Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Er erzählt die Geschichte von Mercedes, die mit ihrem jüngeren Bruder Felix und ihrer Mutter aus Spanien flieht, da ihr Vater von der Guardia Civil festgenommen wurde. ...
Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Er erzählt die Geschichte von Mercedes, die mit ihrem jüngeren Bruder Felix und ihrer Mutter aus Spanien flieht, da ihr Vater von der Guardia Civil festgenommen wurde. Der Roman beginnt mit der Flucht und erzählt die Geschichte über einen Zeitraum von ca. 15 Jahren. Hier begleiten wir Mercedes, die über die spanische Grenze nach Frankreich flieht, in einem Internierungslager für spanische Flüchtlinge untergebracht wird und wie ihr weiterer Lebensweg verläuft.
Es wird die Geschichte einer Frau erzählt, die allen Widrigkeiten zum Trotz immer wieder ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Es sind sicher nicht immer die klügsten Entscheidungen, die sie hierbei trifft, dennoch ist es eine spannende Geschichte.
Astrid Töpfner versteht es einen Liebesroman vor dem Hintergrund eines düsteren Kapitels der spanischen Geschichte mit vielen historischen Fakten zu erzählen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Geschichte.
Dr. Anton Pirlo ist Strafverteidiger in Düsseldorf. Der Roman beginnt mit seiner Entlassung bei einer großen, namhaften Kanzlei. Zuerst weiß er nicht so genau wie es beruflich für ihn weitergehen ...
Dr. Anton Pirlo ist Strafverteidiger in Düsseldorf. Der Roman beginnt mit seiner Entlassung bei einer großen, namhaften Kanzlei. Zuerst weiß er nicht so genau wie es beruflich für ihn weitergehen soll, doch dann erhält er den Auftrag Marlene von Späth zu verteidigen, die im Verdacht steht ihren Ehemann umgebracht zu haben. Da er keine andere Möglichkeit sieht, gründet er daher eine Wohnzimmerkanzlei. Unterstützt wird er hierbei von Sophie Mahler, einer jungen Rechtsanwältin. Nun lernt man Pirlo nach und nach kennen. Es wird in kurzen Kapiteln von früheren Fällen, seiner Kindheit und Jugend, seiner Studienzeit und seinem beruflichen Werdegang erzählt.
Der Roman springt daher in den Zeiten zwischen dem Beginn der Gründung seiner Wohnzimmerkanzlei im Juli und dem Beginn der Verhandlung im September und gewährt immer wieder Rückblenden seines bisherigen Lebens. Man erfährt daher immer, wie der derzeitige Stand der Verhandlung im September ist und wie die ganzen Ermittlungsergebnisse im Juli und den folgenden Monaten zusammengetragen wurden. Das war jedoch nicht störend, sondern ein interessanter Erzählstil, die den Roman sehr spannend und abwechslungsreich gemacht hat.
Die Person des Pirlo ist sehr interessant, da er bei seinen Ermittlungen manchmal recht ungewöhnliche, unkonventionelle und nicht immer ganz legale Wege geht. Trotzdem sind er und seine Kollegin Sophie Mahler sehr symphatisch. Es war spannend zu lesen, wie sie bei ihrer Verteidigungsstrategie vorgegangen sind und welche Überlegungen und Recherchen sie hierzu angestellt haben. Besonders gut haben mir die Passagen bei der Gerichtsverhandlung gefallen, wie die Zeugen befragt und zu welchen Reaktionen sie herausgefordert wurden und wie die Anklage darauf reagiert hat.
Der Roman ist sehr interessant, da hier eine andere Seite eines "Krimis" dargestellt wird. Er beginnt nämlich dort, wo ein Krimi sonst endet und erzählt den weiteren Verlauf des Strafverfahrens. Hierbei merkt man, dass der Autor selbst Strafverteidiger ist und weiß wovon er schreibt. Ich bin schon sehr auf den nächsten Fall von Pirlo gespannt.
... und den findet man am einfachsten in einer Trauergruppe, denkt sich Summer, Maxis Nichte, die ihrer Tante dabei behilflich sein möchte, einen Mann zu finden. Es sollte am besten einer sein, ...
... und den findet man am einfachsten in einer Trauergruppe, denkt sich Summer, Maxis Nichte, die ihrer Tante dabei behilflich sein möchte, einen Mann zu finden. Es sollte am besten einer sein, der bereits Kinder hat, bei dem jedoch keine störende Exfrau noch mitmischt, also ein Witwer. Summer arbeitet bei Maxi in deren Café, ist manchmal ein wenig chaotisch, immer sehr direkt und steht ihr sehr nahe. Maxi, Anfang 40, ist von der Idee mit der Trauergruppe nicht sehr begeistert, da sie einen toten Ehemann erfinden muss, lässt sich dann aber notgedrungen darauf ein.
Ich empfand Maxi als eine sehr sympathische Protagonistin, die ihr Leben im Griff hat. Sie ist Besitzerin eines gut gehenden Cafés, haderte jedoch mit ihrem Leben, da Manches in ihrem Leben nicht so gelaufen ist wie sie es sich gewünscht hat. Dies wird durch Tagebuchauszüge der 14-jährigen Maxi verdeutlicht, in denen sie von ihrer Lebensplanung und ihren Träumen schreibt. Diese Tagebuchauszüge fand ich immer sehr witzig, da sie in der Naivität einer Vierzehnjährigen geschrieben sind, die das erste Mal unglücklich verliebt ist und daher keine anderen Probleme zu haben scheint. Aber Maxis Leben kommt gehörig durcheinander, da sie in der Trauergruppe zwei interessante Männer kennenlernt und sich dadurch viele witzige und turbulente Szenen ergeben. Die Figuren sind alle sehr gut beschrieben. Besonders Maxis Familie, die sie bei verschiedenen Anlässen trifft, weist viele unterschiedliche und typische Charaktere auf, die man wahrscheinlich in jeder Familie antrifft.
Das Thema, einen Mann in einer Trauergruppe zu suchen, fand ich sehr interessant und war auf die Umsetzung gespannt. Denn einen humorvollen Roman zu schreiben, der sich jedoch mit einer Trauergruppe und Witwern beschäftigt, schien mir nicht einfach. Anne Hertz hat es jedoch geschafft einen leichten, humorvollen Roman zu schreiben, ohne dieses Thema ins Lächerliche zu ziehen. Es geht aber auch darum sein Leben einerseits zu akzeptieren oder es selbst in die Hand zu nehmen und zu ändern, wenn einen etwas daran stört.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass es wieder ein Buch von Anne Hertz gibt und wurde nicht enttäuscht. Man spürt, dass Anne Hertz erwachsener geworden ist, aber trotzdem die Leichtigkeit und den Humor nicht verloren hat. Es ist ein Roman mit viel Witz, vielen unerwarteten Begegnungen und Wendungen und ein wenig Romantik, den ich gerne weiterempfehle.
Eine junge Kunsthistorikerin wird im Picasso-Schloss in einer Picassoausstellung ermordet. Die Ermittlungen führen Pascal Chevrier in die Kunstszene, zu Galeristen, Kunstsachverständigen und in Museen. ...
Eine junge Kunsthistorikerin wird im Picasso-Schloss in einer Picassoausstellung ermordet. Die Ermittlungen führen Pascal Chevrier in die Kunstszene, zu Galeristen, Kunstsachverständigen und in Museen. Auch die Beziehung zu seiner Kollegin Audrey entwickelt sich weiter.
Neben dem sehr interessanten Kriminalfall um die Ermordung der Kunsthistorikerin werden viele Aspekte der Kunstszene und des Kunsthandels näher erläutert. Auch über Pascals Privatleben und das Leben in der Provence mit den schönen Städten und Landschaften wird ausgiebig berichtet. Diese Kombination hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Beschreibung der Landschaft und der provencalischen Städte waren sehr atmosphärisch. Zwischendurch nahm jedoch die Erzählung von Pascals Privatleben ein wenig zu viel Raum ein und der Mordfall rückte sehr in den Hintergrund. Doch zum Ende wurde es zum Glück wieder spannend und die Ermittlungsarbeit mit interessanten Verhören war wieder vordergründig bis zur abschließenden Lösung des Falles.
Fazit: Ein leichter Urlaubskrimi, bei dem sowohl ein spannender Mordfall als auch das Leben in der Provence nicht zu kurz kommt.
Der Roman "Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" von C Pam Zhang beginnt mit den Geschwistern Lucy und Sam, Kinder chinesischer Einwanderer, die ihren toten Vater nach einem chinesischen Ritual beerdigen ...
Der Roman "Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" von C Pam Zhang beginnt mit den Geschwistern Lucy und Sam, Kinder chinesischer Einwanderer, die ihren toten Vater nach einem chinesischen Ritual beerdigen möchten. Die Geschichte spielt zu Zeiten des Goldrauschs in Kalifornien und erstreckt sich über mehrere Jahre und ist eine Art Roadtrip. Sie wird meist aus der Sicht von Lucy erzählt, vieles in Rückblenden. Die Sprache der Autorin ist sehr bildhaft, wortgewaltig und stellenweise schon fast brutal. Wenn z. B. von dem Leben der Familie erzählt wird, kann man sich den Dreck und den Gestank der Hütte, in der sie lebt, sehr gut vorstellen. An anderer Stelle werden wiederum wortgewaltig und liebevoll die Landschaft mit den Hügeln rings um die Goldgräbersiedlungen beschrieben. Aber dieser Roman beinhaltet weitaus mehr als eine Geschichte über Geschwister und deren Beziehung zueinander und zu ihren Eltern. Immer wieder kommt die Frage auf was ein Zuhause bedeutet und wie wichtig die Familie ist. Es ist aber auch ein Auszug aus der amerikanischen Geschichte zu Zeiten des Goldrauschs und des Baus der Eisenbahn, die auf die Situation der Arbeiter und den bestehenden Rassismus gegenüber Immigranten und der indigenen Bevölkerung zu dieser Zeit aufmerksam macht. Gleichzeitig geht es um das Suchen und Finden der eigenen Identität und des Platzes in der Gesellschaft. Ein Roman, der mich von Kapitel zu Kapitel immer mehr überrascht hat.