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Veröffentlicht am 30.10.2023

Wem gehört Monroe Manor?

Highland Happiness - Das Herrenhaus von Kirkby
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Normalerweise beginne ich Reihen immer mit Band 1. Auch bei der "Highland Happiness"-Reihe hatte ich dies eigentlich vor, doch aufgrund Zeitmangel hab ich mit Band 3, "Das Herrenhaus von Kirkby", begonnen.

Ich ...

Normalerweise beginne ich Reihen immer mit Band 1. Auch bei der "Highland Happiness"-Reihe hatte ich dies eigentlich vor, doch aufgrund Zeitmangel hab ich mit Band 3, "Das Herrenhaus von Kirkby", begonnen.

Ich konnte mir aber schnell vorstellen, was, oder eher wer in den ersten beiden Bänden eine Rolle spielte, und freue mich auch schon, diese Geschichten bald zu lesen und mehr über diese Personen zu erfahren.

Die Charaktere fand ich alle sehr sympathisch, angefangen von den beiden Protagonisten Ainslee über Paul zu deren Familienangehörigen und Freunden.

Thematisch ist dieser Band dem Thema "Eltern" gewidmet. Paul steht zwischen seiner eigentlichen Familie, in der er aufgewachsen ist und seiner neuen grossen Familie, da erst kürzlich heraus gekommen ist, dass er der Sohn von Marlin Fraser, dem Besitzer von Monroe Manor ist. Ainslee hat kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, da sich diese kaum um Ainslee gekümmert hat, und nähert sich auch erst jetzt langsam wieder an.

Historiker Paul, der gerade nach Kirkby gerufen wurde, um die Geschichte seiner "neuen" Familie zu erforschen, trifft auf Ainslee und freundet sich mit ihr an. Schuld daran sind vor allem ihre Hunde, beides Pudel, die Gefallen aneinander haben. Pudeldame Ivy und Pudel Jules tun sich diesbezüglich leichter als ihre Besitzer. Paul ist nämlich bald im Clinch, da das Gerücht herum geht, dass Ainslee die wahre Erbin von Monroe Manor sein könnte.

Während Paul sich an das Leben in Kirkby gewöhnt, sorgen die Hunde für einige Aufregung - und auch für sehr humorvolle Szenen. Ebenso als eine Wahrsagerin Ainslee etwas prophezeit, das sie nicht ernst nimmt und nur darüber lacht. Dabei ahnt die Leserschaft bereits, dass das Gesagte auch auf die eine oder anderer Weise eintreffen wird. Dennoch sorgt die Autorin zusätzlich noch für weitere Überraschungen, was die Lektüre sehr kurzweilig und unterhaltsam macht.

Ich hab mich in Kirkby wohl gefühlt und freue mich auf weitere Besuche. Die Lovestory ging mir aber zu zügig voran und auch das Ergebnis von Pauls Forschung wurde mir zu schnell abgehakt. Da fehlte mir etwas.

Fazit: Ein eigentlich schöner Wohlfühlroman, bei dem mir am Ende vieles zu schnell ablief.
3.5 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Zu viele Köche verderben den Brei

Die Erfindung des Lächelns
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Ein Krimi rund um den Raub der Mona Lisa im Louvre anno 1911 hörte sich interessant an. Doch ich war sehr schnell ernüchtert, schon nach den ersten Seiten. Ich hielt durch bis zu Seite 100 und überflog ...

Ein Krimi rund um den Raub der Mona Lisa im Louvre anno 1911 hörte sich interessant an. Doch ich war sehr schnell ernüchtert, schon nach den ersten Seiten. Ich hielt durch bis zu Seite 100 und überflog den Rest nur noch.

Am meisten Mühe hatte ich mit dem Schreibstil von Tom Hillenbrand in diesem Kriminalroman. Der liegt mir nicht, es wirkt aufgesetzt und macht keine Lust weiter zu lesen. Zudem sind es viel zu viele Personen, die irgendeine Rolle spielen und somit unzählige Handlungsstränge. Das sollte wohl Spannung erzeugen, für mich war das Gegenteil der Fall: ich empfand das wahnsinnig langweilig.

Ein toller Titel zusammen mit einem eigentlich interessanten Thema - der Raub der Mona Lisa - reicht halt nicht aus, um daraus eine fesselnde oder zumindest interessante Story zu machen.

Fazit: Zu viele Köche verderben den Brei - zu viele Charaktere in einem Krimi ebenfalls.
2 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Die Zuhörerin

Hör auf dein Herz, auch wenn es stolpert
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Während Floriane sich noch vom Kater von ihrer Party zum 50. Geburtstag erholt, verlässt ihr Ehemann sie von einer Minute auf die andere - beziehungsweise schmeisst er sie aus der Wohnung. Tags darauf ...

Während Floriane sich noch vom Kater von ihrer Party zum 50. Geburtstag erholt, verlässt ihr Ehemann sie von einer Minute auf die andere - beziehungsweise schmeisst er sie aus der Wohnung. Tags darauf verliert Floriane ihren Job. Und nun?

Die Wohnsituation klärt sich zum Glück schnell, doch beruflich könnte es besser laufen. Ihr Vorstellungstermine laufen ins Leere hinaus. Ihre ehemaligen Arbeitskollegen kommen auf eine gute Idee, auf die sich Floriane nur testweise einlässt: zuhören auf Bezahlung. Bald stellt sich heraus, dass dies nicht nur ihren Kunden und Kundinnen gut tut, sondern auch ihr.

Dass sich tatsächlich jemand in ihrer Agentur meldet, hätte auch ich nicht gedacht. Doch Floriane hat Erfolg und schlussendlich hat sich nicht nur ihr Leben, sondern das vieler anderer auch positiv verändert.

Heike Abidi baut einige Verbindungen - und im Falle des neuen Nachbars Verwechslungen - ein, die Spass machen und für ein kurzweiliges Lesevergnügen sorgen. "Hör auf dein Herz, auch wenn es stolpert" hat mich gut unterhalten und oft auch zum Schmunzeln gebracht.

Dennoch haben mir andere Bücher der Autorin besser gefallen. Während ich mich an andere Romane der Autorin noch bestens erinnere, merke ich, dass ich ohne meine Notizen keine grosse Ahnung mehr hätte, um was in diesem Roman geht. Etwas, das in Erinnerung bleibt, ist leider ausgerechnet die Szene, als Florianes Ex ihr kaum Zeit gibt, um nach so vielen Ehejahren die gemeinsame Wohnung zu verlassen. Diese Vorgabe fand ich reichlich unglaubwürdig. Der Rest der Geschichte ist dann aber mehrheitlich stimmig.

Fazit: Kurzweiliges Lesevergnügen, das aber nicht allzu lange in Erinnerung bleibt.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Ein extra Buch und ein Anhänger

Frau Komachi empfiehlt ein Buch
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Eine junge Frau, die vom Dorf in die Stadt zieht; ein junger Mann, der kurz vor dem Burnout stand und den Job gewechselt hat; eine Frau, die aufgrund ihrer Mutterschaft im Job zurück gestellt wird und ...

Eine junge Frau, die vom Dorf in die Stadt zieht; ein junger Mann, der kurz vor dem Burnout stand und den Job gewechselt hat; eine Frau, die aufgrund ihrer Mutterschaft im Job zurück gestellt wird und zwei weitere Personen, die den Weg in den Gemeindesaal, in dem die Bibliothek untergebracht ist, finden. Dort arbeitet neben Praktikantin Nozomi Morinaga die Bibliothekarin, Frau Komachi.

"Frau Komachi empfiehlt ein Buch" ist in etwa alles, was Frau Komachi in diesem Roman tut. Sie ist nicht die Hauptfigur, um die sich alles dreht. Es sind die Personen, die zu ihr in die Bibliothek kommen und ein oder mehrere Bücher ausleihen - und dazu von der fast immer nur hinter der trennenden Pinwand sitzenden Frau Komachi immer noch ungefragt ein zusätzliches Buch erhalten. In dem Sinne verbindet Frau Komachi die Geschichten. Auf den ersten Blick ist es somit mehr eine Kurzgeschichtensammlung als ein Roman mit einer geraden Handlung. Doch mit der Zeit gibt es Verbindungen zwischen den Figuren und auch über Frau Komachi erfährt man immer mehr.

Leider wird Frau Komachi sehr negativ aufgrund ihrem Äusseren dargestellt: immer wieder, nicht nur einmal - das ging mir total durch den Strich. Ich hab mir überlegt, deswegen einen Stern abzuziehen, lasse es aber bei 4 Sternen, denn bis auf diese sehr verletzende und absolut unnötige Darstellung hat mir dieser Roman gut gefallen.

Manchmal braucht man im Leben einen kleinen Anstupser, wenn man selbst unschlüssig oder noch nicht mutig genug ist, die eingeschlagene Richtung zu wechseln. Auch wenn dies in diesem Roman auf die ruhige, japanische Art gemacht wird, können wir uns hier in Europa etwas davon abschauen. Vielleicht haben wir keine Bibliothekarin in unserer Nähe wie Frau Komachi, aber vielleicht andere Personen, die ähnliches für uns tun und denen wir bisher nicht zugehört haben. Auch diese Personen kommen in "Frau Komachi" vor.

Im Frühling habe ich "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" gelesen, auch ein Buch, das in Japan spielt und eine Buchhandlung laut Titel eine Rolle spielt, mir hat jenes nicht so gut gefallen, da ich wohl v.a. andere Erwartungen hatte und es dort nur etappenweise um die Buchhandlung geht. Hier hab ich auch etwas anderes erwartet, ein Roman mit Frau Komachi als Protagonist, aber mir gefiel die Story trotzdem viel besser als die andere, da das Verbindende das "richtige" Buch für die "richtige" Person ist. Wie Frau Komachi das macht, bleibt ihr Geheimnis. Man kann es Menschenkenntnis nennen, es ist aber keineswegs irgendwie übersinnlich - falls allfällige Leser*innen deswegen Bedenken haben, ob sie zu dem Roman greifen sollen oder nicht.

Fazit: Erst war ich skeptisch, dann hat mir "Frau Komachi" doch gut gefallen - bis auf ihre Darstellung gibt es uneingeschränkte 4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Kein Wunder

Ist es nicht ein Wunder, dass es uns gibt?
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Da ich die älteren Bücher von Jostein Gaarder liebe, freute ich mich darauf, sein neuestes Werk zu lesen. Ich erwartete nicht, gleich stark begeistert zu sein, wie ich beim Lesen von "Sophies Welt" oder ...

Da ich die älteren Bücher von Jostein Gaarder liebe, freute ich mich darauf, sein neuestes Werk zu lesen. Ich erwartete nicht, gleich stark begeistert zu sein, wie ich beim Lesen von "Sophies Welt" oder "Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort" gewesen war, aber eine bestimmte Grunderwartung war schon da: dass mir auch "Ist es ein Wunder, dass es uns gibt?" gefällt. Nicht mehr und nicht weniger.

Leider war es schlussendlich viel weniger. Die Frage, die der Titel stellt, beantwortet Gaarder gar nicht so recht. Vielmehr schlägt er einen grossen Bogen von der Frage, ob es unsichtbare Dinge gibt - vielleicht sogar einen Gott - zu der Frage nach der eigenen Identität, ob wir ein gutes Leben führen bis hin zum Thema Liebe und/oder Zufall. Schlussendlich ist die Quintessenz dieses Buches aber nur "Hebt Sorge zum Planeten".

Das Buch ist eigentlich ein Brief mit vielen Kapiteln. Ein Brief an Gaarders Enkel und alle, die ihn lesen. Die Lektüre dieses Buchbriefes fand ich sehr ermüdend. Ganz oft dachte ich, dasselbe hatte ich doch schon einige Seiten zuvor gelesen. Ein Aufbau und ein roter Faden soll laut ihm vorhanden sei, doch mich erreichten viele seiner Gedankengänge nicht. Und der zwar gute, aber sich stetig wiederholende Appell zum Klimaschutz, macht aus einem Text noch lange kein Werk, an das man sich wirklich (und schon gar nicht gerne) zurück erinnert.

Fazit: Mich konnte das Buch nicht abholen, es gab mir keine neuen Fragen oder Gedankengänge, die mich während der Lektüre umtrieben. Ziemlich spannungsarm und leider nichts Neues unter der Sonne.
3 Punkte.

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