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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2017

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt

Glücklich wie ein Däne
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Trotz hoher Steuerbelastung und lang andauernder Dunkelheit gehören die Dänen seit Jahrzehnten zu den glücklichsten Menschen auf der Welt. In diesem Buch werden ihre 10 Geheimnisse für ein glückliches ...

Trotz hoher Steuerbelastung und lang andauernder Dunkelheit gehören die Dänen seit Jahrzehnten zu den glücklichsten Menschen auf der Welt. In diesem Buch werden ihre 10 Geheimnisse für ein glückliches Leben ans Licht gebracht.

Nach der Lektüre dieses kleinen Büchleins kann ich nur sagen: Ich wünschte, ich wäre in Dänemark geboren worden. So wie die Autorin das Land beschreibt, scheint es genau das zu sein, was mir am meisten entsprechen würde.
Die 10 Geheimnisse der Dänen werden von der Autorin immer einfühlsam und mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt, ohne dabei wertend oder aufdringlich zu erscheinen. Damit folgt sie ganz dem dänischen Gebot der Bescheidenheit.

Der dänische Ansatz scheint eine gesellschaftliche Alternative zu sein, von der auch einige andere Länder inklusive Deutschland vermutlich profitieren würden, auch wenn ich jetzt schon die Schreie des Entsetzens höre ob dieser Aussage („Fast 60 % Steuer?! Niemals!!!“). Mich hat es auf jeden Fall zum Nachdenken bewegt.

Einzig die Verlagsarbeit habe ich zu kritisieren. Mir scheint, es wäre praktisch gewesen, wenn noch einmal jemand über den Test und die Formatierungen gelesen hätte, bevor es in den Druck ging. Und wie immer finde ich den Preis für ein Buch mit dieser Seitenzahl einfach zu teuer.

Anregend und charmant präsentiert Malene Rydahl die kleinen Eigenheiten der Dänen, die dazu führen, dass sie so zufrieden mit ihrem Leben und ihrer Gesellschaft sind.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Fragen über Fragen, aber keine Antwort in Sicht

Smoke
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England, Ende des 19. Jahrhunderts. Eine Welt, in der ein besonderes Phänomen um sich greift: Jede Bosheit, Unaufrichtigkeit oder Lüge manifestiert sich als Rauch, der unkontrollierbar dem Körper entweicht. ...

England, Ende des 19. Jahrhunderts. Eine Welt, in der ein besonderes Phänomen um sich greift: Jede Bosheit, Unaufrichtigkeit oder Lüge manifestiert sich als Rauch, der unkontrollierbar dem Körper entweicht. Nur Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, wagen es, die Gesetze des Rauchs zu hinterfragen. Sie stoßen auf ein düsteres Komplott aus Willkür, Macht und Unterdrückung und müssen schon bald um ihr Leben fürchten … (Klappentext)

Mir scheint, ich sollte wieder Abstand von Büchern nehmen, die in irgendeiner Form stärker beworben oder in den Himmel gelobt werden. Denn die Realität sieht doch so aus: Die meisten davon sind schlecht. Genau wie „Smoke“.

Wo fange ich am Besten an? Dieses Buch hat keinen roten Faden, die Motivation der Charaktere wird nicht ersichtlich, die wichtigsten Fragen werden nicht beantwortet (wo kommt der Rauch her?) und die Liebesstory wirkt erzwungen und aufgesetzt. Dem Buch wäre es besser ergangen, wenn diese gar nicht erst eingeflochten worden wäre.

Aber von Anfang an. Auch nach dem Beenden des Buches ist mir nicht klar, was die Charaktere angetrieben hat. Angefangen von Charlie und Thomas über Livia bis hin zu Lady Naylor. Auch ihre Erklärung dazu hat es mich nicht wirklich klarer sehen lassen. Außerdem zieht sich die ganze Handlung dermaßen, dass ich schon nach 20 0 von den 600-irgendwas Seiten bereit für das Ende war. Es fehlt ein spürbarer Spannungsbogen.

Auch konnte mir keiner der Charaktere näher kommen, sie bleiben nicht greifbar und ihre Motivation unklar. Selbst der „Bösewicht“ präsentiert sich blass und sein Antrieb unverständlich. Sein ganzes Selbst wirkt gekünstelt und als Mittel zum Zweck.

Absolut überflüssig ist diese Dreiecksbeziehung zwischen Thomas, Charlie und Livia. Sie dient keinem ersichtlichen Zweck, bringt die Handlung nicht voran und wirkt völlig deplatziert. Auch ist die Wandlung in Livias Verhalten nicht nachvollziehbar.

Die meisten spannenden Fragen bleiben am Ende offen, wie zum Beispiel wo der Rauch wirklich herkommt, wenn es eine Zeit davor gab. Das ist doch die Frage, die einen umtreibt, denn wenn man wüsste, was den Rauch erzeugt hat, könnte man ihn entfernen.

Mein Fazit: 600 Seiten verschwendete Lesezeit. Dreiviertel des Buches waren ein reiner Kampf gegen den Schlaf und die Langeweile. Zurück bleiben Fragezeichen und eine unbestimmte Verwirrung, um was es in diesem Buch überhaupt gehen sollte.

Veröffentlicht am 07.04.2017

„ … sondern erlöse uns von dem Bösen.“

NOW Du bestimmst, wer überlebt.
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Ein Mann streunt durch dichte Wälder, immer auf der Flucht vor herannahenden Drohnen, die seinen Tod bedeuten können. Sein Name ist Spark. Noch vor Kurzem wurde sein Leben von dem intelligenten Algorithmus ...

Ein Mann streunt durch dichte Wälder, immer auf der Flucht vor herannahenden Drohnen, die seinen Tod bedeuten können. Sein Name ist Spark. Noch vor Kurzem wurde sein Leben von dem intelligenten Algorithmus NOW geregelt, und Spark hatte alles: Gesundheit, Sex, Nahrung. Doch dann entdeckte er, was hinter dem Tod seines Vaters steckt. Wie gefährlich die Allmacht NOWs ist. Und dass die Frau, die er liebt, verstoßen wurde – dorthin, wo jeden Tag das nackte Überleben auf dem Spiel steht. Damit beginnt Sparks Kampf. Für die Zukunft der Welt. Für die Liebe seines Lebens. (Klappentext)

Beim Lesen ist mir plötzlich dieser Teil des Vaterunser im Kopf herumgeschwirrt, obwohl ich nicht im Geringsten religiös bin. Und das nicht mal im Bezug auf die Geschichte. Ich wollte einfach nur, dass es endlich vorbei ist. Nach etwa einem Viertel des Buches hatte ich schon völlig den Überblick verloren, welches Kapitel wann und mit wem spielt und warum da passiert, was passiert. Zu diesem Zeitpunkt war mir auch schon klar, wer wen hintergehen würde und wie die Geschichte endet. Getäuscht habe ich mich nicht.

Nicht einmal den Schreibstil finde ich überragend. Der Autor verfängt sich ständig in irgendwelchen Nebensächlichkeiten, die zumindest mich überhaupt nicht interessieren, wie z. B. der eindrücklichen Schilderung, wie Rupert ein Stück Salami zwischen seinen Zähnen heraus zupft. Wen interessiert das? Die einzelnen Kapitel wirken künstlich in die Länge gezogen und vermitteln doch kaum relevante Fakten.

Eine wirkliche Charakterentwicklung findet auch nicht statt, sie sind alle blass und austauschbar. Keiner hat es mir wirklich angetan, nicht einmal die elektronische Assistentin Georgia, die ich einfach nur absolut übertrieben fand.

Das Einzige, was positiv herausstach, war die Erwähnung der Spiele Deus Ex und Mass Effect irgendwann am Anfang des Buches, aber das ist alles.

Ich bin froh, dass es zu Ende ist. "NOW" ist mit Abstand eines der langweiligsten und schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe und ich bereue es wirklich, es in die Hand genommen zu haben.

Veröffentlicht am 17.03.2017

„Die Dinge, die von Bedeutung sind.“

Der Kuss der Lüge
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Die 17-jährige Lia ist stur – und eine Prinzessin. Als sie ohne ihre Zustimmung mit einem ihr unbekannten Prinzen verheiratet werden soll, läuft sie von zu Hause weg und verdingt sich fortan als Schankmädchen. ...

Die 17-jährige Lia ist stur – und eine Prinzessin. Als sie ohne ihre Zustimmung mit einem ihr unbekannten Prinzen verheiratet werden soll, läuft sie von zu Hause weg und verdingt sich fortan als Schankmädchen. Eines Tages betreten zwei Fremde ihre Schankstube, jeder mit seinen eigenen Motiven, und schnell fühlt sich Lia zu beiden hingezogen. Aber sie kann nicht vor ihrem Schicksal fliehen.

Schon die Leseprobe hatte mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Lia ist eine eigenwillige und starke Persönlichkeit, die sich nicht den Mund und ihre Ansichten verbieten lässt. Das gefällt mir so gut an ihr. Nicht nur Lias Charakter lässt sich während des Buches gut fassen, auch zu den anderen findet man schnell Zugang. Sie wachsen einen ans Herz, weil sie nicht nur eindimensional sind – auch die „Bösen“ nicht.
Ein wenig blass bleibt für mich die Welt, in der die Geschichte spielt. Man erfährt nicht soviel, und bleibt doch manchmal leicht verwirrt zurück. Diese Verwirrtheit beschränkt sich leider nicht nur auf die Topographie, sondern auch auf die beiden männlichen Hauptcharaktere. Ich habe ungefähr das halbe Buch gebraucht, um mir zu merken, wer wer war – irgendwann hatte ich es auch raus. Doch während dem Lesen habe ich mir des Öfteren ein Personenverzeichnis oder einen kleinen Hinweis im Text erwünscht, wer nochmal wer war. Auch die Zwischenkapitel mit den Erzählungen waren für mich einfach nur verwirrend und ich frage mich immer noch, was sie dem Leser eigentlich sagen sollten. Hoffentlich wird deren Inhalt im Verlauf der Geschichte klarer.
Ein Kritikpunkt, der aber nicht zu Lasten der Bewertung geht, da die Autorin nichts dafür kann, ist die Karte am Ende. Ich habe das E-Book gelesen und auf der Karte fast nichts erkennen können, da sie viel zu hell war und die Kontraste gefehlt haben. So etwas ärgert mich maßlos.

Im Mai soll schon der zweite Teil kommen und ich gestehe, ich bin sehr neugierig. Was nicht zuletzt auch an dem zugegebenermaßen sehr gemeinen Cliffhanger am Ende des Buches liegt, den ich sehr verwünscht habe.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Aufregend und prickelnd

Hot Chocolate - Promise
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Das ausschweifende Liebesleben seiner Ziehtochter Lisa geht Freddy langsam aber sicher gegen den Strich. Damit endlich wieder ein bisschen Ruhe einkehrt, soll Lisa ausziehen und im Penthouse über seiner ...

Das ausschweifende Liebesleben seiner Ziehtochter Lisa geht Freddy langsam aber sicher gegen den Strich. Damit endlich wieder ein bisschen Ruhe einkehrt, soll Lisa ausziehen und im Penthouse über seiner Bar Hot Chocolate eine WG gründen. Leider hat Lisa keine Freundinnen, die mit ihr dort einziehen wollen, und so sucht Freddy die Kandidatinnen selbst aus: die zurückhaltende Kate, das lebenslustige Surfergirl Jill und die schlagfertige Medizinstudentin Ava. Vier junge, völlig unterschiedliche Frauen in einer WG? Das verspricht emotional, sexy und wild zu werden.
In »Hot Chocolate – Promise« wird endlich verraten, wie die vier Ladies sich kennenlernen und die legendäre WG gründen. (Klappentext)


„Pomise“ ist genau wie die vorher erschienen Episoden wieder ein sehr schön geschriebener erotischer Roman. Dabei schafft es die Autorin immer, dass es sich niemals vulgär anfühlt oder liest. Allerdings hat unsere deutsche Sprache leider nur wenige gut klingende Begriffe für Intimitäten – entweder sind sie fachlich oder negativ besetzt. Doch trotz dieser Herausforderung liest sich das Buch ganz wunderbar.
Dabei kommen auch die Protagonisten nicht zu kurz – auf die ein oder andere Weise. Man erfährt endlich mehr darüber, wie die vier Mädels sich getroffen haben und welche eigenen Geschichten sie mitgebracht haben. Jede von ihnen hat einen für das Genre ungewöhnlich tiefen und authentischen Charakter, der auch die Szenen außerhalb jeglicher Action lesenswert macht.

Mir hat die Vorgeschichte der Ladies auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Geschichten aus dem Hot Chocolate.