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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Der bisher fantastischste Band der Reihe

Vespasian: Das Blut des Bruders
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Der Band führt zu Beginn die Zeit Vespasians in Britannien fort. Wie gewohnt ausführlich und für mein Empfinden sehr gut werden die Kampfsituationen beschrieben. Da der Autor jedoch auch das Druidentum, ...

Der Band führt zu Beginn die Zeit Vespasians in Britannien fort. Wie gewohnt ausführlich und für mein Empfinden sehr gut werden die Kampfsituationen beschrieben. Da der Autor jedoch auch das Druidentum, dass ja in Britannien einen hohen Stellenwert besaß mit in die Auseinandersetzungen einbezieht, kommen hier so allerlei in Fantastische gehende Beschreibungen mit ins Spiel. Wie die Druiden Angst und Schrecken verbreiten wird mit einer Mischung aus wissenschaftlich Erklärlichem und übernatürlich Anmutendem beschrieben. Letzteres kommt gerade bei der Beschreibung von Myrdin (Merlin) und den kultischen Opferhandlungen der Druiden zum Tragen. Ich fand diese Art der Darstellung jedoch gekonnt angebracht, da sie die Konfrontation der Römer mit dieser absolut anderen und für sie unerklärlichen Geisteswelt der Brittaniener nach erlebbar macht. Das hat mir sehr gut gefallen; ein Hauch von Mystizismus halt.

Der zweite Teil des Buches führt Vespasian zurück nach Rom, in das politische Spiel seiner Zeit, das ihm bisher weder lag, noch gefiel. Und hier zeigt sich die offensichtliche Entwicklung des Charakters von Vespasian. War er zuvor immer Spielball in den Intrigen der Mächtigen gewesen und ist den Wendungen des Lebens eher unwillig gefolgt, wird er bis zum Ende dieses Buches selbst zum Player und zunehmend zum Machtmenschen. Eine weitere Entwicklung, die mir gut gefällt.

Erich Wittenberg, dass muss ich wohl nicht weiter betonen, ist für mich ein herausragend guter Sprecher, der allen Figuren Leben und Charakter verleiht.

Also, auch dieses Hörbuch ist in meinem Fanregal gelandet. Und wer römische Geschichte spannend und mit einem Hauch von Hollywood aufgearbeitet mag, sollte auch einmal reinhören.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Ein eher unkonventioneller Start in die Hexenausbildung

Green Witch
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Green Witch ist im Kern ein klassisches Abenteuer für moderne Mädchen. Lizzy, die Heldin des Romans soll die Ausbildung zur Kräuterhexe antreten und darf ihre beste Freundin Stina mit zu ihrer Tante, die ...

Green Witch ist im Kern ein klassisches Abenteuer für moderne Mädchen. Lizzy, die Heldin des Romans soll die Ausbildung zur Kräuterhexe antreten und darf ihre beste Freundin Stina mit zu ihrer Tante, die sie ausbilden soll mitnehmen. Doch wie das heutzutage so ist, darf Stina als normaler Mensch nicht mitbekommen, dass es kein normaler Ferienaufenthalt ist. Aber das Geheimnis vor ihrer besten Freundin zu hüten, die noch dazu richtig aufgeweckt ist und im Gegensatz zu Lizzy einen hundertprozentigen grünen Daumen hat, kann ja doch nicht so richtig funktionieren. Und zu allem Überfluss verkompliziert sich die ganze Angelegenheit, da sich auch eine Meerhexe um die Ausbildung bemüht hat und Lizzy sich eindeutig selber eher als solche, denn als Kräuterhexe sieht. Aber das Hexenbuch hatte ja entschieden. Oder gibt es da noch einen Ausweg?

Mir hat die sprachliche Gestaltung der Dialoge zwischen den Jugendlichen ziemlich gut gefallen. Ich fühlte mich auf so manchen Schulhof in den Unterrichtspausen versetzt. Da reden die Jugendlichen ziemlich ähnlich. Das machte gerade die beiden jungen Heldinnen als Charaktere glaubwürdig. Zudem geht die Autorin in der Geschichte darauf ein, ob man bisweilen nicht doch mit konventionell alten Traditionen brechen und neue Wege beschreiten sollte, wenn das Leben es erfordert. Und natürlich steht die Freundschaft als Thema über allem. Die gelungene Mischung der Themen macht die Geschichte zu einem schönem Abenteuerbuch für Kinder und Jugendliche. Auf einen Nachfolgeband bin ich gespannt.

Ich empfehle das Buch gerne, auch wenn es in erster Linie überwiegend nur Mädchen ansprechen wird. Aber es gehört definitiv in ein gutes Kinder- und Jugendbuchregal.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Dämonenjäger und Moral

Im Blut der Dämonenjäger
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Die besondere Gabe der 15jährigen Anjani wurde von ihrem Vater in all den Jahren unterdrückt. Denn nur so war es möglich, dass sie vor Dämonen und deren Jägern verborgen ganz normal aufwachsen konnte. ...

Die besondere Gabe der 15jährigen Anjani wurde von ihrem Vater in all den Jahren unterdrückt. Denn nur so war es möglich, dass sie vor Dämonen und deren Jägern verborgen ganz normal aufwachsen konnte. Doch sie selbst hat zunehmend gespürt, dass sie zu den Dämonenjägern gehört und dass es für alle Menschen in ihrer Umgebung besser ist, wenn sie sich zu diesen bekennt und mit ihnen zieht. Doch Dämonenjäger sehen in sich und ihrer Existenz einzig und allein das Töten der Dämonen als Lebenssinn. Und dazu ist es überlebenswichtig sich selbst von allen Emotionen abzuschneiden. Doch kann man das wirklich und was bleibt von einem selbst, wenn man es tut? Anjani ist durchaus nicht überzeugt, dass das der richtige Weg ist.

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, hat mir auch dieses Buch von Lucian Caligo wieder sehr gefallen. Ich mag den Schreibstil, der ohne viel sprachlichen Schnickschnack auskommt. Zudem ist es wieder einmal ein echt klassischer Highfantasy Roman, der ohne tragische Liebesbeziehung auskommt. Das finde ich toll.
Und mir gefiel das Nachwort des Autors. Dort ging er erläuternd auf seine Sicht zum Thema emanzipierte Heldin ein. Schön, dass eine Heldin kein „Megamachowoman-Prinzesspüppchen“ sein muss, um als Heldin durchgehen zu können.

Kleiner und einziger Kritikpunkt am Rande – der Höhepunkt der Romanhandlung. Dieser kam für mich ein wenig zu unentwickelt daher. Da es im gesamten Roman immer wieder um Fragen von Moral und emotionaler Entwicklung geht, ist die Konfliktlösung im Entscheidungskampf dann doch ein wenig zu erleuchtet. Da fehlte mir irgendwas.

Aber wie ich schon sagte, unter dem Strich steht ein absolut lesenswerter Roman. Er wird allen Fantasylesern gefallen, die klassische Highfantasysettings bevorzugen, aber auch Charakterentwicklungen miterleben möchten.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Das schwarze Schaf der Familie

Vico Drachenbruder / Vico Drachenbruder (2). Angriff des schwarzen Drachen
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Die Menschen im Kronendorf werden von einem schwarzen Drachen heimgesucht. Und das ausgerechnet jetzt, wo Vico Mona gefunden hat und diese dem Drachenrat vorstellen möchte. Doch schnell wird aus Monas ...

Die Menschen im Kronendorf werden von einem schwarzen Drachen heimgesucht. Und das ausgerechnet jetzt, wo Vico Mona gefunden hat und diese dem Drachenrat vorstellen möchte. Doch schnell wird aus Monas Nachricht eine Familienangelegenheit, denn der schwarze Drache ist Kulon, der ältere Bruder von Vicos Drachenvater – und das schwarze Schaf der Familie.

Ob alles gut ausgeht und Menschen und Drachen sich vertragen sollten alle Kinder selber lesen.
Der zweite Band von Oliver Pautsch ist eine wunderschöne Fortsetzung von Vicos Abenteuern. Und Timo Grubing hat dieses Buch wieder farbenfroh in Szene gesetzt.

Fortgeschrittene Erstleser werden auf 72 Seiten ein spannendes und fantastisches Abenteuer erleben. Durch die Einteilung in Kapitel bietet das Buch genügend Pausen an, um die jungen Leser nicht zu überfordern.

Mein Sohn liebt die Reihe innig und Band 3 hat schon Einzug bei uns gehalten.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Freundschaft und Chaos

Luna Wunderwald, Band 3: Ein Waschbär in Wohnungsnot (magisches Waldabenteuer mit sprechenden Tieren für Kinder ab 8 Jahren)
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Noch drei Wochen Ferien und Lunas beste Freundin Melody darf zu ihr ins Forsthaus ziehen. Worüber sich Luna am Anfang so sehr freut, entwickelt sich bald zu einer harten Bewährungsprobe für ihre Freundschaft. ...

Noch drei Wochen Ferien und Lunas beste Freundin Melody darf zu ihr ins Forsthaus ziehen. Worüber sich Luna am Anfang so sehr freut, entwickelt sich bald zu einer harten Bewährungsprobe für ihre Freundschaft. Melody weiß um die magische Zauberflöte und ist total neugierig, wie sie funktioniert. Als eine Waschbärenfamilie auf ihre typische Art und Weise für Unruhe im Wald sorgt und Luna wieder für Ruhe und Frieden sorgen will, mischt Melody sich überall ein. Zudem mag Lunas Freund Jonas Melody nicht und die beiden Dackel Drago und Daisy misstrauen dieser auch. Und schließlich verschwindet Lunas Zauberflöte.

Ich fand das Buch angenehm jung und schwungvoll, zum Teil auch sehr witzig geschrieben. Kindern im Schulalter wird es sicherlich gefallen, auch wenn Bücher in denen es um Freundschaften zu sprechenden Tieren geht mittlerweile sehr zahlreich erschienen sind. Doch ich finde, das die Beziehung zwischen Luna und den Waldtieren nur den großen Rahmen bildet. Denn in dieser Geschichte geht es eher um die Freundschaft von Luna und Melody und wie die Freundschaft der beiden Mädchen durch deren gänzlich unterschiedliche Persönlichkeiten auf die Probe gestellt wird.

Ich fand diesen Band, denn es ist anscheinend schon der Dritte sehr lesenswert und auch ohne Vorbände total verständlich und denke, dass er vor allem Mädchen im Grundschulalter sehr begeistern wird.