mit ihrer Arbeit als Illustratorin und ihren beiden Söhnen. Der Sommer steht vor der Türe und die Bauarbeiter ebenso. Die Renovationsarbeiten im Haus sind laut, das zehrt logischerweise an den Nerven.

Als Anna einen Bericht über Gärten liest, kommt sie auf die Idee, sich selbst einen zu mieten. Ohne viel zu überlegen, macht sie sich auf die Suche und findet auch bald einen. Und auch jetzt: ohne zu überlegen, was mit einem Schrebergarten alles auf sie zukommt, unterschreibt sie den Vertrag. Völlig blauäugig!

Leider geht es so weiter, und so zieht sich das vom Anfang an bis fast ganz zum Schluss durch den Roman. Sei es Annas Verhalten gegenüber ihrer Vermieterin gleich am Anfang oder kurz darauf, als Anna ihr Velo im Gebüsch versteckt, nur damit der Präsident des Schrebergartenvereins nicht sieht, dass sie nicht Auto fährt.

Da hilft es auch nichts, dass ihre Gartennachbarn eigentlich ganz nett sind, und sich darunter sogar ein nettes männliches Exemplar befindet, Paul, mit dem Anna sich mehr als nur Gartenarbeit vorstellen kann. Doch als auch Sabine um ihn buhlt, kommt es zum Hahnen, bzw. Hühnerkampf...

Ich mag solche Protagonisten einfach nicht und dann könnte die Geschichte drumrum noch so gut sein, man kann sie einfach nicht geniessen, weil da immer die nervige Prota rumspaziert.

"Liebe geht durch den Garten" hat gute Ansätze, konnte mich aber aufgrund der Hauptfigur mit ihren übertriebenen Handlungen nicht überzeugen. Nur das Cover liebe ich nach wie vor.

Der Schreibstil ansonsten war angenehm und ich kann mir vorstellen, einen weiteren Roman der Autorin zu lesen. Nur bitte dann mit einem Protagonist, bei dem es einen nicht die Fingernägel einrollt.

Fazit: Ohne die naive Protagonistin wäre die Geschichte wohl ganz nett.
3 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2020

Wind, Liebe und andere Schwierigkeiten

Windstärke Liebe
0

Schon länger bin ich auf die Romane von Jana Lukas aufmerksam geworden - ich gestehe, aufgrund der Cover. Aber auch der zweite Blick auf die Inhaltsangabe lohnte sich.

Drei Romane hat Jana Lukas bereits ...

Schon länger bin ich auf die Romane von Jana Lukas aufmerksam geworden - ich gestehe, aufgrund der Cover. Aber auch der zweite Blick auf die Inhaltsangabe lohnte sich.

Drei Romane hat Jana Lukas bereits bei Heyne veröffentlicht, "Windstärke Liebe" ist ihr neuestes Schreibwerk. Und das hab ich zuerst gelesen.

Die Geschichte um Clara, die sich zeitgleich um ihre Grossmutter kümmern möchte und ihre jüngere Schwester aufs Auge gedrückt bekommt, hat mir gut gefallen.

Clara reist also gezwungenermassen mit der stark pubertierenden Sophie an den Bodensee. Clara kümmert sich um Sophie, um die im Spital liegende Grossmutter Charlotte, deren Haus, deren Katze und deren Zitronenbaum. Ausserdem um sich selbst, denn sie braucht dringend einen Job - zum Glück findet sie bald einen, wenigstens eine Sorge weniger. Nur findet sie in dem ganzen Chaos keine Ruhe und keine Inspiration für ihre eigene Goldschmiede-Kollektion.

Charlottes Nachbar Justus erschreckt Clara zwar gleich am ersten Abend, doch langsam freunden sich die beiden an. Auch Sophie würde in Anton einen gleichaltrigen Freund finden, wenn sie es zulassen würde, aber Sophie zickt gehörig rum. Ihr hätte ich gehörig den Kopf gewaschen, denn Clara ist nicht ihr Feind. Im Gegenteil: Clara macht, dass es allen so gut wie möglich geht und verdient auch das Geld, das Sophie zum Leben braucht. Bis Sophie das merkt, Charlotte wieder zuhause ist, die dritte Schwester Lena von ihren Ideen überzeugt, Justus Familienprobleme gelöst werden und auch Clara endlich wunschlos glücklich und wieder inspiriert ist, vergehen kurzweilige und schnell zu lesende 400 Seiten.

Toll finde ich die Szenerie am Bodensee. Er kommt in der Literatur viel zu kurz und sollte öfters Schauplatz sein. Der Bodensee verleiht der Story ein Sommerferien-Feeling und wird von den Protagonisten rege für Aktivitäten genutzt.

Man könnte natürlich kritisieren, zickige Pubertierende und kranke Omas in einem Roman zu verbraten, sei keine neue Idee. Stimmt, das ist es nicht. Aber die Kunst besteht darin, aus 0815-Situationen etwas Neues zu machen und diese Geschichten so zu schreiben, dass sie eben herausstechen und weder langweilen noch allzu nervende Figuren beinhalten. Genau das ist Jana Lukas in "Windstärke Liebe" gut gelungen.

Ich freue mich, nun auch bald die beiden anderen Romane der Autorin zu lesen. "Windstärke Liebe" macht auf jeden Fall Lust dazu.

Fazit: Diese schöne und gut unterhaltende Geschichte hab ich sehr gerne gelesen.
4 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.01.2020

Im Märchenland

Land of Stories: Das magische Land - Eine düstere Warnung
0

Ich mag die "Land of Stories"-Bücher und freute mich, endlich den den dritten Band in der Hand zu haben und die interessante Geschichte, in der allerlei Märchenfiguren auftauchen, zu lesen.

Nachdem Alex ...

Ich mag die "Land of Stories"-Bücher und freute mich, endlich den den dritten Band in der Hand zu haben und die interessante Geschichte, in der allerlei Märchenfiguren auftauchen, zu lesen.

Nachdem Alex Bailey sich im letzten Band dazu entschlossen hat, im Märchenland zu bleiben, und Conner mit ihrer Mutter und seinem Stiefvater zurück in die Anderswelt gereist ist, hat er von der Schulleiterin eine einmalige Chance bekommen: Er darf mit ihr und ein paar anderen Schülern nach Deutschland reisen!

Denn in der Freien Universität Berlin hat man eine Zeitkapsel gefunden, in welcher drei bisher völlig unbekannte Märchen der Brüder Grimm waren. Auf einer Veranstaltung werden diese Märchen zum ersten Mal erzählt. Dabei findet Conner heraus, dass das Märchenland von einer grossen Gefahr bedroht wird. Er versucht seine Schwester Alex zu kontaktieren und erreicht schliesslich Mutter Gans.

Danach gelangt Conner durch ein Portal in die Märchenwelt und merkt, dass die Grande Armée aus Napoleons Zeiten das magische Land übernehmen will. Gemeinsam müssen sie alle versuchen, das Land der Märchen vor seiner grössten Katastrophe zu schützen.

Dieser dritte Band der "Land of Stories"-Serie ist gut und spannend geschrieben, und hat wie die zwei vorherigen Bände echtes Suchtpotenzial und ein wunderschönes Cover.

Die Hauptfiguren konnten mich auch in "Eine düstere Warnung" wieder begeistern: Alex, weil sie schlau ist und ein grosses Herz hat, und Conner, weil er so witzig ist und mich immer wieder zum Lachen bringt.

Fazit: Sehr spannend, man kann nicht anders, als um alle zu bangen und zu hoffen, es möge bitte, bitte gut ausgehen. Ich bin schon mega gespannt auf den nächsten Band.
5 Punkte.

Rezension von @buacherherz (13 Jahre alt)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere