Profilbild von Tanja_70

Tanja_70

Lesejury Star
offline

Tanja_70 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tanja_70 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2022

Die alte Schule am Starnberger See

Wo dein Herz zuhause ist
0

Da ich von der Mühlenschwestern Trilogie sehr begeistert war, hat mich die Ankündigung des neuen Romans von Jana Lukas sehr gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Felicia muss Wohnungen in ihrer geliebten ...

Da ich von der Mühlenschwestern Trilogie sehr begeistert war, hat mich die Ankündigung des neuen Romans von Jana Lukas sehr gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Felicia muss Wohnungen in ihrer geliebten alten Schule am Starnberger See vermieten, da ihre Tante Leonie gestorben ist und sie die Mieteinnahmen dringend benötigt. Sie schaltet daher eine Annonce in der Zeitung und wird, bevor die Ausgabe erscheint, von Ben, Jule und Lina als neuen Mietern überrumpelt. Zuerst ist sie von dieser Überraschung nicht sehr begeistert, schließt die Drei jedoch schnell in ihr Herz. Jule, Lina und insbesondere Ben helfen ihr aus ihrer Lethargie nach dem Tod ihrer geliebten Tante heraus und wieder am Leben teilzunehmen.
Die Charaktere sind sehr sympathisch und gut beschrieben, wobei ich Ben schon fast als zu perfekt empfand. Ihm fehlten ein wenig die Ecken und Kanten. Insgesamt ergänzen sie sich jedoch sehr gut. Felicia, die in München in einem Steuerbüro arbeitet, deren Leidenschaft jedoch dem Kochen und ihrer Kochschule gilt, Ben, der Landschaftsarchitekt, der ihren Garten in einen Park verwandelt, Jule, die mit ihrem Conciergeservice "Die gute Fee am See" alles bestens organisiert und Lina, die mit ihrem Babysitterservice begabt im Basteln und Dekorieren ist. Sie wachsen schnell zu Freunden zusammen und ergänzen sich bestens. Sehr schön war hierbei, dass Felicia im Laufe der Geschichte an Stärke und Selbstbewusstsein gewinnt.
Der Schreibstil ist flüssig und ich bin nur so über die Seiten geflogen. Besonders gut haben mir die Beschreibungen des Sees, der Räumlichkeiten der alten Schule und des Gartens gefallen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Teil, bei dem Jule im Mittelpunkt steht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2022

Nette Geschichte

Und dann kam das Glück
0

Chloé ist Floristin in der Rue de la Chance in Paris. Es ist eine sehr idyllische Straße und die Besitzer der anderen Läden: ein Kerzendesigner, eine Buchhändlerin, die Besitzerinnen einer Patisserie und ...

Chloé ist Floristin in der Rue de la Chance in Paris. Es ist eine sehr idyllische Straße und die Besitzer der anderen Läden: ein Kerzendesigner, eine Buchhändlerin, die Besitzerinnen einer Patisserie und eines Eisladens sind zu ihren Freunden geworden. Da jedoch das Haus neben dem Blumenladen umgebaut wird, kommt es zu starkem Baulärm und Staub, der Chloés geliebte Pflanzen verschmutzt. Leider fällt es ihr sehr schwer, sich bei dem Bauleiter Ben zu beschweren, da dieser sehr charmant und gutaussehend ist, Chloé jedoch sehr schüchtern. Die Geschichte war sehr nett zu lesen, jedoch schien mir alles ein wenig zu idyllisch. Die Freundschaft der Ladenbesitzer war zwar sehr schön, ob jedoch jeder Ladenbesitzer seinen Laden schließen kann, um Freunden zu helfen, schien mir ein wenig unrealistisch. Auch Chloés Schüchternheit schien mir ein wenig übertrieben. Schließlich ist sie eine Geschäftsfrau, die nicht zu allem schüchtern und freundlich lächeln kann. Ich empfand die Geschichte ein wenig zu "rosarot und überzuckert" und zum Ende hin ging alles auf einmal sehr schnell. Ein netter Roman, der mich jedoch nicht ganz überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 24.06.2022

Ein Krimi und viel Historie

Verhängnisvolle Lügen an der Côte d’Azur
0

Ein befreundeter Richter von Kommissar Duval wird erschossen, woraufhin er zu ermitteln beginnt. Im Laufe seiner Ermittlungen stößt er auf Akten, bei denen es um die Staudammkatastrophe aus dem Jahr 1959 ...

Ein befreundeter Richter von Kommissar Duval wird erschossen, woraufhin er zu ermitteln beginnt. Im Laufe seiner Ermittlungen stößt er auf Akten, bei denen es um die Staudammkatastrophe aus dem Jahr 1959 geht, bei dem über vierhundert Menschen starben. Andere Ermittlungen führen jedoch in die Mafiaszene.
Diese verschiedenen Aspekte versprachen einen spannenden Krimi. Leider geht es in diesem Roman mehr um historische Fakten und das Privatleben des Kommissars, wodurch der Krimi stark in den Hintergrund rückt.
Es war der erste Krimi um Kommissar Duval, den ich gelesen habe und war ein wenig enttäuscht, da die Krimihandlung und die Ermittlungen aufgrund der ausführlichen historischen und privaten Erzählungen sehr in den Hintergrund gerückt ist. Sehr gut hingegen hat mir jedoch der Schreibstil gefallen und dass viel über das französische Leben erzählt wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2022

Ein Mädchen, das den Weg aus dem Elend sucht

So reich wie der König
0

So reich wie der König
Sarah ist eine Französin, die mit ihrer Mutter in einem Elendsviertel in Casablanca lebt. Sie geht noch zur Schule, hat jedoch als einziges Ziel, diesem Elend zu entfliehen. Hierzu ...

So reich wie der König
Sarah ist eine Französin, die mit ihrer Mutter in einem Elendsviertel in Casablanca lebt. Sie geht noch zur Schule, hat jedoch als einziges Ziel, diesem Elend zu entfliehen. Hierzu fällt sie den Plan sich einen reichen Mann zu suchen und ihn zu heiraten. Ihr gutes Aussehen ermöglicht es ihr daher sehr leicht junge Männer kennenzulernen und sie weiß sehr früh ihren Körper für ihre Zwecke einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Als ihr ein Freund sagt, Driss, der Sohn eines Fabrikbesitzers sei „so reich wie der König“, fasst sie daher den Entschluss, ihn zu heiraten, um ein sorgenfreies Leben führen zu können.
Auch wenn Sarah sehr abgebrüht, manchmal auch naiv, wirkt und ich mich erst ein wenig in die Geschichte einlesen musste, wurde sie mir zum Ende hin immer sympathischer. Man erfuhr immer mehr von ihrem Leben und erlebte im Laufe des Romans eine Wandlung. Sie ist sicher für ihr Alter eine starke Persönlichkeit und sehr selbstbewusst. Vor allem versucht sie für ihre Ziele zu kämpfen, wenn auch mit merkwürdigen Mitteln, und möchte vor allem raus aus dem Elendsviertel, in dem sie mit ihrer Mutter lebt.
Auch wenn ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen musste, passte er sehr gut zu den Protagonisten. Ich konnte mir Sarahs Wohnung ebenso gut vorstellen, wie die mondänen Häuser Casablancas. Es wird viel über das Leben der Reichen und Armen im Casablanca der 90er Jahre erzählt und die Stimmung dieser Zeit und der Gegensätze der Stadt eingefangen.
„So reich wie der König“ ist ein Roman, auf den man sich einlassen muss. Mir hat er sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2022

Vier Schwestern und eine exzentrische Mutter

Sommerschwestern
0

Die vier Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen folgen der Einladung ihrer Mutter Henriette nach Bergen an der holländischen Küste, wo sie früher gemeinsam ihre Sommerferien verbrachten. Früher ...

Die vier Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen folgen der Einladung ihrer Mutter Henriette nach Bergen an der holländischen Küste, wo sie früher gemeinsam ihre Sommerferien verbrachten. Früher bedeutet in diesem Fall während ihrer Kindheit und Jugend und bevor ihr Vater an ebendiesem Urlaubsort tödlich verunglückte. Daraufhin war keine der Schwestern mehr dort. Die Schwestern treffen mit Freude, aber auch ihren Problemen, seien es berufliche, private oder eben auch mit ihren Problemen untereinander und mit ihrer Mutter, in Bergen ein, wo ihre Mutter mit einer besonderen Überraschung auf sie wartet.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Schwestern erzählt, wobei jede aus ihrem jetzigen Leben, aber auch aus ihrer Vergangenheit und der Erinnerung an ihre Eltern und die gemeinsamen Urlaube in Bergen berichtet. Hierbei steht insbesondere Yella im Mittelpunkt, die mit ihrem Mann und ihrer Mutter und deren Verhältnis zueinander einige unausgesprochene Probleme hat.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und die Schwestern waren mir alle sehr sympathisch. Die Mutter mochte ich jedoch nicht so gerne, da sie einerseits ihre Liebe zu ihren Töchtern bekundete, jedoch nur um sie kurze Zeit später wieder zu kritisieren. Insbesondere Yella hatte sehr darunter zu leiden. Im Verlauf des Romans konnte ich die Mutter zwar ein wenig besser verstehen, viel Sympathie konnte sie bei mir jedoch aufgrund ihres exzentrischen Verhaltens nicht erhalten. In dem Roman werden sowohl die eigenen Probleme der Schwestern als auch die untereinander erzählt, jedoch geschieht dies auf eine leichte und unterhaltsame Art, wodurch auch ernste Themen nie dramatisiert werden. Auch der Flair Hollands mit der rauen Nordsee und den vielen Delikatessen kommt hierbei nicht zu kurz. Zuletzt haben die Schwestern jede auf ihre Art etwas aus der Reise für sich, ihre Gegenwart und ihre Zukunft gelernt.

Fazit: Ein Sommer-Wohlfühlroman mit Tiefgang.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere