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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2019

Mehr als nur eine Reise

Fionrirs Reise geht weiter
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Neben dem Drachen Fionrir begibt sich auch dessen Cousine die kleine Drachin Lina mit auf die Reise zu Quirina. Unterwegs werden noch andere Tierfreunde zu den beiden stoßen, sowohl alte Bekannte aus dem ...

Neben dem Drachen Fionrir begibt sich auch dessen Cousine die kleine Drachin Lina mit auf die Reise zu Quirina. Unterwegs werden noch andere Tierfreunde zu den beiden stoßen, sowohl alte Bekannte aus dem ersten Band, als auch Neue.
Doch auch Quirina ist auf der Reise – sie sucht Fio, um ihn vor einer Gefahr zu warnen, die aber nicht nur ihn allein betrifft.

Mehr will ich hier auch gar nicht verraten, denn man sollte die Reise einfach selber antreten. Aber um es nicht zu spannend zu machen – auch die Drachenjäger und eine ganze Horde Nordleute sind mit dabei.

Eigentlich spinnt der Autor den roten Faden der ersten Reise anscheinend konsequent weiter und widmet sich neben den Themen Freundschaft und Familie vor allem der Frage nach dem ‚Wer sind wir und wie sehen uns andere?‘ – aber vor allem auch ‚Wer wollen wir sein und was macht uns zu dem, der wir sind?‘.
Kann man Enndlins Hass auf Drachen besser verstehen, wenn man weiß warum sie zur Drachenjägerin wurde? Versteht Quirina warum sie anders behandelt wird, wenn sie die Erwartungen der Menschen an sie erkennen kann? All diesen und anderen Fragen geht das Buch nach. Und das alles in eine wunderschöne und fantastische Geschichte verpackt.
Für heranwachsende Kinder finde ich das super.

Vom Schreibstil her konnte mich der Autor auch für sich gewinnen. Herrlich frisch und mit sehr netten humorvollen Einlagen bettet er die eigentliche Frage nach unserem Weg ins Leben gekonnt in eine schon märchenhafte Geschichte ein, dass das Buch Kindern sicherlich gefällt, ohne belehrend oder zu moralisch zu wirken. Damit kann man sogar Lesemuffel unter den Jüngeren motivieren. Ich empfehle sich einmal die netten Charakteren Jutz und Lenny anzusehen – sie sorgen für einigen Wortspaß. Und nicht zu vergessen – Frieda, die Anführerin der Nordleute, eine taffe Frau mit einer spitzen Zunge. Man muss sie einfach mögen.

Ich möchte Jutz hier einmal kurz zu Wort kommen lassen:
„Leute, das ist Jutz. Ein Uhu!“, …
„Ach, was!“, sagte Jutz. „Flügel hoch, wer mich für ein Eichhörnchen gehalten hat?“…
„Okay, du hältst mich offensichtlich für ein Eichhörnchen. Also, wer außer der Menschin ist überrascht, dass ich ein Uhu bin?“ (Taschenbuch, Seite 174)

Wie könnte es anders sein?! Das Buch ist in meinem Fanregal gelandet. Der erste Band wird ihm bald Gesellschaft leisten und ich freue mich auf Band 3. Hoffentlich muss ich da nicht mehr all zu lange warten.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Azubimangel trifft jeden

Der Tod ist schwer zu überleben
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In der Fortsetzung von Sebastian Niedlich zu seinem Roman “Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens” treffen wir die beiden Hauptpersonen aus seinem ersten Werk wieder – Martin und den Tod (Thanatos). ...

In der Fortsetzung von Sebastian Niedlich zu seinem Roman “Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens” treffen wir die beiden Hauptpersonen aus seinem ersten Werk wieder – Martin und den Tod (Thanatos). Es sind aber in der Zwischenzeit ein paar Jahre vergangen. Martin hatte Medizin studiert und als Arzt gearbeitet um Tod zu überlisten. Er ist Vater, hatte sich aber von seiner Frau getrennt. Thanatos will eigentlich, dass Martin sein Nachfolger wird, hat aber eingesehen das Martin dazu nicht bereit ist und sieht sich nach anderen Kandidaten um. Das führt zu allerlei Wirrungen.
Mehr sei hier nicht verraten – man muss es einfach selber gelesen haben.

Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist den ersten Roman gelesen zu haben, so empfehle ich dies trotzdem zu tun. Das Verhältnis zwischen Tod und Martin ist dann viel besser zu verstehen und auch, wie es zu eben manchen Situationen kommt. Davon abgesehen ist es Sebastian Niedlich gelungen eine gute Fortsetzung zu schreiben; mit seiner lustigen und manchmal etwas zynischen Art. Darüber hinaus hat er aber auch manchmal sehr tiefgehende Abschnitte die mich zum nachdenken brachten, wie man selber mit gewissen Situationen umgehen würde.

Alles in allem ein gutes Buch, das schnell gelesen ist. Aber man sollte sich trotzdem etwas mehr Zeit dafür nehmen, denn es hält öfter einmal Stellen bereit, die eben zum Nachdenken anregen.

Ich empfehle allen das Buch, die mit Witz und Humor durch das Leben gehen und auch mit schwarzen Humor umgehen können, wenn es um das Thema Umgang mit dem Sterben geht.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Jugendliche in einem Netz aus Intrigen

Ein MORDs-Team - Der Fall Corey Parker 1: Die fünfte Dynastie (Bände 13-15)
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Das MORDs-Team – das sind die Jugendlichen Mason, Olivia, Randy und Danielle. Sie ermitteln in Barrington Cove Vorfälle aus der Vergangenheit, genauer aus dem Jahr 1985, die bis in ihre Gegenwart Schatten ...

Das MORDs-Team – das sind die Jugendlichen Mason, Olivia, Randy und Danielle. Sie ermitteln in Barrington Cove Vorfälle aus der Vergangenheit, genauer aus dem Jahr 1985, die bis in ihre Gegenwart Schatten werfen. Sie haben bereits den „Fall Marietta King“ erfolgreich aufgeklärt und wollen jetzt eigentlich nur der Reporterin Sonja Walker bei einer Recherche helfen, als sie auf dem alten Jahrmarkt auf Angel Island die sterblichen Überreste eines Jugendlichen finden. Und schon sind sie wieder in Ereignisse verstrickt, die 1985 ihren Anfang nahmen.

Obwohl ich den „Fall Marietta King“ nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme beim Einstieg in die Handlung, da der Autor die Ereignisse unabhängig ablaufen lässt und an entscheidenden Stellen durch gezielte Rückblicke und Querverweise geschickt die gegenwärtige Handlung verständlich und transparent erscheinen lässt, ohne jedoch mehr als unbedingt für den Fortgang der Handlung nötig Preis zu geben. Das hat mich ziemlich begeistern können. Zudem ist der Sprachstil spritzig und jung, was das Lesen unterhaltsam macht.
Um zum Thema des „Fantastischen“ zu kommen. Ich denke mir gefällt die MORDs – Reihe so gut, da die Charaktere schon ein wenig überzeichnet ausgeprägt sind. Was die Jugendlichen so erleben und vor allem ziemlich cool wegstecken, ist schon ein wenig ab der Realität und daher eher fantastisch. Es gefällt mir halt.

Zudem ist dieser Sammelband recht schön gestaltet; eine Hardcoverausgabe mit einer guten Bindung und einigen netten Illustrationen. Da macht die gesamte Reihe auch in einem Bücherregal optisch einen guten Eindruck und regt zum in die Hand nehmen an.

Da der „Fall Corey Parker“ noch nicht abgeschlossen ist werde ich auf den nächsten Sammelband warten und diesen dann auch lesen. Und den „Fall Marietta King“ – den hole ich mir auch. Wie man also sieht hat es das MORDs-Team in mein Fanregal geschafft.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Rasant und spannend

Vespasian: Das Schwert des Tribuns
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Es handelt sich um eine Rezension zum Hörbuch.

Das alte Rom ist eine Welt zwischen Familie, Macht, Intrigen und Treue. In diese Welt wird der junge Vespasian als Sohn einer der adligen Familien hineingezogen. ...

Es handelt sich um eine Rezension zum Hörbuch.

Das alte Rom ist eine Welt zwischen Familie, Macht, Intrigen und Treue. In diese Welt wird der junge Vespasian als Sohn einer der adligen Familien hineingezogen. Schon bei seiner Geburt zeichnete sich ab, dass aus ihm einmal etwas Besonderes werden würde.

Die Geschichte erzählt seine Jugend und wie er die Rolle annimmt, die man von ihm erwartet. Trotz seiner anfänglichen Abneigung gehorcht er seiner Familie und ist schon bald verstrickt in Intrigen und übernimmt einen für ihn heiligen Auftrag, um Rom zu dienen.

Robert Fabbri gelang es mich mit der Geschichte in seinen Bann zu ziehen. Erich Wittenberg liest die spannende Geschichte, die immer wieder einzelne Abenteuer beinhaltet, die am Ende ein großes Ganzes ergeben absolut faszinierend. Dadurch wir die ohnehin sehr detailliert beschriebene Welt des alten Roms sehr anschaulich vermittelt, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Die Stimmvarianz ist so umfassend, dass die Charaktere direkt an der Stimme des Sprechers erkennbar sind und eine wunderbare Tiefe erhalten.

Es handelt sich bei diesem Hörbuch zwar um den ersten Teil einer Reihe, aber auch wenn die Handlung bei weitem noch nicht abgeschlossen ist, ist es dem Autor jedoch ohne Weiteres gelungen das Ende des Teils rund und stimmig zu gestalten und ich mich nicht ärgern musste das es etwa ruckartig endet. Nein, es war toll und ich kann voller Vorfreude den zweiten Teil kaum erwarten.

Was bleibt noch zu sagen?
Ich war am Anfang sehr skeptisch ob mir das Hörbuch überhaupt gefallen könnte, da ich ein Großer Fan der ‚Adler Reihe‘ von Simon Scarrow bin, und damit gerechnet hatte einen Abklatsch davon zu hören. Aber es ist wirklich ganz anders. Es kommt einem vor wie die zweite Seite derselben Münze. Auch wenn es wieder die große Männerfreundschaft gibt, ist diesmal die Freundschaft zwischen einem aufstrebenden Adligen (Vespasian) und einem ihm verpflichteten einfachen Mann (Magnus). Und ein Großteil der Handlung spielt außerhalb der Legion. Es vermittelt damit noch mehr von der Welt Roms und es könnte durchaus passieren das es meine neue Lieblingsreihe der Epoche werden könnte. Aber auch wenn nicht – es ist eine Reihe die jeder gelesen oder gehört haben sollte der die ‚Adler Reihe‘ mochte.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Dystopie mit angedeutetem Tiefgang?

Königreich der Träume - Der goldene Käfig 1: Die Brücke der Schlafenden
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n dem vorliegenden Sammelband sind die ersten drei Sequenzen aus der Reihe "Der Goldene Käfig" zusammengefasst worden.
Unsere Heldin dieser Reihe – Jessica Blair führt uns durch ihre Erlebnisse. Ohne zu ...

n dem vorliegenden Sammelband sind die ersten drei Sequenzen aus der Reihe "Der Goldene Käfig" zusammengefasst worden.
Unsere Heldin dieser Reihe – Jessica Blair führt uns durch ihre Erlebnisse. Ohne zu wissen wer sie ist und warum eigentlich, fährt sie in die Stadt der Träume einen Ort, der dem Anschein nach nur existiert, da es ein Mädchen gibt, deren Erträumtes real wird. Und dieser Ort ist allen Beschreibungen zu Folge eine Art Cinderellaparadies auf Erden. Doch kaum ist sie eben dort angekommen scheint diese schöne Welt zusammenzubrechen und irgendwie hängt es mit ihr und ihrer Vergangenheit zusammen.

Mehr will und vor allem kann ich nicht verraten. Denn der Sammelband entlässt den Leser mit den gleichen Fragen wie zu Beginn und einigen zusätzlichen mehr.

So betrachtet gefällt mir der Sammelband eigentlich nicht. Um Konkret zu werden – ich finde Sammelbände immer schwierig. Sind alle Geschichten vollständig darin versammelt sind sie meist in Ordnung. Sind es eben wie hier nur teilweise Zusammenfassungen kommt es meist darauf an. Auch ein Sammelband sollte so gefasst sein, dass einige Fragen beantwortet werden und einen Abschluss finden. Der Goldene Käfig 1 bietet dies gar nicht. Ich fühle mich regelrecht gezwungen den Nachfolgeband oder die weiteren Einzelgeschichten lesen zu müssen, wenn ich begreifen möchte worauf die Handlung im Endeffekt hinausläuft. Das finde ich nicht so schön. Also Gesamteindruck zur Handlung – nette Geschichte, aber weniger Cliffhanger wären schöner. Es hinterlässt den schalen Geschmack von ’nicht Bein, nicht Fleisch‘.

Nun zum Buch an sich.
Da habe ich aber eigentlich nur Positives gelesen. I. Reen Bow hat durchweg einen schönen und lesenswerten Sprachstil. Ich mag ihn. Die drei Sequenzen ließen sich zügig lesen und auch wenn ich in der Handlung ein wenig mehr Hintergrundklärung gewünscht hätte, habe ich alle Sequenzen flüssig und gerne gelesen. Der Erzählstil der Autorin hat mich da wirklich gut mit genommen.
Und da bin ich auch bei dem Punkt „Tiefgang“. Bei der ganz gängigen Geschichte um ein Mädchen auf der Suche nach seiner Vergangenheit und ob sie in einem wie auch immer gearteten Verhältnis zur Träumerin steht oder gar selbst eine derartige ist gibt es immer wieder herrlich formulierte Passagen, die man schon mal als sozialkritisch ansehen kann. Die Protagonistin macht recht viele Bemerkungen über Oberflächlichkeiten, wie lauter schöne Menschen (schaut euch mal die Sonnengarde an) und eben Nerds. Oder auch die Vermarktung von allem, was es so um die Traumstadt herum gibt. Da existieren so offensichtliche Parallelen zu unserer Realität.

Was bleibt denn bei mir nun als Gesamteindruck?
Also definitiv eine nette Dystopie für Jugendliche und junge Erwachsene. Ich selber bin ein wenig hin und her gerissen, ob ich trotz der seichten Unterhaltungskost dem Ganzen nicht doch ein kleines Prädikat in Richtung pädagogisch wertvoll geben sollte. Vielleicht kann es ja einigen Babieprinzessinen die Augen öffnen?