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Tallianna

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

Das Vermächtnis, das man hinterlässt

Schwarze Jagd
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Kapitän Darian Frey wird weiterhin vom Pech verfolgt. Zwar ist niemand aus seiner Crew mehr erschossen worden, aber die Aufträge laufen schlecht. Zudem schlittert er zunehmen in eine Sinnkrise hinein. ...

Kapitän Darian Frey wird weiterhin vom Pech verfolgt. Zwar ist niemand aus seiner Crew mehr erschossen worden, aber die Aufträge laufen schlecht. Zudem schlittert er zunehmen in eine Sinnkrise hinein. Doch dann wird ihm ein verlockendes Angebot gemacht und wider besseren Wissens nimmt er es an. Plötzlich ist er mittendrin, umzingelt von Verrat, seiner Vergangenheit und blutrünstigen Manen. Ob seine Crew das überlebt?

Wie auch im ersten Band tue ich mich beim zweiten immer noch mit der Genre Einteilung schwer. Nach meinen Begriffen ist es nicht wirklich Sci-Fi, aber auch kein Fantasy. Vielleicht fasse ich die Genres auch zu eng.
Das zweite Abenteuer der Ketty Jay Crew war wie auch im ersten durchzogen von schwarzem Humor, was mir sehr gut gefällt. Stellenweise konnte ich mich nicht mehr halten vor Lachen. Dabei bleiben die Charaktere immer sich selbst treu und handeln stets glaubwürdig.
Persönlich hat mich Darians Fixierung auf seine alte Flamme nur sehr genervt und dafür gesorgt, dass ich dem Buch einen Stern Abzug gebe. Es zieht sich durch das ganze Buch und sorgt für einige dumme Entscheidungen, die aber ganz zu ihm passen. Trotzdem fand ich es übertrieben und enervierend. Ich hätte mir eine andere Motivation gewünscht. Wenn man diesen großen Teil jedoch ausblendet, war die Geschichte, die sich vor dem Leser entfaltet, sehr interessant und man hat einige Zusammenhänge besser begriffen.

Alles in allem ist „Schwarze Jagd“ ein solider Steampunk Roman mit kleinen Schwächen, der jedoch vorzüglich unterhält und Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Piratenabenteuer im hübschen Steampunk Gewand

Piratenmond
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Luftschiffkapitän Darian Frey scheint alles zu haben, was man im Leben braucht: Sein Luftschiff, die Ketty Jay, eine Crew und die meiste Zeit genügend Dukaten um dafür und für Alkohol aufkommen zu können. ...

Luftschiffkapitän Darian Frey scheint alles zu haben, was man im Leben braucht: Sein Luftschiff, die Ketty Jay, eine Crew und die meiste Zeit genügend Dukaten um dafür und für Alkohol aufkommen zu können. Doch das Pech verfolgt ihn ausdauernd. Entweder desertiert seine Crew oder sie wird erschossen. Seine Jobs laufen nicht so, wie sie sollen. Doch das soll sich mit diesem einen Job, der ihm angeboten wird, ändern. Darian ahnt nicht, dass es damit noch viel schlimmer wird und er in die politischen Intrigen von Vardia hineingezogen wird.

Es ist nicht leicht, dieses Buch einem Genre zuzuordnen. Ich habe es als Sci-Fi gekauft, musste jedoch feststellen, dass es „nur“ auf einem Planeten spielt und die Luftschiffe in dem Sinne nicht weltraumfähig sind. Im Internet habe ich das Buch entweder unter Fantasy als auch unter Sci-Fi gefunden. Es ähnelt ein wenig der TV-Serie „Firefly“, für alle, die diese kennen, ist jedoch kein Abklatsch. Welches Genre es letztendlich ist, ist mir egal, da ich mit diesem Buch bestens unterhalten worden bin!

Die Charaktere werden am Anfang in das Rennen geworfen, ohne das man zunächst viel über sie erfährt. Aber man ahnt schon, dass jeder von ihnen seinen eigenen Grund hat, warum er auf der Ketty Jay angeheuert hat. Mit geschickt eingestreuten Rückblicken werden dann auch die Geschichten der jeweiligen Personen erzählt und man erfährt mehr über ihre Motivation und ihr Wesen. Alle Charaktere sind für mich logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Besonders Frey reift in dem Buch ungemein, und wo er vorher ziellos durch sein Leben driftete, weiß er am Ende, was er mit seinem Leben anfangen möchte.

Das Augenmerk liegt natürlich auf der „Aufgabe“ der Crew. Auch hier wird lebendig erzählt und man fiebert mit. Und es schmerzt dann sehr, wenn Dinge doch nicht so funktionieren, wie geplant, oder etwas schief läuft.

Es gab nur einen Punkt, der mich persönlich etwas gestört hat, andere mögen darüber anders urteilen. Von der ersten Seite an werden Begriffe wie „Kloms“ (wenn ich es jetzt richtig geschrieben habe) usw. einfach eingestreut ohne zu erklären, was es jetzt ist. Dass es eine Entfernung anzeigt, war mir recht schnell klar, doch es hat bis zum Ende des Buches gedauert, bis ich mitbekam, dass es anscheinend 1000 m sein sollte.

Fazit: Dieses Buch hat einen hohen Unterhaltungswert und ist die richtige Lektüre für zwischendurch. Hochgeistiges darf man hier nicht erwarten, statt dessen ein actiongeladenes Piratenabenteuer in der Luft.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Die Geheimnisse verdichten sich

Schattenschwestern
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Eliza ist es gelungen, ihre Schwester Winter von dem Jägerfluch zu befreien. Allerdings sitzt sie jetzt im Gefängnis und nur ihre Tante Rhona kann ihr helfen. An Mona sind die ständigen Rituale nicht spurlos ...

Eliza ist es gelungen, ihre Schwester Winter von dem Jägerfluch zu befreien. Allerdings sitzt sie jetzt im Gefängnis und nur ihre Tante Rhona kann ihr helfen. An Mona sind die ständigen Rituale nicht spurlos vorüber gegangen. Als sie eine Mitschülerin verprügelt, wird das Ausmaß der schwarzen Magie sichtbar. Noch ist allen nicht klar, dass schon eine weitere Gefahr droht …

Nachdem mich der zweite Teil der Serie nicht ganz so gefesselt hat, ist der dritte Teil im Moment mein Liebster. Die Charaktere kommen mir nicht mehr so total überdreht oder auch unglaubwürdig vor. Ihre Entscheidungen scheinen mir realistischer.

Gerade, dass Liam wieder da ist, gibt der Geschichte für mich zusätzlichen Reiz, ist er doch immer noch mein Lieblingscharakter.

Allerdings finde ich, dass die Eltern von Winter und Eliza eine viel zu passive Rolle einnehmen. Im Prinzip könnte man sie auch ganz streichen, denn sie haben nichts zu sagen und tauchen nur auf, wenn es für die Story von Bedeutung ist.

Insgesamt ist der dritte Roman der Reihe ein unterhaltsames Buch, der deutlich die Neugierde auf den nächsten Teil und die Entwicklungen darin weckt.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Geschwisterliebe – Geschwisterhass

Schattenjagd
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Eliza ist zurückgekehrt, doch das Leben der Familie ist weit von Normalität entfernt. Winter kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihre Eltern auf scheinbar heile Familie machen, während sie aus ...

Eliza ist zurückgekehrt, doch das Leben der Familie ist weit von Normalität entfernt. Winter kann sich einfach nicht damit abfinden, dass ihre Eltern auf scheinbar heile Familie machen, während sie aus unerklärlichen Gründen einen starken Hass auf ihre Schwester empfindet. Es scheint ein Fluch auf ihr zu lasten und Eliza schwört, ihrer kleine Schwester mit allen Mitteln zu helfen, auch wenn sie dabei eine Grenze überschreiten muss.

Trotz der geänderten Untertitel der Serie, führt „Schattenjagd“ doch konsequent die Handlung des ersten Teils fort. Die Personen handeln ihrem Charakter entsprechend. Sogar so sehr, dass ich Lucas jetzt noch weniger mag, als im ersten Band, aber mit ihm werde ich wohl auch nie grün werden.
Schade finde ich, dass die Handlung in meinen Augen zu schnell voranschreitet wird. Mir hätte ein wenig mehr Tiefe und Reflexion in den Charakteren besser gefallen, gerade bei Eliza. Ihren Handlungsstrang fand ich zu schnell abgearbeitet, was zu Lasten ihrer Charakterentwicklung geht.
Auch Winter schaltet mir ein wenig zu schnell von Trotz zu Kooperationsbereitschaft um bzw. findet sich zu schnell mit ihrer Situation ab, ohne überhaupt den Versuch zu machen, zu kämpfen. Ich finde, dass passt nicht so ganz zu ihr.
Bis gegen Ende fehlt mir auch die Entwicklung in Monas Charakter. Sie scheint am Anfang einfach nur da zu sein, weil sie für die Handlung gebraucht wird und erst im letzten Drittel des Buches entwickelt sie auch eine Persönlichkeit bzw. man erhält Einsicht in diese. Dort hätte man mehr herausholen können, z. B. aus ihrer Sicht ihren Alltag in der Schule beschreiben oder eine Sitzung in der Therapie. Mich würde nämlich brennend interessieren, was sie der Therapeutin erzählt, denn die Wahrheit käme ganz sicher nicht so gut an.

Für mich war „Schattenjagd“ ein spannender Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte, auch wenn ich bei der ein oder anderen „dummen“ Entscheidung der Protagonisten am Liebsten meinen Kopf auf den Tisch geknallt hätte. Ich bin gespannt auf Teil 3!

Veröffentlicht am 11.10.2016

Liebe und Hass liegen nahe beieinander

Dear Sister 1 - Schattenerwachen
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Winters Schwester Eliza ist seit einem halben Jahr verschwunden. Doch seitdem ist das Leben für Winter nur besser geworden, denn sie stand immer in Elizas Schatten, obwohl diese ihren Eltern nur Kummer ...

Winters Schwester Eliza ist seit einem halben Jahr verschwunden. Doch seitdem ist das Leben für Winter nur besser geworden, denn sie stand immer in Elizas Schatten, obwohl diese ihren Eltern nur Kummer gebracht hatte. Seit drei Monaten ist sie glücklich mit ihrem Freund Lucas, den sie schon von klein auf liebt. Dann fangen seltsame Ritualmorde an, die kleine Gemeinde, in der Winter lebt, in Schrecken zu versetzen. Und als sie auf der Klassenfahrt in London auch noch ihre vermisste Schwester zu sehen glaubt, bleibt für Winter nichts mehr, wie es einmal war. Etwas Seltsames ist mit Eliza geschehen und Winter muss sich die Frage stellen, ob ihre Schwester überhaupt noch ein Mensch ist.

Eigentlich lese ich keine Krimis bzw. Thriller. Da ich aber schon „Die Bärentöterin“ von der Autorin gelesen habe, und mir dieses Buch super gefallen hat, habe ich nicht gezögert und mich für die Leserunde zu „… ich würde sterben für dich“ angemeldet. Und ich wurde nicht enttäuscht! Die Handlung bleibt durchweg spannend, und ich habe sehr mitgefiebert. Durch die Kapitel der „Anonymen Anruferin“ wird die Neugierde immer wieder entfacht und sehr lange ist man im Zweifel, wer für die Morde jetzt verantwortlich ist.
Obwohl ich finde, dass Winter unüberlegte Entscheidungen trifft, ist ihr Charakter jedoch insgesamt nachvollziehbar und schlüssig, vor allem ihre Abneigung ihrer Schwester gegenüber. Ich denke, wenn nicht alle immer versuchen würden, sie zu bevormunden oder Geheimnisse vor ihr haben würden, dann würde sie auch rationaler reagieren und sich nicht in Schwierigkeiten bringen.
Bei Eliza bin ich zwiegespalten. Einerseits glaube ich ihr, dass sie sich ändern möchte und vor allem, dass sie ihre kleine Schwester beschützen möchte, aber ihre Handlungen sprechen leider nicht für sie. Sie ist sehr egoistisch und fühlt sich immer im Recht. Dazukommt, dass sie nicht einmal vernünftig mit Winter redet, sondern sie nur bevormundet und ihr Dinge verbietet. Dass das nicht funktioniert, erklärt sich ja von selbst.
Im Gegensatz zu einigen anderen Rezensionen, die in Lucas nur ein Möbelstück sehen, glaube ich nicht, dass die Autorin „vergessen hat“, seinen Charakter auszubauen. Er ist einfach so „nett“ und dabei vollkommen selbstgerecht und überheblich. Lucas ist der nette Schwiegersohn von nebenan, der alles richtig macht, dessen Meinung alleine zählt und nach dessen Pfeife getanzt werden muss. Das war zumindest mein Eindruck. In seinem Versuch, Winter zu beschützen (in meinen Augen versucht er eher, alles nach seinem Willen zu lenken), macht er alles noch schlimmer und belügt sie sogar. Sollte man bisher noch nicht meine Abneigung gegen diesen Charakter herausgelesen haben, so sage ich es jetzt: Ich kann Lucas nicht ausstehen! Es geht sogar so weit, dass ich den eigentlichen „Bösewicht“ der Handlung mehr mag, als Lucas.

Auch wenn der Fantasy-Anteil erst gegen Ende deutlich wird, ist der erste Band der „Dear Sister“-Reihe doch sehr lesenswert und packend. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen!