Drei Leseratten, allesamt so wie man sie sich vorstellt – blass, nicht all zu sportlich oder stark aber sehr intelligent erhalten von ihrer Lieblingsbibliothekarin, der etwas „schrulligen“ Frau Müller-Liebelein ...
Drei Leseratten, allesamt so wie man sie sich vorstellt – blass, nicht all zu sportlich oder stark aber sehr intelligent erhalten von ihrer Lieblingsbibliothekarin, der etwas „schrulligen“ Frau Müller-Liebelein ein Buch geliehen, dass ihnen einmal aus einer verzwickten Situation helfen könnte. Und diese kommt schneller als die drei Freunde es sich vorstellen können. Auf ihrer Flucht vor ein paar Kindern, die sie gerne drangsalieren springen sie in das Buch und befinden sich in der Welt von Robin Hood. Doch wie kommt man da wieder raus? Denn schließlich will jeder von den drei Kindern gerne wieder nach Hause.
So beginnt eine abenteuerliche Geschichte, in der drei ziemlich schlaue Kinder einem etwas „verpeilten“ Robin Hood zu dem Ruhm verhelfen müssen, für den dieser bis heute bekannt ist.
Ein ganz nettes Kinderbuch für ein paar sehr witzige Lesestunden, denn die Handlung um einen Robin Hood, der zu Beginn so gar nicht der Held der Armen und Schwachen ist gestaltet sich unterhaltsam und mit einer gewissen Portion Humor. Jungen Lesern gefällt das bestimmt.
Das einzige, was ich nicht so ganz verstanden habe (vielleicht bin ich ja zu alt dafür) – warum lautet der Titel ‚Retter der verlorenen Bücher‘? Das Buch war doch nie verloren, zu keiner Zeit.
Die nicht zu langen Kapitel und die recht großen Zeilenabstände sollten es fortgeschrittenen Lesern nicht zu schwer machen, in das Buch einzutauchen.
Lian fühlt sich nicht zu jung, um nach der zweiten, der magischen Waffen zu suchen. Und dieses Mal weiht er seine beiden Freunde von vornherein ein. Doch um einen Anhaltspunkt zu finden müssen die Kinder ...
Lian fühlt sich nicht zu jung, um nach der zweiten, der magischen Waffen zu suchen. Und dieses Mal weiht er seine beiden Freunde von vornherein ein. Doch um einen Anhaltspunkt zu finden müssen die Kinder nach Bara-Cuda, der Hafenstadt der Insel. Dort begegnen sie dem Perlentaucher Randi und einer sehr eigenen alten Dame. Können diese bei der Suche nach Fukiya helfen? Und was machen eigentlich die Tiger Ninjas?
Meinem Sohn konnte es gar nicht schnell genug gehen, so fesselnd fand er dieses Abenteuer. Die Geschichte hatte wieder einmal alles, was sein Jungenherz höher schlagen ließ – Spannung, Abenteuer und eine gehörige Portion an leichtem Witz und Spaß. Die Mischung kam bei ihm gut an. Richtig mitgenommen wurde er diesmal nicht allein von der Geschichte um Fukiya selbst. Nein, auch die ganzen familiären Zusammenhänge um Lians Herkunft hatten ihn begeistert. Wer hätte nicht die Mutter der Hüterdrachen zur Oma?
Die Zeichnungen von Marek Bláha gefielen wieder uns beiden sehr gut. Und auch Schreibstil sowie Kapiteleinteilung sind wie im ersten Band überzeugend altersgerecht.
Und jetzt noch ein Punkt, der mir als Mutter sehr gut an dieser Reihe gefällt. Wer sich dem Klischee der Ninjas widmet weiß, dass es um Geheimnisse und Action und Gewalt geht. Das tut es auch in diesem Kinderbuch – aber total kreativ.
Geheimnisse: Klar, die ganze Geschichte um die magischen Waffen ist ja mytisch.
Action: Muss sein, sonst wäre es langweilig.
Gewalt: Geht streng genommen meist mit Action Hand in Hand und kommt hier ganz eng betrachtet auch vor. Aber, und das kann ich gar nicht genug betonen – wer richtig liest, dem wird auffallen, dass Gewalt nicht mit Gegengewalt oder Brutalität entgegnet wird, sondern dass in den beiden bisher erschienenen Bänden immer eine kreative und weitestgehend gewaltfreie Lösung herangezogen wird.
Und das ohne pädagogischen Zeigefinger! So kann es gerne in den folgenden Bänden weiter gehen.
Es gibt von uns eine ganz klare Lesempfehlung für abenteuerliche und atemberaubende Lesestunden.
Die Geschichte der Familie Altendieck beginnt in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert. Zu einer Zeit, als auch die Stadt Bremen noch von der typischen Ständestruktur geprägt war. Handel hatte in der Stadt ...
Die Geschichte der Familie Altendieck beginnt in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert. Zu einer Zeit, als auch die Stadt Bremen noch von der typischen Ständestruktur geprägt war. Handel hatte in der Stadt in der Regel das höhere Gewicht vor dem Handwerk. Und sowohl der Stadtrat, als auch die Gilden bestimmten über Wohl und Wehe des einzelnen Handwerkers.
Da wird der Bau einer repräsentativen Uhr für den Stadtrat, mit dem damit verbundenen Amt des Ratsuhrmachers ausgelobt. Und obwohl Johann Altendieck der Zunft der Uhrmacher angehört, ist seine Familie doch eher eine der Unbedeutenderen. Trotzdem ergreift er mit der Unterstützung seiner Familie die Gunst der Stunde und bewirbt sich, obwohl die angesehene Uhrmacherfamilie Greven sowohl den Auftrag, als auch den damit verbundenen Titel bereits als ihr Eigen betrachten. So nehmen die Geschichte und ein fast 100 Jahre andauernder Zwist ihren Anfang.
Eine schöne Familiensaga über 4 Generationen von Uhrmachern im Wandel der Zeit.
Dreh- und auch Angelpunkt immer wieder sind Hora, die Uhr von Nicolaus Altendieck, die seine Enkelin Gesche so sehr bewundert und Gesche selbst, deren Lebenszeit die gesamte Handlung begleitet.
Doch zuerst geht es um Gesches Vater, Johann Altendieck, der eine Chance sieht, an Vorurteilen und Neid seiner Zeit jedoch scheitert und daran zerbricht. Er kommt nicht über die typische Ständeteilung seiner Zeit hinaus.
Dann widmet sich der Autor Gesche Altendieck, die zwar nicht Uhrmachermeister werden kann, aber sowohl die Liebe zum Handwerk, als auch den nötigen Unternehmergeist, der sich zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt besitzt. Wo ihr Vater an der bestehenden Gesellschaft gescheitert ist, wächst sie mit den Herausforderungen und findet für sich einen praktikablen Weg, um sich mit den gesellschaftlichen Beschränkungen zu arrangieren und doch voran zu kommen. Die Liebe zum Uhrmacherhandwerk und das Gedenken an ihren Großvater wird ihr ganzes Leben bestimmen. Sie ist eine der typischen starken Frauencharaktere in einer Männergesellschaft mit Standes- und Geschlechterschranken.
Dann sollte eigentlich die Zeit Ihres Sohnes, Nicolaus Niehus anbrechen. Doch diesen Charakter verbindet eigentlich nichts mit der Tradition des Uhrmacherhandwerks. Er ist eher ein Schöngeist und würde viel lieber Maler sein. Aber sowohl die gesellschaftlichen Veränderungen der napoleonischen Zeit, als auch die immer noch starren Vorstellungen von Familientradition lassen dies nicht zu. Nicolaus fügt sich auf emotional tragische Weise in sein Schicksal.
Und so kommt man am Ende zu Nicolaus Sohn Ernst. Mittlerweile befindet sich der Leser in den 30er Jahren des 19. Jahrhundert. In Deutschland wachsen allerorts die nationalen Bestrebungen, denn die Hoffnungen auf Ganzstaatlichkeit hatten sich nach den napoleonischen Befreiungskriegen nicht erfüllt. Doch der industrielle Um- und Aufschwung hat in weiten Bevölkerungsteilen zu einem anderen Selbstverständnis geführt, das die Standes- und Ländergrenzen innerhalb Deutschlands zu stark einengen. Ernst geht im politischen Geschehen seiner Zeit auf und findet in Anna Greven ein typisches Gegenstück zu sich. Beide Charaktere zeigen die Ankunft im industriellen Zeitalter an und beenden zudem in der Handlung den alten Familienzwist.
Die vier ganz unterschiedlich Charakteristika der einzelnen Familienmitglieder, gerade in Bezug auf den gesellschaftlichen Kontext ihrer Zeit fand ich aussagekräftig dargestellt und für mich demnach plastisch und glaubwürdig.
Auch wenn der über 600 Seiten umfassende Roman sich in den seit einigen Jahren vorherrschenden Trend der Familiensagas im Bereich der historischen Romane einreiht, die meist zu überdurchschnittlich dicken Werten mit regelmäßig durchschnittlicher Aussagekraft führen, ist es doch einer der Beachtenswerteren. Denn der Autor schafft prägnante Charaktere und gibt historisch betrachtet ein sehr schönes Entwicklungsbild der bürgerlichen Gesellschaft im Übergang zu industriellen Gesellschaft wieder. Das hat mir, die ich eigentlich gar nicht geschichtlich die Zeit ab dem Ende des 18. Jahrhunderts interessant finde, sehr gut gefallen.
Ich kann das Buch wirklich weiter empfehlen. Man sollte den Roman gelesen haben. Zudem finde ich ihn richtig gut für den Literatur- in Verbindung mit dem Geschichtsunterricht in den höheren Klassen. Da könnte man einen schönen Projektunterricht generieren.
Für Lian Flemming wird der 10. Geburtstag zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Plötzlich kann er heiße Gegenstände gefahrlos anfassen und komische Typen wollen ihn entführen. Und dann tauchen da noch ein ...
Für Lian Flemming wird der 10. Geburtstag zu einem Wendepunkt in seinem Leben. Plötzlich kann er heiße Gegenstände gefahrlos anfassen und komische Typen wollen ihn entführen. Und dann tauchen da noch ein Ninja-Mädchen und ein etwas ängstlicher Junge auf und erzählen ihm, dass er ein Drachenblut ist und somit ein ganz besonderer Dragon Ninja werden könnte. Dazu muss er mit nach Chipanea kommen, auf eine besondere Ninja-Schule. Klar, dass Lian das gefällt, wenn auch die andere Sache mit dem Drachenblut und der damit verbundenen Aufgabe, vier magische Waffen vor einem bösen Drachen in Sicherheit zu bringen nicht ganz so verlockend erscheint …
Mein Sohn steht auf Ninjas und Drachen findet er auch ganz toll. Somit kam dieses Buch bei ihm richtig gut an. Da er erst in die erste Klasse geht musste ich den größten Teil noch vorlesen. Aber immerhin, kurze Passagen bewältigte er ganz gut. Das Trio um Lian, Sui und Pepp hatte es ihm angetan, denn seiner Meinung nach ergänzten sich die drei Kinder und die Handlung wurde dadurch sehr lustig. Ab und an fand er Lians unvorsichtige Art nicht so gut. Da war er dann immer etwas skeptisch, ob die Geschichte auch gut ausgeht. Aber die Geschichte insgesamt hat ihm wirklich gut gefallen.
Und er hat einen Lieblingscharakter gekürt: Mister Nox – Lians Katze. So eine tolle Beschützerkatze hätte er auch gerne.
Absolut passend fand ich die knackige Kapiteleinteilung. Damit sind junge Leser nicht überfordert. Auch mit den ganzen japanischen Begriffen kommen Kinder besser klar, als man als Erwachsener denkt, zumal am Ende des Buches die wichtigsten Begriffe noch einmal erläutert sind. Aber zumeist findet die Erläuterung auch schon direkt im Text statt. Den comichaften Illustrationsstil von Marek Bláha finde ich persönlich passend, denn er unterstützt die Geschichte mit einem gewissen Augenzwinkern.
Dass in diesem Jahr noch zwei weitere Bände erscheinen findet mein Sohn cool.
Wir geben eine klare Empfehlung für geübtere Erstleser, die auf Ninjas und Action stehen. Ach ja, und Mädchen werden Sui toll finden.
Was fällt einem amerikanischen Teenie zum Wortpaar Bayreuth und Ferien ein? Nichts, oder fast nichts – Langeweile, Wagner und Nibelungenlied. Und die letzten beiden Begriffe auch nur weil sein Vater Maskenbildner ...
Was fällt einem amerikanischen Teenie zum Wortpaar Bayreuth und Ferien ein? Nichts, oder fast nichts – Langeweile, Wagner und Nibelungenlied. Und die letzten beiden Begriffe auch nur weil sein Vater Maskenbildner ist und er deutsche Wurzeln hat. Schlimmer können Ferien ja wohl kaum werden. So dachte sich das Henry jedenfalls. Doch als er nach einer Pizzabestellung Bekanntschaft mit Riesen, Wotan, den Nornen, einer Walküre und einem längst tot geglaubten Helden macht, ändert sich die Situation schlagartig. Er wird als Agent „rekrutiert“. Zwangsrekrutiert trifft es wohl besser – als ob ihm Wotan eine echte Wahl gelassen hätte. Und schon ist er mitten in einem etwas skurrilen, irrwitzigen Abenteuer, voller mythischer Figuren, Helden und historischen Persönlichkeiten.
Die Autorin schickt die jungen Leser geschickt durch eine Mischung aus germanischer Mythologie und englischer Geschichte. Wir verbinden mit Bayreuth vordergründig die Wagnerfestspiele. Und so finde ich es gut, dass Frauke Scheunemann die Geschichte um den Schatz der Niebelungen aufgreift und die germanischen Götter einmal in ihrer den meisten Lesern nicht so bekannten Erscheinungsform der südgermanischen Mythologie aufgreift. Denn mit Odin können heutzutage fast alle etwas anfangen – aber Wotan?
Genau diese Sichtweise gefiel mir gut und ich denke, dass die Jungen und Mädchen, denen das Buch gefallen könnte sicher etwas beim Lesen dazu lernen. Denn auch wie die Autorin die Geschichte um das Niebelungengold aufgreift, historische Persönlichkeiten wie Johann Ohneland und Volkshelden wie Robin Hood mit integriert ist zum einen sehr stimmig, zum anderen sogar informativ.
Das nicht ganz 300 Seiten umfassende Buch wurde in recht kurze Kapitel mit knackigen Überschriften eingeteilt. Im Übrigen ist die gesamte Sprache sehr jung und spritzig, bisweilen auch etwas flapsig gehalten. Durch die Ich-Perspektive des Hauptprotagonisten Henry kommt das sehr gekonnt an den Leser heran.
Ich finde das Buch durchgehend charmant erzählt und alle auftretenden Figuren konnten mich vollends für sich einnehmen. Kindern im ausgehenden Grundschulalter kann ich das Buch absolut empfehlen.