Jonata & Tristan ♥
Das Auge von Licentia"Auch wenn alles andere erfriert, die Brennnessel überlebt selbst die kältesten Temperaturen. So ähnlich bist du auch."
(S. 107)
Meine Meinung:
Bereits zu Anfang lernen wir Jonata und Tristan kennen. ...
"Auch wenn alles andere erfriert, die Brennnessel überlebt selbst die kältesten Temperaturen. So ähnlich bist du auch."
(S. 107)
Meine Meinung:
Bereits zu Anfang lernen wir Jonata und Tristan kennen. Sie leben in einer vollkommen anderen Welt, wie wir sie heute nicht kennen, und doch spielt es in der heutigen Zeit. Das Witzige daran ist, sie leben in einer Sendung und wissen es nicht einmal. Die ganze Welt kann ihnen beim Leben zuschauen, jeden ihrer Geheimnisse wissen, jede Handlung nach verfolgen. Dabei ist Jonata erst 15 Jahre alt. Sie hatte gedacht, ihr Leben sei ganz normal, wie das der Anderen Kinder, bis sie auf Tristan trifft, auf den sie gar nicht treffen durfte und schlagartig ändert sich alles in Licentia und auch im Wolfsbannerdorf, wo Tristan gemeinsam mit Wölfen lebt. Denn er ist ein Wolfsbanner. Sie verlieben sich recht schnell ineinander und merken auch recht schnell, dass sich irgendwas in Licentia faul ist. Doch auf dem Weg, dies herauszufinden, geraten sie selbst in Gewissenskonflikte und merken, dass sie selbst ein großes Geheimnis dieser Welt sind.
Ich war mir beim Lesen sehr unschlüssig, wie ich Jonata und Tristan beurteilen sollte. Denn in einigen Momenten, wenn beide jeweils in ihrem Dorf sind und ihre Pflichten erfüllen, machen sie den Eindruck, als wären sie sehr viel älter als 15 oder 16 Jahre. Doch gemeinsam sind sie wie ein kleines Liebespärchen und die Sprache machte mich etwas misstrauisch. Tristan verhält sich jedoch ihr gegenüber wie ein richtiger Gentleman, macht im ersten Eindruck ihrer Begegnung sogar den Anschein, als sei er einer von den "Bad Boys", doch recht schnell legt sich dieser Gedanke wieder.
Jonata ist eine sehr mutige und starke Persönlichkeit, nicht zuletzt deshalb, dass sie in ihrem Dorf als einziges Mädchen Jagen, Schießen und Rennen kann, wie kein Junge und demnach auch so erzogen wird.
Die Handlung hat mir zu Anfang sehr gut gefallen. Ich finde die Thematik ist einfach unglaublich gut überlegt. Diese Art von Geschichte hatte ich bisher nicht so gelesen. Und vor allem, war ich sehr gespannt, was die Autorin daraus gemacht hatte. Natürlich steht hier auch die Liebesgeschichte von Jonata und Tristan im Mittelpunkt, dennoch spielt die modernisierte Außenwelt eine große Rolle, in der die Menschen besessen von einer Sendung sind, sodass sie sich reale Menschen beim Lesen zuschauen und nicht genug davon bekommen. Ein großes Statement der Autorin an die Leser, aber auch an die ganze Welt.
Dennoch konnte mich die Handlung zum Ende hin nicht sonderlich überzeugen. Ich habe mehr Spannung und mehr Tiefe gehofft, kritische Worte aufgrund der Überwachung wären angebracht gewesen verpackt in einer Geschichte, was jedoch nicht kam. Es gibt zwar eine Überraschung zum Ende hin, die ich so nicht erwartet hatte, dennoch konnte mich der Verlauf nicht vollständig begeistern.
Der Schreibstil hat mir jedoch wirklich sehr gut gefallen. Er ist einfach gehalten, gut lesbar und der Schreibstil ändert sich, je nachdem in welcher Perspektive erzählt wird. Natürlich sprechen Menschen im Mittelalter vollkommen anders als in der Gegenwart, vor allem in einer modernisierten Welt. Aber auch Unterschiede zwischen den einzelnen Dörfern ist erkennbar. Dies hat mich sehr gut gefallen!
Fazit:
Ein schöner Anfang der Geschichte, die sehr großes Potenzial hat, da sie uns alle etwas angeht, jedoch wurde dieses Potenzial nicht ganz ausgenutzt. Sollte es ein weiteren Band geben, würde ich es wahrscheinlich nicht lesen wollen!
Es bekommt dementsprechend 3,5 von 5 Krönchen!