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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2019

Tolle Beschreibung der Gletscherzwergkultur, Handlung jedoch ein wenig mager

Kalt wie Eis
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Zur Handlung möchte hier gar nichts weiter sagen, denn der kurze Verlagstext gibt den Rahmen schon gut und kompakt wieder.

Ich spiele seit über 20 Jahren die unterschiedlichsten Rollenspielsysteme und ...

Zur Handlung möchte hier gar nichts weiter sagen, denn der kurze Verlagstext gibt den Rahmen schon gut und kompakt wieder.

Ich spiele seit über 20 Jahren die unterschiedlichsten Rollenspielsysteme und Splittermond gehört auch dazu, wenn es auch nicht mein bevorzugtes System darstellt. Deshalb bin ich natürlich ziemlich angetan, wenn es auch Romane aus den Spielwelten gibt.

Dieser hier nun ist wirklich nett, kommt darüber aber nicht hinaus. Das liegt für mich daran, dass ich das Gefühl hatte, dass der Autor hier ein nettes kleines Abenteuer, dass er innerhalb einer Spielrunde vielleicht selber erlebte niedergeschrieben hat. Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden; ganze Fantasy-Reihen sind so schon entstanden. Als Roman ist es für mich aber noch nicht ausgereift genug. Anders kann ich das nicht in Worte fassen.

Die Hauptcharaktere sind allesamt gut beschrieben, genauso wie das Setting (es muss nicht immer die Rettung einer ganzen Welt sein). Doch der Sprachstil ist mir ein wenig zu umgangssprachlich. Ich kam mir wie in einer Rollenspielrunde vor, in der bisweilen noch einmal ein Schauplatz ausführlicher beschrieben werden muss, damit den Spielern auch ja nichts an Informationen entgeht. Die Handlung war zudem absolut geradlinig, wenn auch nicht so einfach, dass man von Anfang an sagen kann – die waren es. Aber man konnte immer die Tendenz verfolgen, wohin alles einmal führen wird.

Die ausführliche Darstellung der Gesellschaft und Kultur der Gletscherzwerge hingegen hat mich absolut angesprochen. Das war top und hatte schon einen Miniquellenbandcharakter. Da fehlte eigentlich nur eine Stadtkarte von Zitrabyt. Man kann die Informationen super in eigene Spielsettings einbauen.

Nun als Fazit lässt sich sagen, dass der Roman lesenswert ist und auch einen schönen Unterhaltungswert hat. Er ist halt nur noch nicht „das Gelbe vom Ei“. Wenn man auf der Suche nach Ideen für eigene Abenteuer in der Splittermondwelt ist, wird man hier unter Garantie fündig.

Veröffentlicht am 21.06.2019

„Hüte Dich vor dem REGEN.“

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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Wie es der Verlag schon sagt Onkle Paul verschwindet und Samantha und ihre beiden Geschwister beerben ihn. Doch die Verteilung des Erbes erscheint nicht gerecht und Samantha ist sich sicher – Onkel Paul ...

Wie es der Verlag schon sagt Onkle Paul verschwindet und Samantha und ihre beiden Geschwister beerben ihn. Doch die Verteilung des Erbes erscheint nicht gerecht und Samantha ist sich sicher – Onkel Paul ist noch am Leben. Doch wo mag er nur sein? Und was hat REGEN damit zu tun?

Russel Ginns hat eine nette verschrobene Familie mit einer ebenso netten, verrückten und fantastischen Geschichte erschaffen. Genau so wie Kindes es lieben. Denn hier ist alles möglich – Geheimgänge zu allen wichtigen Orten in der Welt, an den unmöglichsten Orten in der Welt. Oder hätte jemand von uns geahnt, dass auf der ersten Plattform des Eiffelturms ein Zugang zu einem Röhrensystem existiert, das es einen streng geheimen Ninjabund gibt, den man schon „meilenweit“ gegen den Wind riechen kann oder dass im Tempel des Horus in Edfu ein geheimer Zugang zu einer verborgenen Grabstätte existiert?

Das Buch ist unterhaltsam, witzig und nimmt sowohl Mädchen als auch Jungen mit auf eine verrückte Reise. Die kurz gehaltenen Kapitel und schön gemachten Illustrationen sorgen für ausreichende Lesepausen. Lediglich der auf dem Cover enthaltene Hinweis: „Achtung! Enthält supergeheime Codes und spannende Rätsel!“ könnte die Erwartungshaltung beim Leser ein wenig irritieren.
Ja, es sind insgesamt 3 komplexere Rätsel in dem Buch enthalten, die auch witzig sind. Das sie aber da sind fällt ohne den ausführlichen Hinweis am Ende des Buches kaum auf. Also beschäftigt man sich erst im Nachhinein mit diesen. Das ist ein wenig schade. Ich hätte einen Hinweis zu Beginn des Buches besser gefunden.

Doch für mich steht fest – nachdem ich mich vor dem REGEN gehütet habe, freue ich mich bereits darauf mich vor der SONNE zu hüten. Ich bin gespannt, wann der nächste Band erscheint. Bis dahin kann ich nur sagen, dass das Buch eine echte Bereicherung für jedes Kinderzimmer ist.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Zelluloid, Glamour & Berlin

Mord in Babelsberg
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Der Band der 1926 in Berlin und Potsdam spielt ist für mich bis jetzt der Höhepunkt der Reihe, er ist spannend geschrieben und er zeigt wunderbar die Polizeiarbeit der Zeit. Zudem vermittelt er einen Einblick ...

Der Band der 1926 in Berlin und Potsdam spielt ist für mich bis jetzt der Höhepunkt der Reihe, er ist spannend geschrieben und er zeigt wunderbar die Polizeiarbeit der Zeit. Zudem vermittelt er einen Einblick in die unterschiedlichen Welten des damaligen Berlins – die glamouröse Welt der Reichen und das Leben in den Mietskasernen. Sowohl die Charaktere als auch die Nebenpersonen sind wieder voller Leben, so dass eine greifbare Welt entsteht – eine klare Empfehlung das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Keine ganz leichte, aber sehr schöne Kost.

Die dreizehn Gezeichneten - Die Verkehrte Stadt
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Den ersten Band der Reihe hatte ich noch nicht gelesen, als ich mit diesem Buch anfing. Doch schnell merkte ich, dass es besser wäre dies nachzuholen, um die Handlung besser zu verstehen und kann auch ...

Den ersten Band der Reihe hatte ich noch nicht gelesen, als ich mit diesem Buch anfing. Doch schnell merkte ich, dass es besser wäre dies nachzuholen, um die Handlung besser zu verstehen und kann auch jedem Interessierten nur empfehlen dies zu tun. Ich habe es jedenfalls gemacht.

Und was geschieht nun ganz kurz und knapp?
Die entfesselten Zeichen suchen sich ihre Träger, aber nicht allein auf sygnaer Seite. Die Stadt ist befreit und geht nunmehr selbst in die Offensive gegen Aquintien. Und beide Seiten wollen mehr über die alten Urzeichen erfahren und dies Wissen gegebenenfalls ausnutzen. Doch der Schöpfer der alten Zeichen kommt mit deren Aktivierung selber zu neuer Kraft und beginnt sein eigenes Spiel.
Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten. Man sollte es lieber selber lesen, denn die Handlung an sich ist ziemlich komplex und nach und nach entwickeln sich alle kleinen Puzzlesteine zu einem einheitlicheren Bild und die Charaktere gewinnen im Verlauf der Handlung immer mehr an Substanz.

Was mir sehr gut gefallen hat sind die absolut unverkennbaren Anspielungen und Anlehnungen an die deutsch-französische Geschichte zur napoleonischen Zeit. Aquintien hat unverkennbare napoleonische Züge und Sygna einfach recht viel von der starren Ständeordnung deutsche Städte und dem ganzen Kleinstaatengerangel des deutschen Reiches. Die Rebellen erinnerten mich ziemlich konkret an die Bemühungen der Mainzer Republik. Irgendwie war es schön dies mal so ganz ins Fantastische verarbeitet zu lesen. Allein dadurch hat die Reihe bei mir schon gewonnen.

Allerdings ist das Buch für mich lesetechnisch keine leichte Kost gewesen. Der Schreibstil ist hier einmal anders, als ich es von Judith Vogt gewohnt bin. Ist ja auch eine Gemeinschaftsarbeit mit ihrem Mann. Das bedeutet nicht, dass ich es schlechter fand, lediglich anders und für mich schwerere Kost. Bisweilen war mir die Handlung doch etwas zu lang. Ich kann es selber nicht richtig greifen an welchen Stellen das so war, aber so im Nachgang war es für mich kein Roman den ich in einem Guss durchlesen konnte. Das letzte Drittel war dann von der Handlung her wieder sehr rasant nach den ganzen Vorgeschichten und Entwicklungen und hat gekonnt zum Cliffhanger am Romanende geführt. Auf Band 3 bin ich definitiv schon gespannt.

Also alles in allem ist es richtig gute Fantasy mit gelungenen Entlehnungen aus der realen Weltgeschichte. Damit bietet die Reihe nicht allein Unterhaltung sondern auch Nahrung für den Intellekt. Keine ganz leichte, aber sehr schöne Kost.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

Luna und der Katzenbär - Ein magischer Ausflug
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Udo Weigelt stellt in diesem Band eine für Kinder (und Eltern) häufig etwas schwierige Situation vor – das erste Mal allein zu Haus. Meist beginnt es auch überall gleich – genauso wie im Buch – ich muss ...

Udo Weigelt stellt in diesem Band eine für Kinder (und Eltern) häufig etwas schwierige Situation vor – das erste Mal allein zu Haus. Meist beginnt es auch überall gleich – genauso wie im Buch – ich muss nur mal kurz weg, bin gleich wieder da. Tja und dann eilen wir Erwachsenen los in der Hoffnung dass unsere Kleinen die Situation schon meistern.

Bei Luna ist das ja nicht anders – Mama will nur schnell was einkaufen und sie ist ja jetzt schon ein „großes Mädchen“ und allein ist sie auch nicht, denn Karlo ist ja da.

Meinem Sohn hat die Geschichte gut gefallen und er wäre auch ganz gerne mit einem fliegenden Teppich auf Reisen gegangen. Dass Luna den „kleinen Ausflug“ macht fand er toll, denn schließlich würde er sich auch Sorgen machen, wenn ich zu lange weg bleiben würde.

Die Bilder haben uns beiden wieder sehr gefallen und mein Kleiner sieht sie sich, wie auch die anderen Bände im Bett immer wieder gerne einmal an und ist stark motiviert Lesen zu lernen, wenn er im Sommer in die Schule kommt.